Dark Land Bde. 33 und 34
»Offenbarung« und »Schicksal«
Reverend Winter nimmt Kontakt zum Blutdealer Mister Prawl auf, der den Vampir Silfax versteckt hält. Dieser soll für Winter Sam Tosh ausfindig machen, der zum Vampir mutiert ist.
Denn Winter benötigt Sam Tosh als letztes Opfer für das weiße Schiff.
Währenddessen befinden sich Lieutenant Bella Tosh und ihr Kollege Clay Billings im Hafen von TC und stören dort eine Zusammenkunft von Krötenwesen auf der "Cloud", die blutig endet. Alle Krötenwesen werden von Unbekannten ermordet. Tosh wird verletzt.
Während ihrer Bewusstlosigkeit, nimmt ein Wesen namens Sniff mit ihr Kontakt auf, der ihr einiges über das weiße Schiff und über die fünf weißen Dämonen erzählt, die sich auf dem Schiff befinden, und es bald verlassen werden. Zudem soll sie laut Sniff nach einem ganz bestimmten Buch suchen.
Als die Verbindung mit Sniff abreißt, erwacht Bella im Krankenhaus, und erinnert sich an ein altes, gelbes Märchenbuch, aus dem ihr Vater James Tosh ihr und ihrem Bruder Sam immer vorgelesen hat.
Tosh macht sich auf die Suche nach dem Märchenbuch und wird schließlich in der Stadtbibliothek fündig. Nach der Sichtung des Buches macht such Bella zusammen mit Sergeant Kajahn auf den Weg zum weißen Schiff macht...
- Erschienen am 13. Februar 2018
- Preis: 1,80 Euro
- Titelbild: Timo Würz
- Reverend Winters letzter Auftritt
- Ein Roman mit Lieutenant Bella Tosh und Sergeant Kajahn
Das weiße Schiff traf in DL # 10 in TC ein und liegt da nun seit 23 Romanen seelenruhig im Hafen. Keiner scheint sich seit dieser Zeit um das Schiff zu kümmern. Weder die Polizei noch das Consortium, was doch sehr unrealistisch erscheint. Das einzige was passiert ist, dass das Gebiet rund um das Schiff als Sperrgebiet erklärt wurde.
Da macht nachfolgende Erklärung, die uns der Autor Marc Freund in seinem Roman "TAG DER OFFENBARUNG" präsentiert, auch nicht viel Sinn.
"Wir haben das Weiße Schiff als eine Selbstverständlichkeit hingenommen. Wir haben es akzeptiert, weil es von außen keinen Zugang hat und bisher keine unmittelbare Gefahr von ihm ausging. Aber wir haben uns getäuscht. Wir alle."
Doch nun geht in es mit dem Roman "TAG DER OFFENBARUNG" bezüglich des weißen Schiffes endlich ins Eingemachte, wobei die ganze Thematik doch ziemlich hektisch abgefertigt wird.
Denn der Reverend schaltet Sam Tosh überraschend schnell aus der als Opfer (als Mensch und Vampir) für das Schiff doppelt zählt.
"Sam Tosh würde in wenigen Minuten ebenfalls seinen letzten Gang antreten und damit die letzten beiden Buchstaben am Bug des Schiffs erstrahlen lassen. Einer für den Menschen Sam, der er einst war und einer für den Vampir Tosh, zu dem er geworden war. So hatten es die Dämonen des Weißen Schiffs vorgegeben, und so sollte es geschehen."
Doch so schnell gibt Sam nicht auf. Denn der Vampir reißt den Reverend mit ins Innere des Schiffes, wo auch plötzlich der Vampir Silfax auftaucht (Wie ist der denn ins Schiff gekommen. Denn von außen gibt es doch keinen Zugang zum Schiff. Oder habe ich da etwas überlesen?).
Und so wird nicht Sam Tosh Opfer des Schiffes, sondern Silfax und Thedore Winter. Gut nur, dass der Autor zwei Personen als Ersatz für Sam Tosh gefunden hat, deren Vornamen bzw. Namen mit "S" und "T" beginnen. Diese Lösung wirkt nach meiner Meinung dann doch etwas konstruiert.
