Verfluchtes Amsterdam

Verfluchtes AmsterdamVerfluchtes Amsterdam
(Amsterdamned)

Amsterdam wird durch einen brutalen Mörder in Angst und Schrecken versetzt. Die Bevölkerung traut sich kaum auf die Straße und meidet einsame Plätze. Trotzdem findet der geheimnisvolle Killer immer seine Opfer. Von Prostituierten über Umweltschützer bis zu Polizisten muss jeder, der ihm begegnet, dran glauben. Wie ein Blitz schlägt das Phantom zu, mordet und verschwindet so, wie es gekommen ist, in den kilometerlangen Grachten der sonst malerischen Metropole. Inspektor Eric Visser wird auf den rätselhaften und sehr gefährlichen Fall angesetzt.

VERFLUCHTES AMSTERDAM ist eines der besten Beispiele dafür, dass auch die Europäer durchaus dazu in der Lage sind, gute Thriller zu produzieren. Und dieser Thriller ist nicht nur gut, er ist ein absoluter Hochspannungs-Thriller der Extraklasse. Eine eigentlich ziemlich simple Rache-Story wurde hier so toll verpackt, dass der Film zu einem Erlebnis wird. Das liegt ganz sicher auch an der extrem temporeichen Erzählweise der Geschichte, die den Zuschauer ganzzeitig bei Atem hält und ihm nur recht wenige Atempausen gewährt, um zwischendurch einmal wieder Luft zu holen. Doch ist es längst nicht nur das teils enorme Tempo, das diesen erstklassigen Film auszeichnet, denn die Story ist an sich schon äußerst interessant in Szene gesetzt worden und verfügt über einen dramaturgisch hervorragend aufgebauten Spannungsbogen, der im Laufe der Zeit Stück für Stück immer straffer gezogen wird und so auch keinerlei Platz für etwaige Längen bietet.

Zu den bis jetzt schon erwähnten Vorzügen dieser niederländischen Produktion gesellt sich zudem noch eine wirklich fantastische Grundstimmung, die äußerst dicht geraten ist und zudem auch noch teils sehr düstere und unheilvolle Momente bietet, in denen einem schon der eine oder andere kalte Schauer über den Rücken jagen kann. Und so gerät die temporeiche Jagd nach dem "Grachtenmörder" auch zu einem sehr spannenden Katz-und-Maus-Spiel, das insbesondere an Tempo kaum zu überbieten ist. Hier treten vor allem die wilden Verfolgungsjagden durch die Amsterdamer Grachten in den Vordergrund, die jedem Action-Junkie das Herz im Leibe höher schlagen lassen, geht es doch streckenweise schon fast irrwitzig temporeich zur Sache, und in gewissen Szenen muss man fast unweigerlich die Luft anhalten, da Jäger und Gejagter keinerlei Rücksicht auf Verluste nehmen.

Das Besondere an den Action-Passagen ist der Aspekt, dass sie zu keiner Zeit in irgendeiner Form zu stark übertrieben erscheinen, sondern immer einen wirklich authentischen und glaubwürdigen Eindruck hinterlassen. Man kann hier also von einer wirklich gelungenen Mixtur aus Action und Thrill sprechen, wobei sich die einzelnen Anteile auch noch sehr gut die Waage halten, gibt es doch ein nahezu perfektes Wechselspiel zwischen actiongeladenen Verfolgungsjagden und jeder Menge hochspannender Thrillermomente, was insgesamt für einen wirklich hervorstechenden Filmgenuss Sorge trägt, an dem sich der Zuschauer ganzzeitig erfreuen kann. Zu dem erstklassigen Gesamteindruck tragen auch die richtig guten Darsteller ihr Schärflein bei, wird man doch durch die Bank mit sehenswertem Schauspiel verwöhnt, so dass alle Komponenten dieses tollen Filmes hervorragend ineinanderpassen und stimmig aufeinander abgestimmt sind, was eigentlich keinerlei Grund zur Beanstandung gibt.

Für mich persönlich ist Verfluchtes Amsterdam einer der besten europäischen Genre-Beiträge überhaupt und kann sich auch jederzeit im internationalen Wettbewerb sehen lassen. Nur selten bekommt man Filme zu sehen, in denen eigentlich sämtliche kleine Rädchen so nahezu perfekt ineinander übergreifen und ein so gelungenes Gesamtpaket präsentieren, wie es mit diesem Film vorliegt. Actionreiche Passagen, extrem temporeiche Verfolgungsjagden, erstklassige Schauspieler und eine äußerst dichte Atmosphäre lassen dieses Werk ganz erheblich aus der Masse hervorstechen, das sich kein Genre-Freund entgehen lassen sollte, denn auch 23 Jahre nach seinem Erscheinen hat Verfluchtes Amsterdam überhaupt nichts von seinem Reiz und seiner vorhandenen Faszination verloren, da dieser Film einfach zeitlos ist und immer wieder spannende Unterhaltung bietet.

Fazit: Regisseur Dick Maas, der auch schon für die Familie Flodder verantwortlich zeichnete, hat hier einen europäischen Hochspannungsthriller geschaffen, der sich keineswegs hinter amerikanischen Vertretern zu verstecken braucht. In Europa nimmt der Film meiner Meinung nach sowieso eine Art Vormachtstellung ein, fällt mir doch auf Anhieb kein anderer Genre-Beitrag ein, der diesen hier toppen würde. Wer dieses Werk noch nicht kennen sollte, muss diesen Zustand schnellstens ändern, denn ansonsten hat man ein nachhaltig beeindruckendes Filmerlebnis verpasst.
 
 
Daten zur DVD

Darsteller:
Huub Stapel, Monique van de Ven, Serge-Henri Valcke, Hidde Maas, Wim Zomer, Tanneke Hartzuiker, Tatum Dagelet, Edwin Bakker, Lou Landré, Pieter Lutz, Barbara Martijn, Door van Boeckel
Regie: Dick Maas
Drehbuch: Dick Maas
Kamera: Marc Felperlaan
Musik: Dick Maas
FSK 16
Niederlande / 1987

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