Monstrula - Kelters Schauer-Shocker: Band 41 Das Blutschloss
Band 41
Das Blutschloss
Inspektor Cromland von der Ortspolizei kommt, aber der zerfleischte Tote hat sich in einen unversehrten Toten verwandelt, der einen Herzinfarkt erlitt. Miss Shadwell kann es nicht glauben.
Verunsichert wendet sie sich an einen in der Gegend gastierenden Hellseher, der sie an Jack Callum verweist. Bei der abendlichen Aufsichtsrunde stößt sie auf ein paar Schülerinnen, die einen hypnotisierten Eindruck machen und ihr mit dem Tod drohen, wenn sie sie verrät. Sie setzt sich mit Callum in Verbindung, der schickt Sin Tao.
Sin Tao erkennt sofort, dass Ruth Tilson, eine der Schülerinnen, von Dämonen besessen ist. Sie versucht gerade, das College auf eigene Faust zu verlassen und schlägt um sich. Sin Tao betäubt sie mit einem Karateschlag. Mrs. Malone, die Leiterin des Colleges, bedankt sich bei Sin Tao. Die Chinesin schenkt ihr reinen Wein ein und überredet sie, das ganze Team holen zu dürfen.
Auf dem Weg geraten Callum und Parker in einen Sturm, den der Geisterseher sofort als von dämonischen Ursprungs erkennt. Auf Errogh Castle lauert das Böse! Kurz darauf beobachten die beiden, wie ein Mädchen durch den Sturm läuft und den Fahrer eines anderen Wagens mit übersinnlichen Kräften angreift. Zur gleichen Zeit entdeckt Sin Tao vierzig Schülerinnen, die in Trance verfallen sind. Callum kann die Nebelfratze vertreiben, während die Mädchen im College Krampfanfälle erleiden.
Callum und seine Freunde sehen sich im College um und erfahren, dass es hier 300 Schülerinnen gibt. Er hat eine vage Vision von einem Kampf und spürt das alte Richtschwert von Errogh Castle auf. Der Geschichtslehrer erzählt ihm von dem Blutbad von Errogh, bei dem 1642 der Lord eine Mörderbande fing und angeblich 300 Leute hinrichten ließ. Nun hat der Geisterseher einen Anhaltspunkt und nimmt Kontakt zu den Geistern der Hingerichteten auf, die blutige Rache nehmen wollen. Tatsächlich ist die Zahl 300 der Auslöser – 300 Hingerichtete, 300 Schülerinnen.
Prompt werden sie von besessenen Mädchen gejagt. Sie können nur entkommen, weil die Schulleiterin eine Glocke läutet und die Besessenen damit verscheucht. Für Judy Shadwell kommt das zu spät. Sie wurde umgebracht.
Sie trennen die Normalen von den zeitweise Besessenen und sperren sie ein, aber die Mädchen brechen sie aus und umstellen das Schloss. Andere Besessene treiben die nun ebenfalls hypnotisierten Lehrer zusammen. Mit reiner Willenskraft und dem Richtschwert wehrt Callum den Angriff ab. Aber das Schwert wirkt nicht gegen alle Dämonen, denn manche der Verbrecher wurden damals auch gehenkt.
Der Inspektor kommt und wird von den Schülerinnen aufgeknüpft. Dann melden sich die Eltern der Mädchen an, die man angeblich wegen einem Notfall her zitiert hat. Ein Blutbad droht.
Aber dann kommt Callum die rettende Idee. Man hat den Inspektor am einstigen Galgenbaum aufgeknüpft. Callum und seine Freunde bahnen sich einen Weg zum Baum, setzen ihn in Brand und werfen das Schwert in die Flammen. Und der Bann ist gebrochen.
DIE MEINUNG
Das ist ein routiniert geschriebener Gruselroman, keine Frage. Eine solide Grundidee, ein netter Schauplatz. Der Autor variiert sogar das übliche Schema, indem die ersten Kapitel mal aus anderer Perspektive erzählt werden und es dauert, bis das Callum-Team in den Einsatz geht.
Trotzdem liest sich das relativ beliebig. Das liegt nicht zuletzt daran, dass die Zeiten des unbekümmerten dämonischen Gemetzels offenbar tatsächlich vorbei sind. Alles ist so brav erzählt, die dämonischen Morde bleiben in der Beschreibung jugendfrei. Das gilt auch für die Besessenen. Spielten zu Anfang der Serie oft die Emotionen der Dämonenopfer eine wichtige Rolle in der Handlung, das grausame Katz- und Mausspiel mit den Opfern des Spuks, wird das hier völlig ausgeblendet. Die Mädchen bleiben austauschbar, das Potenzial, das der Handlungsort Mädchenpensionat bietet, bleibt ungenutzt. Die Besessenen laufen bloß wie Schlafwandler durch die Gegend und stehen herum, während die Nebelfratze böse Dinge tut, die aber nicht näher beschrieben werden. Das ist eine fade Suppe.
Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass der Serie die Luft ausgeht. Die Dinge, die die Romane interessant machten, findet man immer seltener, als Teamspieler ist der Held nicht besonders interessant. Das ist zweifellos ein routiniert gemachtes Produkt. Es ist nur kein besonders guter Gruselroman.
CHINA GIRL
So jugendfrei wie die Handlung ist hier auch die Beziehung von Sin Tao und Jack dargestellt. Die Unterschiede im Tonfall werden langsam zu einer echten Achterbahnfahrt.
DAS TITELBILD
Auch wenn das Bild an Feindt erinnert, trägt es den Credit von Lührs. Die Figuren hingegen erinnern eher an Zeichentrick; irgendwie fehlen nur noch Scooby und Shaggy.
DIE MONSTRÖSE KONKURRENZ
In diesen Wochen erschienen unter anderem am Kiosk
Kommentare
Ok, Tao ist wirklich ein Chinesischer Famililenmane. Aber Sin = Sünde?
Das ist mal eine gute Frage. Das mit den chinesischen Namen ist anscheinend gar nicht so einfach. Big Brother Google meint, dass die Namen aus drei Elementen bestehen. Also hieße sie zumindest Sin Tao Chan (beispielsweise.) Keine Ahnung, ob da jemals ein dritter Name stand.
Aber Sin könnte theoretisch authentisch sein. (Oder ein Glückstreffer.) In Hongkong gibt es den Wong Tai Sin Tempel.
Also wer weiß, was Wunderer durch den Kopf gegangen ist, als er sich den Namen aussuchte. "Tsingtao" ist jedenfalls eine geniale Erklärung. (Konnte er das Abendessen auf jeden Fall bei der Steuer einreichen )
James Michener hat in einem seiner epischen Bände mal die chinesischen Namen erklärt. Demnach stünde der erste Teil für die Familie, der zweite für die Generation innerhalb der Familie (und richtet sich nach einem Gedicht, das bei jeder Familie ein anderes sein kann) und der dritte Bestandteil bezeichnet das Individuum.
So hieß "Bruce" Lee eigentlich Lee Jun Fan, "Jet" Li kam als Li Lian Jie zur Welt und "Jackie" Chan wurde Kong-sang Chan getauft (in Hongkong, deswegen wohl der Familienname am Schluß).