K3 EN DE KATTENPRINS (DVD)
K3 EN DE KATTENPRINS
mit Karen Damen, Kristel Verbeke,
Kathleen Aerts (K3), Terence Schreurs (Fiorella), Roel Vanderstukken (Prinz),
Irene Moors, Carry Goossens, Frank Van Erum.
Regie: Matthias Temmermans
Drehbuch: Gert Verhulst, Hans Bourlon,
Anjali Taneja, Alexandra Penrhyn Lowe, Matthias Temmermans
Kamera: Herman Wolfs
Musik: Olaf Janssens Songs gesungen
von K3.
Farbe/2,35:1/73 Minuten.
BELGIEN/NIEDERLANDE 2007
10
Jahre gibt es K3 (gesprochen Kadri) nun schon (in gleicher Besetzung und
damit länger als jede andere Girlgroup weltweit). Sie sind ein Phänomen, das
aber auf die Niederlande beschränkt blieb und auch bleibt. Sie singen Lieder
und machen Shows für Kinder unter 10 Jahren (vergleichbar in Deutschland sind
die Lollipops). Was liegt da näher, als die drei Mädels nun auch in
einem Kinofilm auftreten zu lassen. Rechtzeitig zu Weihnachten 2007 startete er
in den Kinos. Am 7. April 2008 erschien die DVD offiziell in den Niederlanden.
Um der Zielgruppe gerecht zu werden, handelt es sich natürlich um einen
fantasyartigen Film mit märchenhafter Geschichte.
Eines Nachts hinterlässt eine Fee ein magisches Buch
im Schlafzimmer von K3 (die selbstverständlich zusammen in einem quietschbunten
Haus wohnen und sich ein Bett teilen). Kathleen studiert das Buch genauer und
als sie den Namen der Fee ausspricht, erscheint diese, um sie zu einem Reich in
den Wolken zu bringen, in dem ein unglücklicher Prinz sein Dasein fristet. Er
leidet unter einem Fluch, von dem ihn nur die wahre Liebe erlösen kann. Um diese
zu finden, lässt er junge Frauen auf sein Schloss bringen. Ein Kuss
entscheidet. Entpuppen sich die Mädchen nicht als wahre Liebe, verwandeln sie
sie nach und nach in Katzen. Kathleen widerfährt dieses Schicksal. Auf der Erde
entdecken die verbliebenen Mitglieder von K3 das Buch und das Verschwinden der
Freundin. Sie rufen die Fee Fiorella herbei, verwandeln sich nach einiger Übung
selbst in Feen und fliegen mit Fiorella zum Schloss in den Wolken, um Kathleen
zu retten, denn schließlich wollen sie nicht als K2 weitermachen. Am Ende
entpuppt sich die eher schüchterne Fiorella als die wahre Liebe und es herrscht
wieder Friede und Freude.
Der Film ist nur in Niederländisch zu bekommen (ohne
Untertitel). Ein Deutsche Auswertung ist unwahrscheinlich, da K3 hier völlig
unbekannt sind. Und das ist schade, denn auch hiesige Kinder hätten sicherlich
ihre Freude daran.
Die Handlung ist, naturgemäß, sehr einfach gehalten
und damit selbst für Sprachunkundige wie mich leicht zu begreifen. Die Story
wird schlüssig und ohne Schnörkel erzählt und ist flott umgesetzt. Der Film ist
sorgfältig inszeniert. Kitsch ist hier Pflichtprogramm, vor allem was die
Farben betrifft.
Das Wolkenreich ist im Computer generiert worden. Die
Sets innerhalb des Schlosses sind einfach und bewusst künstlich gehalten, um
den märchenhaften Charakter zu unterstützen. Man wird sich der Phantasiewelt
bewusst und beginnt nach einiger Zeit sogar darin zu schwelgen, denn es gibt
Sequenzen, die visuell außerordentlich gut gelungen sind. Wenn Kathleen etwa
vom Schloss des Prinzen mit ihrem provisorischen Fallschirm zur Burg der Hexe
hinabschwebt, dann ist das optisch wirklich grosses Kino.
Die Handlung wird mit viel Witz dargeboten, wobei
selbstverständlich die meisten Gags im Hinblick auf die Zielgruppe eher flach
sind. Hin und wieder schleichen sich aber skurrile kleine Szenen ein, die auch
die Briten kaum witziger gestalten könnten. Heimlicher Star dieses Films ist
Terence Schreurs als Fee Fiorella, die zuweilen in ihrer kuriosen Art auch
Erwachsenen ein Lachen abringt. Mit ihr beginnt der Film. Zunächst erscheint
sie als Engel, der allerdings recht modische Stiefel trägt und dessen
Federflügel von einem Holzgestell gehalten werden. Wie sich später
herausstellt, kann sie die Flügel abschnallen. Schon dies ist originell und
wenn sie später bei einer Abschiedsszene zum obersten Diener des Schlosses mit
tiefer Stimme I'll be back (!!!) sagt, dann ist das einfach nur komisch.
Der Film ist wirklich schön. Und auch wenn er in der
zweiten Hälfte aufgrund einiger hektischer Szenen (die Kinder werden es aber
lustig finden) etwas schwächelt, so bleibt ein rundum positiver Gesamteindruck.
Wer an den beiden Realverfilmungen von BIBI BLOCKSBERG
oder dem völlig unterschätzten (weil schlicht superben) LAURAS STERN-Kinofilm
Gefallen fand, der wird auch hier sehr gut bedient.