Die Bewandtnis mit Atlantis: 4. Was wussten die alten Ägypter wirklich? - Solon
4. Was wussten die alten Ägypter wirklich?
Solon Kaufmann und Politiker (Dichter und Historiker?)
Solon Kaufmann und Politiker (Dichter und Historiker?)
Solon lebte ungefähr von 640 bis 560 v. Chr.. Er entstammte altem Adel, hatte sich aber auch als erfolgreicher Kaufmann einen Namen gemacht, als er im Jahre 594 diesen Posten erhielt. Damit nahm er eine vermittelnde Position ein, denn diese Zeit war gekennzeichnet durch soziale Konflikte zwischen der verarmten Bauernschaft, der durch die Erfolge im Überseehandel aufstrebenden Mittelschicht, und der auf ihren alten Rechten beharrenden Aristokratie. Er löste die Spannungen durch eine Verfassungsreform. Den Bauern erließ er die Grundschulden (Hypotheken) und die Leibeigenschaft. Die Felder wurden zwar nicht neu verteilt, doch wurde eine Obergrenze festgesetzt, wieviel Land man besitzen durfte. Zur Stellung der Einwohner wurde nicht mehr die Abstammung herangezogen, sondern die Mengen an Getreide, die man pro Jahr an Ertrag aufbieten konnte. Nur aus den Reihen der obersten von vier Besitzklassen durften die Archonten gekürt werden. Aus den obersten drei Klassen wurde der Rat der 400 gewählt, der den Archonten zur Seite steht. Die unterste Klasse übte sowohl im Volksgericht Einfluß aus, als auch in der Volksversammlung, wo man für die jeweiligen Kandidaten seine Stimme abgeben konnte. Freilich galten die gewährten Ansprüche nur für männliche Vollbürger mit Grundbesitz: Frauen, Fremde, Leute ohne Land und Sklaven sollten in der Politik Athens stets einen schweren Stand haben.
Schlußendlich gestaltete Solon noch das Münzsystem um, und ließ das Recht aufzeichnen, auf daß es jedem Bürger zur Verfügung stand.
Damit hatte er sich einen Namen gemacht, daß auch der Geschichtsunterricht an den heutigen Schulen nicht an ihm vorbei kommt (auch wenn seine Maßnahmen die Situation über die Jahrzehnte nicht wirklich entschärften). Er galt als der Archont von Athen, ja, als der bedeutendste griechische Staatsmann seiner Zeit.
Er war im Überseehandel tätig, und diesem Beruf wird er auch nach seinem Ausscheiden aus Amt und Würden nachgegangen sein. Die gängigen Routen wird er Kapitänen überlassen haben, die auf seiner Lohnliste standen. Wenn es aber um die Erschließung neuer Absatzmärkte oder die Intensivierung bisheriger Kontakte ging, wird er es gewiß verstanden haben, aus seinem Ruhm Kapital zu schlagen. Wo Untergebene bei Verhandlungen mit Beamten kaum etwas erreicht hätten, da werden ihm als Repräsentanten der Macht in Attika die Tore der Herrscherhäuser selbst offengestanden haben.
Und um Ägypten sollte man sich als Kaufmann in dieser Zeit ganz besonders kümmern!
Auf Necho II. folgte Psammetich II. (595 589), der zwar mit Babylon Frieden hielt, aber mit Äthiopien Krieg führte. Auch er verließ sich vorrangig aus ausländische Söldner, namentlich Griechen, Karer und Phönizier, die es sich nicht nehmen ließen, auf den Ramses- Statuen von Abu Simbel ihre Krakeleien zu hinterlassen.