Und mit den Vornamen der fünf Opfer (Garouze, Hamilton, Odette, Silfax und Theodore) ist der Name des weißen Schiffes komplett, der GHOST lautet. Danach beginnt das Schiff an zu sinken und es taucht mit SGOTH ein weiterer Name am Schiff auf, der anscheinend die Heimatstadt der weißen Dämonen bezeichnet.
Doch was ist mit den weißen Dämonen, die sich auf dem Schiff befunden haben? Sind die nun frei? Vermutlich.
Dass zum Ende des Romans nun auch noch Bella und Kajahn in die Dimension der weißen Dämonen gereist sind, obwohl dahin auch schon Wynn, Abby und Rakk beördert wurden, und damit fast alle Hauptpersonen der Serie aus TC verschwunden sind, macht wenig Sinn.
Zumal TC nun den fünf weißen Dämonen ziemlich schutzlos ausgeliefert ist. Da stellt man sich schon die Frage, warum die Stadt keine magischen Sondertruppe oder ähnliches hat, die bei solchen Angriffen die Stadt wirkungsvoll verteidigen kann. Denn in der Vergangenheit müsste TC doch ähnlichen Angriffen schon einmal ausgesetzt gewesen sein. Der Leser erinnert sich zum Beispiel bestimmt noch an die Erwähnung der Terrorherrschaft der Schwarzen Göttin.
Aber vielleicht zaubern die Autoren der Serie eine weitere Waffe aus den Katakomben der Trinity Church hervor, wie sie es schon einmal gemacht haben, wo anscheinend eine Menge Dinge von der Kirche von TC aufbewahrt wurden.
Warum zudem am Beginn der Zusammenfassung Wynn Blakeston, Abby Baldwin, Sir Roger und Esrath als Hauptpersonen des Romans bezeichnet werden, obwohl sie im Roman gar nicht mitspielen, bleibt vermutlich auch ein Rätsel des Romans.
Lieutenant Bella Tosh, Sergeant Kajahn und Clay Billings haben mit einem Boot die Nebelwand durchstoßen und die Stadt Sgoth erreicht, aus dem das weiße Schiff gekommen ist.
Dort treffen sie auf Sniff, ihren Führer, der bereits mit Bella während ihrer Bewusstlosigkeit Kontakt aufgenommen hatte.
In der Stadt angekommen, legt sich Bella mit Mitgliedern des gefährlichen Levés-Syndikats an. Einer Gruppe aus dämonischen Wegelagerern, Räubern und Schutzgelderpressern, die glauben, die Stadt Sgoth würde ihnen gehören.
Im Lagral’s Inn werden sie von zwei Rattenmännern beobachtet, die aber vom Wirt aus der Taverne entfernt werden.
Bei deren Verfolgung durch Kajahn, verliert einer der beiden Rattenmänner einen Flyer, der Werbung für "Lafayettes Kabinett des Grauens" macht.
Bevor sie aber dieser Spur nachgehen können, taucht der Echsendämons Talakk, eine Mitglied des Syndikats, mit zwei Kumpanen auf, mit dem sich Bella angelegt hatte.
Bella und Kajahn können ihre drei Gegner erledigen und zusammen mit Sniff und Clay in der Kutsche von Snobber, einem entfernten Cousin von Sniff, fliehen. Bei der Auseinandersetzung geht allerdings die Taverne in Flammen auf und das Märchenbuch Bellas verbrennt.
Danach machen sie sich mit der Kutsche auf den Weg zu "Lafayettes Kabinett des Grauens", wo sie allerdings vom Regen in die Traufe geraten...
- Erschienen am 27. Februar 2018
- Preis: 1,80 Euro
- Titelbild: Timo Würz
- Ein Roman mit Lieutenant Bella Tosh und Sergeant Kajahn
Mit "SPIEL DES SCHICKSALS" wird zwar ein netter Horror-Western aus der Feder von Rafael Hoppe präsentiert, der mich persönlich aber nicht vom Hocker gehauen hat, in dem es Bella, Kajahn und Clay Billings in eine Art Western-Dimension verschlagen hat.
"Im Gegensatz zu Twilight City, das für lange Zeit für sie die ganze Welt gewesen war, waren die Häuser von Sgoth zumeist aus Holz gebaut, zumindest die am Rande der Stadt. Bella blickte auf ein Labyrinth aus breiten Straßen, die weit ins Tal hinabführten. Doch selbst vom Ende der Stadt schien es noch unendlich weit bis zu dem mächtigen Gebirge zu sein.
