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Eine Legende wird vierzig Jahre alt - Die Dämonenkiller-Chronik 96

Dämonenkiller zum 40.Eine Legende wird 40 Jahre alt
Die Dämonenkiller-Chronik (96. Teil)

Aus Anlass des vierzigjährigen Jubiläums der Dämonenkiller-Serie habe ich eine Chronik erstellt, die sich mit der Geschichte der Serie beschäftigt.

Ernst Vlcek schrieb das DK-Exposé 121 für seinen Autorenkollegen Dirk Hess, der den neunten Teil des Malkuth-Zyklus eigentlich verfassen sollte. Da Derek Chess immer noch krank war, sprang Kurt Luif als Autor ein. - Viel Spaß beim Lesen…


121UNHEIMLICHE VERWANDLUNG
Dämonenkiller 121
Schauplatz: Kaschmir
Zeit: bis Ende November (in Anschluß von 116)
Autor: Chess-Hess
Termin: 8.9.1976

Titelbild: (Sendung Fr. Illfeld vom 20.5. d.J.)
Frauenkopf. Die eine Gesichtshälfte ist normal, die andere totenkopfartig, das Haar wellt sich auf der einen Seite normal, ist dagegen auf der anderen Seite faserig, strähnig, Angaben Über die Haarfarbe liegen nicht vor. Vampirzähne, aus dem Mundwinkel rinnt Blut.
!! Fotokopie des Titelbildes bitte an Autor weiterleiten!!

Zuerst einmal werden alle Leidtragende gebeten, das schlechte Schrif­tbild zu entschuldigen. das Exposé entsteht unter extremen Bedingungen und wird auf einer Kofferschreibmaschine getippt.

Situation:
Dies ist die Fortsetzung zu Band 116, den derselbe Autor verfaßt hat, und schildert die weiteren Abenteuer von Abi, Tirso, Phillip, dem PSI-Mädchen Nelja und Kiwibin.
Die Überleitung kann der Autor frei gestalten, Nebenfiguren, die er etwa geschaffen hat, kann er in diesem Roman übernehmen.
Man hat zuletzt wieder ein Geisterfoto von Jeff Parker bekommen und seine Geisterstimme gehört, mit der er sagte, man solle ihm noch näher kommen.
Nelja besitzt nach immer die Gabe des Hellsehens. Da sie mit dem Januskopf Vozu Kontakt hatte, ist sie sozusagen auf ihn fixiert und sieht gelegentlich mit ihrem geistigen Auge, welchen Weg er nimmt.
Vozu ist bekanntlich zu dem Dimensionstor in seine Welt unterwegs, um die Erfahrungen, die er in dem Pamirdorf gesammelt hat, seinen Artgenossen zukommen zu lassen.
Vozu hat immerhin erkannt, daß Menschen nicht selten innerlich etwas ganz anderes ist, als es nach außen hin scheint, und ihre innere Identität - nicht selten das verdrängte Böse - wird von bestimmten Menschen (vor allem von übersinnlich begabten, in die Janusweit abge­strahlt, wo es zur psychischen Realität wird. So entstehen viele Schrecken der Januswelt.

Achtung:
In diesen Band zeigen wir aber auf, daß Dämonen der Schwarzen Familie, die auch als übersinnlich begabt bezeichnet werden kennen, keine Ungeheu­er in die Januswelt projizieren. Denn ihr geballtes Böses entlädt sich in ihrer eigenen Welt. Wenn Vozu das erkennt, so werden sich ihm die Dämonen förmlich als Verbündete aufdrängen.

