Marc Jozefiak: Blutiges - Unheimliches - Splatter (23. Mai)

Blutiges - Unheimliches - SplatterBlutiges - Unheimliches - Splatter
23. Mai 2009

Jede Woche sehe ich mir DVDs im Auftrag des Zauberspiegel an. Das ist oft eine Freude, manchmal eine Qual. Jede Woche ist Gutes, Durchschnittliches und Schlechtes dabei. Aber ich halte eisern durch, um das Material dann zu rezensieren. Jede  Woche nun sammele ich meine Besprechungen und Beobachtungen in dieser Rezensionskolumne. Ich wünsche viel Vergnügen und hoffe den einen oder anderen nützlichen Hinweis zu geben.

Die Filme der Woche sind... DismalThe Fog - Nebel des Grauens, Wrong Turn, Jasper Park - Ausflug in den Tod


DismalDismal
(Dis
mal)
mit Eleanor Drew, Rob Holmes, Mark Joy, William Gregory Lee, Scott Miles, Keith Newsome, Kaleigh O'Donnell, Joy Pfister, Richard Riehle, Domenic Scotty
Regie: Ray Brown
Drehbuch: David O'Donnell
Kamera: Jean Guy Bureau
Musik: Len Miller
Keine Jugendfreigabe
USA / 2007

Der Geschäftsmann Bill Masterson will sich bei einem Angelausflug erholen und lässt sich von dem Naturburschen Matt Murphy in einen einsamen Sumpf in Virginia bringen. Doch aus der Erholung wird nichts, denn seltsame Dinge passieren in dem unheimlichen Gebiet. Ein zurückgezogen lebender und durchgeknallter Überlebenskünstler will unbedingt unentdeckt bleiben und ist fest entschlossen, die Eindringlinge zu röten. Als die Ehefrauen der beiden Männer merken, dass etwas nicht stimmt, machen sie sich auf, ihre Männer zu suchen...



Der Überlebenskampf zweier Männer in einem abgelegenen Sumpfgebiet, das ist zwar nicht besonders neu und innovativ, doch birgt die geschichte doch einiges an Potential, um einen guten und spannenden Film zu produzieren. Allein die Sumpf-Location ist geradezu ideal, um für eine ziemlich dichte und unheimliche Grundstimmung zu sorgen. Diese hat der Film auch, das kann man ihm nicht absprechen. Auch der Spannungsaufbau ist gar nicht mal so schlecht, gespannt sitzt man vor dem Bildschirm und rechnet eigentlich jede Sekund damit, das etwas passiert.

Und genau da liegt das eigentliche Problem des Filmes, es passiert einfach nicht wirklich etwas, über recht gute Ansätze kommt man hier einfach nicht hinaus. Sicher, man hat es relativ geschickt verstanden, den Zuschauer mit dem ständigen Gefühl zu konfrontieren, das jeden Moment etwas Unvorhersehbares passiert, was auch dafür sorgt, das man zu keiner Zeit die Aufmerksamkeit verliert, jedoch folgt am Ende doch die große Ernüchterung, die einen mit sehr zwiespältigen Gefühlen zurücklässt. Denn auf der einen Seite übt "Dismal" schon einen gewissen Reiz auf den Betrachter aus, was sicherlich an der tollen Location liegt, doch auf der anderen Seite kann der Film die aufkommenden Erwartungen leider nur bedingt erfüllen.

Dies ist auch im dargebotenen Schauspiel der Protagonisten begründet, die sich phasenweise vollkommen unlogisch und unrealistisch verhalten, so das es hier auch an der Glaubwürdigkeit der Charaktere fehlt. Da sich die Geschichte auch in der Hauptsache zwischen lediglich drei Personen abspielt, hätte man jetzt ein perfides psychisches Katz-und Mausspiel erwartet, das aber auch nur in zugegebenermaßen guten Ansätzen vorhanden ist. Vielmehr werden einem etwas banal wirkende Dialoge geboten, die nicht unbedingt dafür sorgen, so etwas wie ein Gefühl der Bedrohlichkeit aufkommen zu lassen.

Und dann wäre da noch der Härtegrad des Films, der eigentlich in keiner Phase vorhanden ist. Bei einer 18er Freigabe erwartet man wenigstens einige etwas härtere oder furchteinflössende Passagen, doch die sucht man leider vollkommen vergebens. In meinen Augen hätte hier eine 16er Freigabe vollkommen ausgereicht.