Ihm folgte Apries (judäisch: Hophra; 589 568), der sich von einem Aufstand der Judäer gegen Babylon anstecken ließ. Es gelang ihm, Tyros auf seine Seite zu ziehen, aber Jerusalem konnte er nicht retten. Der außenpolitische Mißerfolg führte auch zu innenpolitischen Spannungen, und im Süden des Reiches liefen massenhaft Krieger zu den Äthiopen über. Als er sich mit einem libyschen Fürsten gegen die griechische Kolonie Kyrene verbündete, mit einem Heer ohne fremde Söldner ins Feld zog und verlor, kam es zum offenen Aufruhr in der Armee. Einheimische Kämpen unter Führung des Offiziers Amasis standen gegen ausländische unter Oberbefehl des Pharaos. Apries unterlag, und mit dem neuen Pharao Amasis mußte das Ausland nun fürchten, all seine Handelsprivilegien zu verlieren. Höchste Zeit für einen Geschäftsmann wie Solon, sich der Angelegenheit persönlich anzunehmen!
Ob er es getan hat, wissen wir nicht. Seine Schriften enthalten zwar Hinweise, daß ihm die Verhältnisse in Ägypten vertraut gewesen sein müssen, aber über seine Reisen hat er keine Notiz hinterlassen.
Auch Platos Bericht ist in dieser Hinsicht etwas verwirrend, schreibt er doch zum einen, sein Vorfahr hätte die Reise kurz nach Beendigung seiner politischen Laufbahn angetreten. Andererseits nennt er aber Amasis als den Pharao, der seinen Ahn beim Empfang mit Ehren überschüttet haben soll. Dabei muß der ehemalige Archont zur Zeit des Regierungswechsels schon ein betagter Mann von siebzig Lenzen gewesen sein, dem weite Seereisen gewiß nicht leicht gefallen sind! Nichtsdestotrotz soll er von Amasis sogar auf die Idee einer jährlichen Einkommenssteuererklärung gebracht worden sein. Die freilich ist wohl erst nach Solons Tod in Athen eingeführt worden, und zwar von dem Tyrannen Peisistratos. Da Peisistratos allerdings die Gesetze Solons beibehielt, läßt sich nicht ausschließen, daß er sich in der Nachfolge des einstigen Staatsmannes gesehen hat. Eventuell hat er in frühen Jahren sogar auf seinen Rat gehört.
Wie dem auch sei, Pharao Amasis (570 526) ließ sich nicht dazu verführen, die ausländischen Söldner und Siedler aus dem Land zu jagen. Ja, sein anfänglicher Fremdenhaß wandelte sich sogar zu einer ausgesprochenen Griechenfreundlichkeit, daß Herodot ihn lobend über alle anderen Herrscher Ägyptens erhebt. Dabei traf er Maßnahmen, die auf der einen Seite die Besiedlung durch hellenische Kolonisten förderte, sie andererseits aber auf bestimmte Gebiete (Naukratis, Umgebung von Memphis) beschränkte. Dies befriedigte zum einen die nationalistischen Strömungen in der Heimat, wo man nun größtenteils wieder unter sich war, zum anderen aber auch Neubürger, denen die neuen Privilegien zugute kamen. Der über Naukratis laufende Fernhandel jedoch brachte Zölle, und so erlebte das Reich noch einmal eine wirtschaftliche Blütezeit. Zumal umgekehrt nun auch Ägypten mit eigenen Schiffen aktiv am Im- und Export teilnahm. Dazu ließ der Herrscher Gesetzgebung und Verwaltung reformieren, daß ihn die Geschichte gar neben Solon stellt. Die außenpolitische Bedeutung des Staates schlug sich zum einen in den engen Beziehungen zu den Griechen (insbesondere auf den Inseln und in der Kyrenaika) nieder, andererseits aber auch in einem Defensivbündnis mit Lydien und Samos.
Indes braute sich noch zu Lebzeiten Amasis etwas zusammen, das dem saïtischen Ägypten letztendlich den Todesstoß versetzen sollte. Das mächtig gewordene Imperium der Meder, das sich wider Erwarten an alle Friedensverträge gehalten hatten, wurde 550 v. Chr. jäh durch den Aufstand eines für unbedeutend gehaltenen Vasallen erschüttert. Ehe der dortige König sich versah, hatte ihn sein Untergebener abgesetzt, und selbst den Thron erklommen: Das Reich der Meder war tot, und das Reich der Perser geboren!
