Miller, Karen - Königsmacher - Königsmörder (2 Bände) (Taschenbuch)
Königsmacher - Königsmörder
Die verschiedenen Teile:
Band 1 - Teil 1
Band 1 - Teil 2
Band 1 - Teil 3
Band 2 - Teil 1, 2, 3
Band 2 - Teil 4
Vorsicht! Spoilerwarnung! Wer NICHT wissen möchte um was es in den einzelnen Teilen geht, sollte jetzt aufhören zu lesen - mit dem Ratschlag: Lesen ist durchaus lohnenswert.
Asher, ein junger Einwohner des Landes Lur, stammt aus dem einfachen Volk - er ist Olkaner. Das Volk der Olk stellt im Königreich Lur die magielose Arbeiter- und Dienerschaft dar, die von den herrschenden Doraner mit einer Mischung aus Verachtung und elterlichem nachsichtigem Lächeln betrachtet werden. Im Gegensatz zu den magieunbegabten Olkbewohnern sind die Doraner zur Magie fähig, und der höchste Doraner, der König selbst, verfügt über die Fähigkeit das Wetter zu machen.
Für den größten Teil der Bewohner Lurs ist das alles vollkommen selbstverständlich und wird nicht in Frage gestellt. Dennoch ist es notwendig, zwischen der herrschenden Volksgruppe und der Arbeitergruppe zu vermitteln - diese Aufgabe hat König Borne seinem Sohn Gar zugedacht, quasi als Entschädigung dafür, dass er - obwohl Erstgeborener und damit eigentlich Erbe des Throns - auf eben dieses verzichten muss. Der Grund hierfür ist für die Doraner ebenso peinlich wie unerfreulich: Gar ist nicht magiebegabt und kann damit die Nachfolge seines Vaters nicht antreten, denn hierfür muss er das Wetter beeinflussen können.
Asher ist dies ziemlich egal als er sich aus seinem Heimatort Restharven, dem Fischerort an der Ostküste der Halbinsel Lur, ins Landesinnere aufmacht. Sein Ziel ist Ruhm, Erfolg und Reichtum - um dann wieder zurück ins väterliche Haus zu gehen und dort als "gemachter Mann" das Auskommen für sich und seinen Vater zu haben.
Eine Begegnung der beiden so unterschiedlichen Männer ist unvermeidlich - und ebenso unvermeidlich ist es, dass sie Freunde werden ... sofern ein Prinz und ein Fischer überhaupt Freunde werden können.
Königsmacher liest sich bisher flüssig und wenig spektakulär, und ich fürchte, es wird in ähnlicher Weise weiter gehen. Bisher spinnen sich die zu erwartenden Handlungsfäden, und es gibt eigentlich nichts, das mich aus meiner Wohlfühlstimmung im heimatlichen Sessel reißt und meine Aufmerksamkeit mehr als nötig fesselt.
Dies ist nicht notwendigerweise ein negatives Urteil, man muss einfach nur wissen, was einen erwartet. Der Königsmacher ist einfach "nett" - nett übersetzt, mit einigen wirklich netten
Episoden und Glanzlichtern, die vor allem im Spiel mit Ashers einfacher
Herkunft und seinen Sprachbildern entstehen und amüsieren, mit netter
Handlung ...
Das Cover erinnert zweifelsohne nicht von ungefähr an die Bücher von Trudi Canavan ("Gilde der Schwarzen Magier" und "Zeitalter der Fünf" - die übrigens auch von Michaela Link übersetzt wurden und bei Blanvalet ... schau an, nochmal Random House ... erschienen sind). Verschiedentlich wird Karen Miller auch als legitime Nachfolgerin der australischen Schriftstellerin gefeiert.
Bisher ist Königsmacher eine nette Unterhaltung für die kommenden Herbsttage, solange man nicht mehr erwartet und wirklich tolle Fantasyliteratur lesen will.
Band 1 - Königsmacher - Zweiter Teil (vom 12.09.2008)
Ein Jahr ist vergangen. Asher ist im Dienst von Gar, als persönlicher Berater des Prinzen für alle Fragen im Umgang mit den Olk. Zwischen den beiden ist tatsächlich etwas wie Freundschaft entstanden.
