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Eine Legende wird vierzig Jahre alt - Die Dämonenkiller-Chronik 30

Dämonenkiller zum 40.Eine Legende wird 40 Jahre alt
Die Dämonenkiller-Chronik (30. Teil)

Aus Anlass des vierzigjährigen Jubiläums der Dämonenkiller-Serie habe ich eine Chronik erstellt, die sich mit der Geschichte der Serie beschäftigt.

Heute beschäftigen wir uns mit dem Dämonenkiller-Exposé 57, das Ernst Vlcek am 3. Juni 1975 für Walter Appel alias Earl Warren geschrieben hat. - Viel Spaß beim Lesen...


56ASPHALT-WERWOLF
WÖLFE IM BETONDSCHUNGEL
Dämonenkiller 57
Schauplatz: Frankfurt am Main
Zeit: Anfang Februar
Autor: Appel-Warren

Titelbild: (davon steht mir leider kein Foto zur Verfügung, sondern nur eine kurze Beschreibung)
Werwolf vor Fenster mit Vorhang, dahinter Mädchen mit schreckverzerrtem Gesicht

Anfangsepisode:
Jürgen Henicke ist der König der Zuhälter von Frankfurt. Er kontrolliert einige Geheimbordelle und macht in Mädchenhandel. Seine Spezialität ist es, irgendwo junge, naive Mädchen aufzugabeln und sie dann mit viel Brutalität gefügig zu machen.
Den Roman mit action beginnen. Henicke steigt vor seinem Lokal (und getarnten Bordell) mit zwei Leibwächtern aus dem Protz­auto. Da krachen einige Schüsse, die Kugeln gehen Henicke in die Beine. Er bricht zusammen, wird von seinen Leibwächtern zum nächsten Krankenhaus gefahren. Verliert viel Blut. Die Ärzte kennen den üblen Burschen wohl, aber Hilfe müssen sie ihm leisten.
Er braucht sofort eine Bluttransfusion, aber er hat eine seltene Blutgruppe. Da meldet sich - was für ein Zufall - ein geeigneter Blutspender. Die Blutübertragung wird vorgenommen.
Als Spender und Empfänger für einen Augenblick alleine sind, gibt sich der Spender dem Zuhälter zu erkennen. Das heißt, er nennt nicht seinen Namen, verrät aber, daß er es war, der auf Henicke geschossen hat. Er verrät auch noch mehr, gibt sich als Vater von Petra zu erkennen, die Henicke kidnappte, um sie mit Gewalt dazu zu bringen, auf den Strich zu gehen. Petra war nicht willig und wurde - als sie zu fliehen versuchte - mit verstümmeltem Gesicht tot aufgefunden. Die Polizei konnte Henicke nichts beweisen, deshalb habe der Vater beschlossen, seine Tochter zu rächen, die sein ein und alles war.
Und der Vater (Blutspender) hat sich eine ganz teuflische Rache ausgedacht und alles bis ins kleinste Detail durchdacht. Es kam seinen Absichten entgegen, daß Henicke eine seltene Blutgruppe hat. Der Vater aber hat ein Blut besonderer Art. Dieses Blut ist sein Fluch, und durch die Übertragung, wird der Fluch auch auf Henicke übergehen.
Henicke begreift das alles nicht klar. Aber plötzlich sieht er, wie dem Blutspender Haare wachsen und er zu einem Wolf wird. Es ist gerade Vollmond - und beim nächsten Vollmond, wenn Henicke genesen ist, wird auch er zu einem Werwolf werden – und zur meistgehaßten und -gejagten Bestie dieser Stadt werden.

