Blutiges - Unheimliches - Splatter (11. Dezember 2010)

Blutiges - Unheimliches - SplatterBlutiges - Unheimliches - Splatter
11. Dezember 2010

Jede Woche sehe ich mir DVDs für den Zauberspiegel an. Das ist oft eine Freude, manchmal eine Qual. Jede Woche ist Gutes, Durchschnittliches und Schlechtes dabei. Aber ich halte eisern durch, um das Material dann zu rezensieren. Jede  Woche nun sammele ich meine Besprechungen und Beobachtungen in dieser Rezensionskolumne. Ich wünsche viel Vergnügen und hoffe den einen oder anderen nützlichen Hinweis zu geben.

 

 Inglorious Zombie Hunters
(Joshikyoei hanrangun)
mit Sasa Handa, Yuria Hidaka, Ayumu Tokito, Mizuka Arai, Hiromitsu Kiba, Hidetomo Nishida, Sakae Yamazaki, Toshi Yanagi, Kiyo Yoshizawa
Regie: Koji Kawano
Drehbuch: Satoshi Owada
Kamera: Mitsuaki Fujimoto
Musik: Hideto Takematsu
Ungeprüft
Japan / 2007

Die attraktive Japanerin Aki ersetzt ihre Schwimmkameradin, weil diese vom übereifrigen Trainer aus der Mannschaft geprügelt wurde. Der leicht gestörte Schularzt soll die knackig-trainierten Bodies der Studentinnen gegen ein Virus impfen und infiziert die Mädels eher aus Versehen. Die ganze Schule verwandelt sich in einem Amoklauf von rabiaten Zombies, die sich zum Pimpern und Fressen gernhaben. Der Kampf beginnt. Es liegt an Aki und das Schwimm-Team, die lüsterne Zombiehorde zurück zu den Duschszenen zu schicken! "..

 

Und wieder einmal stellen die Japaner unter Beweis, das sie ein ausgesprochenes Faible für trashige Splatterfilme besitzen und dabei nicht unbedingt viel Wert auf inhaltliche Substanz und andere Dinge legen, die einen Film im Normalfall ausmachen. So merkt der Zuschauer hier auch recht schnell, in welche Richtung die vorliegende Geschichte geht, denn inhaltliche Tiefe oder eine sinnvolle Story sollte man keinesfalls erwarten. Vielmehr erwartet einen ein vollkommen sinnbefreites Geschehen, das phasenweise zwar recht skurril erscheint, aber im Gesamtbild doch eher etwas enttäuschend daherkommt. Trotz seines extrem hohen Trashanteil weiss "Inglorious Zombie Hunters" zu keiner Zeit wirklich zu überzeugen, in einigen Passagen entpuppt sich das Werk trotz seiner kurzen Laufzeit von knapp 78 Minuten sogar als ziemlich zähflüssig, was für einen Trashfilm im Prinzip absolut tödlich ist. Leben doch gerade diese Filme von ihrem hohen Unterhaltungswert, der hier leider nur streckenweise zum Ausdruck kommt.

Vor allem Freunde der harten Welle dürften etwas enttäuscht sein, denn trotz der hohen Alterseinstufung bekommt man eigentlich herzlich wenig geboten. Es fließt zwar eine Menge Kunstblut und man sieht auch einige abgetrennte Körperteile, doch die Metzeleien an sich sind zumeist lediglich in Ansätzen zu erkennen. Zudem kommt die Tatsache, das die vorhandenen Effekte nicht gerade von hoher Qualität sind, die vorhandenen Splatter-und Gore Szenen wirken viel eher äusserst künstlich und billig in Szene gesetzt. Sicherlich könnte man darüber hinwegsehen, wenn der Film ansonsten ganzzeitige Kurzweil bieten würde, doch leider wird man auch in dieser Beziehung nicht gerade verwöhnt. Die Story hat zwar durchaus ihre komischen und unterhaltsamen Momente, jedoch sind diese nicht oft vorhanden und manchmal zieht so sogar etwas Langeweile in das Geschehen ein.

