Brandhorst, Andreas: Äon
Äon
Unterdessen kommt es überall auf der Welt zu mysteriösen Anschlägen und Selbstmorden. Ganz normale, unauffällige Menschen verwandeln sich von einem Moment auf den anderen in eiskalte Killer, denen selbst das eigene Leben nicht heilig ist.
Noch ahnt Sebastian nicht, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen den Schreckenstaten und den Wunderheilkräften Raffaeles. Doch bald wird ihm klar, dass diese Phänomene nicht zufällig zeitgleich auftreten. Er geht der Sache nach und stößt auf ein Vermächtnis aus lange vergangener Zeit, das den Untergang der Menschheit bedeuten könnte...
»Äon« ist einer jener (wenigen) Mystery-Thriller, deren Lektüre sich tatsächlich lohnt. Andreas Brandhorst legt einen durchweg spannenden, exzellent geschriebenen Roman vor, der die Qualität der meisten anderen Werke in diesem Genre bei Weitem übersteigt.
Ganz ohne Schwächen geht das zugegebenermaßen nicht über die Bühne. So führt Brandhorst eine ganze Reihe von Charakteren ein, die sich teilweise recht unmotiviert aus der Geschichte verabschieden etwa durch ihren plötzlichen Tod, der den Leser allerdings oftmals unbefriedigt zurücklässt oder deren Handlungsstränge auslaufen, ohne wirklich zu einem vernünftigen Ende gebracht worden zu sein, wodurch eine Menge Fragen offen bleiben. Zudem erfährt das Buch nach etwa der Hälfte einen leichten Knick, genau dann, wenn dem Leser endlich die ersten Hintergründe der Story offenbar werden. Die Handlung gewinnt ab diesem Zeitpunkt zwar deutlich an Dramatik, verliert zugleich aber ein wenig an Spannung und Atmosphäre, da allzu schnell offensichtlich wird, worauf die Geschehnisse hinauslaufen.
Man sollte diese Schwachpunkte nun aber nicht überbewerten. Die Stärken des Romans machen sie nämlich weitestgehend wieder wett.
Allen voran ist hier der formidable Schreibstil Brandhorsts zu nennen. Als Leser kann man gar nicht anders als sich ganz und gar der brillant geschriebenen Story hinzugeben. Nur mal eben so ein paar Seiten lesen ist kaum möglich; ehe man sich versieht, hat man bereits eine stattliche Anzahl von Kapiteln hinter sich gebracht und reibt sich verwundert die Augen ob der hohen Seitenzahl, die man schon erreicht hat. Großes Lob an Andreas Brandhorst! Derart gut geschriebene Thriller findet man viel zu selten.
Auch bezüglich der Charaktere weiß das Buch zu überzeugen. Das Figurenensemble setzt sich aus einer Vielzahl äußerst interessanter und abwechslungsreich gestalteter Protagonisten zusammen. Schade, dass eine ganze Reihe von ihnen die Geschichte viel zu früh (und meist unter unschönen Umständen) verlassen muss. Der Story hätte es nicht geschadet, den ein oder anderen Charakter noch ein wenig länger im Spiel zu behalten.
Storymäßig ist es insbesondere die erste Hälfte des Romans, in welcher dem Leser die Hintergründe der furchtbaren Mord- und Selbstmordserien noch nicht bekannt sind, die zu fesseln versteht. Doch auch der zweite Teil von »Äon« bietet ordentliche Thrillerkost (und deutlich mehr Mystik als der erste Part), auch wenn er dem Beginn des Romans einfach nicht das Wasser reichen kann.
»Äon« ist vielleicht kein wahres Meisterwerk. Ein packender, äußerst empfehlenswerter Thriller ist er aber allemal. Brandhorsts Buch ist der Beweis, dass man das Mystery-Genre trotz einer Menge Nullnummern auf gar keinen Fall abschreiben sollte, würde man dann doch derart faszinierende und brillant geschriebene Storys verpassen.
»Äon« kann man jedem empfehlen, der gerne Romane mit phantastischem Einschlag liest. Fans von Büchern wie Peter Mennigens »Abyssus«, Wolfgang Hohlbeins »Magog« oder Matthew Delanys »Dämon« sollten sich Brandhorsts neusten Roman sowieso unbedingt zulegen.