Diese Szene spielt einen knappen Monat vor der

Haupthandlung:
Trevor Sullivan erhält einen Brief aus Frankfurt. In dem Kuvert ist ein weiteres, uraltes mit einer Briefmarke darauf, wie sie nach dem Weltkrieg verwendet wurde. Also muß das ungeöffnete Innenkuvert an die dreißig Jahre alt sein. Die Briefmarke ist nicht abgestempelt, wurde also nie abgeschickt. Das Kuvert ist nicht einmal beschrieben.
Sullivan öffnet es. Der Brief ist mit 15. November 1945 datiert. Der Absender ist ein gewisser Bernd Sommer. Der Name sagt Sullivan zuerst nichts, aber nachdem er den Brief gelesen hat, erinnert er sich des jungen Deutschen, den er vor 30 Jahren gekannt hat. Den Inhalt erst bringen nach der

Rückblende um 30 Jahre (das erzählt Sullivan dem DK):
Sullivan war damals ein junger Offizier und in einem deutschen Kriegsgefangenenlager (britischen natürlich) stationiert. Dort passierten gar eigenartige Dinge.
Das spannend erzählen, wie der junge Bernd Sommer, der in einer Spionagemission mal bis nach Sibirien vorstieß und dann gegen einen russischen Spion oder sonstwas ausgetauscht wurde. Jetzt hat er Angst an die Russen ausgeliefert zu werden. Aber Trevor Sullivan setzt sich für ihn ein, er mag den Deutschen.
Vollmond steht bevor, und Bernd Sommer hat wieder mal was angestellt, so daß er in den Knast muß. Niemand fällt auf, daß er immer bei Vollmond (den Tag vorher) etwas anstellt, daß er für eine Woche hinter Gitter kommt. Dennoch passiert dann immer Schreckliches. Lagerinsassen und auch die Wachtposten sehen einen Wolf, einen "sibirischen", durchs Lager schleichen, und er reißt auch immer irgendein Opfer. Man schießt auf den Wolf, trifft ihn auch, doch er entkommt. Einmal führen die Blutspuren auch zum Gefängnis, bis zu Bernd Sommers Tür, doch der Gefangene besitzt keine Verwundung mehr. In Vollmondnächten, wenn der Wolf nicht auftaucht, tobt Bernd Sommer in seiner Zelle, daß es allen bis in die Knochen geht. Selbst seine Kameraden, die verzweifelt nach einer Erklärung für den Wolf suchen, sagen, daß er es sei.
Und sie gehen ihm aus dem Weg. Nur der junge Trevor Sullivan steht zu ihm, und er ist es auch, der Anfang November 45 Sommers Freilassung erwirkt.
Vierzehn Tage nach dem Entlassungsdatum ist der Brief datiert, der erst nach 30 Jahren abgeschickt wurde.

Darin steht sinngemäß folgendes:
Sommer gesteht, daß er der sibirische Wolf ist. Als er in geheimer Mission in Sibirien war, geriet er in die Gewalt eines weiblichen Werwolfs und wurde selbst zu einem solchen (männlichen natürlich). Er hat sich immer freiwillig in den Knast begeben, um nichts anstellen zu können. Er ist jederzeit normal, nur wenn Vollmond kommt überfallt es ihn, er kann gegen seine unselige Veranlagung nicht an. Er hat es mit Selbstmord versucht, um diesen Fluch loszuwerden, hatte aber nie die Courage dazu. Jetzt bittet er, Sullivan, ihn zu töten und gibt auch Anweisung, wie man einen Werwolf beseitigen kann: Silber. Der Brief schließt mit der Bitte, schnell zu kommen, noch vor dem nächsten Vollmond.
Nun grübelt Sullivan darüber, warum der Brief damals nicht abgeschickt wurde. Und vor allem: Warum gerade jetzt. Das äußere Kuvert (es wurde an den Secret Service adressiert) hat als Absender nur eine Adresse - irgendein Nest in der Nähe Frankfurts, vielleicht Friedrichsdorf - und keinen Namen.
Sullivan will natürlich hin. Dorian bietet sich an, mit Coco mitzukommen, da es ohnehin schon hoch an der Zeit ist, die Frankfurter Loge der Okkult. Freimaurer aufzusuchen, wo Parker für ihn bereits den roten Teppich gelegt hat.
Sullivan hat im Prinzip nichts dagegen, doch möchte er die Sache, welche Formen sie in den 30 Jahren sie auch immer angenom­men hat, selbst regeln. Der DK soll unbeteiligter Zuschauer bleiben.
Abflug nach Frankfurt: Dorian (ohne umfangreiche Ausrüstung), Coco und Sullivan.