Urplötzlich geriet der gesamte Nahe Osten in Panik, und die Ereignisse überschlugen sich. Die Lyder unter Krösus zogen ins Feld und wurden vernichtet. Beinahe ganz Kleinasien fiel an die Perser. Und wo sie jetzt schon mal unter Waffen standen, sahen sie keinen Grund, allzu früh heimzukehren. Also marschierten sie weiter, und ehe sich die Babylonier versahen, waren auch sie im Jahre 539 überrannt. Gerade einmal ein Überfall turanischer Nomaden verhinderte, daß noch zu Amasis Lebzeiten zum Sturm auf Ägypten geblasen wurde. Dafür waren dem Sohn des Pharaos, Psammetich III., nur ein paar Monate gegeben, um sich seiner Herrschaft zu erfreuen. 525 wurde auch das Reich am Nil Provinz des Persischen Weltreichs.
Schlußendlich gestaltete Solon noch das Münzsystem um, und ließ das Recht aufzeichnen, auf daß es jedem Bürger zur Verfügung stand.
Damit hatte er sich einen Namen gemacht, daß auch der Geschichtsunterricht an den heutigen Schulen nicht an ihm vorbei kommt (auch wenn seine Maßnahmen die Situation über die Jahrzehnte nicht wirklich entschärften). Er galt als der Archont von Athen, ja, als der bedeutendste griechische Staatsmann seiner Zeit.
Er war im Überseehandel tätig, und diesem Beruf wird er auch nach seinem Ausscheiden aus Amt und Würden nachgegangen sein. Die gängigen Routen wird er Kapitänen überlassen haben, die auf seiner Lohnliste standen. Wenn es aber um die Erschließung neuer Absatzmärkte oder die Intensivierung bisheriger Kontakte ging, wird er es gewiß verstanden haben, aus seinem Ruhm Kapital zu schlagen. Wo Untergebene bei Verhandlungen mit Beamten kaum etwas erreicht hätten, da werden ihm als Repräsentanten der Macht in Attika die Tore der Herrscherhäuser selbst offengestanden haben.
Und um Ägypten sollte man sich als Kaufmann in dieser Zeit ganz besonders kümmern!
Auf Necho II. folgte Psammetich II. (595 589), der zwar mit Babylon Frieden hielt, aber mit Äthiopien Krieg führte. Auch er verließ sich vorrangig aus ausländische Söldner, namentlich Griechen, Karer und Phönizier, die es sich nicht nehmen ließen, auf den Ramses- Statuen von Abu Simbel ihre Krakeleien zu hinterlassen.
Ihm folgte Apries (judäisch: Hophra; 589 568), der sich von einem Aufstand der Judäer gegen Babylon anstecken ließ. Es gelang ihm, Tyros auf seine Seite zu ziehen, aber Jerusalem konnte er nicht retten. Der außenpolitische Mißerfolg führte auch zu innenpolitischen Spannungen, und im Süden des Reiches liefen massenhaft Krieger zu den Äthiopen über. Als er sich mit einem libyschen Fürsten gegen die griechische Kolonie Kyrene verbündete, mit einem Heer ohne fremde Söldner ins Feld zog und verlor, kam es zum offenen Aufruhr in der Armee. Einheimische Kämpen unter Führung des Offiziers Amasis standen gegen ausländische unter Oberbefehl des Pharaos. Apries unterlag, und mit dem neuen Pharao Amasis mußte das Ausland nun fürchten, all seine Handelsprivilegien zu verlieren. Höchste Zeit für einen Geschäftsmann wie Solon, sich der Angelegenheit persönlich anzunehmen!
Ob er es getan hat, wissen wir nicht. Seine Schriften enthalten zwar Hinweise, daß ihm die Verhältnisse in Ägypten vertraut gewesen sein müssen, aber über seine Reisen hat er keine Notiz hinterlassen.