So kann man als Fazit festhalten, das "Dismal" ein Film ist, der trotz aller offensichtlichen Mängel trotzdem eine gewisse Faszination auf den Zuschauer ausstrahlt, bei dem aber zuviel Potential unausgeschöpft liegengeblieben ist. Gorehounds haben hier nichts zu erwarten, wer aber einen atmosphärisch dichten Film sehen möchte, der allerdings keine größeren Highlights beinhaltet, der sollte sich diesen Film ruhig einmal anschauen. Allerdings sollte man vorher wissen, das dieses Werk leider nicht über das Mittelmaß hinauskommt und so in der großen Masse hängenbleibt.

Die DVD:
Vertrieb: KSM
Sprache / Ton: Deutsch DD 5.1 / Englisch DD 2.0
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,78:1 (16:9)
Laufzeit: 85 Minuten
Extras: Biographien, Bildergalerie, Trailer

 

The FogThe Fog - Nebel des Grauens
(The Fog)
mit Adrienne Barbeau, Jamie Lee Curtis, Janet Leigh, John Houseman, Tom Atkins, James Canning, Charles Cyphers, Nancy Kyes, Ty Mitchell, Hal Holbrook, John F. Goff, George "Buck" Flower, Regina Waldon, Jim Haynie, Darrow Igus
Regie: John Carpenter
Drehbuch: John Carpenter
Kamera: Dean Cundey
Musik: John Carpenter
FSK 16
USA / 1980

Am Lagerfeuer erzählt ein alter Kapitän von einem an der Küste von Antonio Bay durch falsche Positionslichter gesunkenen Schiff, das sechs Männer des Ortes ausraubten. Am Vorabend der Hundertjahrfeier legt sich Nebel über die Stadt, unerklärliche Dinge geschehen. Im Leuchtturm wird die junge Stevie von übersinnlichen Phänomenen bedroht. Die Einwohner flüchten in die Kirche, wo sie Pater Malone aufklärt: Die Geister der ertrunkenen Seeleute fordern Rache, wollen je einen Nachkommen der damaligen Mörder. Pater Malone ist der letzte.


Es soll ja sogar Leute geben, die diesen Film als langweilig empfinden, was ich persönlich absolut nicht nachvollziehen kann. Vielmehr ist es Altmeister John Carpenter mit diesem Werk von 1980 gelungen, einen absoluten Klassiker des Genres zu kreieren, der heute längst seinen wohlverdienten Kultstatus genießt und aus dem Horror-Genre nicht mehr wegzudenken ist.

Wohl kaum ein anderer Regisseur versteht es so brillant, ohne übermäßige Härte und Brutalität einen so spannenden und atmosphärisch dichten Horrorfilm zu produzieren, wie es Carpenter mit diesem Film einmal mehr unter Beweis gestellt hat. Es ist ihm hier gelungen, eine solide Story mit ziemlich einfachen technischen Mitteln so spannend in Szene zu setzen, das der Zuschauer vom Geschehen richtiggehend gefesselt wird. Dafür sorgt allein schon die sich sehr schnell entfaltende Grundstimmung des Films, die extrem dicht, unheimlich und bedrohlich ist.

Einfachste Mittel, wie der gute alte Trockeneisnebel und eine erstklassige Filmmusik, die man ja von Carpenter gewohnt ist, sorgen hier dafür, das beim Zuschauer so manches Mal eine Gänsehaut entsteht, die er auch nicht so schnell wieder los wird. Fast zwangsläufig wird man von der aufkommenden Atmosphäre gefangengenommen und kann sich selbst wenn man es will, nicht dagegen wehren. Zu stark ist die Faszination, die von "The Fog" ausgeht und genau deswegen zählt der Film auch sicherlich zu den modernen Horror-Klassikern.

Wie in fast allen seinen Filmen kommt Carpenter auch hier fast gänzlich ohne härtere oder blutige Passagen aus, die dem Film aber meiner Meinung nach auch viel eher geschadet hätten. So beschränkt sich der Film auf die ureigensten Zutaten, die schon den Horrorfilm der frühen Jahre so ausgezeichnet haben, nämlich eine gute und sehr solide Geschichte, einen sehr straff gezogenen Spannungsbogen, solide Darsteller und vor allem eine etragroße Portion Atmosphäre.