Zunächst umblenden zu unserem Zuhälter Jürgen Henicke.
Ein bißchen brisanten Ganovenalttag zeigen. Polizei macht Razzia in einem Geheimbordell, doch Henicke hat schneller geschaltet. Es wurde Anzeige erstattet, daß eine Eurasierin gegen ihren Willen hier festgehalten wird. Polizei findet sie nicht.
Henicke reibt sich nach ihrem Abgang die Hände. Die Eurasierin ist auf dem Dachboden gut versteckt, fachgerecht verschnürt und geknebelt. Henicke will sie außer Hauses bringen. Man stellt viel zur Tarnung an, weil ja Polente in der Nähe lauern und beobachten kann.
Die Eurasierin - Künstlername Delila - wird in Wagen fortgebracht. Vollmond steht bevor. Henicke hat den Zwischenfall vor einem Monat im Spital für Fieberwahn gehalten. Aber jetzt ver­schlechtert sich sein Zustand. Er wird regelrecht renitent auch gegen seine Leibwächter.
Dann läßt er in einer stillen Seitenstraße den Wagen anhalten. Seine Ganoven sehen auf einmal, wie ihm büschelweise Haare im Gesicht wachsen. Henicke wird zum Wolf. Er reißt die beiden Verbrecher, die Eurasierin fällt in Ohnmacht, was ihr das Leben rettet.
Henicke, der Werwolf reißt sich das Gewand vom Körper und klemmt sich hinter das Steuer des Wagens. Aber die tierischen Instinkte werden immer stärker, seine Intelligenz schwindet im selben Maße. Er kann nicht mehr autofahren, prallt gegen eine Hauswand, schultert die Eurasierin und verschwindet in der Nacht.

Umblenden:
Sullivan kommt alleine zu der Adresse in Friedrichsdorf - Dorian ist mit Coco in Frankfurt zurückgeblieben und hat zu Okkult. Freimaurern Kontakt aufgenommen - und er staunt nicht schlecht, als er am Türschild erkennt, daß hier eine Familie Sommer wohnt.
Eine Frau von 50 öffnet ihm. Sullivan weist den Brief vor. Ihm ist, als höre er aus dem Keller gedämpftes Schreien oder Heulen. Die Frau leugnet, mit dem alten Brief irgendetwas zu tun zu haben. Obwohl Sullivan seltene Freundschaft zu Bernd heraus­streicht, wird sie immer ablehnender, will ihn loswerden.
Sullivan aber merkt, daß irgendetwas nicht stimmt, verlangt hartnäckig, in den Keller zu gehen. Da hält ihn die Frau mit einer Armeepistole aus dem 2. Weltkrieg in Schach. Sie ist in ihrer Verzweiflung zu allem fähig, gibt aber gleichzeitig ihren Wider­stand auf und erzählt Sullivan die ganze Geschichte.

Achtung: Da diese recht interessant ist und vor allem dem Autor Gelegenheit gibt, die menschlichen Probleme eines Mannes aufzuzeigen, der sich gegen seinen Willen in einer Bestie verwandeln muß und vergeblich dagegen anzukämpfen versucht, sollte sie weidlich ausgeschlachtet werden und den Hauptteil des Romans ausmachen.

Schlage vor, daß der Autor die Rückblenden-Story in Episoden bringt und zwischendurch immer wieder Dorians Jagd auf den Henicke-Werwolf einblendet (was weitaus nicht so interessant ist).

Um dem Exposé eine klare Linie zu geben, werde ich die Story vom Sommer-Werwolf in einem Zug niederschreiben.