Schwächen hin oder her selten hat mich die Lektüre eines Mystery-Thrillers so gefesselt wie bei diesem Werk.
Noch ahnt Sebastian nicht, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen den Schreckenstaten und den Wunderheilkräften Raffaeles. Doch bald wird ihm klar, dass diese Phänomene nicht zufällig zeitgleich auftreten. Er geht der Sache nach und stößt auf ein Vermächtnis aus lange vergangener Zeit, das den Untergang der Menschheit bedeuten könnte...
»Äon« ist einer jener (wenigen) Mystery-Thriller, deren Lektüre sich tatsächlich lohnt. Andreas Brandhorst legt einen durchweg spannenden, exzellent geschriebenen Roman vor, der die Qualität der meisten anderen Werke in diesem Genre bei Weitem übersteigt.
Ganz ohne Schwächen geht das zugegebenermaßen nicht über die Bühne. So führt Brandhorst eine ganze Reihe von Charakteren ein, die sich teilweise recht unmotiviert aus der Geschichte verabschieden etwa durch ihren plötzlichen Tod, der den Leser allerdings oftmals unbefriedigt zurücklässt oder deren Handlungsstränge auslaufen, ohne wirklich zu einem vernünftigen Ende gebracht worden zu sein, wodurch eine Menge Fragen offen bleiben. Zudem erfährt das Buch nach etwa der Hälfte einen leichten Knick, genau dann, wenn dem Leser endlich die ersten Hintergründe der Story offenbar werden. Die Handlung gewinnt ab diesem Zeitpunkt zwar deutlich an Dramatik, verliert zugleich aber ein wenig an Spannung und Atmosphäre, da allzu schnell offensichtlich wird, worauf die Geschehnisse hinauslaufen.
Man sollte diese Schwachpunkte nun aber nicht überbewerten. Die Stärken des Romans machen sie nämlich weitestgehend wieder wett.
Allen voran ist hier der formidable Schreibstil Brandhorsts zu nennen. Als Leser kann man gar nicht anders als sich ganz und gar der brillant geschriebenen Story hinzugeben. Nur mal eben so ein paar Seiten lesen ist kaum möglich; ehe man sich versieht, hat man bereits eine stattliche Anzahl von Kapiteln hinter sich gebracht und reibt sich verwundert die Augen ob der hohen Seitenzahl, die man schon erreicht hat. Großes Lob an Andreas Brandhorst! Derart gut geschriebene Thriller findet man viel zu selten.
Auch bezüglich der Charaktere weiß das Buch zu überzeugen. Das Figurenensemble setzt sich aus einer Vielzahl äußerst interessanter und abwechslungsreich gestalteter Protagonisten zusammen. Schade, dass eine ganze Reihe von ihnen die Geschichte viel zu früh (und meist unter unschönen Umständen) verlassen muss. Der Story hätte es nicht geschadet, den ein oder anderen Charakter noch ein wenig länger im Spiel zu behalten.
Storymäßig ist es insbesondere die erste Hälfte des Romans, in welcher dem Leser die Hintergründe der furchtbaren Mord- und Selbstmordserien noch nicht bekannt sind, die zu fesseln versteht. Doch auch der zweite Teil von »Äon« bietet ordentliche Thrillerkost (und deutlich mehr Mystik als der erste Part), auch wenn er dem Beginn des Romans einfach nicht das Wasser reichen kann.
»Äon« ist vielleicht kein wahres Meisterwerk. Ein packender, äußerst empfehlenswerter Thriller ist er aber allemal. Brandhorsts Buch ist der Beweis, dass man das Mystery-Genre trotz einer Menge Nullnummern auf gar keinen Fall abschreiben sollte, würde man dann doch derart faszinierende und brillant geschriebene Storys verpassen.
»Äon« kann man jedem empfehlen, der gerne Romane mit phantastischem Einschlag liest. Fans von Büchern wie Peter Mennigens »Abyssus«, Wolfgang Hohlbeins »Magog« oder Matthew Delanys »Dämon« sollten sich Brandhorsts neusten Roman sowieso unbedingt zulegen.
Schwächen hin oder her selten hat mich die Lektüre eines Mystery-Thrillers so gefesselt wie bei diesem Werk.