Halo, Simon: Engel spucken nicht
Vier Menschen begeben sich auf eine außergewöhnliche Reise, die ihre eigene Zukunft entscheidend beeinflussen wird. Die Reise findet in einem Raumschiff statt, und einer der Passagiere heißt Anja, sie wird schnell zur Hauptfigur des Romans. Die Geschichte beginnt auch gleich mit dem Erwachen Anjas. Über einige Seiten hinweg wird Anjas Gefühlswelt recht eindrucksvoll beschrieben. Besonders hervorheben möchte ich da die Rückblenden, die u.a. Szenen aus Anjas Kindheit aufwühlen. Für meinen Geschmack ist der Wechsel zwischen Rückblenden und Gegenwart etwas zu häufig, so dass es den Lesefluss manchmals schon fast stört.
Anja weiß nicht, das in einem anderen Teil des Schiffes noch weitere Überlebende gibt. Und so erlebt jeder für sich die scheinbare totale Einsamkeit an Bord eines Schiffes in den Weiten des Alls. Die Atmosphäre leidet allerdings etwas durch den ganzen technischen Krimskrams, den der Autor eingebaut hat. Dadurch wirkt dieser Science-Fiction-Roman geradezu überladen, technisch gesehen. Allerdings wird daraus doch ein waschechter SF-Roman.
Die Figuren sind gelungen. Besonders bei den weiblichen Charakteren liebt der Autor die Beschreibungen im Detail. Schon allein das Buchcover weiß zu gefallen und sticht außerordendlich ins Auge.
Eine ordentliche Schippe zuviel Techik für einen SF-Roman, und doch recht genretypisch. Das liegt daran, dass man derartige SF-Romane gar nicht mehr gewohnt ist. Der Humor und die Ironie kommen hier auch nicht zu kurz, und wechseln sich mit Dramatik ab, so dass auf über 400 Seiten so Einiges geboten wird.
Der ungewöhnliche Titel hat fast nichts mit dem Inhalt zutun. Nur eine kleine Szene im Roman behandelt das Titelthema.
Fazit: Empfehlenswert für die SF-Fans.