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Die Pfeife des Häuptlings - SITTING BULL’S PIPE - Rediscovering the Man, Correcting the Myth

SITTING BULL’S PIPE - Rediscovering the Man, Correcting the MythDie Pfeife des Häuptlings
Sitting Bulls' Pipe - Rediscovering the Man, Correcting the Myth

zur englischen VersionNeu als eBook-Ausgabe – eines der wichtigsten ethnologischen Bücher über die Lakota-Kultur und einen der prominentesten indianischen Führer des 19. Jahrhunderts:

SITTING BULL’S PIPE - Rediscovering the Man, Correcting the Myth von Prof. Dr.Kenneth B. Tankersley und Prof Dr. Robert B. Pickering.


SITTING BULL’S PIPE - Rediscovering the Man, Correcting the MythEiner der prominentesten amerikanischen Historiker und Autoren, JEROME A. GREENE, ehemals Chefhistoriker des amerikanischen Nationalpark-Service und Autor von Standardwerken wie „AMERICAN CARNAGE – WOUNDED KNEE MASSACRE“ und „NEZ PERCE SUMMER 1877“ urteilte:

„Diese Darstellungen eröffnen uns eine neue Dimension über Sitting Bull, den Lakota-Führer. Sie helfen, die mit diesem Mann verbundene materielle Kultur neu zu definieren.“

Vor genau 10 Jahren veröffentlichte ich in meinem Verlag dieses Werk als Druckausgabe. Es wurde zu einem der meistdiskutierten Bücher in den USA.

Ein prominenter Sammler aus Santa Fe, Forrest Fenn, hatte auf einer Auktion für ca. 140.000 Dollar eine bemerkenswerte indianische Pfeife ersteigert, die „angeblich“ mit Sitting Bull verbunden war. Es handelte sich um eine klassische T-förmige rote Catlinit-Pfeife mit einem außergewöhnlichen gedrehten Schaft.

Monatelang bemühte der Sammler sich um nähere Informationen, dann kam er mit den beiden Autoren ins Gespräch.

SITTING BULL’S PIPE - Rediscovering the Man, Correcting the MythProf. Tankersley ist Cherokee mit Lakota-Verwandtschaft, Ethnologe, Leiter eines Universitätsinstituts für indianische Studien in Kentucky. Prof. Pickering war damals im Direktorium des berühmten BUFFALO BILL HISTORICAL CENTER in Cody (Wyoming) – heute im Direktorium des GILCREASE MUSEUMS und Professor an der University of Tulsa (Oklahoma).

Pickering ist nicht nur Völkerkundler, er ist auch Archäologe und Forensiker – eine seltene Mischung, die sich in diesem Fall als segensreich erwies.

Beide waren beim Anblick dieser Pfeife wie elektrisiert.

SITTING BULL’S PIPE - Rediscovering the Man, Correcting the MythSeit ca. 1890 kursierte die Geschichte, Sitting Bull habe genau diese Pfeife auf dem Höhepunkt der Geistertanzbewegung zerbrochen und damit symbolisch sein Volk zu einem neuen Krieg gegen den weißen Mann aufgerufen.

Das mutwillige Zerbrechen einer heiligen Pfeife wäre in der Tat eine völlig außergewöhnliche Handlung für einen Mann wie Sitting Bull gewesen.

Die Autoren schlugen dem Sammler vor, eine forensische Untersuchung durchzuführen, wie sie kriminologisch heute üblich ist. Grundlage dafür waren neben der Pfeife die bekannten Sitting-Bull-Fotos, auf denen er diese Pfeife in den Händen hält.

Mit fototechnischen Mitteln wurde die Pfeife auf den historischen Bildern bis an die Grenze des Möglichen reproduziert und vergrößert. Dann wurde die Pfeife selbst aus demselben perspektivischen Winkel aufgenommen. Die Aufnahmen wurden auf identische Größen gebracht.

SITTING BULL’S PIPE - Rediscovering the Man, Correcting the MythAus den Fotos wurden Folien gefertigt, die in einem Kriminallabor in immer neuen Schichtungen übereinander gelegt wurden.

Das Ergebnis war eindeutig: Die Pfeife von Forrest Fenn war exakt die Pfeife, die Sitting Bull in seinen Händen hielt. Deckungsgleich zeigten sich Kerben, Schleifspuren, Narben und Schattierungen und andere Gebrauchsspuren im Holz. Millimetergenau.

Sitting Bulls Pfeife war nach einem Jahrhundert wieder aufgetaucht.

Damit brach das Lügengebäude über die zerbrochene Pfeife und die „Kriegserklärung“ des Lakota-Führers in sich zusammen, das der einflussreiche Indianeragent James McLaughlin, Leiter der Standing Rock Reservation, errichtet und das über ein Jahrhundert gehalten hatte. McLaughlin war es gewesen, der diese Gerüchte aufgebracht und Sitting Bull als Führer der Geistertanzbewegung verleumdet hatte.