Handlung:
Ein Bergdorf im Zentralland von Kaschmir.
Es gehört zum Einflußgebiet eines Schamanen, der jedes Jahr auf seiner Wanderschaft vorbeikommt, um nach dem Rechten zu sehen, sich huldigen und opfern zu lassen. Der Schamane ist ein Dämon, aber kein besonders mächtiger. Dennoch, er hat Kontakt zur Schwarzen Familie und weiß, daß seit einiger Zeit der Erzdämon Luguri das Kommando übernommen hat.
Im Grunde genommen berühren die Geschehnisse in der großen Welt den kleinen Schamanen nicht. Da er nicht mächtig ist, treibt er es auch nicht zu bunt, um nicht Gefahr zu laufen, von den Bewohnern des Kaschmir gejagt zu werden. Er begnügt sich mit einsamen Wanderern und mit Sterbenden, die niemandem abgehen, oder bereits abgeschrieben sind.
Nun kommt er in besagtes Bergdorf. Er ist dort geachtet und auch gefürchtet. Doch diesmal - obwohl er sein Kommen durch einen magischen Trick angekündigt hat - bietet man ihm nicht den gewohnten Empfang.
Im Gegenteil: Als er das Dorf betritt, verhalten sich die Bewohner ablehnend - und im nächsten Augenblick feindselig. Seine Magie hat auf sie plötzlich keine Wirkung, er kann sie nicht beeinflussen. Und er er­kennt, daß sie unter fremdem Bann stehen. Macht ihm ein anderer Dämon sein Gebiet streitig?
Diese Erkenntnis und sie damit verbundene bange Frage ist zugleich seine letzte. Denn die in fremdem Bann stehenden Dorfbewohner schleppen ihn in eine Höhle - die der Schamane noch nicht entdeckt hat - und töten ihn dort.
Im Angesicht des Todes erinnert sich dar Schamane jedoch an Luguri und ruft den Erzdämon an. Des rettet ihm jedoch nicht das Leben, er er­fährt nicht einmal, ob Luguri ihn erhört hat. Einer der Besessenen um­armt den Schamanen mit eisernem Griff, ohne daß er sich dagegen wehren kann. Dann dreht sich der Kopf des Besessenen auf dem Hals um 180 Grad - und der Schamane muß es ihm gleichtun.
Da bedeutet für beide den Tod. (Zur Information: Vozu nimmt ihre Lebensenergie in sich auf).

Umblenden:
Nelja, die auf den Januskopf Vozu fixiert ist, hat die Vision eines Bergdorfes. Dies muß Vozus Ziel sein. Was er dort will, kann Nelja nicht sagen, sie weiß nur, daß er dort unbedingt hinwill.
Recherchen von Kiwibins Leuten ergeben, daß sich das Bergdorf im Zentralland von Kaschmir befindet, in einem Gebiet mit einem Radius von etwa 50 km. Das ist immerhin etwas.
Wenn man erst in diesem Gebiet ist, wird man vielleicht mehr erfah­ren, meint Kiwibin, und läßt den technischen Apparat des KGB anlaufen.
Unsere Heiden - Abi Flindt, Nelja, Tirso Aranaz, der Hermaphrodit und Kiwibin mit vier ausgesuchten Agenten - werden in das Gebiet geflogen, um keine unnötige Zeit zu verlieren.
Nelja sagt plötzlich, daß sie die Nähe des Januskopfes fühlen könne. Der Transporthubschrauber landet auf einem Felsplateau, etwa zwanzig Kilometer vom nächsten Dorf entfernt.
Da kommt es zu einem unerwarteten Zwischenfall. Der Hubschrauber wird von fliegenden Dämonen überfallen. Das Feuer von Kiwibins Leuten kann ihnen nichts anhaben. Die blutsaugenden Fledermausmenschen zerstören den Hubschrauber, so daß er fluguntauglich ist. Abi Flindt kann mit seiner Spezialpistole, die auch Eichenbolzen verschießt, einen Fledermausmenschen abschießen.
Schließlich werden sie jedoch durch die Ausstrahlung des Hermaphro­diten in die Flucht gejagt. Bevor der abgeschossene Fledermausmensch zu Staub zerfällt, kann Abi Flindt noch feststellen, da es sich eindeutig um einen Dämonen der Schwarzen Familie handelt. Er muß sich fragen, was Luguris Horden hier zu tun haben.
Man muß jedenfalls damit rechnen, daß nun auch Luguri auf sie auf­merksam geworden ist und man mit weiteren Attacken rechnen muß.
Man hat es mit zwei verschiedenen Gegnern zu tun.
Aber zum Glück, meint Abi, hat man den Hermaphroditen Phillip bei sich, dessen bloßer Anblick schon die Dämonen in die Flucht jagt.
Er hat sich kaum dermaßen optimistisch geäußert, als nun Phillip und Tirso verrückt zu spielen beginnen. Abi schießt mit seiner Polaroid wieder Geisterfotos von Jeff Parker. Da Phillip und Tirso, händchenhal­tend und entrückt, nicht ansprechbar sind, nimmt Abi Parkers Stimme mit dem Recorder auf. Und was muß er hören? Das bekannte: Kommt mir noch näher! Kommt alle, alle, alle!
Und was tut Phillip? Er hat nichts Eiligeres zu tun, als (wies es scheint) dem Ruf zu folgen. Jedenfalls beginnt seine Gestalt zu flimmern, sie wird durchscheinend - und auf einmal ist Phillip verschwunden. Und mit ihm Tirso, dessen Händchen  er hält.
Das ist ein Schreck: Nun ist man den Dämonen der Schwarzen Familie hilflos ausgeliefert.