Selbst die Darsteller passen sich dem äusserst mäßigen Niveau an und agieren phasenweise doch ziemlich lustlos und unmotiviert. Nun ist es keinesfalls so, das ich in einem Trashfilm grandiose Schauspielkunst erwarte, jedoch sind die hier gezeigten Leistungen doch teilweise so schlecht das sie einer wirklichen Beschreibung spotten. Auch die Dialoge untereinander sind einfach nur dumpf und dämlich, zudem enthalten sie keinerlei Wortwitz der den Ereignissen wenigstens etwas unfreiwillig Komisches verleihen würde. Das trägt sicherlich nicht gerade zu einem guten Gesamteindruck bei und selbst eingefleischte Trash-Fans dürften hier zu keinem insgesamt überzeugendem Gesamtbild gelangen, denn dafür beinhaltet der Film selbst für eine japanische Trash-Produktion zu viele offensichtliche Defizite. Anstatt den Zuschauer mit etwas Witz und Humor zu konfrontieren oder ihm einige wirklich gelungene Effekte zu servieren, setzen die Macher auf mehrere Sex-Passagen, die man sich auch durchaus hätte sparen können.

Letztendlich bekommt man es mit einem Film zu tun der zwar einige durchaus gute Ansätze beinhaltet, die aber nicht konsequent ausgearbeitet werden. Das die Japaner es weitaus besser können, haben sie ja beispielsweise mit Filmen wie "The Macjine Girl" oder "Tokyo Gore Police" eindrucksvoll unter Beweis gestellt, jedoch beinhalten diese Werke eine Klasse, an die vorliegende Geschicht nicht einmal ansatzweise herankommt. Dennoch bin ich mir sehr sicher, das auch vorliegende Produktion ihre Fangemeinde finden wird und das obwohl es sich hier um eine äusserst bescheidene Trash-produktion handelt, aus der man weitaus mehr hätte herausholen können.

Fazit: "Inglorious Zombie Hunters" kann die in ihn gesetzten Erwartungen leider nur phasenweise erfüllen, so das man im Endeffekt lediglich streckenweise kurzweilig unterhalten wird. Selbst für einen Trashfilm wird ganz einfach zu wenig geboten, als das man eine uneingeschränkte Empfehlung aussprechen könnte. Zu krampfhaft wird versucht, die Ereignisse witzig erscheinen zu lassen, vielmehr wirkt der vorhandene Humor ziemlich platt und stellenweise extrem albern. Da können auch einige skurrile Momente nicht drüber hinwegtäuschen, die aber immerhin vorhanden sind, so das man dieses Werk nicht als Totalausfall bezeichnen muss.

Die DVD:
Vertrieb: 8 Films
Sprache / Ton: Deutsch DD 5.1 / Japanisch DD 2.0
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,85:1 (16:9)
Laufzeit: 80 Minuten
Extras: Trailer, Photogalerie, 4 Collector's Cards

 

 Next Door - Manche Türen sollten nie geöffnet werden...
(Naboer)
mit Kristoffer Joner, Cecille A. Mosli, Julia Schacht, Anna Bache-Wiig, Michael Nyquist, Oystein Martinsen, Odd Arno Midtsjo, Magne Kipperrud
Regie: Pal Stetaune
Drehbuch: Pal Stetaune
Kamera: John Andreas Andersen
Musik: Simon Boswell
Keine Jugendfreigabe
Norwegen / Dänemark / Schweden / 2005

John macht nach der Trennung von seiner langjährigen Freundin eine schwere seelische Krise durch, als er seine hübschen Nachbarinnen Kim und Anne kennen lernt, deren Apartment nebenan er bizarrerweise nie beachtet hat. Das Verhalten der beiden Frauen ist mehr als eigenwillig: John soll für kurze Zeit in den weitläufigen und heruntergekommenen Räumen der Nachbarwohnung die Aufpasserrolle über die von Phobien geplagte Kim übernehmen. Diese lockt ihn immer tiefer in das Labyrinth aus Zimmern und Korridoren, hinein in eine Welt, in der John ungeahnte Grenzen überschreitet. Die Realität existiert nicht mehr, und in dem wirbelnden Chaos aus Terror, Sex, Gewalt und Schizophrenie sucht der Verzweifelte nach einem rettenden Ausweg.