Zugleich wurden damit die Verstrickungen und Intrigen dieses Mannes deutlich, der den Einfluß Sitting Bulls fürchtete und alles daran setzte, ihn öffentlich zu diskreditieren und mattzusetzen. Klar wurde auch die Verwicklung McLaughlins in den Mord an Sitting Bull, den er durch die Lakota-Polizei unter Red Tomahawk in die Wege leitete.

SITTING BULL’S PIPE - Rediscovering the Man, Correcting the MythDer Fund von Sitting Bulls symbolträchtiger Pfeife wurde damit zu einem regelrechten historischen Kriminalfall, den die Autoren Schritt für Schritt aufrollten. Wissenschaftlich exakt, aber spannend wie ein Thriller.

Unter Mitarbeit einer Großnichte Sitting Bulls (Wabli Cante Wiya) und des prominenten Stammesältesten der Blackfoot, Curly Bear Wagner.

2006 konnte ich die Buchausgabe dieser Arbeit mit den Autoren und den anderen Mitwirkenden im BUFFALO BILL CENTER in Cody (Wyoming) der Öffentlichkeit vorstellen Den gesellschaftlichen Rahmen bildete die Jahrestagung der WESTERN WRITERS OF AMERICA, deren berühmteste Mitglieder – darunter u. a. Prof. Paul Hutton, Robert Utley, usw. – sich an unserem Stand drängten und das Buch erwarben.

Der Höhepunkt war eine Nominierung für den „Golden Spur“ der Western Writers.

Ich freue mich, daß der rührige SEMITARIUS-VERLAG von Andreas Schumann eine exzellente eBook-Ausgabe dieses Standardwerks realisieren konnte. Digital kommt das forensische Fotomaterial jetzt noch besser zur Geltung als im Druck.

Im Übrigen befinden sich zahlreiche Abbildungen in diesem Werk, die bis dahin noch niemals veröffentlicht worden sind.

SITTING BULL’S PIPE - Rediscovering the Man, Correcting the MythDas Buch enthält u.a. diese Kapitel:

„Das neue Rätsel um Sitting Bull’s Pfeife“ – „Sitting-Bull-Mythen“ – Sitting-Bull-Fotogalerie aus der Forrest Fenn-Sammlung – „Feststellung der Authentizität von Sitting Bull’s Pfeife“ – „Indianische Pfeifen“ – „Die Heilige Pfeife in heutiger Zeit“ (von Curly Bear Wagner).

Die eBook-Ausgabe ist ab sofort bei Amazon.de erhältlich, wird aber auch in den USA bei Amazon.com angeboten – denn natürlich ist dieses Buch in englischer Sprache gehalten.

Die Fotos zeigen neben dem Cover (Buch oben, eBook links) auch uns – meine Autoren und mich – bei der Buchpräsentation 2006, die Vitrine mit der Pfeife und ein Bild des Sammlers, Forrest Fenn. Sowie einen Schnappschuß von Prof. Paul Hutton an unserem Tisch. (Hutton ist einer der bedeutendsten lebenden Historiker der Pioniergeschichte, Professor an der University of New Mexico und damals im Vorstand der Western Writers.)

188 Seiten, über 75 meist farbige Fotos.

Auch die Druckausgabe ist noch lieferbar.

SITTING BULL’S PIPE - Rediscovering the Man, Correcting the MythIch möchte jetzt noch eine ganz persönliche Erinnerung an die Arbeit an diesem einmaligen Buch und die Präsentation in Cody anfügen.

Selten habe ich mit einem Autorenteam so reibungslos und in harmonischer Atmosphäre zusammengearbeitet. Dank der modernen Kommunikationstechnik konnten wir Korrekturen, Änderungen, Ergänzungen innerhalb kürzester Zeit umsetzen. Nie gab es Konflikte.

Die Präsentation in Cody war von Bob Pickering perfekt und professionell vorbereitet worden.

Bob und ich waren schon damals eng befreundet. Die anderen Autoren und den Besitzer der Pfeife kannte ich bis dahin nur per Email. Schon bei der ersten Begegnung war ich von der Liebenswürdigkeit und Offenheit überwältigt.

Es gab vom ersten Moment an keinen Zweifel, daß wir ein Team waren.

SITTING BULL’S PIPE - Rediscovering the Man, Correcting the MythDie Autoren überreichten mir damals ein Exemplar des Buches, in dem alle ihre Signatur und einen Kommentar hinterlassen hatten. Dieses Exemplar ist ein großer Schatz für mich.

Ich habe später intensiv versucht, ein Replikat dieser Pfeife für meine Sammlung zu bekommen. Ein Jahr nach Veröffentlichung des Buches hat mir ein Lakota-Pfeifenmacher bei den heiligen Pfeifensteinbrüchen in Minnesota eine Pfeife hergestellt, die dem Original sehr nahe kommt.

Kleine Zusatzinformation am Rande: Der Auktionswert der Pfeife ist am Tag der Veröffentlichung unseres Buches 2006 auf über 1 Million Dollar hochgeschnellt - leider haben wir davon nichts bekommen, und der Sammler denkt nicht daran, die Pfeife wieder zu verkaufen.

 

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