Umblenden:
Nun (oder auch schon früher) aufzeigen, daß Luguri de sterbenden Schamanen sehr wohl gehört hat. Unter anderen Umständen hätte er sich um solch eine Lappalie nicht gekümmert, doch in letzter Zeit haben sich auf "seiner" Erde einige Dinge getan, die ihm ganz und gar nicht gefallen.
Ihm ist zu Ohren gekommen, daß verschiedentlich Janusköpfe, wie Olivaro einer ist, aufgetaucht sind. Und ist es nicht ein Hinweis auf diese, daß der Schamane durch Kopfherumdrehen sein dämonisches Leben ausgehaucht hat?
Luguri kümmert sich selbst um die Angelegenheit. Er erscheint in dem eruierten Gebiet und will sich vorerst ein Bild von der Situation machen. Er erkennt sofort, daß etwas faul ist. Er läßt sogleich sieben Menhir mit je sieben Blutschalen anfertigen und will ein Blutfest ver­anstalten.
Zu diesen Zweck erwählt er einige Dorfbewohner, die er als Besessene erkennt und will mit ihnen auf seiner "Blutorgel" spielen: ihnen das Blut abzapfen, es in die Schalen der Menhire fließen lassen, das Blut in fremde Körper umleiten, zwischendurch sich gelegentlich einen Schluck genehmigen etc.
Doch dies mißlingt aus dem simplen Grund, daß das Blutbild der Auserwählten ein gar seltsames ist: Es gerinnt zu Klumpen. Kaum, daß er es ihren Körpern abgezapft hat. Und diese Blutklumpen tragen das Leben der Opfer in sich, und wenn sie mit einem Dämon der Schwarzen Familie in Berührung kommen, haben sie auf diesen die Wirkung von Säure.
Luguris Versuch, aus dem Blut der Dorfbewohner zu lesen, ist mißlun­gen. Aber gerade das zeigt ihm, daß er es mit einen ernstzunehmenden Gegner zu tun hat. Er läßt das gesamte Gebiet bewachen.
Es dauert auch nicht lange, bis ihm gemeldet wird, daß ein Hub­schrauber aufgetaucht ist. Doch die Fledermausmenschen werden von einer unheimlichen Ausstrahlung (Phillips) in die Flucht geschlagen.
Luguri befiehlt einen zweiten Überfall und verlangt, daß man ihm eine Versuchsperson bringt. 

