Go West! - 29. Juni 2014
Eine Reise in den ›Wilden Westen‹
29. Juni 2014
Yellowstone
1872 traf die amerikanische Regierung unter Präsident U. S. Grant eine Entscheidung, die sich als wegweisend für die ganze Welt erweisen sollte – im Nordwesten Wyomings wurde ein riesiges Wildnisgebiet unter Schutz gestellt; es erhielt den Rang eines „Nationalparks“.
Das wildzerklüftete Bergland entlang des Yellowstone River wurde damit zum ersten Nationalpark der Welt.
Kein Mensch wußte zu diesem Zeitpunkt genau, was ein „Nationalpark“ eigentlich sein sollte, aber vorausschauende Wissenschaftler und Naturfreunde hatten die Vision, daß es besondere Flecke auf dieser Welt gibt, die es verdienten, nicht vom Menschen zersiedelt und ausgebeutet, sondern in ihrer Ursprünglichkeit erhalten zu werden. Es gelang ihnen, die politische Führung davon zu überzeugen, die Voraussetzungen dafür zu schaffen.
Das Yellowstone-Gebiet zog das Interesse in erster Linie wegen der rund 4000 vulkanischen Phänomene auf sich, und noch heute sind sie es, die faszinieren.
Es gibt Schlammvulkane, Geysire, heiße Quellen. Es dampft, pufft und stinkt nach Schwefel wie in einem Höllenloch.
Als der Mountain Man John Colter Anfang des 19. Jh. davon erzählte, wurde er verlacht, und man bezeichnete das Gebiet spöttisch als „Colters Hölle“.
Der zweite weiße Mann, der die Region durchstreifte, war der berühmte Trapper und Entdecker Jim Bridger. Über ihn lachte niemand mehr.
Nachdem eine Expedition im Auftrag des Präsidenten die Yellowstone-Wildnis erforscht hatte, stand fest, daß es sich um ein einmaliges Naturreservat handelte, das für künftige Generationen bewahrt werden mußte.
Für den Schutz wurde zunächst die Armee eingesetzt, die Fort Yellowstone baute und Wilderer, Prospektoren und andere Störenfriede vertrieb. Bald stellte sich heraus, daß das Militär mit dieser Aufgabe überfordert war. Trotzdem dauerte es bis 1912, bis der Nationalparkservice gegründet wurde und sich zu der respektierten Institution entwickelte, die er heute darstellt.
Die letzten noch vorhandenen Bisons wurden um 1890 am Yellowstone angesiedelt, um ihre Art zu erhalten. Sie entwickelten sich hier wieder zu einer Herde von fast 4000 Tieren.
Wer den Park heute besucht, und das sind mindestens 500.000 Menschen im Jahr, erlebt nicht nur die atemberaubenden geologischen Wunder, sondern eine unfaßbar vielfältige Tierwelt.
Dabei wird vergessen, daß der Yellowstone eigentlich ein aktiver Supervulkan ist, der irgendwann einmal wieder ausbrechen wird; die Folgen könnten fatal für die ganze Welt sein.
Die Tiere meinten es heute gut mit uns. Bisons aus ca. 10 - 20 m Entfernung und ein prachtvoller Wapiti (amerikanisch: Elk) aus kaum 40 m. Auch kleinere Tiere, wie die Kanadagänse oder ein Fischreiher begeistern. Und natürlich kreuzten auch wieder Bisons die Straße und zwangen den Verkehr zum Anhalten.
Dazu dann noch zwei weitere vulkanische Phänomene, die immer wieder beeindrucken.
Selbstverständlich besuchte ich mit meiner Gruppe das Geschäft von Familie Roemer in West-Yellowstone in der Canyon Street.
Die Roemers haben nach ihrer Auswanderung vor 2 Jahren ein wunderbares Geschäft für indianisches Kunsthandwerk und hochwertige Souvenirs aufgebaut.
Der Laden ist für jeden Besucher des Yellowstone Parks ein MUSS.