Das hier vorliegende Gesamtwerk ist sicher eine der besten Arbeiten des Altmeisters, auch wenn einige Leute das eventuell anders sehen mögen. "The Fog" ist jedenfalls in Sachen Grusel-Feeling nicht so leicht zu schlagen und zählt nicht umsonst zu den erwähnenswerten Klassikern des Genres.

 

Wrong TurnWrong Turn
(Wrong Turn)
mit Desmond Harrington, Eliza Dushku, Emmanuelle Chriqui, Jeremy Sisto, Kevin Zegers, Lindy Booth, Julian Richings, Garry Robbins, Ted Clark, Yvonne Gaudry, Joel Harris, David Huband
Regie: Rob Schmidt
Drehbuch: Alan B. McElroy
Kamera: John S. Bartley
Musik: Elia Cmiral
FSK 16
Deutschland / USA / 2003

Auf dem Weg durchs ländliche West Virginia glaubt Jungjournalist Chris eine Abkürzung zu befahren, als er vor einem Stau in eine nur wenig befahrene Gebirgsstraße flieht und auf halber Straße in das liegen gebliebene Fahrzeug einer Gruppe jugendlicher Ausflügler prallt. Gemeinsam stößt man in der abgelegenen Wildnis auf eine einsame Hütte und die darin hausenden, wenig gastfreundlichen Einheimischen, ein degeneriertes Brüdertrio mit Faible für die Großwildjagd. Im folgenden Gemetzel ist jeder sich selbst der nächste.



"Wrong Turn" ist für mich einer der besten Backwood / Horrorfilme der letzten Jahre. Natürlich wurden hier viele Dinge aus anderen Filmen "geklaut", aber warum sich darüber aufregen, wenn das Endergebnis so gut ist. Und mittlerweile ist es doch normal, das man sich hier und da etwas abschaut. ich bin der Meinung, so lange das Ergebnis in Ordnung ist, stört mich das nicht weiter. Und das Endergebnis ist hier ein sehr spannender und interessanter Backwood / Slasher, der es ganzzeitig versteht, den Zuschauer zu fesseln.

Die Story ist hier ziemlich simpel, wurde aber durchaus sehr gut und vor allem sehr spannend umgesetzt. In diesem Film wurde im Gegensatz zu seienm Nachfolger noch Wert auf eine recht gute Story und vor allem auf eine sehr dichte Atmosphäre gelegt. Dafür ist in diesem Teil hier nicht so viel an Splatter / Gore zu sehen.

Aber ich bin der Meinung, das der Film das auch gar nicht nötig hat, er weiss durchaus durch andere Dinge zu überzeugen. Da ist der exzellente Spannungsbogen, der sehr straff gezogen ist und sich durch den kompletten Film zieht, ohne das er auch nur einmal einbrechen würde. Und dann gibt es natürlich noch die ausgezeichnete Backwood-Atmosphäre, die sich hier entfaltet und an Dichte und Bedrohlichkeit kaum zu überbieten ist.

Auch die Darsteller sind hier sehr ordentlich, sie machen ihre Sache sehr überzeugend, wie ich finde. Vor allem die Angst und Panik, die in der gegebenen Situation entstehen, werden von den Schausplielern autenthisch und glaubwürdig zum Zuschauer transportiert, so das sich dieser vollkommen in die scheinbar aussichtslose Lage der Beteiligten hineinversetzen kann.

Ich kann jedenfalls die teilweise sehr schlechten Kritiken nicht nachvollziehen, die dieser Film bekommen hat. Denn im Endeffekt soll ein Film einen doch auch gut unterhalten und das tut "Wrong Turn" ohne Zweifel. manchmal beschleicht mich so das Gefühl, das man es einigen Leuten nie recht machen kann, egal, ob es mal etwas ganz Neues gibt, oder ob von anderen Genrevertretern "geklaut" wird, irgend etwas finden die immer zum meckern.