Umblenden:
Der Januskopf Vozu hat sich vom Pamir-Gebiet in das Bergdorf von Kaschmir abgesetzt. Hier ist er durch das Dimensionstor auf die Erde gekommen.
Das Tor befindet sich am Ende einer verzweigten Höhle, die sich bei der Aktivierung der Höhle gebildet hat. Am Tor halten Vozus Diener Wache, ihm war es wichtiger, sie dort zurückzulassen, damit sie seinen Rückweg sichern. Deshalb ist er allein ins PSI-Dorf gekommen.
Jetzt hat er genug erfahren, will mit seinem Wissen in seine Welt zurückkehren.
Doch so einfach ist das nicht. Zwar hat er alle Dorfbewohner in seiner Gewalt, doch erkennt er, daß sich hier noch eine zweite Macht manifestiert hat.
Beliebig schildern, wie er mit Dämonen der Schwarzen Familie kon­frontiert wird, mit diesen in Kämpfe verwickelt wird und sich mit Mühe und Not und mit der Unterstützung seiner menschlichen Diener in Sicher­heit bringen kann.
Er kann sich zuerst keinen Reim darauf machen, denkt, es handele sich um Verbündete seiner Verfolger.
Vozu weiß, daß man ihm auf den Fersen ist. Bekanntlich hat sich Neljas PSI auf ihn eingependelt, se daß sie seinen Aufenthalt kennt. Das wiederum ist Vozu nicht verborgen geblieben. Er will Gegenmaßnah­men ergreifen.

Umblenden:
Die Gruppe mit Kiwibin und Abi Flindt holt die wichtigste Ausrüstung aus dem wracken Hubschrauber und macht sich, als Karawane von Einheimischen getarnt auf den Weg. Schneestürme machen ihnen zu schaffen, man kommt nur schwer weiter.
Zwischen Abi und Nelja ist längst schon etwas geschehen, sie haben ein Verhältnis miteinander. Abi erkennt, daß er zum erstenmal wieder imstande ist, richtig zu lieben, seit er in den Flitterwochen seine Frau durch Dämonen verloren hat. Der Schock damals war so groß, daß er es nicht wagte, sich wieder eine Frau zu nehmen und vor allem, sie an sich zu binden. Nun aber hat er sich endlich von der fixen Idee befreit, daß die Dämonen auch seine nächste Frau holen könnten.
Mitten in einem Schneesturm greifen die Fledermausmenschen wieder an. Sie lassen sich aber nicht erst auf einen längeren Kampf ein, sondern begnügen sich damit, einen von Kiwibins Männern zu entführen: als Ver­suchsperson, wie Luguri es befehlen.
Dann hat Nelja wieder ein "Gesicht". Sie sieht den Januskopf Vozu. Plötzlich jedoch schreit sie auf, dreht durch, kann kaum gezähmt werden.
Abi ist aus dem Häuschen, seine schlimmsten Befürchtungen scheinen wahrgeworden zu sein. Doch dann kann er aufatmen, Nelja beruhigt sich wieder von selbst.

Achtung:
Niemand ahnt, daß sich Vozu in diesem Augenblick der unliebsamen Spionin entledigt hat, indem er ihr seinen Willen aufzwang. Er hat es sich zunutze gemacht, daß zwischen ihnen beiden eine magische Verbindung bestand, so daß er leichtes Spiel mit ihr hatte.
Die Karawane setzt ihren Weg fort. Nacheinander gehen alle von Kiwibins Leuten drauf. Die Toten sind blutleer und sie sind dermaßen ent­stellt, wie das Mädchen vom Titelbild - nur die Vampirzähne fehlen ihnen: die eine Körper- und Gesichtshälfte wirkt normal, nur eben blaß weil blutleer, die andere von Fleischschwund und Verwesung zersetzt. Man verbrennt die Leichen, um nicht etwa auch noch gegen Untote kämpfen zu müssen.
Man glaubt zu wissen, daß dahinter Luguris Dämonen stecken, zumal Nelja auch noch behauptet, daß Vozu nicht für diese Zwischenfülle ver­antwortlich zu machen ist. Natürlich lügt Nelja, weil Vozu sie entspre­chend beeinflußt. Nur Kiwibin ist mißtrauisch, auch bei Abi stößt er auf taube Ohren. Die Liebe zu Nelja macht ihn blind.
Zu dritt nähert man sich dem Gebirgsdorf.