Autos gab es hier keine. Dafür zwängten sich Kutschen, Handelswagen und einzelne Reiter zwischen den Menschen- und Dämonenmassen hindurch. Beide Arten schienen auch hier, zumindest auf den ersten Blick, normal nebeneinander zu leben.
Doch so friedlich alles auch wirkte, Sgoth hatte ein dunkles Geheimnis. Sniff hatte bereits erwähnt, dass seine Welt bedroht wurde, nur von was genau, darüber schwieg er sich bislang aus.
Kaum eines der Häuser in ihrer näheren Umgebung hatte mehr als drei Stockwerke. Nur einige Steinbauten erhoben sich zwischen den meist für Geschäfte genutzten Gebäuden. Erst einige Kilometer weit entfernt entdeckte sie Wohnblöcke aus Ziegelstein, die sie an die Armenviertel ihrer Heimat erinnerten.
Die Stadt lag zum größten Teil an einer runden Bucht, die an einen Stausee erinnerte und so etwas wie das Ende des Flusses bildete. Bella glaubte zu erkennen, dass vor den Kaimauern Wasser direkt aus der Tiefe sprudelte.
Der saftige Uferbewuchs schlängelte sich bis in die Stadt hinein und stand so in einem starken Kontrast zu der trockenen und staubigen Landschaft. Der Hafen war längst nicht so groß wie der von Twilight City, doch im Gegensatz zu ihrer Heimatstadt lagen hier mehrere funktionstüchtig wirkende Segelschiffe vor Anker. Allerdings war keines so groß wie das Weiße Schiff.
Über all dem thronte eine riesige Festung, die auf einem Hügel inmitten der Stadt in die Höhe ragte. Von ihr waren kaum mehr als die Umrisse zu erkennen. Nur einige wenige der zahlreichen Türme ragten aus dem dunkelgrauen Dunst hervor, der eine Art natürliche Mauer um die Festung bildete.
Schwarze Vögel kreisten als stumme Wächter um sie. Doch selbst die Festung wirkte im Vergleich zu dem mächtigen Gebirge im Hintergrund klein und unbedeutend."
Als sie die Stadt Sgoth erreichen, legt sich Bella mit einem Mitglieder des Levés-Syndikats an, was zu einer tödlichen Auseinandersetzung in einer Taverne führt.
"Das Syndikat ist nicht nur einfach eine Gruppe. Es ist ein Clan aus Räubern, Serienmördern, Dealern und Halsabschneidern. Sie alle haben im Kerker zusammengefunden, dem riesigen Gefängnis unterhalb der Festung. Als sie freikamen, haben sie in Sgoth ein kriminelles Netzwerk gegründet. Sie mögen nicht so mächtig oder gut organisiert sein aber niemand wagt es, sich mit Ihnen anzulegen."
Warum Sniff als Führer der Neuankömmlinge in Sgoth nicht besser auf Bella aufpasst, bleibt wohl ein Rätsel des Romans. Stattdessen latscht er zusammen mit Kajahn und Billings in die Taverne, ohne auf Tosh zu achten, die natürlich prompt ins Fettnäpfchen tritt.
Das interessanteste an "SPIEL DES SCHICKSALS" ist wohl der Kampf der Rattenmenschen (die einen Krieg gegen die Weißen Herrscher von Sgoth führen) am Ende des Romans, der leider viel zu kurz ausfällt. Dabei gelingt es dem Anführer Nak und seiner Gefährtin Sanka, den Kobold Lafayette zu vernichten, der es auf Bella & Co. im Auftrag der Weißen Herrscher abgesehen hat. Dabei kommen die beiden Rattenmenschen allerdings ums Leben. Was schade ist. Denn Nak und Sanka wären eine Bereicherung für die Serie gewesen.
Dafür zieht der Autor Rafael Hoppe die Traumsequenzen mit Bella, Kajahn & Co. nervig in die Länge, die man getrost, um einiges hätte kürzen können. Denn durch diese in die Länge gezogenen Sequenzen flacht der Roman erheblich ab.
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© by Ingo Löchel