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Nicht ganz richtig im Kopf - Dämonenkiller (1) Im Zeichen des Bösen

DämonenkillerNicht ganz richtig im Kopf
Dämonenkiller (1) »Im Zeichen des Bösen«

Fünf Hörspielfolgen brachte EUROPA 1984 auf den Markt, die auf Romanen der Heftromanserie "Dämonenkiller" bzw. "Vampir-Horror-Roman" beruhten. 5 weitere Folgen waren geplant, konnten aber nie mehr produziert werden. Sie handeln von dem Reporter Dorian Hunter, der erfährt ein Sohn des Teufels zu sein und dessen acht Brüder ihn töten wollen, da er ich nicht zum Herren der Finsternis bekennt.

Im Zeichen des BösenDie Hörspiele von Heikedine Körting zeichneten sich durch eine hervorragende Background-Musik und promiente Sprecher aus. Was die Wiedergabe der Romaninhalte angeht, so konnte die Serie die Romanleser nicht überzeugen.
Vielleicht liegt es aber daran, dass diese Serie nur nach den Exposés entstanden sein soll. Das würde zumindest einiges erklären.

Klappentext des Hörspiels (1) Im Zeichen des Bösen
Der Reporter Dorian Hunter ist mit seiner schönen Frau Lilian auf dem Weg zu einem geheimnisvollen Schloß. Lilian fürchtet sich. Sie sieht die warnenden Anzeichen, die für ihren Mann nicht zu existieren scheinen. Selbst ein grauenvoller Mord schreckt ihn nicht ab, denn er sucht die Begegnung mit der geheimnisumwobenen Gräfin von Lethian. (1)

Inhalt
Dorian Hunter und seine Frau Lilien sind Mitglieder einer Reisegruppe in einem Bus, der den Ort Asmoda ansteuert. Im Bus befinden sich neben dem Paar acht Männer, die Lilian allesamt unheimlich sind. Als der Bus Station in einem Gasthof macht, kommt es zum Mord an einer Frau. Dem Opfer wurde das Blut ausgesaugt.
Die Reise geht dann weiter zum Schloss der Gräfin von Lethian, die Dorian als ihren Sohn bezeichnet. Die anderen acht Männer seien seine Brüder.

Lilian wird von Vampiren entführt, während Dorian und seine angeblichen Brüder an einer Zeremonie der Gräfin teilnehmen. Er kann sie mit Hilfe des geistesgestörten Vukujev retten. Doch auch Lilians Geist ist nun gestört. Dieses Schicksal ist Hunter auch eine Erfahrung. Die Bösen meiden die Geisteskranken.

"Vukujev!"
"Der irr?"
"Nunja, er scheint nicht ganz richtig im Kopf zu sein" (2)

In dem Hörspiel geht alles ziemlich schnell. Kaum sind Lilian und Dorian im Schloss kommt es zum Endkampf und das Schloss geht in Flamen auf. Er kann seine Brüder aber nicht vernichten. Die wird er sich einzeln vornehmen in den kommenden Abenteuern. Er will sich an ihnen rächen, weil Lilian wegen ihnen den Verstand verlor. So kurz das Hörspiel auch ist, hier wären mindestens 10 Minuten mehr von Nöten gewesen um die ganze Tragik der Geschichte besser erzählen zu können.

Ein großes Plus sind die Sprecher
Horst Frank spricht den Erzähler. Dieser wäre in der Tat verzichtbar gewesen, den sein Text ist ziemlich kurz und er hat kaum Einsätze. Da man die Rolle des Erzählers bei EUROPA aber immer prominent besetzte und dieser Part fast immer dabei war, profitierte auch diese Serie davon. Horst Frank war aufgrund seiner Tätigkeit als Kommissar Reynolds für "Die drei ???" sowieso im Studio. Aber er sollte beide Rollen nicht mehr lange sprechen. Er später bekam Schwierigkeiten mit dem Sprechen. Wie Andreas Fröhlich in einer Folge von "Haschimitenfürst-Der Bobcast" zu berichten wusste lagen seine stimmlichen Probleme in einer Kiefer-OP begründet.(3) Er fungierte 1981 und 1982 auch als Erzähler für die Serie Flash Gordon.

Die Rolle des Dorian Hunter übernahm Peter Lakenmacher. Der Schauspieler sprach damals viele Rollen bei EUROPA. Er gab auch Lee Majors seine deutsche Stimme in der Serie "Der Sechs-Millionen Dollar-Mann". Zwischen 1972 bis 1977 spielte einen der Ermittler in der Krimireihe "Sonderdezernat K1".