Umblenden:
Luguri hat den aus Kiwibins Gruppe Entführten einer magischen Spezialbehandlung unterzogen und alles Interessante von ihm erfahren.
Und in der Tat, was er da hörte, klingt wirklich interessant. Diese Janusköpfe sind im Grunde genommen gar nicht auf die Erde gekommen, um den Dämonen ihre Vorherrschaft streitig zu machen, sondern nur um sich einer Plage zu entledigen, die gewisse Menschen für sie geworden sind. Ein Kontakt zu den Janusköpfen wäre zu überlegen, vielleicht könnte man sich irgendwie arrangieren?
Doch das sind nur rhetorische Überlegungen, denn das scheitert vorerst in der Praxis an der Mentalität von Luguri und Vozu. Der Erzdämon macht nicht den ersten Schritt - im Gegenteil: er jagt Vozu, um ihm seine Macht zu demonstrieren. Erst wenn Vozu sein Gefangener wäre, würde er ihm als Überlegener die Zusammenarbeit vorschlagen und die Bedingungen diktieren.
Vozu wiederum erkennt zwar, daß die Dämonen der Schwarzen Familie seinem Volk im Feldzug gegen die Menschheit nützlich sein könnten. Aber der Januskopf ist viel zu überheblich, um die Dämonen als gleichwertig anzuerkennen. Er will sie unterwerfen, um sich ihrer zu bedienen.
Den Kampf dieser beiden ungleichen und doch so ähnlichen Wesen schil­dern. Luguri wirft seine Dämonen in die Schlacht, Vozu die von ihm be­herrschten Dorfbewohner. Letztere sind die Leidtragenden, denn sie bleiben auf der Strecke - Vozus Ziel ist es, das Tor in seine Welt zu errei­chen, er dringt auch in die Höhle ein und nähert sich seinem Ziel. Bald darf er Verstärkung durch seine Diener erwarten, die er aus seiner Welt mitbrachte...

Umblenden:
Nutznießer aus der Auseinandersetzung zwischen Januskopf und Erzdämon sind Abi und Kiwibin, denn weder die Dämonen noch die Besessenen machen Jagd auf sie. Und daß ihnen von Nelja Gefahr dreht, wissen sie nicht.
Während um sie der Kampf tobt, dringen sie in das Dorf ein. Nur einmal wäre Kiwibin fast verloren gewesen, als er zufällig einem Besessenen in die Arme läuft. Doch bevor dieser durch magisches Kopfum­drehen Kiwibin den Garaus machen kann, wird er von Abi gekillt.
Die beiden ziehen aus der Lage die richtigen Schlüsse, erkennen, daß der Januskopf und der Erzdämon erbittert gegeneinander kämpfen, obwohl sie eigentlich gut zusammenpassen würden. Abi meint auch, daß die Gefahr für die Menschen zweifellos noch größer wurde, wenn sich beide Gruppen zusammenschließen würden. Darauf müßte man achten, das mußte man mit allen Mitteln zu verhindern versuchen.
Nelja gibt vor, wieder ein "Gesicht" zu haben. In Wirklichkeit hat Vozu ihr suggeriert, daß sie ihre Begleiter zum Dimensionstür bringen soll. Seine Überlegung, die andere Janusköpfe schon vor ihm angestellt haben: Es könnte nichts schaden, Menschen (und auch die PSI-Begabte Nelja) als Versuchspersonen mit in die Januswelt zu nehmen.
Nelja also sagt, sie sehe ganz deutlich den Weg vor sich, den sie nehmen messen. Kiwibin warnt Abi wieder, doch der Däne vertraut Nelja blind. Kiwibin muß einfach nachgeben, doch er ist auf der Hut.

Umblenden:
Vozu hat endlich die Hindernisse oberwunden, die Luguri ihm in den Weg stellte und das Ende der Höhle erreicht. Dort sind ein halbes Dutzend Seferen (Exposé 115, 117), die das Tor bewachen sollen. Bei ihnen sind etwa zehn Dorfbewohner, magisch bereits entsprechend aufgeladen, um das Tür mit ihrer Lebensenergie zu aktivieren. Doch die Seferen haben für Vozu eine schlechte Nachricht: Das Dimensionstor existiert nicht mehr.

