Schlitzer-Variante mit wenig Atmopshäre - Larry Brent (33) Der Schlitzer aus dem Jenseits
Schlitzer-Variante mit wenig Atmopshäre
Larry Brent (33) Der Schlitzer aus dem Jenseits
Auch auf diese neue Folge von Larry Brent habe ich mich etwas gefreut, da ich den Roman als Umsetzung eines Ripper-Thema für angebracht hielt der Serie ein neues Thema zu geben, welches es bisher noch nicht gab. So dachte ich zumindest. In Wirklichkeit - und ich hatte den Originalroman von damals nun wirklich nicht mehr im Gedächtnis - geht es vielmehr um Kontakte zum Jenseits, Seancen und Ektoplasma. Also all das was in der Serie - zumindest der Romanserie - schon oftmals Thema war. Dan Shocker labte sich geradezu an diesen Themen, die mir als Leser nie so gefielen, wie etwa die, wo es um gefährliche Wissenschaften ging. Doch insgesamt ist die Geschichte hörbar und unterhaltsam - an einigen Stellen auch spannend.
Zur Umsetzung
Insgesamt hat sich die Serie sehr gesteigert. Die Geschichten sind besser gemacht und weniger verspielt als noch zu Beginn. Das verschenkte Potenzial in den ersten Folgen ist dabei etwas schmerzlich. Mittlerweile läuft die Serie abe rnun über 7 Jahre. Andere haben in dieser Zeit bereits Abnutzungserscheinungen. Die Larry Brent-Serie wurde immer etwas besser, trotz gelegentlicher Ausreißer wie etwa die "Amöba"-Folge. Auch die hätte man besser umsetzen können, die Vorlage war nicht schlecht. Und noch die vorige Folge "Fluch der blutenden Augen" hatte auch so ihre Schwächen. Hier geht es wieder etwas besser zu. Für meinen geschmack gibt es jedoch etwas zuviel (unnötige) Dramatik am Schluss. Die Atmosphäre ist auch nicht ganz so dicht, wie man sich das für ein Ripper-Hörspiel wünschen würde. Die Eingangsszene ist aber sehr gut gelungen und erinnert in der Tat an alte Krimis oder die alte Serie von EUROPA. Auch der Erzähler Jo Jung kommt wieder mehr zum Einsatz und erzählt da wo es nötig ist. Ein kluger Schachzug war es, David Gallun auch als Erzähler agieren zu lassen. Der Ich-Erzählweise von Larry bedraf es nicht - wie man an dieser Folge recht gut merkt.
Überstrapazierte Sprecher
Bei den Sprechern muss ich wieder meckern. Die Stimmen sind gut und die Sprecher ausgezeichnet. Das betrifft insbesondere Marios Gavrilis und Dieter B. Gerlach, der schon ein wenig an den seligen Gottfried Kramer erinnert. Aber die nun doch sehr bekannten Stimmen sind zum Teil schon mehr als überstrapaziert.
Immer wenn ein London-Abenteuer ansteht ist auch Larry Freund Edward Higgins nicht weit. Schon EUROPA tat sich in den 80er-Jahren schwer damit diese Rolle einheitlich zu besetzen. Auch R&B findet da keinen Weg. War es in "Der Gehenkte von Dartmoor" noch Reent Reins, der die Rolle bekleidete, übernimmt hier nun Detlef Bierstedt. Ein guter Sprecher, aber eben doch auch über besetzt in der Serie. Für Higgins zudem ungeeignet. Aber das ist meine bescheidene Meinung.
Gelungen ist das Cover, welches mehr Anlehnung an die Heftcover bietet. das tut gut gut und gibt der Serie einen weiteren Wiedererkennungswert an das Original.
Fazit
Der "Schlitzer" ist weniger spannend und interessant als erwartet, die Story ist etwas einfach und wenig einfallsreich. Hinzu kommt eine etwas löchrige Atmosphäre. Aber der Unterhaltungswert stimmt soweit und das Hörspiel für Zwischendurch ist diese Ausgabe allemal.
Der Schlitzer aus dem Jenseits
Sprachaufnahmen: 2day production Berlin, Audioengineering W.S.
(1) = Verlagstext
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