Blutiges - Unheimliches - Splatter (25. Dezember 2010)

Blutiges - Unheimliches - SplatterBlutiges - Unheimliches - Splatter
25. Dezember 2010

Jede Woche sehe ich mir DVDs für den Zauberspiegel an. Das ist oft eine Freude, manchmal eine Qual. Jede Woche ist Gutes, Durchschnittliches und Schlechtes dabei. Aber ich halte eisern durch, um das Material dann zu rezensieren. Jede  Woche nun sammele ich meine Besprechungen und Beobachtungen in dieser Rezensionskolumne. Ich wünsche viel Vergnügen und hoffe den einen oder anderen nützlichen Hinweis zu geben.

Die Filme der Woche sind... Resident Evil: Afterlife, Subspecies II, Evil Toons, The Crazies (Remake)

 

 Resident Evil: Afterlife
(Resident Evil: Afterlife)
mit Milla Jovovich, Ali Larter, Wentworth Miller, Kim Coates, Shawn Roberts, Sergio Peris-Mencheta, Spencer Locke, Boris Kodjoe, Sienna Guillory, Kacey Barnfiled, Norman Yeung, Fulvio Cecere, Ray Olubowale, Christopher Kano
Regie: Paul W.S. Anderson
Drehbuch: Paul W.S. Anderson
Kamera: Glen MacPherson
Musik: tomandandy
FSK 16
USA / Großbritannien / Deutschland / 2010

Die von der Umbrella Corporation ausgelöste Apokalypse hat fast die gesamte Menschheit mit ihrem Virus infiziert und in mörderische Untote verwandelt. Die noch nicht infizierte Alice macht sich auf die Suche nach anderen Überlebenden um mit ihnen die Umbrella Corporation zu vernichten. Sie macht sich auf den Weg nach Los Angeles, dort soll es für die letzten Überlebenden eine Oase des Friedens geben. Bei Ihrer Ankunft merkt sie, dass auch diese Stadt bereits von Zombies bevölkert wird. Die Situation scheint sich für Alice und ihre Begleiter zu einer ausweglosen und tödlichen Falle zu entwickeln.

 

Schon seit der ersten Realverfilmung des Kult-Games "Resident Evil" sind die Meinungen der Fans in mindestens 2 Lager gespalten. Vor allem die Gamer können hierbei den Verfilmungen nicht gerade viel abgewinnen, da die Filme mit dem Spiel nicht sonderlich viel gemein haben sollen. Andererseits gibt es widerum die Leute die nur die Filme kennen und sich an deren Unterhaltungswert begeistern können, der allen mittlerweile 4 Realverfilmungen auf jeden Fall beiwohnt. Dennoch liegt nun mit "Resident Evil: Afterlife" der meiner Meinung nach schwächste Teil der Reihe vor, der zwar immer noch sehr unterhaltsam und actiongeladen daherkommt, jedoch im Gegensatz zu seinen Vorgängern qualitativ etwas abfällt und vor allem inhaltlich etwas zu unergiebig ist, weil er kaum mehr als eine äusserst dünne Rahmenhandlung aufzuweisen hat.

Dafür sollten allerdings die Action-Freaks durchaus auf ihre Kosten kommen, denn in dieser Beziehung hat der vierte Teil doch eine Menge zu bieten. Stellvertretend dafür stehen schon allein die ersten 15 Minuten der Geschichte, in denen der Zuschauer mit Action ohne Ende gefüttert wird. Was sich nun für viele im ersten Moment sehr positiv anhören mag, beinhaltet aber auch gewisse Schwachstellen, denn erscheint das Geschehen am Anfang doch schon fast mit Action total überladen, so das man von einem schon äusserst sinnbefreiten Szenario reden kann, das wohl lediglich die absoluten Action-Junkies wirklich zufriedenstellen dürfte. Das Geschehen wirkt teilweise maßlos übertrieben und auch die Umsetzung der fast 15-minütigen Action-Sequenz ist nicht ganz gelungen, da die unverkennbaren Anlehnungen an "Matrix" nicht so ganz zur Wirkung kommen. Im Gegensatz zum Werk der Wachowski-Brüder aus dem Jahre 1999 wirken die Effekte hier phasenweise etwas aufgesetzt und gekünstelt, es entsteht zu keiner Zeit die erstklassige Harmonie der Bewegungsabläufe, wie man sie aus "Matrix" her gewoöhnt ist.

