»Tony Ballard« revisited - Teil 18: Wenn Hexen (nicht) hexen…
»Tony Ballard« revisited
Teil 18: Wenn Hexen (nicht) hexen…
Tot geglaubte leben länger, heißt es ja. Manchmal tauchen sie wieder auf oder sie nehmen Rache aus dem Jenseits, oder es taucht - wie im Falles des
Selbstredend treibt man sich dort nicht allein herum, sondern hat die Hexe Oda und Vicky Bonney im Schlepptau. Dass Letztere dem Tod gerade erst im letzten Abenteuer nur mit knapper Not entronnen ist, hält den Autor nicht davon ab, sie erneut ins Spiel zu bringen - zumal die Schriftstellerin ja verkündete, ihrem Helden künftig des öfteren zur Seite zu stehen. Ziemlich blauäugig, sollte man meinen, eine junge Frau ohne jede Kampferfahrung gleich zweimal ins Getümmel zu schicken, dabei ist es in diesem Fall eher Roxane, die sich so verhält, als stünde sie zum ersten Mal einem Magiebegabten Feind gegenüber. Als dieser nämlich angreift, ist sie erstmal viel zu „geschockt“, um sich zu verteidigen. Was folgt ist ein mehr als kläglicher „Kampf“ gegen ein Wesen, dass sich schlauerweise in drei Teile aufgeteilt hat - schließlich hat man es ja auch mit drei Gegnern zu tun. Nämlich in Kopf, Rumpf und Beine. Vor allem die Beine unterschätzt man schnell und hat dann das Nachsehen, als sie der Hexe Oda mit voller Wucht gegen das Knie treten. Schließlich steigen Roxane und Co auch noch in einen Fahrstuhl (?!) ohne auch nur den Hauch eines Gedankens an eine mögliche magische Manipulation seitens des Gegners zu erwägen - und stürzen natürlich prompt ab…
Da kommen Ballard und Silver dann am Ende (und das kann man durchaus wörtlich nehmen, denn man befindet sich zum Zeitpunkt ihres Eintreffens bereits auf Seite 50) gerade noch rechtzeitig, um das Schlimmste zu verhindern. Nebenher schlägt man sich dann noch mit ein paar Skeletten herum, bevor Ballard den rachedurstigen Neffen mit seinem Diskus von seinen Racheplänen entbindet…
Ein weiterer schwacher Fall der Woche, den der Autor uns hier serviert und ein weiterer Roman, der auf der ganzen Linie enttäuscht. Dass die Nebenhandlung um die aus dem Hut gezauberten Skelette - welche nun mal auf dem Titelbild zu sehen sind - keinen vom Hocker reißt, ist dabei eher nebensächlich. Schwerer wiegt das naive Verhalten der beiden Hexen und auch die Tatsache, dass Ballard und Silver hier 50 Seiten brauchen, um sich aus dem Sessel zu erheben. Ganz zu schweigen von der erneuten merkwürdigen Gegner - Kreation, die Morland sich hier einfallen ließ und die eher für unfreiwillige Komik denn für Spannung sorgt. Wer aus rein nostalgischen Gründen mal wieder einen Ballard lesen möchte, sollte von diesem Heft lieber die Finger lassen…
, einfach mal der Neffe (?!) eines vernichteten Gegners auf, um sich an dessen Mördern zu rächen. Wir erinnern uns, dass es die weiße Hexe Roxane in der ersten Trilogie der Serie in die Prä - Welt Coor verschlug, wo sie zusammen mit dem Gnom Cruv den Mordmagier Soltaff nach einigem Hin und Her vernichtend schlagen konnte. Dass sein Neffe, den der Autor hier aus dem Hut zaubert, mehr Erfolg haben könnte, glaubt man natürlich nicht eine Sekunde lang, doch bevor der gute Mann seinen Onkel rächen kann, muss er seines Opfers zunächst einmal habhaft werden. Da die weiße Hexe aber in absehbarer Zeit eher nicht nach Coor zurückkehren wird - was zumindest für den Leser besser gewesen wäre - muss man sie sich halt dort schnappen, wo sie sich gerade aufhält. Nämlich in einem Einkaufszentrum auf der guten alten Erde, welches Schauplatz einer überaus detailliert geschilderten Shoppingtour darstellt.
Aus dem Heimchen wurde allmählich ein Girl, das sich zu verteidigen wusste, aber gegen den Kopf des Lagerleiters tat sie sich schwer.
(TB 36 / S.28)
Als mir das Loch in der Stirn des Leichnams auffiel, wusste ich, dass dafür meine Freundin verantwortlich war.
(TB 36 / S.50)