»Dorian Hunter« revisited - Teil 77: Das Spiel der Könige…
»Dorian Hunter« revisited
Teil 77 - Das Spiel der Könige ...
“Die Königin der Nacht”
Ein weiterer Roman aus der Feder des Chefautors Ernst Vlcek, der uns hier ein magisches Schachspiel präsentiert, in dem die Helden, ähnlich wie im Sinclair - Roman “Schach mit dem Dämon” als Figuren agieren und kämpfen müssen.
Doch auch wenn ein Jason Dark sich bei seinem Roman vielleicht von diesem älteren Band inspirieren ließ und die Frage nach dem besseren ohnehin müßig ist, da die Serien zu unterschiedlich sind, so hat Vlcek sich hier doch ein etwas komplexeres Regelsystem ausgedacht und das Ganze dann noch mit einer kleinen Vergangenheitsepisode gewürzt.
Dass diese das Highlight des Romans darstellt, liegt auch diesmal wieder an der Figur Unga, die Vlcek ebenso überzeugend darstellt, wie sein Kollege Warren. Zu bemängeln wäre nur, dass der Cro Magnon hier zum wiederholten Male in die Trickkiste greifen muss, um einen starken bzw. mächtigen Gegner besiegen zu können.
Auch erscheint der Umstand, dass mit Unga ausgerechnet jene Figur die Bühne des Geschehens betritt, welche vor Äonen für die Umgestaltung des Schachspiels verantwortlich war, doch etwas aus dem Hut gezaubert. Ebenso wie der Einsatz des Puppenmannes Don Chapman hier wie das letzte noch fehlende Puzzleteil erscheint, um das Spiel zu Gunsten der Helden entscheiden zu können.
Dennoch ist dem Autor hier ein abwechslungsreicher, spannender Roman gelungen, in dem allerdings das Wiedersehen der Freunde etwas zu kurz kommt. Allein die jetzige Konstellation mit Olivaro als neuem Verbündeten hätte früher für Konflikte gesorgt, während es jetzt einfach von allen Beteiligten so hingenommen wird.
Zumal hier vor allem Dorian und Coco wieder zu blass und konturlos erscheinen, was gerade bei der meist völlig unterforderten Coco auffällt. Aber auch Hunter ist hier oft nur Stichwortgeber, der für den Fall der Fälle den mächtigen Ys - Spiegel in der Tasche hat, aber ansonsten nicht viel unternimmt oder zur Handlung beiträgt.
Auch der längst nicht mehr undurchschaubare Olivaro bleibt hier, wie bereits in den Bänden zuvor als Figur völlig uninteressant, zumal seine Pläne ja kein großes Geheimnis mehr darstellen. Das einzige, was ihn noch von den anderen abhebt, sind seine eher pragmatischen Methoden, seine Ziele zu erreichen, womit er schon mal eine missbilligende Bemerkung Cocos kassiert, aber mehr passiert dann auch nicht.
Da die Ereignisse des nächsten, von Neal Davenport verfassten Bandes wieder aus Sicht Hunters geschildert werden, bleibt zu hoffen, dass dort zumindest der Dämonenkiller wieder etwas tatkräftiger und vor allem authentischer dargestellt wird.
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