Rückblende:
Es wird an Bernd Sommers Entlassung aus dem Kriegsgefangenenlager angeschlossen und erklärt, wieso er den Brief an Sullivan damals nie abgeschickt hat.
Er hat das Kuvert verklebt, zögert nur, die Adresse draufzuschreiben. Auf dem Weg zum Postamt lernt er Gisela, seine spätere Frau (die diese Story jetzt Sullivan erzählt) kennen. Er ist aus­gehungert, halb erfroren, erweckt ihr Mitleid. Sie lädt ihn auf heißen Tee ein und zu einem Essen. Dabei kommt man sich näher.
Bernd hat zwar die Liebe einer Frau gefunden, aber er ist anständig genug, um zu wissen, daß er sie nicht erwidern darf. Liebe muß für diesen diskriminierten und verzweifelten Burschen ein Zauberwort sein. Wie sehnt er sich danach. Aber er weiß auch, welche Bestie in ihm schlummert, und wahrscheinlich würde er diese Frau beim nächsten Vollmond töten. Er steckt also in einem argen Dilemma.
Aber er verrät der Frau alles über sich, sagt, was in dem Brief steht, daß er einen englischen Freund, sein einziger, bitten will, ihn zu töten. Er muß Schluß machen, sonst wird er für eine Gefahr für die gesamte Menschheit.
Die Frau aber sucht nach einem Ausweg. Scheinbar geht sie auf seinen Plan ein, sagt, die werde den Brief abschicken, tut es aber nicht. Bevor es Vollmond wird, gibt sie Bernd ein Schlaf­mittel - sie hat ihn zuvor in einen aufgelassenen Bunker gelockt. Als er schläft, schmiedet sie ihn an Ketten. Und als er bei Vollmond zum Werwolf wird, muß er feststellen, daß er gefesselt ist und seinen Trieben nicht nach­geben kann.
Das bitte eindrucksvoll bringen: Hie der Mann, der sonst lammfromm und eine Seele von einem Menschen ist, nun aber zu einer reißenden, blutrünstigen Bestie wurde. Da die leidende Frau, die den schrecklichen Anblick kaum mehr ertragen kann, die aber aus Liebs alle Beschimpfungen erträgt. Bernd Sommer würde sie aus Dank am liebsten zerreißen, wenn er könnte.
Als die Vollmondnächte vorbei und er wieder ein normaler Mensch, zeigt er aber seine Dankbarkeit. Und wenn sie stark genug ist, in jeder Vollmondnacht ihn zu betreuen, dann will er nicht mehr sterben. Der Brief an Sullivan geht nicht ab, wird verschlossen aufbewahrt.

Nächste Episode:
Zehn Jahre später. Die beiden sind verheiratet, nach Friedrichs­dorf gezogen, führen nach außen hin eine bürgerliche Ehe. Aber den Keller haben sie zu einem betonierten Verlies umgebaut, aus dem kein Laut dringen kann. Dorthin begibt sich Bernd immer in den Vollmondnächten.
Wenn die Leute fragen, warum die beiden keine Kinder haben, das versetzt es Gisela Sommer jedesmal einen Stich. Sie können es nicht wagen, ein Kind zu bekommen, da es möglich ist, daß der Vater ihm die unselige Veranlagung vererbt. Bernd hat aber in den zehn Jahren viel über Lykanthropie gelesen und glaubt zu wissen, daß es nicht sein muß, daß seine Kinder auch zu Werwölfen werden.
Auf Giselas Drängen gibt Bernd nach, und es wird munter an einem Kind gewerkt. Und dann ist es soweit, Gisela wird schwanger, bange sieht man der Geburt entgegen. Es wird ein ganz normales anzusehendes Mädchen, das man Petra tauft... in den Vollmondnächten hocken die Sommers aber ängstlich vor der Wiege und warten mit dem silbernen Messer in der Hand darauf, daß dem Baby Haare und Reißzähne wachsen.
Doch das passiert nicht. Mit 14 ist Petra bereits eine Schönheit - und Bernd ist überzeugt, daß sie die Saat des Werwolfs nicht in sich trägt. Ganz beseitigt sind die Zweifel der Eltern jedoch noch nicht. Aber man ist überglücklich.