Die DVD:
Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1 (headphone-surround), Deutsch DTS
Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte
Bild: 1,85:1 (16:9 Anamorph Widescreen)
Laufzeit: 81 Minuten
Extras: Audiokommentar mit Regisseur und Darstellern, Making Of, Make up Effekte, Interviews mit Cast & Crew, Trailer, Behind the Scenes, Fotogalerie, Biografien, Stan Winston: Herr der Monster, Eliza Dushku Special

 

Jasper Park - Ausflug in den TodJasper Park - Ausflug in den Tod
(Backwoods)
mit Jonathan Chase, Haylie Duff, Roshawn Franklin, Willow Geer, Verne Graham, John Hemphill, Eric Larkin, Mick Lea, Ryan Merriman, Mimi Michaels, Robert Allen Mukes, Danny Nucci, Nygell, David Reiner, Mark Rolston, Tony Swift, Craig Zimmerman
Regie: Marty Weiss
Drehbuch: Keine Information
Kamera: James W. Wrenn
Musik: Keine Information
FSK 18
USA / 2008

Der Videogame-Produzent Johnny Dash schickt seine Angestellten in den jasper Park, die sich dort einen Paintball-Kampf liefern sollen, um so mehr Gespür für Taktik zu bekommen. Als Belohnung winkt der siegreichen Gruppe ein Bonus. Doch es wird keine Gewinner geben, sondern nur Verlierer. Die Angestellten sind hier nämlich nicht allein, sondern befinden sich in einem ehemaligen Militägebiet, in dem sich auch eine religiös-fanatische Hinterwäldlerfamilie niedergelassen hat, die es besonders auf die weiblichen Angestellten abgesehen hat, denn diese sollen dazu dienen, das die Familie um einige Mitglieder in Form von Babys vergrößert wird. Ein wilder Überlebenskampf beginnt...



Mit "Backwoods" oder "Jasper Park", wie der deutsche Titel des Filmes lautet, hat Regisseur Marty Weiss einen sehr soliden Backwood / Slasher geschaffen, der zwar nicht gerade innovativ ist, jedoch ein insgesamt sehr gutes Gesamtpaket darstellt. Die Story beinhaltet zwar keine erwähnenswerten Neuerungen, die hier behandelte Thematik hat man so oder in leicht abgeänderter Form schon mehrmals gesehen, jedoch kann man die Umsetzung des geschehens als durchaus gelungen bezeichnen.

Ist die erste Hälfte des Films noch eher ruhig und beschaulich, so nimmt das Geschehen nach ca. 40 Minuten doch erheblich und urplötzlich ganz gehörig an Fahrt und Tempo auf. Vorbei ist es auf einmal mit den kleinen Sticheleien und Angebereien der Angestellten untereinander, es ist keinerlei Platz mehr für Späße vorhanden. Die Grundstimmung schlägt vollkommen um, aus Unbefangenheit wird tödlicher Ernst. Angst und Panik verbreitet sich rasend schnell, wird den Beteiligten doch erschreckend klar, das es hier um nicht weniger als ihr Leben geht.

Auf sadistische Art und Weise werden sie von den Hinterwäldlern gepeinigt und gequält und anscheinend gibt es kein Entkommen aus dieser schier aussichtslosen Situation. Das sich abspielende Szenario ist hier sehr spannend und bedrohlich in Szene gesetzt worden, was auch dafür sorgt, das sich das Sehverhalten des Zuschauers grundlegend ändert. Hat man zu Beginn noch vollkommen entspannt vor dem Bildschirm gesessen, so nimmt die Anspannung nun von Minute zu Minute zu und man leidet mit den Gefangenen mit. Wenn man versucht, sich in ihre Lage zu versetzen, dann kann einem das schon die Luft zum atmen nehmen und sorgt automatisch für so manche Gänsehaut.

Auch die Darsteller machen hier durch die Bank einen guten Job, oscarreife Leistungen gibt es zwar nicht zu entdecken, doch für einen Film dieser Art sind die gezeigten Leistungen durchaus respektabel. Die religiöse Sippe wirkt autenthisch und glaubwürdig und die "Opfer" bringen dem Zuschauer die in ihrer Lage entstehenden Gefühle glaubhaft näher. Vor allem in der zweiten Filmhälfte legt "Jasper Park" auch in Sachen Härte einige Schippen drauf, es gibt einige sehenswerte Szenen zu begutachten, die auch Fans der etwas härteren Welle zufriedenstellen dürften.

Letztendlich bekommt man hier einen wirklich soliden und guten Backwood / Slasher serviert, den man auf jeden Fall gesehen haben sollte. Denn auch, wenn die Thematik nicht neu ist, so kann dieses Gesamtpaket absolut überzeugen und bietet sehr kurzweilige und spannende Unterhaltung.

Vorraussichtliche DVD-Daten:
Vertrieb: Sunfilm
Sprache / Ton: Deutsch DTS & DD 5.1 / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 1:1,85
Laufzeit: 85 Minuten



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