Hedi Berndt sprach Lilian Hunter. Über die Schauspielerin ist kaum etwas bekannt. Jürgen Thorman spricht den verrückten Vukujev. Sicher die beste Performance in diesem Hörspiel und eine Glanzleistung des häufig als Bösewicht besetzten Sprechers, den viele als Synchronstimme von Roy Scheider und Anthony Heald kenenn. In der Hörspielserie Flash Gordon sprach er den Imperator Ming.

Wenn es um die Besetzung vornehmer und mysteriöser alter Damen ging war Gisela Trowe immer eine Idealbesetzung. Hier ist sie die geheimnisvolle Gräfin Lethian.

Kommen wir zu den Rollen der dämonischen Brüder. Roberto Alvirez wird geradezu diabolisch böse von Michael Harck gesprochen, der diese Stimme geradezu wie eine Schlange zischt. Er verleiht der Figur stimmlich ein helles und geradezu schneidendes Timbre. Schade, dass man ihn nicht auch in der Folge "Der Puppenmacher" besetzt hat. Ein Fauxpas, der störend wirkt.

Elmar Landrop wird von Andreas von der Meden gesprochen, der bei EUROPA in vielen Rollen auftrat und auch Skinny Norris bei "Die drei ???" spielte. Von der Meden taucht in Folge als Dorians Freund Jeff auf. Als de Buer hört man den unvergleichlichen Wolf Rathjen in einer viel zu kurzen Rolle. Ebenso Lothar Grützner und Volker Bogdan. Bei der Besetzung zeigt sich in den folgenden Teilen, dass Frau Körting wieder andere Sprecher nutzte.

Alle Sprecher tauchen in den Inlays auf, was bei Larry Brent und Macabros nie der Fall war. Aber die meisten Sprecher dieser Serie wurden bei Larry Brent und Macabros nicht genutzt.

"Man ihr den Hals durchgeschnitten"
"Armes Mädchen, es hatte einen so schönen Hals" (4)

1984 und 2000 - Zwei Versionen
Die Neuauflage hatte im Jahr 2000 ein paar, aber doch sehr wenige musikalische Änderungen erfahren müssen. Insgesamt waren die nicht so umfangreich wie bei den Dan Shocker-Serien. Da es schon in der Original-Version kaum rechtlich bedenkliche Stücke gab. Diese stammen vom Musiker Carsten Bohn und konnten aufgrund eines Rechtsstreits in den Neuauflagen nicht mehr verwendet werden.
Auch die äußere Aufmachung der CDs und Kassetten gelang im Jahre 2000 wesentlich besser. Die Tatsache überhaupt, dass die Hörspiele nun auf CD verfügbar waren, war etwas gänzlich Neues.

Im Zeichen des BösenIm Zeichen des Bösen
Dämonenkiller (1)
MC 1984/MC, CD 2000
mit Peter Lakenmacher, Heidi Berndt, Gisela Trowe, Michael Harck, Andreas von der Meden, Jürgen Thormann, Liane Rudolph, Wolf Rathjen, W. Fricke, Herbert Menzel, Lothar Grützner u.a.
Buch: Frank Sky
Regie: Heikedine Körting
Musik und Effekte: Phil Moss
Eine Studio EUROPA-Produktion
Künstlerische Gesamtleitung: Dr. Beurmann
ca. 43 Minuten

(1)= Klappentext EUROPA
(2)= Dialog zwischen Dorian Hunter und Laya im Hörspiel
(3)= Hschimitenfürst-der Bobcast (Podcast)
(4)= Dialog der dämonischen Brüder im Hörspiel

(c) by author 05/22

Einleitung: Eine kurze Hörspielserie - »Dämonenkiller«
Nächste Folge: Ein Scheiterhaufen am Flughafen - Dämonenkiller (2) Das Henkersschwert 

Kommentare  

#1 Cartwing 2023-06-06 05:12
In der Zaubermond Version hat ja Martin Semmelrogge den Vukujev gesprochen. Das ging gar nicht...

Die Musik von Carsten Bohn habe ich auf CD.
Einfach genial, einige Titel gehen schon in Richtung Jazz.
#2 G. Walt 2023-06-06 12:25
zitiere Cartwing:
In der Zaubermond Version hat ja Martin Semmelrogge den Vukujev gesprochen. Das ging gar nicht...

Die Musik von Carsten Bohn habe ich auf CD.
Einfach genial, einige Titel gehen schon in Richtung Jazz.


In den Dämonenkiller-Hörspielen ist kaum oder gar keine Musik von Carsten Bohn enthalten. Die Hörspiele sind von 1984 und er war m.W. nur bis 83 für Europa tätig. Eine Übersicht, welche Musik in welchen Hörspielen verwendet wurde, gibt es z.B. hier: hoerspielforscher.de/kartei/hoerspiel?detail=1929&detailSub=musik

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