Trotz dieses doch recht offensichtlichen Mankos wird man immer noch sehr gut unterhalten, wird aber einfach dieses befremdliche Gefühl nicht los, das während der meisten Action-Passagen in einem aufsteigt und sich immer mehr festsetzt. So wird man dieses Empfinden auch während der gesamten Laufzeit nicht mehr los, was das Sehvergnügen doch auf die ein oder andere Art etwas beeinträchtigt. Auch die Darsteller-Riege empfand ich persönlich keineswegs so gut, wie es in den vorangegangenen Teilen der Fall war, zwar agiert Milla Jovovich gewohnt routiniert in der Rolle der Alice, jedoch erscheinen ihre Schauspiel-Kollegen größtenteils eher etwas blass und irgendwie unmotiviert. Nun erwartet man ja in Filmen dieser Art nicht zwangsweise brillante Schauspielleistungen, aber etwas mehr Engagement und Überzeugungskraft hätte ganz sicher nicht geschadet und dem Film insgesamt auch ganz gut getan.

Im Endeffekt bekommt man zwar eine recht kurzweilige und actiongeladene Verfilmung geboten, doch irgendwie will dieser vierte Teil der Reihe nicht so richtig zünden. Phasenweise erscheint das Szenario etwas zu kalt und glatt, so das trotz eines gehörigen Zombieaukommens zu keiner Zeit eine wirklich bedrohliche Grundstimmung aufkommen will, vielmehr überkommt einen so etwas Ähnliches wie eine sterile Krankenhaus-Atmosphäre. In diesem Bezug erschienen die Vorgänger doch um ein Vielfaches atmosphärischer, was vor allem in Teil 2 & 3 zu verspüren war. Dennoch sollten Fans der Reihe sich auch diesen Film keinesfalls entgehen lassen, denn auch wenn er qualitätsmäßig etwas abfällt, bekommt man immer noch unterhaltsame Actionkost geliefert, deren Ende schon ganz eindeutig einen weiteren Ableger ankündigt.

Fazit: Auch wenn "Resident Evil: Afterlife" meiner Meinung nach nicht an die 3 Vorgänger herankommt, handelt es sich um einen durchaus soliden teil der Reihe, der es allerdings gerade im Bezug auf die Action manchmal schon etwas zu gut meint. Weniger wäre hier sogar mehr gewesen und insbesondere die teils äusserst übertriebene Darstellung gewisser Kampfszenen hinterlässt doch einen etwas schalen Beigeschmack.

 

 Subspecies II: Helldance
(Bloodstone: Subspecies II)
mit Anders Hove, Denice Duff, Kevin Spirtas, Melanie Shatner, Michael Denish, Pamela Gordon, Ion Haiduc, Tudorel Filimon, Viorel Comanici, Viorel Sergovivi, Catalina Murgea, Violeta Berbiuc, Nicolae Urs, Radu Minculescu, George Ulmeni
Regie: Ted Nicolaou
Drehbuch: Charles Band / Ted Nicolaou
Kamera: Vlad Paunescu
Musik: Richard KosinsKi / William Levine / Michael Portis / John Zeretzka
FSK 16
USA / Rumänien / 1993

Ominöse Mini-Dämonen holen den bösen Blutsauger Radu Vladislas ins untote Dasein zurück. Was das für Wesen sind und wie Radu im ersten Teil umkam erfahrt Ihr hier .Radu jedenfalls ist gänzlich besessen von seiner Gier nach dem Blutstein, einer vampirischen Reliquie, aus der angeblich das Blut der Heiligen tropft und unendliche Macht verleiht. Er pfählt seinen Bruder Stefan, der den Stein besitzt, kann das Heiligtum aber nicht an sich nehmen da er zunächst vor der aufgehenden Sonne Schutz suchen muß. Die Amerikanerin Michelle, die wegen einer Studienarbeit über die Nosferaten nach Rumänien kam und Stefan, der gegen sein Blutverlangen ankämpfte, liebte, aber von Radu dummerweise ebenfalls vampirisiert wurde, nimmt den Stein an sich und flieht nach Bukarest…

