In lovecraftscher Erzähltradition - »Das Artefakt«
In lovecraftscher Erzähltradition
»Das Artefakt«
In lovecraftscher Erzähltradition wird hier kein gesprochenes Wort benutzt, sondern das Gros des Textes besteht aus Erzählungen in der Ich-Perspektive. Auch hält sich Autor Jörg Fischer nicht nur an die Erzählform des Altmeisters, sondern bleibt auch mit den weiteren Geschehnissen stets ein wenig hinter dem Berg, so wie Lovecraft den Horror teilweise ebenfalls nie genau benannte.
Der Horror/Grusel des Artefakts entfaltete sich darin, dass Fischer ein stimmiges Sittengemälde der damaligen Zeit präsentiert, und seinen Protagonisten reagieren lässt, wie man sich einen Menschen des Jahres 1914 vorzustellen vermag.
Ich konnte nicht umhin, in weitestem Sinne eine Verbindung zu Lovecrafts „Das Bild im Haus“ zu ziehen, denn vom Stil und Feeling her ähneln sich die Geschichten – zumindest in meiner subjektiven Betrachtung.
Das Buch ist sehr liebevoll aufgemacht und gestaltet. Zahlreiche (scheinbar) Kohlezeichnungen unterbrechen immer wieder den Fließtext. Die gedruckte Ausgabe, welche ich in den Händen halten darf, ist auf 66 Stück limitiert!
Es existiert ebenfalls ein Hörspiel, oder ich sollte besser von einer inszenierten Lesung sprechen (vermute ich), in welcher auch Werner Wilkening zu hören ist. Wer Werner Wilkening kennt, der weiß das er sich viel Mühe gibt seinen Figuren Leben einzuhauchen, was sicher auch hier der Fall sein wird. Da ich allerdings, wie hinlänglich bekannt ist, dem Hörspiel/Hörbuch-Deutsch nicht mehr wirklich zugetan bin, habe ich diese Produktion somit auch nicht gehört.
Für Fans von H.P. ist dieser kurze Ausflug in die gefühlte Welt des Lovecraft sicher ansprechend. Für mich war er es definitiv, auch wenn er gerne länger hätte dauern können.
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