Hitchcock meets David Lynch

 

Zu diesem Eindruck könnte man nach der Sichtung dieses skandinavischen Psychothrillers durchaus gelangen, der dem Zuschauer ganz eindeutige Anleihen an Hitchcock's Psycho liefert, andererseits aber auch in die Richtung der Werke eines David Lynch tendiert. Und gerade diese sehr aussergewöhnliche Kombination sorgt hier für ein absolut beeindruckendes Filmerlebnis, bei dem man als Zuschauer ständig an der Grenze zwischen Realität und Fiction wandelt, die größtenteils ineinander überlaufen und so die volle Konzentration des Betrachters einfordern, damit man nicht den roten faden verliert. So entpuppt sich "Next Door" als ein Film, den man nicht einfach mal im Vorbeigehen anschauen sollte, eröffnet sich doch gerade in der ersten Filmhälfte ein Szenario, das man als äusserst bizarr bezeichnen könnte, denn wird man doch mit etlichen Passagen bedient, bei denen man zu Beginn nicht unbedingt weiss, was man mit ihnen anfangen soll. Und so wird man mit Szenen bedient, in denen sich der Hauptcharakter John in der Wohnung seiner beiden hübschen Nachbarinnen aufhält und die anscheinend überhaupt keinen Sinn ergeben.

Zudem wird John auch noch zu härterem Sex förmlich genötigt, so das man sich erst recht gar keinen Reim auf das sehr kuriose Geschehen machen kann. Als man dann auch noch immer wieder mit kleineren Rückblenden bedient wird, in denen John noch mit seiner Ex-Freundin zu sehen ist, scheint die Verwirrung absolut komplett, jedoch ergeben diese verwirrenden und zu diesem Zeitpunkt noch recht sinnlosen Puzzle-Teilchen am Ende eine Aufklärung, die eigentlich keinerlei Fragen offen lässt. Das unterscheidet dann auch "Next Door" ganz erheblich von den meisten David Lynch-Filmen, die am Ende doch viel der Interpretation des Zuschauers überlassen, der sich damit eventuell überfordert fühlen könnte. Das dies hier nicht der Fall ist, macht diesen intensiven Psycho-Tripp extrem symphatisch, der einen von der ersten Minute an vollkommen in seinen Bann zieht und ganzzeitig für äusserst spannende Unterhaltung sorgt. Manch einer mag jetzt eventuell denken, das dies bei einer Laufzeit von gerade einmal knapp 73 Minuten nicht besonders schwerfallen dürfte, aber dennoch muss man es erst einmal hinbekommen, auch in einem so relativ kurzen Spielfilm für ganzzeitige Spannung und Faszination zu sorgen.

Und in dieser Beziehung kann man Regisseur Pal Stetaune nur ein ganz großes Lob aussprechen, was aber auch ganz generell für die gelungene Gesamt-Komposition anzuwenden ist. Das fängt schon bei der Location an, denn die Wohnung, in der sich ein Großteil der Geschichte abspielt ist ganz einfach riesig und hinterlässt beim Betrachter den Eindruck, das man sich in einer Art Labyrinth befindet, aus dem es anscheinend keinerlei Ausweg gibt, was den phasenweise verwirrenden Eindruck der Ereignisse noch einmal zusätzlich unterstreicht. Hinzu kommen die wirklich ganz ausgezeichnet agierenden Schauspieler, die für diese Geschichte absolut perfekt ausgewählt wurden und vor allem durch authentische und ausdrucksstarke Darstellungen zu einem insgesamt herausragenden Gesamteindruck beitragen. Und nicht zu vergessen ist da die Story an sich, die durch die gewählte Erzählstruktur vor allem in der ersten Hälfte für einige Verwirrungen sorgt, zum Ende hin jedoch die Geschehnisse aufklärt und den Zuschauer mit keinerlei Fragen zurücklässt.