Achtung: In vorangegangenen Exposés wurde bereits ausgesagt, daß Kether - jener riesige, lebende Organismus, der einen Teil der Januswelt darstellt - alle Tore geschlossen hat und die Janusköpfe, die auf der Erde sind, von ihrer Welt isoliert wurden. Dies weiß Vozu aber nicht.

Und er will nicht wahrhaben, daß das Tor geschlossen ist. Deshalb mobilisiert er die Lebensenergien seiner Sklaven. Sie stehen im Halb­kreis mit dem Rücken zum Tor - es wurde ja bereits ausgesagt, daß es einige Methoden gibt, Dimensionstore zu aktivieren - und durch Vozus Magie drehen sich ihre Köpfe auf den Rücken. Sie strahlen zwar ihre Lebensenergien ab, doch da das Tor lahmgelegt wurde, kann es diese Energien nicht absorbieren und strahlt sie auf die Sender zurück.
Die Sklaven müssen also nicht sterben, doch bleiben ihre Köpfe auf den Rücken gedreht. Nun drehen sie durch, laufen Amok.
In dieser Phase treffen Abi und Kiwibin mit Nelja ein. Plötzlich ist das Chaos um sie los, denn auch Luguri holt zum Schlag gegen den Janus­kopf aus: er will ihn unbedingt bezwingen, um ihm dann seine Bedingungen diktieren zu können.
Vozu dagegen denkt in diesem Augenblick nur noch an Flucht. Da dieses Tor in seine Welt verschlossen ist, will er das nächste erreichen. Vorher möchte er sich jedoch mit seinen dort stationierten Artgenossen in Verbindung setzen. Allein ist er nicht so stark - auf der Erde ist seine Magie nicht so wirksam wie in seiner Welt. Und er hat bei den anderen Tor keine Bezugspunkte, die ihm die Kontaktaufnahme erleichtern würden.
Deshalb will er seine Sklaven retten (die mit dem Kopf auf dem Rücken), um ihre Lebensenergien für die Kontaktaufnahme verwenden zu können. Doch die grotesken Gestalten mit den verkehrten Köpfen können sich kaum orientieren und fallen Luguris Horden als leichte Opfer in die Hände.
Da entsinnt sich Vozu seiner "Reserve". Er hat ja noch Abi, Kiwibin und Nelja. Er befiehlt Nelja, ihre Freunde an seinen Ort zu bringen, wo er sein Vorhaben mit Muse durchfuhren kann.
Kiwibin weigert sich von nun an Neljas Befehlen zu gehorchen. Abi hält blind zu ihr. Doch im nächsten Moment schon muß er erkennen, da Kiwibin recht hat. Für ihn stürzt eine Welt zusammen, als Nelja sich vor seinen Augen in das Titelbildwesen verwandelt. Sie wendet nun Gewalt an, um die beiden an das von Vozu bestimmte Ziel zu bringen. Kiwibin, will Nelja töten, doch Abi läßt das immer noch nicht zu. Er hofft...
Den dreien gelingt es, Luguris Sperren zu durchdringen und an ihren Bestimmungsort zu gelangen. Dort erwartet Vozu sie mit zwei überlebenden Seferen. Der Januskopf ist bereit, auch diese beiden zu opfern, um mit seinen Artgenossen Verbindung aufnehmen zu können.
Schildern, daß Luguri triumphiert. Er hat den Januskopf umzingelt. In der Überzeugung, daß Vozu kapitulieren oder starben muß, bereitet er seinen letzten, entscheidenden Schlag vor.
Inzwischen hat Vozu Kontakt bekommen. Kiwibin und Abi merken, wie ihnen die Lebensenergien entzogen werden und sie immer schwächer werden. Sie haben an Vozus Gedankenaustausch mit seinen Artgenossen Anteil, hören, wie er ihnen berichtet, daß sein Tor geschlossen ist. bevor er noch über seine Erfahrungen berichten kann, erhält er als Antwort, daß alle Tore auf Erden von Kether deaktiviert wurden - es gibt zur Janus­welt keine Verbindung mehr. Die Janusköpfe sind abgeschnitten.