Auch Platos Bericht ist in dieser Hinsicht etwas verwirrend, schreibt er doch zum einen, sein Vorfahr hätte die Reise kurz nach Beendigung seiner politischen Laufbahn angetreten. Andererseits nennt er aber Amasis als den Pharao, der seinen Ahn beim Empfang mit Ehren überschüttet haben soll. Dabei muß der ehemalige Archont zur Zeit des Regierungswechsels schon ein betagter Mann von siebzig Lenzen gewesen sein, dem weite Seereisen gewiß nicht leicht gefallen sind! Nichtsdestotrotz soll er von Amasis sogar auf die Idee einer jährlichen Einkommenssteuererklärung gebracht worden sein. Die freilich ist wohl erst nach Solons Tod in Athen eingeführt worden, und zwar von dem Tyrannen Peisistratos. Da Peisistratos allerdings die Gesetze Solons beibehielt, läßt sich nicht ausschließen, daß er sich in der Nachfolge des einstigen Staatsmannes gesehen hat. Eventuell hat er in frühen Jahren sogar auf seinen Rat gehört.
Wie dem auch sei, Pharao Amasis (570 526) ließ sich nicht dazu verführen, die ausländischen Söldner und Siedler aus dem Land zu jagen. Ja, sein anfänglicher Fremdenhaß wandelte sich sogar zu einer ausgesprochenen Griechenfreundlichkeit, daß Herodot ihn lobend über alle anderen Herrscher Ägyptens erhebt. Dabei traf er Maßnahmen, die auf der einen Seite die Besiedlung durch hellenische Kolonisten förderte, sie andererseits aber auf bestimmte Gebiete (Naukratis, Umgebung von Memphis) beschränkte. Dies befriedigte zum einen die nationalistischen Strömungen in der Heimat, wo man nun größtenteils wieder unter sich war, zum anderen aber auch Neubürger, denen die neuen Privilegien zugute kamen. Der über Naukratis laufende Fernhandel jedoch brachte Zölle, und so erlebte das Reich noch einmal eine wirtschaftliche Blütezeit. Zumal umgekehrt nun auch Ägypten mit eigenen Schiffen aktiv am Im- und Export teilnahm. Dazu ließ der Herrscher Gesetzgebung und Verwaltung reformieren, daß ihn die Geschichte gar neben Solon stellt. Die außenpolitische Bedeutung des Staates schlug sich zum einen in den engen Beziehungen zu den Griechen (insbesondere auf den Inseln und in der Kyrenaika) nieder, andererseits aber auch in einem Defensivbündnis mit Lydien und Samos.
Indes braute sich noch zu Lebzeiten Amasis etwas zusammen, das dem saïtischen Ägypten letztendlich den Todesstoß versetzen sollte. Das mächtig gewordene Imperium der Meder, das sich wider Erwarten an alle Friedensverträge gehalten hatten, wurde 550 v. Chr. jäh durch den Aufstand eines für unbedeutend gehaltenen Vasallen erschüttert. Ehe der dortige König sich versah, hatte ihn sein Untergebener abgesetzt, und selbst den Thron erklommen: Das Reich der Meder war tot, und das Reich der Perser geboren!
Urplötzlich geriet der gesamte Nahe Osten in Panik, und die Ereignisse überschlugen sich. Die Lyder unter Krösus zogen ins Feld und wurden vernichtet. Beinahe ganz Kleinasien fiel an die Perser. Und wo sie jetzt schon mal unter Waffen standen, sahen sie keinen Grund, allzu früh heimzukehren. Also marschierten sie weiter, und ehe sich die Babylonier versahen, waren auch sie im Jahre 539 überrannt. Gerade einmal ein Überfall turanischer Nomaden verhinderte, daß noch zu Amasis Lebzeiten zum Sturm auf Ägypten geblasen wurde. Dafür waren dem Sohn des Pharaos, Psammetich III., nur ein paar Monate gegeben, um sich seiner Herrschaft zu erfreuen. 525 wurde auch das Reich am Nil Provinz des Persischen Weltreichs.