Dorian Hunter 1 - Im Zeichen des Bösen (Hörspiel)
Die Geschichte beginnt mit einem Prolog wie Dorian Hunter das Geschäft von Norbert Helnwein betritt (Moment wird nun der Dämonenkiller-Kenner aufbrüllen, das war doch Band 2!) Stimmt, aber dieser Prolog verschafft den Hörern, die Geschichte schon von EUROPA und NOCTURNA her kennen, einen neuen Einstieg und als Einschübe kommen Helnwein und Hunter immer wieder vor. Ein guter Gedanke.. Das Hörspiel erlangt quasi Aufmerksamkeit und kann so den Althörer packen, ohne dabei den Neuhörer zu verschrecken.
Die Musik schwankt. Sie ist elektronisch. Mir ist sie manchmal zu dominant und stützt nicht mehr das Hörspiel, sondern überlagert es, schafft auch somit keine Übergänge. Doch das sind nur einige Momente. Meistens finde ich (obwohl kein Freund elektronischer Musik) sie gelungen, denn sie unterstützt dann zumeist doch das Hörspiel. Und ich denke, in Zukunft wird sie der Serie noch gute Dienste leisten, wenn sich die Musik dem Spiel komplett unterordnet und dominiert. Auch hier ist wieder eine gelungene Alternative zu den ersten Vertonungen.
Die Sprecher. Hier scheiden sich oft die Geister. Thomas Schmuckert als Dorian Hunter ist eine gute Wahl. Seine Stimme gefällt mir. Sie passt. Tony-Ballard-Erzähler Klebsch macht sich als asmodi gut, wie auch die Sprecher fast aller Rollen. Auch Iris Atajo (Lilian) sollte man noch hervorheben. Ihr Wahnsinn am Schluss weiß zu überzeugen. Zwei Ausnahmen gibt es für mich: Bea Kopyto (Gräfin Anastasia) und Martin Semmelrogge (Vukujev). Beide, insbesondere Semmelrogge, überziehen ihre Rollen, bedienen allzu stark Klischees und es gelingt ihnen nicht, die beiden Rollen in den Griff zu bekommen. Insbesondere Semmelrogge kann mich überhaupt nicht überzeugen. Er hat ohnehin schon die Stimme, die eines Wahnsinnigen würdig ist und dann packt er noch ordentlich was drauf. Übergroße Gesten, die unnötig sind.
Aber: Insgesamt ein gelungener Start, der Hörspielfans Hoffnung gibt, dass die Serie diesmal deutlich weiter kommen wird als bei EUROPA. Und das sogar auf einer sehr modernen Basis.
Dennis Ehrhardt und Marco Göllner ist es gelungen, ein sehr schönes Hörspiel zu produzieren, das noch ein paar Kinderkrankheiten hat, aber sehr als Serie großes Potential besitzt. Weiter so... und mehr!