Vozu erhält Auftrag - und zwar von einem Januskopf, der sich Chakra nennt und den wir in vorangegangenen Bänden bereits kennengelernt haben - mit den Dämonen der Schwarzen Familie Verhandlungen zu führen. Da die Janusköpfe vermutlich noch eine Weile auf Erden festsitzen, muß man sich mit ihnen arrangieren.
Nun sieht Abi seine schlimmsten Befürchtungen Wirklichkeit werden. Wenn Dämonen und Janusköpfe zusammenarbeiten - dann gute Nacht Mensch­heit! Und Abi ist machtlos, ist zu schwach, um euch nur sprechen zu kennen. Kiwibin ergeht es nicht anders.
Luguri verlangt die Kapitulation. Vozu, selbst zu stolz, schickt seine Sklavin Nelja aus, um mit den Dämonen in seinen Namen die Verhand­lungen zu fuhren.
Doch Nelja tut etwas, was keiner von ihr erwartet hätte - nicht einmal Abi, und natürlich am allerwenigsten Vozu.
Als Nelja Luguri und seinen Horden gegenübertritt, reagiert sie ganz anders, als Vozu es von ihr verlangt hat: Sie erklärt den Dämonen im Namen der Janusköpfe den totalen Krieg. Das hat natürlich ihren sofortigen Tod zur Folge - ob Vozu dafür verantwortlich zu machen ist oder Luguri ist für Abi und Kiwibin nicht ersichtlich. Doch sie hat sich nicht umsonst geopfert.
Luguris Dämonen stürzen sich in einem wahren Blutrausch auf Vozu und massakrieren ihn, bis wahrlich nichts mehr von übriggeblieben ist. Die beiden Seferen gehen auch drauf, als sie mit letzten Kräften versuchen, ihrem Herrn zu Hilfe zu kommen.
Abi und Kiwibin halten sich wohlweislich heraus. Sie, die offensichtlich auf den letzten Loch pfeifen, werden von den siegreichen Dämonen kaltblütig zurückgelassen, auf daß sie verrecken.
Doch dazu kommt es nicht. KGB-Leute treffen ein und retten die beiden. Selbst Kiwibin ist erstaunt, doch seine Kollegen verraten ihm, daß er einen Sender bei sich trug und sie ihm in gewissen Abstand ständig gefolgt sind. Diesmal hatte die Bespitzelung der eigenen Leute etwas Gutes.
Abi denkt im Augenblick nicht daran, wie es weitergehen soll. Er denkt an Nelja. Ihr Verlust schmerzt ihn, und er weiß, daß er nicht so schnell wieder wird lieben können - da sind die Dämonen davor -, aber er behält sie in guter Erinnerung. Er sagt sich, daß nur seine Liebe ihr die Kraft gegeben hat, den Befehlen ihres Meisters zuwiderzuhandeln und so das Verderben über ihn zu bringen. Durch ihren Untergang hat sie auch ihm, Abi, und Kiwibin das Leben gerettet.
Kiwibin aber bekommt von seinen Vorgesetzten einen Rüffel und einen schwarzen Punkt in seine Kartei: Er habe gefehlt, weil er den Januskopf nicht dingfest machen konnte.
Kiwibin, an einiges gewöhnt, versteht die Welt und den KGB nicht mehr.
Damit den Roman beenden.

Zur Einleitung - Zum ersten Teil - Zur Übersicht

Kommentare  

#1 Heiko Langhans 2014-11-12 09:49
Termin 8.9.1970?

Dein Tippfehler oder Ernstls?
#2 Schnabel 2014-11-12 21:50
zitiere Heiko Langhans:
Termin 8.9.1970?

Dein Tippfehler oder Ernstls?

Nein ein Scanfehler. Wie Ernst selbst im Expose schrieb, war das Schriftbild seiner Reiseschreibmaschine so schlecht, das meine Texterkennungssoftware aus der schwachen 6 eine 0 gelesen hat. Und mir ist der Fehler nicht aufgefallen.

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