Nächste Episode:
Petra ist achtzehn, studiert. Sie bringt einmal einen Freund mit nach Hause. Es handelt sich um Jürgen Henicke. Dem Vater paßt nicht, daß er vorbestraft ist, und es kommt zu einem Krach mit der Tochter, weil sie mit dem als Zuhälter verschrienen Mann verreisen will. Petra setzt ihren Willen durch. Verschwindet spurlos. Ein Jahr später wird ihre verstümmelte Leiche gefunden.
Henicke kann man nichts beweisen, er hat ein Alibi, sagt aus, daß es nie zu der Reise kam, weil Petra sich vorher mit ihm zerstritt.
Da beschließt Bernd Sommer seine furchtbare Rache - siehe Anfangsepisode. Es kann auch noch geschildert werden, wie er sich in dieser einen Vollmondnacht nicht von seiner Frau anketten läßt, sondern erst nach Vollmond blutbesudelt heimkam - nach dem Voll­zug seiner Rache konnte er seinen Werwolftrieben nicht widerstehen und hat ein Opfer gerissen. Das zeigt, wie gefährlich auch ein gutgesinnter Werwolf ist.

Achtung: Hier wird deutlich, daß die Rückblende kaum action bietet, wodurch Zwischeneinblendungen notwendig werden. Mir ist auch klar, daß der Autor leicht im Kitsch versumpfen könnte. Also Vorsicht!

Parallellaufende 2. Handlungsebene:
Bei der Koordinierung der einzelnen Fakten hat der Autor freie Hand.
Es kommt zu einem Zusammentreffen zwischen Coco und Dorian auf der einen und dem Großmeister der Okkult. Freimaurer von Frankfurt auf der anderen Seite. Dieses hat allerdings privaten Charakter, der Großmeister hat von Jeff Parker schon vor Monaten gehört, was Dorian so treibt, doch er ist sauer auf ihn, weil er nicht und nicht kommen wollte. Es stimmt ihn auch nicht versöhn­licher, daß sich Dorian damit entschuldigt, daß er einen recht turbulenten Kampf gegen Olivaro geführt hat.
In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu erwähnen, daß Parker aus Rio das Geheimnis der Okkult. Freimaurer nach Frank­furt gebracht hat. Worum es sich dabei handelt, hätte Dorian einst erfahren können, doch diese Chance hat er verspielt. Die Okkult. Freimaurer wissen selbst nicht genau, was dieses Geheimnis eigentlich birgt - um es zu erfahren, müssen jedoch alle Konstel­lationen stimmen, was erst wieder in einiger Zeit sein wird.
Der Großmeister von Frankfurt heißt Thomas Becker, ist etwa in Dorians Alter, gutaussehend, knochentrocken, ohne einen Funken Humor: eine Siegfried-Gestalt, blond, bläuäugig, aber nicht gerade unsympathisch. Er ist nicht ekelhaft zu Dorian -und schirr gar nicht zu Coco - aber bestimmt.
Nach diesem unverbindlichen Plausch setzt sich Dorian mit Sullivan telef. in Verbindung, erfährt von diesem vorerst aber nichts, Sullivan sagt nur, daß er bei den Sommers bleibt und nicht gestört werden möchte (zu diesem Zeitpunkt kennt er noch keine Einzelheiten).

Zwischendurch nach Belieben die Flucht des Henicke-Werwolfs schildern, die bewußtlose Exotin hat er bei sich - wie er von Passanten gesehen wird - einen reißt - sich in einer leerstehenden Villa versteckt - wie er von der Polizei gesucht wird, die ihn mit den beiden Morden an seinen Leibwächtern in Verbindung bringt, den Aussagen von Augenzeugen aber, die einen riesigen Wolf gesehen haben wollen, nicht glaubt.
Die Zeitungen greifen das Schlagwort vom "Wolf von Frankfurt" aber nur zu gerne auf.

