Jacobsen, Steffen: Der Passagier
Der Kopenhagener Kommissar Robin Hansen wird mit dem brisanten Fall betraut. Er ahnt von Beginn an, dass im Rahmen seiner Ermittlungen einige unangenehme Dinge ans Licht kommen werden und soll Recht behalten. Die Suche nach dem Mörder führt Hansen auf ein dunkles Geheimnis aus der Vergangenheit des Opfers ...
»Der Passagier« ist der Debütroman des dänischen Arztes und Autors Steffen Jacobsen und soll als Auftaktband einer ganzen Reihe um Kommissar Robin Hansen fungieren. Leider macht der erste Teil nicht sonderlich viel Lust auf weitere Krimis um den altgedienten Ermittler.
Jacobsens Roman liest sich reichlich zäh. Trotz durchdacht gezeichneter Protagonisten gelingt es dem Autor leider nicht, eine fesselnder Geschichte zu erzählen. Die Handlung dümpelt ohne echte Höhepunkte vor sich hin, Spannung kommt nur in den seltensten Fällen auf, und auch dann nur in viel zu geringem Maße. Das ist schade, wohnt der Story an sich doch zweifelsohne das Potenzial zu einem mitreißenden Thriller inne.
Dass die Erzählung nur bedingt zu Gefallen weiß, liegt sicher auch an dem etwas hölzern wirkenden Erzählstil Jacobsens. Echter Lesefluss stellt sich bei der Lektüre nicht ein. Zudem verharrt Jacobsen zu stark an der Oberfläche, was die von ihm geschaffenen Figuren angeht. Diese mögen zwar, wie bereits erwähnt, fernab jeglicher Stereotype gezeichnet sein, doch über emotionale Tiefe verfügen sie so gut wie keine. Gefühlsmäßig lässt einen der Roman daher, trotz des im Grunde aufwühlenden Plots, kalt.
»Der Passagier« ist ein mittelmäßiger, nicht sonderlich aufregender Kriminalroman, den man nach der Lektüre schnell wieder vergessen hat. In der Vielzahl guter bis erstklassiger Spannungsromane, die man derzeit in den Buchläden findet, geht das Buch gnadenlos unter. Bleibt einzig zu hoffen, dass der zweite Roman um Robin Hansen spannender wird.