So wird man nach der Ansicht dieses tollen Filmes mit einem absolut befriedigendem Eindruck zurückgelassen und muss feststellen, das man gerade einen erstklassigen Psycho-Tripp gesehen hat, der von der ersten bis zur letzten Minute mit einem äusserst straffen Spannungsbogen versehen ist und zudem auch in atmosphärischer Hinsicht vollkommen überzeugend daherkommt. Es passt einfach alles perfekt zueinander, die einzelnen Zahnräder greifen stimmig ineinander über und offerieren so letztendlich einen Film, den man unbedingt gesehen haben sollte.

Fazit: Meiner Meinung nach handelt es sich bei "Next Door" um einen fiesen kleinen Psychothriller, den man ohne Probleme als echten Geheimtipp ansehen kann. Ein weiteres Beispiel dafür, das in Europa jede Menge erstklassige Filme produziert werden und innerhalb unseres Kontinents ist Skandinavien ganz sicher nicht die schlechteste Adresse. Wer äusserst intensive und intelligente Thriller zu schätzen weiss, sollte sich dieses Werk keinesfalls entgehen lassen.

 

  Maniacs - Die Horrorbande
(Neon Maniacs)
mit Clyde Hayes, Leilani Sarelle, Donna Locke, Victor Brandt, David Muir, Marta Kober, P.R. Paul, Jeff Tyler, Amber Denyse Austin, James Acheson, Chuck Hemingway, Bo Sabato, Jessie Lawrence Ferguson, John Lafayette, Gene Bicknell
Regie: Joseph Mangine
Drehbuch: Mark Patrick Carducci
Kamera: Joseph Mangine / Oliver Wood
Musik: Kendall Schmidt
FSK 18
USA / 1986

Natalie feiert ihren Geburtstag mit Freunden nachts im Stadtpark. Plötzlich taucht ein Haufen finsterer Getalten auf. Was zunächst nach einem Halloween-Spaß ausschaut, wird bald blutiger Ernst. Die blutrünstige Bande metzelt alles nieder. Lediglich Natalie kann sich im Van verschanzen und überlebt. Da aber keine Leichen zu finden sind und es bis auf merkwürdigen grünem Schleim auch keinerlei Spuren gibt, glaubt ihr Niemand. Die neugierige Hobbyfilmerin Paula geht der Sache auf eigene Faust nach und findet heraus, wie die Horrorbande zu besiegen ist. Gemeinsam mit Natalies Freund Steven wollen sie beim "Battle of the Hands" an Halloween die Kreaturen zurück in die Hölle schicken…

 

Und wieder einmal trifft man bei diesem 80er Jahre Werk auf einen eher unbekannten Horror/Trash-Flick, der ganz sicher in inhaltlicher Hinsicht nicht besonders viel zu bieten hat, aber durch seine teils sehr skurrile Inszenierung einen recht hohen Unterhaltungswwrt beinhaltet. Das liegt in erster Linie ganz bestimmt an den Charakteren der sogenannten "Neon Maniacs", die schon durch ihre äusserst trashige Darstellung für so manchen Lacher sorgen. Scheinbar nicht von dieser Welt, geht diese Bande allabendlich auf Beutejagd und tötet dabei scheinbar wahllos Jugendliche, ohne das irgendein Motiv dafür vorliegt. Herrlich ist hierbei vor allem die abwechslungsreiche Gestaltung der einzelnen Killer, wird man doch beispielsweise mit einem Höhlenmenschen, Aliens oder auch mit einem Samurai konfrontiert, die lustig vor sich hin metzeln.

Nun ist zwar nicht unbedingt ein hoher Härtegrad zu verzeichnen, denn großartig blutige oder richtig brutale Passagen gibt es nicht zu begutachten, weshalb die doch recht hohe Alterseinstufung nicht ganz nachvollziehbar erscheint. Aber dennoch ist das Morden der Bande recht witzig anzusehen, ergibt sich doch in mehreren Situationen eine äusserst skurrile Situationskomik, der man eine ganze Menge abgewinnen kann. Man sollte jedoch keine absoluten Höhepunkte innerhalb der Geschichte erwarten, die sich zwar auf einem ziemlich gleichmäßigen Niveau ansiedelt, dabei allerdings keine besonderen rausreisser bietet. Was jedoch sehr gut zum Vorschein kommt, ist diese typische 80er Jahre Atmosphäre, die man aus fast allen Werken der damaligen Zeit gewohnt ist und die auch das damalige lebensgefühl besonders gut zum Ausdruck bringt.

