Chapoton, Debra - Sommerfalle
Sommerfalle
Debra Chapoton
Je öfter Rebecca glaubt, ihrem Peiniger entkommen zu sein, desto tiefer gerät sie in seine Fallen. Und selbst als sie bewusstlos ins Krankenhaus eingeliefert wird, scheinbar gerettet, wartet er schon an ihrem Bett, um da zu sein, wenn sie aufwacht …
Mit diesem Buch hat Debra Chapoton eine Angst angesprochen die eigentlich jeder irgendwie hat. Gefangen sein, fliehen können aber wieder zurück ins Verlies geschleppt werden. Wer hat noch keinen Alptraum gehabt der so, oder so ähnlich ablief. Mit sehr viel Liebe zum Detail hat die Autorin es geschafft die Story fesselnd und gleichzeitig faszinierend zu gestalten. Das Buch war jetzt nicht gruselig in dem Sinne, aber spannend und zu manchen Teilen auch so gehalten, dass man sich fragen konnte, was geht in Eddie bloss vor? Was treibt den jungen Mann dazu genau diese Reaktion zu zeigen?
Rebecca ist in dem Buch als kluge und bodenständige junge Frau beschrieben worden, eben das macht ihre ständigen Fluchtversuche und die Gedanken, die sie währenddessen hat, so interessant.
Beide Protagonisten stehen sich in ihrem Erfindungsreichtum in nichts nach: Eddie wie er Rebecca für sich gewinnen kann, und Rebecca auf der anderen Seite, wie sie ihrem Peiniger entfliehen kann.
So erzählt ergibt sich ein fast perfektes Katz und Maus Spiel.
Auch die Nebencharaktere wie Rebeccas Freund Josh und andere, sind durch Details und genaue Beschreibungen zum Leben erwacht. Wie Josh und die Polizei versuchen Rebecca zu finden wird sehr genau beschrieben und dadurch real und glaubwürdig.
Bereits auf den ersten Seiten des Buches ist klar wer Rebecca entführt und in ein kleines niedriges Kellerverlies im Wald gesperrt hat. Das ist allerdings nicht weiter schlimm denn die Spannung bleibt weiterhin bestehen. Will man doch wissen ob Rebecca entkommt und was Eddie sich als nächstes einfallen lässt.
Im Buch kommt es zu vielen Rückblenden, die erklären sollen wieso sich Eddie und Rebecca genau zu den Menschen entwickelt haben, die sie am Ende sind. Leider hatte ich zu Beginn ein bisschen Probleme die Rückblenden zeitlich einzuordnen. Im Zuge der Rückblenden wurden aber dann alle eventuellen Fragen beseitigt.
Auch wenn man sagen muss dass Eddie in der Geschichte einen eindeutigen seelischen Schaden davon getragen hat, konnte ich doch dank dieser Rückblenden so etwas wie Verständnis für ihn aufbringen - und durch eine Portion Mitleid sogar verstehen was ihn zu seinem Verhalten gegenüber Rebecca geführt hat.
Als Jugendthriller kann ich SOMMERFALLE nur empfehlen. Dem analytischen Verstand eines Erwachsenen ist das Buch dann aber vielleicht doch nicht ganz gewachsen. Es gibt doch auch manche Szenen die gut in die Story passen aber leider nicht immer wirklich logisch nachvollziehbar sind.
Trotz allem bin ich froh SOMMERFALLE gelesen zu haben, denn als Unterhaltungslektüre sind die 388 Seiten wirklich super geeignet.
: März 2012
: 9783492702652