Gruselkabinett (87) Alraune
Alraune
Gruselkabinett (87)
Da nahm man sich innerhalb des Gruselkabinetts eines sehr merkwürdigen Stoffes des Autoren Ewers an. Der Autor hat ja alle erdenklichen Freiheiten, wenn es um die Gestaltung einer Geschichte geht. Und diese seien ihm auch hier unbenommen. Doch einverstanden muss man als Leser, bzw. Hörer damit nicht sein. Irgendwie musste Ewers von der Alraune und deren Fluchgeshcichte begeistert gewesen sein. Er hat aber etwas viel durcheinandergewirbelt und einen eigenen Mythos aufgebaut. Ferner scheint er die Tatsache, das die Wurzel einer menschlichen Gestalt ähnele nur allzugern aufgegriffen haben. Auch nahm er wohl den Gattungsbegriff "Gemeine Alraune" nur allzu wörtlich.
Doch zur Geschichte: Skrupellose reiche Herren in weißen Westen bekommen den Samen eines frisch Erhänkten und pflanzen diesen in den Körper einer Prostituierten ein. Diese gebärt das Mädchen Alraune und stirbt noch kurz darauf. Alraune entwickelt sich zu einem Mädchen und lässt dabei Unglückliche und auch Tote zurück. Sie facht Intrigen an und scheint zuweilen auch über übersinnliche Kräfte zu verfügen. Soweit der Grundriss, von denen zumindest der erste Teil noch Gruselgeschichte ist. Der zweite Teil erinnert eher an eine frühe Abart des "Denver-Clan", wo das Biest Alexis ähnliche Ambitionen hatte um mit ihrer Familie und deren Menschen drumherum aufzuräumen. Ferner tummeln sich urplötzlich ganz viele Menschen in dem Hörspiel und man hat Mühe den Überblick zu behalten. Es gelingt aber selbst beim ersten Hören hier etwas zu sortieren.
Was bleibt zu sagen. Titania Medien hat sich des Stoffes sicher sehr ernsthaft angenommen, doch so ganz überzeugen konnte die Geschichte inhaltlich nicht. "An den Haaren herbeigezogen" sind Gruselstories wohl von Haus aus. Doch hier wurde der Bogen etwas überspannt. Mit fast 90 Minuten Laufzeit droht dieses Werk, welches eher versteckt als Folge 87 erscheint, geradezu ein Epos zu werden.
20 Sprecher sind dabei und dies zeugt nicht unbedingt von der Komplexität der Geschichte, sondern in diesem Falle eher von der drohenden Verzettelung, denen anscheinend auch der Autor erlegen ist.