Wenn man hier von einem wirklichen Höhepunkt sprechen will, dann ist es sicherlich die Art, wie man die "Neon Maniacs" bekämpfen kann, denn ist diese doch so banal wie auch witzig. Braucht man doch lediglich stinknormales Wasser um der Bande den Garaus zu machen, was zwar nicht gerade von viel Innovation geprägt ist, dem Geschehen aber gerade seine trashige Note verleiht. So sind doch im Laufe der Geschichte alle Protagonisten mit Wasserpistolen bewaffnet, wobei selbst die Polizei keine Ausnahme darstellt. Auf manch einen mag das jetzt einen eher albernen und grotesken Eindruck machen, verleht es aber den Ereignissen einen äusserst humoristischen Beigeschmack, der absolut perfekt in diese nicht ganz ernstzunehmende Story hineinpasst. Und das ist auch die Grundvorraussetzung für diesen Film, man sollte von der ersten Minute an nicht zu zu großer Ernsthaftigkeit an das Szenario herangehen, denn dafür ist der Film ganz einfach nicht ausgelegt. Vielmehr sollte eine gewisse Vorliebe für Trashfilme vorhanden sein, denn nur dann kommt man auch wirklich auf seine Kosten.

Regisseur Joseph Mangine hat mit "Neon Maniacs" einen absolut sehenswerten Flick aus Horror-und Trash abgelegt, der insbesondere durch seine extrem skurrilen Figuren zu überzeugen weiss. Trotz der hohen Alterseinstufung sollte man keinesfalls einen blutigen und harten Film erwarten, da die Tötungen zumeist nur im Ansatz gezeigt werden. Dafür beinhaltet die Geschichte aber jede Menge skurrilen Charme und ist auch teilweise recht witzig in Szene gesetzt worden, was für eine Menge Unterhatungswert sorgen kann.

Fazit: Ohne mit sonderlichen Höhepunkten gespickt zu sein ist "Neon Maniacs" ein Film, der eigentlich die ganze Zeit über sehr kurzweilige und trashige Unterhaltung bietet. Sicherlich stellt dieses Werk kein Highlight des Genres dar, sollte aber insbesondere für Freunde des grotesken Humors ein absoluter Geheimtipp sein, den man sich jederzeit gut anschauen kann.

 

 The Gathering - Tödliche Zusammenkunft
(The Gathering)
mit Peter Gallagher, Peter Fonda, Jamie-Lynn Sigler, Jenna Boyd, Hannah Lochner, Warren Belle, Jackie Brown, Greg Bryk, James Carroll, Caroline Cave, David Christo, Nicole Crozier, Hugh Dillon, Ephraim Ellis, Maggie Huculak
Regie: Bill Eagles
Drehbuch: John Shiban
Kamera: Keine Information
Musik: Keine Information
FSK 16
USA / 2007

Nach einer heißen, wenn auch ungewöhnlichen Liebesnacht mit seiner Frau ist diese am nächsten morgen spurlos verschwunden - und bleibt es auch. Ein Rätsel für Dr. Michael Foster und die gemeinsame Tochter. Natürlich stellt der Arzt, den seltsame Vorfälle mit schwarzen Krähen und blutigen Kreisen bis in seine Träume verfolgen, Nachforschungen an. Eine Lehrerin seiner Tochter scheint etwas zu wissen, er lernt andere Männer kennen, die ein ähnliches Schicksal teilen. Die Zeichen werden immer bedrohlicher und wenn er sie richtig deutet, kann es sich nur um Hexerei handeln. Aber das ist doch unmöglich im New York von heute - oder?