Gar leidet, auch wenn er versucht sich nichts anmerken zu lassen, unter der Tatsache seiner fehlenden Magie. Schließlich musste aus diesem Grund ein zweites Kind in die Familie des Königs geboren werden - mehr als ungewöhnlich, eigentlich verboten im Haushalt des Königs. Zu groß ist die Angst der Menschen Lurs vor einem möglicherweise eskalierenden Konflikt zwischen zwei magiebegabten möglichen Nachfolgern im Königsgeschlecht.
Am Ehrentag von König Borne, seinem Geburtstag, wird der Konflikt in Gars Familie deutlich sichtbar - in mehrfacher Hinsicht: Bei der Geburtstagsfeier bricht der König zusammen und Gar muss in die Hafenstädte Lurs reisen, um seinen Vater dort bei den alljährlichen Feiern des Meeresreichtums zu vertreten. Und Fane, zweites Kind des Königs, damit Gars Schwester und magiebegabte designierte Nachfolgerin Bornes, wird in Dorana bleiben.
Die Reise soll für Asher und Gar die Trennung bedeuten. Asher hat nicht vor mit an den königlichen Hof zurück zu kehren. Das Gar versprochene Jahr ist um, Asher will zurück zu seinem Vater. Bisher hat er es nicht gewagt, Gar davon etwas zu sagen. Doch dann kommt alles anders - ganz anders.
Es ist wirklich beeindruckend, wie das Buch an Fahrt gewonnen hat.
Karen Miller bewahrt den epischen Charakter der Geschichte, malt sehr schöne Sprachbilder, die sich an den jeweiligen Blickwinkeln und Erlebnishorizonten der jeweiligen Person orientieren, und verwebt gleichzeitig drei Handlungsfäden miteinander: Zum einen die Reise des Prinzen und Ashers, der zwischen der Loyalität gegenüber seinem Freund und seinen eigenen Lebensplänen hin und hergerissen ist, zum anderen die Geschehnisse in Lurs Hauptstadt Dorana, wo der König auf dem Krankenlager liegt. Und es stellt sich die Frage was geschehen wird, wenn Borne tatsächlich stirbt.
Und dann ist da ja auch noch die Gruppe der olkischen Verräter, die sich gegen den doranischen Usurpator verschworen haben. Sie wissen um eine große Umwälzung, die stattfinden soll, nicht zuletzt deshalb, weil es sie doch gibt: Die olkische Magie.
Es ist sehr ansprechend, voller Lyrik und Stimmung, wenn Miller die beiden verschiedenen Arten der Magie beschreibt, die Doraner und die Olker (in der Person von Dathne) ausüben. Die eine mit großen Gesten, weiten Bewegungen und unter Aufbietung großer persönlicher Opfer, die andere erdgebunden und eher basierend auf Kräutern, Steinen und Wasser.
Vielleicht bin ich ja "nur" so zufrieden mit der Entwicklung von Königsmacher, da die "Söhne der Insel" so dramatisch schlecht waren und ich etwas gnädiger bin, aber ich glaube nicht. Königsmacher hat im zweiten Teil des ersten Bandes eindeutig an Qualität, Tempo und Charme gewonnen. Und ich mache mir jetzt an den dritten und letzten Teil des ersten Bandes. Schönes Wochenende - Montag gibt es mehr, denn dann ist Band 1 fertig gelesen.
Rasant geht es auf das Ende des ersten Bandes zu. 156 Seiten bleiben für den dritten Teil des Buches. Zu Beginn dieses letzten Teils von Band eins beruhigt sich die Lage zunächst etwas. Ja, er lebt noch ... Borne ist noch am Leben und Asher hat - wenn auch nur kurz - die Möglichkeit um seinen eigenen Vater zu trauern.
Stattdessen dreht sich das Geschehen auf die große Haupthandlung hin, die Erfüllung der nur halbherzig offenbarten Katastrophe, von der Dathne und Matt sprachen und die über dem Buch (und dem Königreich Lur) hängt.
Die verborgene Bibliothek, die in einem verlassenen Teil des Schlosses entdeckt wird, ist der Auftakt zum ersten großen Schlag des Bösen gegen die - vordergründig friedliche - Welt Lurs.
