Bug

BugBug
(Bug)
mit Ashley Judd, Michael Shannon, Harry Connick Jr., Lynn Collins, Brian F. O'Byrne, Neil Bergeron, Bob Neill
Regie: William Friedkin
Drehbuch: Tracy Letts
Kamera: Michael Grady
Musik: Brian Tyler
FSK 16
USA / 2006

Agnes arbeitet als Kellnerin in einer Bar am Rande einer einsamen Landstraße und zittert vor den sporadischen Besuchen ihres um keine Gewalttat verlegenen Ex-Mannes Jerry. Um so erfreuter ist Agnes, als ihre lesbische Kollegin R.C. eines Tages den stillen Peter anschleppt. Peter ist eine einsame Seele wie sie, will nur plaudern, scheint an Sex kein Interesse zu haben und hegt eine diffuse Angst vor Käfern bzw. Leuten, die ihn mittels Käfer überwachen. Im Laufe der Zeit lässt sich Agnes von seiner Paranoia anstecken.

 
Regisseur William Friedkin, der ja bestens durch sein Meisterwerk "Der Exorzist" bekannt sein dürfte, hat mit diesem Werk ein wirklich erstklassiges Psycho / Drama geschaffen, das nicht spurlos an einem vorrüber geht und auch nachhaltig im Kopf des Zuschauers haften bleibt Dieses kammerspielartige Werk übt eine fast hypnotische Wirkung aus, der man sich nur schwerlich entziehen kann. Zu faszinierend und auch fesselnd ist die hier erzählte Geschichte, die auf der einen Seite kaum fassbar ist, aber auf der anderen Seite doch sehr autenthisch und überzeugend dargestellt wird.

Die große Stärke von "Bug" sind hier ganz eindeutig die beiden Hauptdarsteller, die im Focus des Geschehens stehen. Und obwohl der Film extrem dialoglastig ist und auch keine großartigen Action-Sequenzen beinhaltet, so ist es der brillanten schauspielerischen leistung von Ashley Judd und Michael Shannon zu verdanken, das man hier absolut gar nichts vermisst. Hier überzeugt die Story an sich, es ist fantastisch und sehr interessant zu beobachten, wie es möglich ist, sich von Paranoia richtiggehend anstecken zu lassen.

Steht Agnes (A. Judd) den Geschichten ihres neuen Bekannten Peter (P. Shannon) über Insekten und militärische Manipulationen doch eher skeptisch gegenüber und tut seine Ansichten eher als Überreaktionen ab, so geschieht es mit der Zeit, das Peter sie immer mehr mit seinem Wahn infiziert und durch seine anscheinend logischen Erklärungen vollkommen überzeugt. Letztendlich kommt es sogar soweit, das beide vollkommen fanatisch werden, was am Ende zur unvermeidlichen Katastrophe führt.

Die darstellerischen Leistungen sind hier das absolute Sahnehäubchen auf eine sehr interessante Story, die Paranoia wird absolut autenthisch und mehr als nur überzeugend dargestellt. Auch der Wandel, der sich im Denken von Agnes vollzieht, ist hier absolut nachvollziehbar, teilweise ertappt man sich selbst dabei, das man den Ausführungen von Peter Glauben schenken möchte, da er seine Wahnvorstellungen so plastisch und auch logisch schildert. Wenn man nicht wüsste, das es sich hier um Paranoia handelt, dann würde man sich durchaus auch von diesem überzeugenden Redner bequatschen lassen.

"Bug" ist ein erstklassig inszeniertes Psycho / Drama, das zum Großteil aus Dialogen besteht. Wer Action erwartet, wird diese hier nicht finden, ganz davon abgesehen, das sie in diesem Film auch vollkommen deplaciert gewesen wäre. Ein absolut anspruchsvoller und sehr niveauvoller Film, der einem auf jeden fall ein sehr intensives Filmerlebnis beschert, das man sich keinesfalls entgehen lassen sollte.


Die DVD:

Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte
Bild: 1,85:1 (16:9)
Laufzeit: 97 Minuten
Extras: Director' Commentary, Interview mit dem Regisseur, Bug - eine Einführung / Behind the Scenes und Interviews

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