Wenn man diversen Meinungen über diese amerikanische Mini-Serie Glauben schenkt, dann handelt es sich hier um gut 3 Stunden Langeweile pur, was ich ehrlich gesagt nicht wirklich nachvollziehen kann. Sicher, die Serie ist nicht unbedingt sehr actiongeladen und verfügt auch ansonsten nicht über besondere Höhepunkte, erzählt aber doch eine meiner Meinung nach wirklich interessante und spannende Geschichte. Die Kombination aus Mystery/Thriller mit leichten Anleihen beim Horror-Genre kann sich durchaus sehen lassen und bietet trotz kaum vorhandener Action-Passagen jederzeit gute und atmosphärische Unterhaltung, in der insbesondere das mysteriöse Element sehr gut zur Geltung kommt. Vielleicht stören sich auch Einige an der eher ruhigen und teils bedächtigen Erzählweise, die mir persönlich allerdings äusserst gut gefallen hat.

Ob die Story an sich über einen hohen Realitätsgehalt verfügt, sein hier einmal an die Seite geschoben, denn wahre Hexen und Magier im heutigen New York wirken eventuell etwas unglaubwürdig, ebenso wie die Tatsache, das sich Menschen von der Brüstung eines Balkons stürzen, um sich im nächsten Moment in Krähen zu verwandeln. Das ändert aber überhaupt nichts an der Tatsache, das "The Gathering" eine interessant und spannend umgesetzte Story erzählt, die auch ohne große Action auskommt und allein schon wegen der von ihr ausgehenden Grundstimmung eine ungeheure Faszination auf den Betrachter ausübt. Denn wenn man sich auf die Serie einlässt und Mystery-Filme zu schätzen weiss, dann dürfte man eigentlich voll auf seine Kosten kommen. Gerade durch das eher ruhige Erzähltempo macht sich mit der Zeit so auch ein hohes Maß an Intensität breit, so das man immer tiefer in das Geschehen eintaucht und sich teilweise sogar von den Ereignissen mitreissen lässt.

Die negativen kritiker werden meine Empfindungen wohl kaum nachvollziehen können und sich vielleicht sogar die Frage stellen, ob hier von ein-und derselben Serie die rede ist, doch ich fühlte mich ganzzeitig bestens unterhalten und empfand das Gesamtwerk auch nicht eine Minute lang als langweilig oder gar zähflüssig. Das lag insbesondere auch an den recht guten Darstellern, von denen mich vor allem Peter Gallagher absolut überzeugen konnte. Doch eigentlich kann sich das dargebotene Schauspiel ganz generell sehen lassen, auch wenn sicherlich keinerlei oscarverdächtiges Schauspiel zu bewundern ist. Im Prinzip könnte man diese Sichtweise auch auf die ganze Serie beziehen, die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit kein Meilenstein des Mystery-Films darstellt, aber meiner Meinung nach auf jeden fall über dem Durchschnitt anzusiedeln ist, was aber auch immer im Auge des Betrachters liegt.

Auch wenn hier sicherlich kein Genre-Highlight vorliegt, so hat Regisseur Bill Eagles dennoch eine sehenswerte Mini-Serie kreiert, die entgegen vieler anderer Meinungen durchaus hute und spannende Mystery-Unterhaltung bietet, die insbesondere durch die ständig dichter werdende Atmosphäre und einen gelungenen Soannungsaufbau überzeugt. Hinzu kommt eine gelungene Darstellung der einzelnen Charaktere, die der Geschichte ihren persönlichen Stempel aufdrücken. Freunde solider Mystery-Kost sollten wirklich zugreifen und diesem Werk zumindest eine faire und reele Chance geben, denn hat das Sub-Genre doch durchaus schwächere vertreter hervorgebracht, die nicht annähernd so viele positive Seiten zu bieten haben, wie es hier der Fall ist.

Fazit: "The Gathering" kann man bestimmt nicht als Überflieger bezeichnen, wer jedoch seine Freude an einer überdurchschnittlichen Produktion hat, der wird sicherlich nicht enttäuscht werden. Auf jeden Fall ist dieses Produkt keinesfalls so schlecht, wie es viele Meinungen eventuell vermuten lassen. Ich fühlte mich ganzzeitig gut und spannend unterhalten und kann deswegen auch jederzeit eine Empfehlung aussprechen.

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