Nach außen hin geschieht zunächst einmal das große Wunder: Gar, der "Krüppel", entdeckt sein magisches Potenzial. Niemandem im Reich ist ein so spätes Erwachen der Doranenmagie bekannt, und die Tatsache, dass es da ja auch noch seine Schwester Fane gibt, gibt für Besorgnis Anlass. Aber es ist ganz offensichtlich, dass Gar plötzlich ebenfalls Magie wirken kann und sogar ein machtvoller Magier zu sein scheint.
Ich schwanke zwischen Begeisterung für diesen Teil und etwas Enttäuschung. Ziemlich atemlos bin ich durch die Seiten gehetzt. Man weiß, dass der erste Band seinem Ende zugeht, und man merkt, dass sich die "Gesamtlage" zuspitzt. Ich konnte es nicht erwarten zu erfahren, was passiert.
Wieder haben mich die unglaublich atmosphärischen Schilderungen der Magiemomente fasziniert.
(...) Das kreiselnde Rad aus Feuer zerbarst in zwei Hälften. Entfaltete sich. Bohrte sich in Durms Brust und verwandelte ihn in eine lebende Säule aus geschmolzener Magie. Während aus seinem weit geöffneten Mund lautlose Schreie drangen, starrte er wie gebannt sein Spiegelbild im Fenster an, von dem aus man die Mauer sehen konnte. Seine Knochen schmolzen, sein Blut kochte, es war Freude und Schmerz und Furcht und Staunen und Macht von einer Art, wie er sie sich nicht erträumt hätte...
Und dann glitt er aus seinem Körper, ließ ihn hinter sich zurück, wie eine verlassene Ruine überschüssigen Fleisches. Er ritt auf dem Pfeil aus Feuer, schoss durch die Fensterscheibe, flog über die Stadt (...) (S. 492)
Dies als Beispiel für die beeindruckenden Bilder, die Karen Miller teilweise malt. Während der Lektüre verändert sich ein wenig meine Vorstellung von Magie in der Phantastik und die "Kosten", die ihr Einsatz hat. Dies wird in dem Buch sehr schön dargestellt.
Gabriel Adam, dem es gelang schon einen Kommentar abzusetzen *grrrrr* :-), erwähnt seine Unzufriedenheit mit den Beziehungen der Akteure, die überwiegend durch Konfliktverhalten und Streitigkeiten geprägt sind. Beim Nachdenken darüber stimme ich ihm zu, allerdings war ich so gefangen von den magischen Geschehnissen, dass mir dies gar nicht so aufgefallen ist.
Was im ersten und zweiten Teil des Buches interessant war - der Aufbau des sozialen Netzwerkes der Akteure - verändert sich eigentlich nicht. Es könnte sein, dass sich dies im zweiten Teil der Geschichte (Band 2 "Königsmörder") zu einem Schwachpunkt entwickelt.
Allerdings ist mir auch aufgefallen, dass gerade konfliktträchtige Beziehungen und Gespräche mehr "hergeben" als ein zufriedenes Geplätsche in dem sich alle einig sind. Aber es besteht die Gefahr, dass es langweilig wird.
Jetzt nehme ich mir also Band 2 vor und bin auf den Ausgang des schrecklichen Attentats gespannt, mit dem Band 1 endet:
Und danach: Stille ...
Band 2 - Königsmörder - Erster, zweiter und dritter Teil (21.09.2008)
Schon der Hinweis darauf, dass ich in den vergangenen Tagen knapp 500 Seiten verschlungen habe macht deutlich, dass mir das Buch im Grund genommen gut gefällt.
Der Titel des zweiten Bandes ist Programm: Es wird gemordet, generell viel gestorben. Bei meiner letzten Zählung (wohlgemerkt fehlt noch der Schlussakkord) waren es 4 Hauptpersonen, mehrere Nebenfiguren sowie eine Reihe namenloser "Füller".
Wie sich schon zum Ende des ersten Bandes ankündigte, ist die königliche Familie (fast) ausgelöscht. Nur Gar hat Dank eines Wunders überlebt und kann von den Pothern geheilt werden. Anders König Borne, seiner Gemahlin und Fane aus: Sie sind tot.
