Doyle, Malachy - Amadans 1+2 (Hardcover)
Amadans,
Band 1 und 2
Band 1: Amadans - Die Macht der Unterweltler
von Malachy Doyle
158 Seiten, 12,95 ISBN 978-3-8157-6759-7
Originalausgabe 2004, Orchard Books
Dt. Ausgabe Januar 2007
Band 2: Amadans -
Angriff aus der Zwischenwelt
207 Seiten, 12,95 ISBN 978-3-8157-6773-3
Originalausgabe 2005 Orchard Books
Dt. Ausgabe 2007
Beide Übersetzungen durch
Rosemarie Griebel-Kruip
Ab etwa 9 Jahre
Verlag Coppenrath
Was
macht man, wenn man etwas glänzendes, silbriges auf der Straße liegen sieht?
Richtig - man hebt es auf. Und danach stellt man fest, dass es sich nicht etwa
um eine Münze handelt sondern um einen Button.
Was
macht man, wenn man einen Button findet? Man steckt ihn sich an. Weil man das
eben so macht. Zumindest wenn man ein Junge ist - und so in etwa neun oder zehn
Jahre alt sein dürfte.
Immer
mysteriöser wird die Geschichte, als nicht nur er sondern auch seine Freundin
aus der Nachbarschaft plötzlich überall auf das Wort Amadans stoßen. Endgültig
"auf die Fährte" werden sie aber durch die seltsame Reaktion von
Jimmys Großvater gesetzt, der voller Schrecken auf den Begriff
"Amadans" reagiert. Fündig werden sie schließlich im Internet.
Auch mich treibt es an den Rechner und ich tippe die Adresse ein, die sich auf den Buttons versteckt:
Aber leider - es gibt sie nicht. Meine Browser melden alle eine nicht vorhandene Seite. Auch zum Begriff Amadans finde ich einiges, aber nicht die gesuchten "Männchen" aus der keltischen Mythologie. Schade eigentlich, dass es sie nicht wirklich gibt.
Die Vorstellung gefällt, dass es diese kleinen Wesen tatsächlich geben könnte, die sich aufgrund ihrer besonderen Fähigkeiten darauf verlegt haben, Diebe und andere Kriminelle bei ihrem Tun zu stoppen. Eine einzige Berührung dieser irischen Elfenwesen reicht nämlich aus um einen Menschen vollständig erstarren zu lassen und sie so zu fassen. Eben aus diesem Grund nennt man sie auch "die Erstarrer".
Malachy Doyle, der Autor dieser Fantastischen Geschichte um mysteriöse kleine Gangsterjäger, ist Nordire und somit durchaus verbunden mit keltischer Mythologie und dem ganz besonderen Humor und Denken der gälischen Welt.
Nach einigen Ausflügen in unterschiedliche Berufe gelang es ihm in der Buchwelt Fuß zu fassen.
Wer auf der Website des Autoren ein bischen herumsurft, findet die Erwähnung der anderen Bücher, die Doyle geschrieben hat, vor allem Bücher für Kinder und Jugendliche. Besonders die Illustrationen seiner Bücher sind sehr ansprechend.
Nachdem es im ersten Band die Aufgabe der beiden Jugendlichen und des Großvaters war die Welt der Amadans vor der Zerstörung durch ein ungebärdiges Monster namens Haranga zu retten, geht es im zweiten Band einen großen Schritt weiter. Dieses Mal geht es wieder um nichts weniger als die Rettung der Welt, die Aufgabe ist allerdings größer und schwerer.
Die Amadans haben ihre Fähigkeit verloren Diebe zu stoppen. Schuld daran ist niemand anderes als der inzwischen geläuterte Haranga. Nun sehen sie sich aber nicht nur dem Kleinkriminellen Barry gegenüber, der das Fahrrad von Nitas kleinem Bruder stiehlt, sondern einer ganzen Bande und noch einigen anderen Bösewichten.
Schon die Beschreibung des Inhalts läßt erahnen, dass die Handlung der beiden Geschichten realtiv "simpel" ist und nicht außergewöhnlich verschnörkelt. Dabei verflechten sich die Fäden im zweiten Band wesentlich stärker und es kostet eine gewisse Aufmerksamkeit um den Faden nicht zu verlieren.
Für Kinder wird der besondere Reiz der Geschichte in der witzigen Sprache und einer ganzen Reihe an skurrilen Ideen liegen, die teilweise gnadenlos albern sind - aber in so liebevoller Art, dass man gar nicht anders kann als sich zu amüsieren. Dass der englischsprachige Witz nicht verloren gegangen ist, dürfte nicht zuletzt der Übersetzerin Rosemarie Griebel-Kruip zu verdanken sein.
Frau Griebel-Kruip antwortete mir auf meine Frage ob der für ein Kinderfanatsiebuch doch eher ungewöhnliche Humor auch im englischen Original so ansprechend ist: "Als mir der Coppenrath-Verlag die Amadans zur Begutachtung schickte, fand ich diese Bücher sehr ansprechend, weil sie so wunderbar schräg waren. Mir gefiel der Humor, die gnadenlose Übertreibung, der Wortwitz des Autors. Ich hatte das Gefühl, hier hatte auch ein Autor Spaß am Schreiben seiner Story. Deshalb entschloss ich mich auch, das Buch selbst zu übersetzen".
Die Bücher lasen sich angenehm, flüssig und ohne "Holpern". Man merkt ihnen an, dass es Malachy Doyle Spaß machte sie zu schreiben, wie schon Frau Griebel-Kruip fand. Allerdings sind sie wirklich für Kinder und Jugendliche, weniger für Erwachsene, denen die Handlung etwas zu durchsichtig und einseitig sein wird. Für Kinder allerdings eine feine Sache!
Fotos: Website des Autoren (www.malachydoyle.co.uk)