Parrish, Michael J./ Montillon, Christian: Aufstand der Calahi - Torn Band 29

Torn - Band 29Aufstand der Calahi
Torn Band 29
von Christian Montillon nach einer Story von Michael J. Parrish
Zaubermond Hardcover
erschienen: Juni 2010 (Deutschland)
256 Seiten; 14,95 €
Roman exklusiv beim Verlag erhältlich

Zaubermond Verlag

In den vergangenen Romanen hat das Torniversum so manch weitreichende Veränderung erfahren. Im Grunde wäre es an der Zeit, den Protagonisten von »Torn« eine wohlverdiente Ruhepause zu gönnen. Die Macher der Reihe denken aber gar nicht daran – sehr zur Freude des geneigten »Torn«-Fans. Christian Montillon, der Autor des 29sten Torn-Hardcovers »Aufstand der Calahi«, macht munter dort weiter, wo Lars Urban aufgehört hat: in einem Kosmos, in dem eine Umwälzung die andere jagt.

Auf dem Planeten Calah verwandelt sich die einstige Wanderin Nara Yannick mehr und mehr in ein Schlangenwesen. Die Transformation geht über die rein körperliche Verwandlung hinaus. Naras Wesen verändert sich, sie wird aggressiver und risikobereiter. Gemeinsam mit dem aus einem Jahrmillionen andauernden Kälteschlaf erwachten Wanderer Carfeli macht sich sie sich daran, ein Geheimnis aus uralter Vergangenheit zu entschlüsseln – und führt dabei ganz bewusst eine Spaltung der Calahi herbei.

Doch auch anderswo im Universum spitzt sich die Lage immer weiter zu. Callista, Max und Cassius, die sich in den Überresten der auf Ceyffar abgestürzten Wandererfestung befinden, sehen sich einem massiven Angriff der Legion des Grauens gegenüber. Mathrigo selbst greift gar in den Kampf ein.

Einmal mehr steht das Schicksal der Sterblichen auf Messers Schneide ...

Eindeutig: Christian Montillon ist zurück. »Aufstand der Calahi« ist erheblich härter und düsterer, als es die beiden Vorgängerromane aus der Feder von Lars Urban waren. Montillon zieht alle Register und lässt es einmal mehr so richtig krachen, auf psychologischer wie auf physiologischer Ebene.

Konflikte auf allen Seiten – Szenarien, die dem Autor liegen und deren Ausgestaltung ihm sichtlich Spaß macht. Im Falle von »Aufstand der Calahi« ist es ihm vergönnt, zwei sehr unterschiedliche Konfliktsituationen zu beschreiben. Auf der einen Seite die zunehmenden Spannungen auf Calah, die eine Folge der Veränderung Naras sind. Rücksichtslos verfolgt die ehemalige Wanderin eigene Ziele, was die ihr bis vor Kurzem treu ergebenen Calahi immer mehr gegen sie aufbringt. Auch wenn die Story als solche teilweise recht platt und vorhersehbar ist (nicht zuletzt auch wegen der blass wirkenden Calahi-Protagonisten, die in ein sehr einfach gehaltenes, altbackenes Beziehungsgeflecht eingebunden sind), gelingt es Montillon doch hervorragend, den schwelenden Konflikt langsam, aber sicher an die Oberfläche treten zu lassen.

Während sich die Kontroverse in der Calah-Handlungsebene eher auf die psychologischen Aspekte konzentriert, geht es in der Storyline um die abgestürzte Festung weitaus körperlicher zur Sache. In packenden Bildern schildert Montillon die gnadenlose Attacke der Legion des Grauens auf Ceyffar. Action- und temporeich, brutal und ohne Rücksicht auf Verluste schreitet die Handlung voran. Dass Montillon actionbetonte Storylines liegen, ist spätestens seit seinen Beiträgen zur mittlerweile eingestellten Heftromanreihe »Perry Rhodan Action« allseits bekannt. Auch diesmal versteht es der Autor blendend, den Leser durch eine spannende Geschichte und eine packende Erzählweise gebannt an die Seiten zu fesseln.

Größtes Manko des Buchs ist, neben der handlungstechnisch teilweise zu einfach gehaltenen Erzählebene um die Geschehnisse auf Calah, das schwache Titelbild. Günther Nawraths Arbeiten finde ich für gewöhnlich äußerst gelungen; in diesem Fall aber mag das Cover (abgebildet ist ein bewaffneter Calahi) zwar zum Titel als solchem passen. Es wird dem Reichtum an Action und Düsternis, die dem Roman innewohnt, aber in keinster Weise gerecht. Dass der gezeigte Calahi zudem aussieht wie ein Fischmensch aus einem Uralt-Billig-Horrorfilm, verschlimmert die Sache noch weiter.

Alles in allem ist »Aufstand der Calahi« ein Torn-Roman, wie man ihn von Christian Montillon her kennt und liebt: exzellent geschrieben, schnell, hart und düster, mit genügend Raum für die Entfaltung der verschiedenen Charaktere (wenn man von den erwähnten Calahi absieht, die reichlich stereotyp beschrieben sind). Fans der Reihe werden den Roman lieben – und allenfalls aufgrund des Endes am liebsten in die Ecke werfen, da dieses einen einmal mehr mit diversen fiesen Cliffhangern zurücklässt.

Von daher: Immer her mit der Fortsetzung (deren Titelbild auch wieder deutlich ansprechender ist...)!

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