Invasion der Tollwütigen

Invasion der TollwütigenInvasion der Tollwütigen
(Invasion of the Blood Farmers)
mit Norman Kelley, Tanna Hunter, Bruce Detrick, Paul Craig Jennings, Jack Neubeck, Richard Erickson, Cynthia Fleming, Tom Edwards, Lucy Grant, Frank Iovieno, Warren D'Oyly-Rhind, Joseph McDermott, Allan Charlet
Regie: Ed Adlum
Drehbuch: Ed Adlum / Ed Kelleher
Kamera: Roberta Findlay
Musik: Beau Eurell / A.J Smutt
juristisch geprüft
USA / 1972

Um das Leben ihrer Königin zu erhalten, benötigt eine mysteriöse Druiden-Sekte eine spezielle Blutart. Dafür begibt sich die Sekte auf eine erbarmungslose Blutjagd und findet ihre Opfer in den Einwohnern einer verschlafenen Kleinstadt. Wenn bis zum bevorstehenden Menanon-Fest die Königin nicht gerettet werden kann, müssen auch alle Anhänger zu Grunde gehen. Da sich die Polizei nicht genügend um die rätselhaften Todesfälle kümmert, nimmt der Pathologe Dr. Anderson mit Hilfe seines Assistenten und seiner Tochter Jenny den Fall selbst in die Hand. Noch wissen sie nicht, dass Jenny über eine seltene Blutgruppe verfügt, die das Leben der Königin retten kann. Aber die Druiden wissen es...

Als Erstes sollte man wohl erwähnen, das man sich hier nicht von der viel zu hohen Alterseinstufung und dem reisserischen DVD-Cover blenden lassen sollte, denn nicht wenige Leute könnten aufgrund dessen einen ziemlich hart geratenen Trashfilm erwarten. Um einen Trashfilm handelt es sich definitiv, sogar um einen, der zu den Klassikern dieser Film-Art gezählt wird, doch auf die eventuell erhoffte Härte muss man leider verzichten. Dennoch bekommt man ein wirklich äusserst trashiges Szenario geboten, dessen Reiz nicht unbedingt darin begründet liegt, das man mit äusserst viel Humor konfrontiert wird, sondern vielmehr mit der Tatsache, das die von Haus aus schon hanebüchene Geschichte eine so grottenschlechte Umsetzung erhalten hat, das man sich nur die Haare raufen kann über den hier an den Tag gelegten Dilletantismus.

Gut, bei einem Budget von geschätzten 40.000 $ erwartet man kein Meisterwerk, aber hier fragt man sich unwilkürlich, wofür das Geld eigentlich verbraucht wurde. Für die sogenannten Darsteller kann man es eigentlich nicht ausgegeben haben, vielmehr hätten diese an die Macher des Films ein immens hohes Schmerzensgeld zahlen müssen, denn was hier an Schauspiel geboten wird, treibt einem nun wirklich die Tränen in die Augen. Aufgesetzt und künstlich wären noch riesige Komplimente die man verteilen würde, doch das was man zu sehen bekommt, ist nur damit zu erklären, das die Protagonisten ihren Text von irgendwelchen für den Zuschauer nicht ersichtlichen Zetteln abgelesen haben und das ihnen zusätzlich unter Androhung der Todesstrafe verboten wurde, auch nur einen Gesichtsmuskel zu bewegen. Es ist einfach köstlich, in diese vollkommen leblosen und starren Gesichter zu schauen, die klotzhohlen Dialoge zu hören und dann festzustellen, das Mimik in diesem Film ein absolutes Fremdwort zu sein scheint.

Die Schauspieler wirken so, als wenn sie aus versehen in ein Film-Set geraten wären und nicht wissen, was sie jetzt tun sollen. Dieses Verhalten zieht sich ausnahmslos durch jede einzelne Szene dieses Werkes, das an Dilletantismus recht schwer zu überbieten sein dürfte, aber gerade aus dieser Tatsache seinen ganz besonderen Reiz für Liebhaber des Sub-Genres erhält. Ebenso genial sind die ständigen Versuche und Bemühungen, dem grotesken Treiben so etwas wie Atmosphäre oder gar Spannung beizufügen, was man mittels anschwellender Musik oder hörbaren Donnergrollen probiert, obwohl weit und breit kein Unwetter zu sehen ist. So erscheinen diese ansonsten förderlichen Stilmittel hier vollkommen fehl am Platz und unterstreichen den extremen Trashgehalt noch einmal zusätzlich.

Doch der Vogel wird im Endeffekt mit dem grandiosen Showdown auf einer Anhöhe abgeschoßen, bei dem man sich vor Lachen kaum halten kann, denn eine so derartig künstlich und theatralisch erscheinende Passage hat man wohl eher selten gesehen. Es ist schwer vermittelbar, welche Gefühle man bei der Sichtung dieses Filmes durchlebt, man sollte schon sehr starken gefallen am Trash haben, um diesem "Müll" etwas abgewinnen zu können. Wenn man jedoch dazu in der Lage ist, dann kann man sich an diesem vor Dilletantismus triefenden Werk sicherlich erfreuen und hat eine Menge Spaß am offensichtlichen Unvermögen der menschen, die hier als darsteller aufgeführt sind, diese bezeichnung aber noch nicht einmal ansatzweise verdient haben.


Fazit: Eine vollkommen hanebüchene Geschichte, eine grottenschlechte Umsetzung, jede Menge talentfreie Zonen, die als Darsteller bezeichnet werden und Dialoge, die jeder Beschreibung spotten sind die Markenzeichen eines Filmes, der nicht umsonst als einer der Klassiker unter den Trashfilmen anzusehen ist. Invasion der Tollwütigen zeigt eindrucksvoll, was man bei einem Film alles falsch machen kann und bezieht gerade daraus seinen ganz besonderen Charme, von dem er auch im Laufe der Jahre rein gar nichts eingebüßt hat.

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