Damit wird Gar König durchaus umstritten, schließlich war er der unmagische Krüppel, der nun die Bürde der Wettermagie tragen soll.
Auch Durm, Meistermagier, ist schwer verwundet und kann nur mit Mühe am Leben erhalten werden. Nicht nur die Pother bemühen sich um ihn, auch Morg hat großes Interesse am zumindest kurzfristigen Überleben des alten Mannes.
Immer klarer wird, dass Asher Magie wirken kann. Als Gar seine Magie, die er durch eine Beschwörung Morgs erhalten hat, verblasst, ist es Asher, der an Gars Stelle Wettermagie wirkt und so Barls Mauer am Leben erhält.
Keiner ahnt, dass das Wesen, vor dem die Mauer schützen soll, längst in Lur ist und einen neuen Wirt gesucht hat. Morg gelingt es, dieses Gefäß auf den Thron zu bringen, Gar zu entmachten und Asher zu einer Persona non grata zu machen. Asher steht der Tod bevor, Gar ist zur Bedeutungslosigkeit verdammt, und Dathne und Matts sind aus der Stadt geflüchtet.
Wird es den Verschwörern möglich sein Lur vor dem Untergang zu bewahren?
Eher langatmige und erzählerische Teile wechseln sich mit spannenden Sequenzen ab. Die epischer angelegten Momente habe ich teilweise genossen, teilweise überflogen um zu den Elementen zu kommen, in denen die Handlung rasch vorangetrieben wird.
Karen Miller konstruiert die Geschichte weiterhin gut, ich habe bisher keinen Bruch in ihrer Welt entdeckt, die momentanen Ungereimtheiten werden sich hoffentlich noch klären (z.B. die Frage warum es entgegen allen Wissens doch Olkaner gibt, die Magie wirken können, noch dazu doranische Wettermagie oder jene, ob es sich bei Veira evtl doch um Barl handeln könnte eine verstiegene Vermutung?)
Sie bemüht sich um eine intensive, dabei nicht zu brutale und gewalttätige Schilderung des am Pranger im Käfig hängenden Asher oder ausufernde Liebesszenen. Ein Hauptaugenmerk bleiben die magischen Momente, in denen sie ihre Protagonisten für das Ausüben ihrer Magie wortwörtlich bluten lässt.
Das Buch bleibt für mich eine gute, ansprechende Lektüre. Ich bin bereit für den Abschluss.
Band 2 - Königsmörder - vierter und letzter Teil (27.09.2008)
Uff ... nun weiß ich alles, nun ist es geschafft. Die Rätsel sind gelöst (mal überlegen ... waren es alle? Ich glaube ja) ... Der abschließende Teil des Bandes Königsmörder umfasst rund 160 Seiten und bietet einen teilweise sehr sehr runden, teilweise etwas unbefriedigenden Abschluss.
Gar, nun wieder ohne Magie, aber auch ohne köngliche Macht und Einfluss, degradiert zum Quasigefangenen, Asher geprügelt und geschunden, zur Schau gestellt in einem Käfig auf dem Platz vor aller Augen als Frevler, Durm tot ... Lang lebe König Conroyd!
Die Lage wirkt so unglaublich aussichtslos, allenfalls Veira mit ihrer olkischen Magie könnte es schaffen, denn sie hat ein Unterpfand, von dem niemand außer ihr und ihrer Gruppe etwas weiß: Rafel, ihren Neffen, der sich opfern wird um Ashers Flucht sicher zu stellen.
Und während Conroyd, pardon ... Morg, alles dafür tut Barls schützende Magie zu brechen und das Königreich Lur in den Untergang zu führen, formiert sich hinter seinem Rücken der Widerstand.
Die Geschichte strebt ihrem Ende entgegen, der Schlusskampf steht bevor.
Wie bereits im Fazit zu Teil 2 des ersten Bandes erwähnt, hält die Gesamtgeschichte mehr, als der Auftakt verspricht, und mit etwas Durchhaltevermögen, wird man mit einer schön gestalteten Geschichte belohnt. Stärken liegen eindeutig in der teilweise sehr passenden Sprache, orientiert sie sich doch an den Erfahrungswelten des Menschen, aus dessen Foukus sie erzählt - zum Beispiel bei Asher eben Analogien aus der Welt der Fischer.
