Francis Durbridge: Paul Temple und der Fall Curzon (Hörspiel)
Wieder zeichnet sich die Geschichte durch den Aufbau von Spannung allein durch die Dialoge aus. Doch noch etwas anderes bestimmt dieses Hörspiel außerordendlich. Es gibt viele Szenenwechsel, viel mehr, als in den bisher rezensierten Ausgaben. Wirkten noch der Fall Genf und der Fall Alex beinahe etwas kammerspielartig ist diese Folge viel lebendiger. Das Fischerdorf in dem die beiden Helden ermitteln ist von einer eigenen Atmosphäre, die auch zum positiven Gesamtbild beiträgt. Die Story selbst ist etwas schwächer, als Alex oder Genf, aber die Atmosphäre federt diesmal einiges ab, obwohl der Fall Curzon eine sehr alte Ausgabe aus dem Jahre 1951 ist.
Auch Temple und Steve müssen diesmal einige Mordanschläge überstehen, ehe sie den Fall lösen können, der sich am Ende meiner Meinung nach etwas arg verstrickt. Der Autor verzettelt sich da ein wenig. Vom Ausgangsthema des Krimis bleibt im Finale wenig übrig.
Dass Steve schon wieder umbesetzt wurde (hier wird sie von Elisabeth Scherer gesprochen) liegt sicher an den wechselnden Regiesseuren. Offenbar war man sich beim WDR nicht einig, wer die geigneste Stimme von Steve hätte sein sollen. Sollte man eine attraktive oder biedere Stimme wählen? Welchen Charakter sollte man den Vorzug geben? Rein stimmlich gefällt mir Frau Scherer bisher am Besten.
In der Hintergrundmusik gibt es immer Ansätze von einem guten Stil, auch 1951 schon. So hört man eine tolle Melodie, als Steve mit einer Drau Danken spricht. Leider aber hat man den Stil nicht beibehalten, sondern ist auf die lächerliche Filmmusik zurückgekommen.
Fazit: Ein Klassiker für die Ohren. Spannende Cliffhanger sorgen für Suchtgefahr.