Wieder Dorians Kontaktaufnahme mit dem Großmeister Thomas Becker. Dieser kennt das Dämonische immerhin gut genug, um an der Existenz eines Werwolfs nicht zu zweifeln. Becker ist einfluß­reich und kann es arrangieren, daß der Kriminalpolizist, der den Fall bearbeitet, Dorian an seiner Seite akzeptiert und sehr auf Distanz mit ihm zusammenarbeitet. So ist Dorian immer auf dem laufenden.
Da meldet sich unerwartet Sullivan. Er weiß nun alles und erklärt Dorian, daß Jürgen Henicke durch eine Blutübertragung des Werwolfs Sommer selbst zum Werwolf geworden sein muß. Als Dorian auch die Hintergründe erfährt, ist für ihn alles klar: Henicke wird versuchen, das Haus der Sommers zu erreichen und sich furchtbar zu rächen.
Die Polizei - mit Dorian - hatte schon zuvor die Chance, den Werwolf zu schnappen. Die Eurasierin, mit der sich der Werwolf in die verlassene Villa geflüchtet hat, kommt zu sich. Die Schreie sind weithin zu hören. Polizei stürmt das Gebäude, findet die zerfetzte Eurasierin vor, der Werwolf ist entflohen.

Umblenden ins Haus der Sommers. Endlich führt die Frau Sullivan in den Keller zu ihrem angeketteten Mann. Der ist noch immer ganz Werwolf, geifert, flucht. Dennoch bringt es Sullivan nicht über sich, ihn zu töten. Vielleicht gibt es doch noch einen Ausweg, meint, vielleicht kennen Dorian oder Coco ein Mittel, um ihn in einen normalen Menschen zurück zu verwandeln.
Nachdem Sullivan gesehen hat, was der frühere Freund durchmacht, beschließt er, Dorian selbst aufzusuchen und ihn herzuführen, damit er sich ein Bild der Lage machen kann. Doch die Frau ist damit nicht einverstanden, sie hat Angst, daß der Dämonenkiller ihren Mann killt - und sie läßt ihn frei. Sie und Sullivan können dem rasenden Werwolf gerade noch entwischen. Der Werwolf rast ins Freie - genau in den Kugelhagel der Polizei.
Erklärung: Der DK und der Großmeister konnten den Kommissar dazu überreden, das Haus der Sommers abzuriegeln, Becker beschaffte zudem noch Silberkugeln, mit denen das Gewehr eines Scharfschützen geladen wurde. Aber anstatt daß ein Werwolf sich dem Haus nähert, kommt er heraus. Dorian erkennt die Wahrheit, kann die Katastrophe aber nicht mehr verhindern: Der Sommer-Werwolf wird erschossen.
Als er (unter der zersetzenden Kraft des Silbers) sterbend daliegt, glättet sich sein Gesicht und wird zu dem von Bernd Sommer.
Seine Witwe bekommt einen Nervenzusammenbruch, schließt sich im Haus ein, will niemanden sehen.
Man sichert das Grundstück weiterhin ab.