Ebenfalls bereits mehrfach erwähnt habe ich, wie gut mir die Beschreibungen der magischen Momente und Geschehnisse gefallen hat.
Die Doranen, die vor sechs Jahrhunderte über die Berge gekommen waren, seien ganz anders gewesen als die Doranen, die er heute kannte (...) Ihre Magie war etwas Gewalttäiges. Mit ihr beschworen Sie Albträume aus ihren Verstecken herauf und gaben ihnen Leben, gaben ihnen Zähne, um zu beißen, und Krallen, um zu zerreißen. Sie ebneten Gebäude ein. (...) Das Volk, das sie hie antrafen, nannten sich Olkenb. Sie waren eine sanfte Rasse mit eigener Magie, einer erdgebundenen Macht, die sie an das Land band, an grüne, wachsende Dinge. An die Ebbe und Flut natürlicher Energien. (S. 565 - 566)
Knapp zwanzig Seiten lang ist der Endkampf - mit verschiedenen Abschnitten. Angesichts der Gesamtlänge des Buches nicht übermäßig viel, Karen Miller fährt auch einiges auf, verzichtet dabei lobenswerter darauf, Hunderte von Soldaten und Monstern "über die Wupper" zu schicken, dennoch konnte mich gerade dieser Abschnitt des Buches dann wieder so gar nicht packen. Was es genau war ... schwer zu sagen. Zu offensichtlich Gars Plan, eigentlich ist damit das Ende klar und der erfahrene Leser hat eine ziemlich genaue Ahnung davon, welcher der Helden überleben wird - und es ist klar, dass ... (ach ne, das verrate ich nicht :-).
Wie es sich gehört, endet auch Königsmacher - Königsmörder mit einem Epilog, der mich dann wieder sehr versöhnt hat, er ist sehr stimmungsvoll und ich gestehe, dass mir tatsächlich ein paar Tränen liefen.
So ... nun bist du wieder dran, Gabriel Adam ... was ist dein Fazit?
Kommentare
Trotzdem bin ich heute im Buchladen nicht am ersten Band der Saga vorbeigekommen. Ich bin gespannt, ob sich unsere Meinungen decken werden (auch wenn es noch ein klein wenig dauert, bis ich endlich dazu komme, das Buch zu lesen... ).
Ich lass es dich auf alle Fälle wissen.
hier ist nun also der zweite Teil der Rezi.
Bin gespannt, was du jetzt dazu sagst
Bisher kann ich dir im Großen und Ganzen zustimmen. Die Story ist gut zu lesen und interessant, ohne dass das Buch jemals auch nur in die Nähe eines Romans von Tad Williams, Scott Lynch oder Kai Meyer kommt. Ein wenig merkwürdig fand ich zwar, wie mühelos sich Asher am Hof einlebt und dass er sich wirklich ohne Unterlass mit Gar streitet (dass sie Freunde sind, merkt man eigentlich nur selten), aber wirklich gestört hat es nicht.
Und was meine bisherigen Eindrücke vom zweiten Teil betrifft: Yepp, das Buch gewinnt deutlich an Fahrt und Dramatik. Dass es derart heftig zur Sache geht (etwa die Szenen bei dem Meeresfest), hätte ich nach dem eher ruhigen Auftakt nicht erwartet. Und, was am meisten verblüfft: Das Ganze kommt bisher ohne Feindbilder à la Orks, intriganter Thronräuber und ähnlichem aus. Das ist ohne Zweifel ziemlich beeindruckend.
Bin echt gespannt, wie es weitergeht...
So, das wärs, das Buch ist durch.
Mein Fazit: Nette Unterhaltung für zwischendurch, aber mehr auch nicht. Größtes Problem ist meiner Meinung nach, dass sich die Personen eigentlich durchweg streiten. Fast jeder Dialog ist ein Streitgespräch, und alle Protagonisten scheinen durchweg schlecht drauf zu sein. Irgendwie geht einem das mit der Zeit auf den Senkel.
Buch zwei werde ich mir wohl trotzdem zulegen; jetzt will ich auch wissen, wie es ausgeht