Lawhead, Stephen: Avalons Rückkehr
Ein Beitrag von Manfred Roth
Stephen Lawhead Avalons Rückkehr(Avalon - The Return of King Arthur) Bastei Bibliothek der Phantastischen Literatur; Hardcover 28339
ISBN: 3-404-28339-2
Originaljahr: 1999 deutsch: 2003 730 Seiten
Übersetzung: Susanne Tschirner
Titelbild: Arndt Drechsler Das Großbritannien in der Mitte des 21. Jahrhunderts ist noch immer eine Monarchie, wenn auch nur noch dem Papier nach. König Edward IX., ein vorgeblich schwacher, willensloser, Kunst und Genuss ergebener Mann, hält sich bereits seit längerer Zeit nur noch in seinem Sommersitz auf Madeira auf, wo er schließlich Selbstmord begeht (wie sich herausstellen wird, durchaus „mit gewissem Kalkül“ und der Tragik eines gedemütigten Mannes, dessen öffentlicher Ruf vollends ruiniert schien und der von den Politikern vertrieben wurde). Der Vorfall wird von den zutiefst antimonarchisch eingestellten Regierenden endgültig als Vorwand genommen, Schritte einzuleiten, das lästige, sogar verhasste, Königtum endlich abzuschaffen.
Doch irgendwo in den schottischen Highlands lebt ein junger, agiler Mann namens James Archibald Stuart, der zwar weder politisch noch royal eingestellt war, ist er doch Sohn eines Bediensteten am herzoglichen Schloss und letztlich seinem Vater dankbar, dass er eine Karriere in der Armee anstreben konnte. Von Zeit zu Zeit hat er zwar sonderbare Träume um einen Steinkreis in wilder Nacht und geheimnisvolle Rituale, ohne dass jedoch allzu ernst zu nehmen. Jetzt erfährt er, durch einen sonderbaren Mann namens „Mister Embries“, dass er nicht nur offiziell das materielle Erbe des ebenfalls gerade verstorbenen Herzogs antreten darf, nachdem der ihn posthum als unehelichen Sohn anerkennt, sondern sein wirklicher leiblicher Vater war eben jener Edward IX., den viele schon als „letzten englischen König“ sehen und dessen Beerdigung auf britischem Boden schon der allerletzte Akt ist, bevor für das Schauspiel der Monarchie der Vorhang fällt. Und, scheinbar, wird in ihm sogar jene Kraft wieder zu tage treten, die einst auch der legendäre Artus hatte....und die zu wecken „Mister Embries“ alias „Merlin“ sich anschickt.....
Dies ist eine Warnung !!!
Der Roman ist bisher in deutscher Übersetzung nur in der Bastei-Hardcoverausgabe erschienen, nicht, wie sonst üblich, einige Zeit später auch noch als Taschenbuch. Wohlwollend könnte man feststellen, dass die Redaktion inzwischen auch erkannt haben könnte, was man sich da, im Vertrauen auf den Autor, dessen Namen sonst gar nicht so unbeleumdet (sogar eher positiv, was etwa die Fantasyserie um „Das Lied von Albion“ betraf) „geleistet“ hat.
Durch das Hardcover ist das Buch (zwar nur 700 Gramm schwer) immerhin so stabil, dass man es als Wurf- oder Schlaginstrument verwenden und damit jemand niederschlagen kann. der psychische Schaden allerdings (deshalb auch die Warnung) ist noch erheblich schlimmer, jener, den man nehmen kann, wenn man sich im zähen Brei langweiligster und unwahrscheinlichster Handlung verfängt. Man mag ja zur Idee einer Monarchie im allgemeinen und zur britischen im Besonderen kritisch eingestellt sein; aber das hat sie nun auch nicht verdient: einen Autor, der hier ziemlich unverhohlen die bösen Politiker beharkt (geschrieben etwa zu der Zeit, als Tony der Blair sich anschickte, das Oberhaus zu reformieren, manche sagen auch: abzuschaffen...) und noch dazu die „ganz alten Werte“ mit Opferritualen, Treue, Anführerschaft durch Blutsanspruch und anderes beschwört....zum Glück so langweilig, dass auch schlichteste Gemüter davon nicht mehr beeinflusst werden.
Weder als Mainstream noch als Fantasy-Roman von Wert. Der Rezensent ist immer noch ein strikter Gegner von Bücherverbrennung, aber in dieser Meinung hier einmal stark gefährdet gewesen.
Am besten völlig vergessen.
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