Ohne Ratte aber mit Wums: Dreamland-Grusel (54) »Die Rückkehr der Todes-Ratte«
Ohne Ratte aber mit Wums
Dreamland-Grusel (54) »Die Rückkehr der Todes-Ratte«
Die Fortsetzung der Folge 12 der einstigen Neon-Gruselserie "Die Nacht der Todes-Ratte" setzt nahtlos an die Geschehnisse an, die seinerzeit mit dem Todessturz des verrückten Professors aus dem Fenster endeten.
Ich selber verorte die alte Original-Geschichte unter den Top-Five der Franciskowsky-Horror-Serie von EUROPA. Die Fortsetzung, die uns Dreamland-Prodctions nun bietet, kommt etwas turbulenter daher als das alte Original, dass noch von seiner Atmosphäre lebte. Die geht hier zwar nicht ganz verloren, aber es wird schon etwas unübersichtlich, da die Ereignisse sich alsbald überschlagen und die Szenen zwischen Wirklichkeit und Traumsequenzen wechseln. Auch die Dialoge sind gelegentlich etwas zu ausschweifend. Dennoch bleibt vieles übrig, was dieses Hörspiel hörenswert macht. Zum Einen wird trotz neuer Sprecher sehr viel von Original-Charakteren erhalten. Eckard Dux ist in manchen Nuancen kaum vom alten Professor-Sprecher Richard Lauffen zu unterscheiden. Viele Sätze und Szenen aus der alten Folge wurden hier wieder nachgestellt und die neuen Sprecher haben sich offenbar gut mit dem Original befasst. Denn es gibt manchmal kaum Unterschiede und man glaubt beinahe die Original-Szenen zu hören. Auch die Musik erinnert in Anlehnung sehr an die alten EUROPA-Hörspiele.
Im Grunde geht es in der Fortsetzung um die gleiche Geschichte, in der die verbrecherischen Absichten von gewissen Personen aufgezeigt werden, die sich im Besitz der unheimlichen Maschine des Professors bringen wollen. Und um den Professor zu retten, gehen seine ehemalige Kumpane über Leichen. Ich will hier nicht Zuviel verraten, denn es wird noch eine zweite Fortsetzung geben, eine alternative Fortsetzung sozusagen. Man kann dann am Ende als geneigter Hörer entscheiden, welche Geschichte einem besser gefällt.
Das Ende des Hörspiels erinnert ein wenig an James Bond, als das unheimliche Labor in einem riesigen Feuerball vergeht. Als Fazit bleibt, dass diese Produktion durchaus ihre Stärken hat, aber als Fortsetzung der einstigen alten Folge nicht wirklich etwas Herausragendes ist, denn diese Geschichte hätte auch für sich funktioniert - ohne die alten Figuren und ohne gewisse Merkmale der alten Geschichte. Überdies spielt die Todes-Ratte hier gar keine große Rolle mehr.
Die Rückkehr der Todes-Ratte
(1,2)= Bookbeat
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