Aus der Warte des Henicke-Werwolfs weitererzählen. Der Vollmond wird bald verblassen, die Dämmerung kommt bald - und dann muß er die schmerzhafte Rückverwandlung in einen Menschen durch­machen. Die Schmerzen setzen bereits ein. Aber sein Rachegelüst ist vorerst noch stärker.
Er nutzt das Durcheinander aus, als man den Sommer-Werwolf erschießt, dringt ins Haus ein. Er kann sich nun an Sommer selbst nicht mehr rächen, aber er kann es seiner Alten geben. Im Haus angekommen, werden die Schmerzen immer größer, die rückwirkende Metamorphose setzt ein.
Er windet sich auf dem Boden, ist praktisch wehrlos, als Gisela Sommer hereinkommt. Zuerst erstaunen, dann reagiert sie aber blitzartig. Sie richtet die deutsche Armeepistole auf ihn, sagt, sie enthalte Silberkugeln, die dafür gedacht seien, ihrem Mann notfalls den Gnadenstoß zu geben. Mit vorgehaltenem Revolver treibt sie ihn in den Keller.
Draußen bricht der Tag an. Dorian versichert, daß von dem Werwolf bis zum nächsten Vollmond nichts mehr zu befürchten sei. Die Polizistenkette um das Haus löst sich auf, nur ein einsamer Wachtposten bleibt zurück.
Sullivan will noch einmal ins Haus zurück, doch er wird nicht eingelassen. Er will die Witwe in ihrem Schmerz auch nicht stören. Ihm ist aber, als höre er ein fernes, gedämpftes Winseln. Es ist Coco, die ihn und Dorian vom Haus weglotst. Sie sagt es nicht, aber man merkt es ihr an, daß sie die Wahrheit ahnt. Sie kann sich in die Psyche von Frau Sommer hineinleben und stellt sich vor, wie deren Rache aussehen würde, wenn sie des Henickes Werwolfs, habhaft würde.
Als Ausklang unbedingt noch einmal in den Keller des Sommer-Hauses zurückblenden. Gisela hat geduldig gewartet, bis sich der Werwolf in Jürgen Henicke zurückverwandelt hat. Sie hat seine Qualen ausgekostet, in ihren Augen leuchtet der Wahnsinn. Sie hat Henicke angekettet, wie einst ihren Mann. Nun ist der Zuhälter zu seiner menschlichen Gestalt zurückgekehrt.
Aber Gisela denkt nicht daran, ihn von seinen Ketten zu befreien. Sie sagt, daß er bis an sein Ende hier angekettet sein wird. Sie will ihm zu essen geben, nicht zu viel, nicht zu wenig... und immer in den Vollmondnächten, wenn er sich in einen Werwolf ver­wandelt, wird sie in den Keller kommen und sich an seinem Anblick weiden. So sieht ihre Rache aus. So will sie Henicke dafür bestrafen, was er ihrer Tochter antat - und das ist seine Sühne dafür, daß ihr Mann an seiner Stelle getötet wurde.
Keine weiteren Aussagen mehr machen.

Auch nicht über das Verhältnis Dorian-Okkult. Freimaurer. Er hat über das Geheimnis nichts erfahren. Aber Becker ist ihm nun wohlgesinnt - und wenn es soweit ist, daß alle Konstellationen stimmen, wird Dorian bei der Enthüllung des Geheimnisses dabei sein dürfen.

Achtung: Der Autor hat in der Schilderung des Thomas Becker freie Hand (bürgerlicher Beruf etc.), und wir werden uns an seiner Schilderung dieser Person orientieren.

Zur Einleitung - Zum ersten Teil - Zur Übersicht

Kommentare  

#1 Thomas Mühlbauer 2014-01-29 18:48
Ich frage mich seit Jahren, was aus dem Stadtstreicher wurde, dem der Werwolf in die Hand gebissen hat. So müsste also ein weiterer Werwolf in Frankfurt existieren...
#2 Heiko Langhans 2014-01-29 20:45
Und ich frage mich, wieso der Autor zwischen Vollmond und Halbmond 14 Tage verstreichen lässt ...
#3 Thomas Mühlbauer 2014-01-31 21:43
Wobei der gravierendste Fehler ist, dass die Liebe einer Frau einen Werwolf von seinem Fluch erlösen kann - nur leider nicht in diesem Roman. Dabei ist Bernd Sommer bekanntlich kein Werwolf der Schwarzen Familie, sondern wurde durch den Biss einer Werwölfin zum Wolfsmenschen. Und nachdem seine Frau aus Liebe zu ihm über Jahrzehnte bei ihm geblieben ist, hätte er irgendwann ein normales Leben führen können. So will es die Tradition, aber leider nicht das Exposé.The times they are a-changin'...

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