Siegfried Langer: Alles bleibt anders

Alles bleibt andersAlles bleibt anders
von Siegfried Langer
Paperback, ca. 240 Seiten
Titelbild: Timo Kümmel
ISBN 978-3-936742-95-4

Atlantis-Verlag 2010

Schlimm genug für Frank Miller, dass er sein Gedächtnis verloren hat. Doch nicht nur das - er wurde offiziell für tot erklärt! Als ihn nicht einmal seine Verlobte Claire wiedererkennt, verwandelt sich sein rätselhaftes Schicksal endgültig in eine Tragödie.

Es ist das Jahr 2008 und Franks langsam zurückkehrende Erinnerungen konfrontieren ihn mit einer unglaublichen Realität: mit einem Dritten Reich, das das Jahr 1945 überlebt hat, mit einer NSDAP, die mächtiger und grausamer ist als jemals zuvor. Über ganz Europa weht die Flagge mit dem Hakenkreuz.


Franks Suche nach seiner Identität führt ihn in die deutsche Hauptstadt Germania, erbaut nach den tollkühnen Entwürfen Hitlers und Speers. Dort erfährt er, dass er kämpfen muss – um sein Leben, um seine Liebe zu Claire und um das Schicksal vieler anderer.

Diese spannende  Geschichte ist in eigentlich in drei Teile aufgesplittet. Es beginnt mit der Szene am Görlitzer Bahnhof, wo jener geheimnisvolle Mann names Frank auftaucht, der nicht weiß was vorher geschehen ist, und woher er kommt. Er wendet sich einem Instinkt folgend an seinen alten Wohnort, erfährt einiges von seinem Nachbarn, trifft seine Mutter und letztlich Claire, seine große Liebe. Doch richtig erinnern kann er sich an nichts.

Dieser erste Romanteil ist sehr düster beschrieben. Man erfährt einige Merkwürdigkeiten. Man schreibt das Jahr 2007, doch nichts ist so wie es 2007 sein müßte. Droschken mit Pferden fahren durch die Straßen, man nennt Deutschland schlicht das Reich und ein Kaiser ist der Herr des Landes. Frank verwundert das nicht, denn er kann sich an die Welt nicht erinnern, in der ler ebt. Es taucht immer wieder ein Hakenkreuz auf braunem Grund in seinen Träumen auf, doch mit diesem Zeichen kann niemand etwas anfangen. Seine Familienmitglieder und Freunde, auch sein Arzt haben Frank für tot gehalten. Doch er ist wieder da. Und weder der Leser, noch Frank selber haben eine Ahnung wo die Reise in diesem unheimlichen Buch hingehen soll.

Der zweite Teil spielt einige Jahre zuvor. Hier ist alles klar. Wir haben 2004 und Frank ist an der Universität. Die Nazis haben offenbar den zweiten Weltkrieg gewonnen und herrschen im Land. Frank lernt einen Professor kennen, der merkwürdige Experimente in einer kleinen Gruppe ausführt. Mit diesen Experimenten will er die Zeit überlisten. Sein Ziel ist es den Nationalsozialismus ungeschehen zu machen. Langsam wird klarer wohin die Reise in Langers Debüt-Roman gehen soll. Der Autor will uns mitnehmen auf eine Zeitreise. Noch deutlicher wird es im dritten Splitter des Romans, der eigentlich die Auflösung ist. Hier mehr zu erzählen hieße dem Autoren den Wind aus den Segeln zu nehmen...

Alles bleibt anders ist eine klasse Geschichte. Science-Fiction einmal ganz anders, und auch so wie es mag. Ich bin zwar kein Freund davon wenn der Nationalsoziallismus in Science-Fiction-Romanen vorkommt, doch wenn man diese Tatsache ausblendet, dann hat man einen wirklich düster-beklemmenden aber auch unterhaltsamen Roman vor sich.

Es ist ein Paperback mit 240 Seiten. Das Cover ist nicht wirklich gelungen. Der Umschlag ist nicht schön anzusehen. Die Schrift darauf eher verschwommen. Doch auf den Inhalt kommt es an, und der ist wahrlich okay.

Fazit: Zeit ist nicht gleich Zeit. Dieser Roman stellt in uns selbst auch die Frage wie wirklich wir eigentlich sind.

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