Gruselkabinett (79) Lodoiska
Lodoiska
Gruselkabinett (79)
Ein ehemaliger Oberst packt schnell Frau und Kinder zusammen und reist in eine Art Exil nach Böhmen. Warum diese überstürzte Abreise nötig wird, lässt er offen. Seine Frau stellt keine Fragen. Damals sicher nicht unüblich. In Böhmen angekommen macht bald die Erscheinung einer schönen und rätselhaften Dame die Runde: Lodoiska. Ein Freund der Familie warnt die Ehefrau des Oberst vor allzu innigen Kontakt. Der Oberst selbst musste zwischenzeitlich nach Stettin reisen. Doch die Ehefrau schlägt die Warnungen in den Wind und schon nimmt das Unheil seinen Lauf. Bald wird bekannt dass Lodoiska eine Untote ist, die sich für eine verschmähte Liebe rächen will.
Eine Art "verhängnisvolle Affäre" in Horrorform. Ein Liebesdrama und viel weniger ein Gruselkabinett. Zwar darf man aufgrund einiger gut eingesetzter Geräusche auch mal eine Gänsehaut bekommen, doch das ist alles. Die Handlung ist auch nicht besonders spannend, sondern eher vorhersehbar. Die Geschichte lebt wie nicht selten in dieser Reihe, eher vom Figurenaufbau und der Dramatik die hinter ihnen steht.
In dieser Folge gelang Marc Gruppe erneut ein Sprechercoup. Er engagierte die tschechische Schauspielerin Jana Nagyova für die Rolle der Lodoiska. Die Künstlerin war in den 70er und 80er Jahren sehr bekannt als sie unter anderem die Rolle der Arabella im Märchenklassiker "Die Märchenbraut" verkörperte. Seit dieser Zeit stand sie jedoch nie wieder in irgendeiner Form als Schauspielerin zur Verfügung. Doch sie lebt in Deutschland und Gruppe stöberte sie auf. So kam es für sie nach Jahren wieder zu einer Tätigkeit als Schauspielerin und zum ersten Mal in einem Hörspiel. Den Akzent musste sie nicht spielen, der ist dann hier ausnahmsweise mal echt. Susanne Uhlen, die in der "Märchenbraut" die Synchonstimme von Nagyova war, spricht hier die Ehefrau des Oberst. Zum ersten Mal lernten sich die beiden dabei kennen.
Hasso Zorn mimt den Erzähler wie bereits schon einige Male in der Reihe. Hier hat er wieder etwas mehr Text.
Fazit: Das Hörspiel überzeugt durch die klasse Besetzung und den wunderbaren Figurenaufbau. Als Gruselhörspiel taugt es leider wenig. aber immerhin haben wir eine Untote.