 

So schnell kann man einem Trugschluß aufsitzen, denn der für tot gehaltene Vampir Radu steht wieder von den Toten auf und kann so weiterhin versuchen, den für ihn so wichtigen Blutstein wieder in seinen Besitz zu bringen, um so ungeahnte Macht zu erlangen. Dieses Mal führt in seine Jagd dann in die rumänische Hauptstadt Bukarest, denn hierhin ist die Studentin Michelle geflohen, die den mächtigen Stein in ihrem Besitz hat. Dieser "Umzug" des Geschehens in eine Großstadt ist aber auch gleichzeitig eine kleine Schwachstelle dieses zweiten Teils der Saga, denn da sich ein Großteil der Ereignisse hier abspielen, verliert der Film ein wenig von der großartigen Atmosphäre die den Vorgänger so grandios ausgezeichnet hat. Sicherlich ist auch hier in den nächtlichen Straßen von Bukarest eine schön düstere Grundstimmung zu verspüren, jedoch waren gerade die ländlichen Schauplätze des Originals nahezu prädestiniert dafür, ein besonders authentisches Vampir-Feeling aufkommen zu lassen.

Dieses kommt in vorliegender Geschichte leider nur phasenweise zum tragen, was auch ganz sicher in der Tatsache begründet liegt, das die Hauptfigur Radu hier eher sporadisch zum Einsatz kommt. Nahm er doch im ersten teil noch eine wesentlich größere Rolle ein, wirkt sein Erscheinen hier doch phasenweise viel eher wie eine Art Gastauftritt, da sich das Hauptaugenmerk der Story ganz eindeutig auf Michelle und ihre Schwester Rebecca gelegt, die dem Vampir den Garaus machen wollen. Zwr ist Radu auch immer einmal wieder im Bild zu sehen, hat allerdings erst zum Ende hin einen größeren Auftritt, wenn das Geschehen sich wieder dahin verlegt wo die ganze Geschichte auch begonnen hat, nämlich in sein Schloß. Dort verspürt der Zuschauer dann auch wieder sofort die einzigartige Grundstimmung des ersten Teiles, denn die dunklen und düsteren Katakomben des Schloßes sorgen unweigerlich für eine aufkommende Gänsehaut, die einen ganz automatisch überfällt.

Irgendwie ist es eine ganz eigenartige Sache mit den Subspecies-Filmen, denn obwohl in ihnen eigentlich herzlich wenig passiert, was man ja aus den neuartugen Vampirfilmen der heutigen Zeit gar nicht mehr kennt, versprühen sie eine gewisse Faszination, die man eigentlich nur recht schwer beschreiben kann. Vielleicht liegt es einfach daran, das die Filme eher nach der klassischen Art produziert wurden und den Focus auf Dinge wie eine dichte und bedrohliche Atmosphäre legen, als das man die Werke mit künstlich aufpushender Härte versehen hat, wie es in der heutigen zeit doch so oft der Fall ist. Hinzu kommen erstklassig ausgewählte Locations in Form von alten und verfallenen Schlößern und authentisch erscheinenden Landstrichen, die einem Vampirfilm sehr entgegenkommen und dessen Glaubwürdigkeit unterstreichen. Aber auch die sorgsame Auswahl der Schauspieler ist ein Grund dafür, das der Zuschauer hier mit wirklich gelungenen Werken konfrontiert wird, die den klassischen Vampirfilm wieder aufleben lassen , denn die darstellerischen Leistungen können sich jederzeit sehen lassen, auch wenn sicherlich keine oscarreifen Leistungen dargeboten werden.

Auch wenn "Subspecies II: Helldance" meiner Meinung nach nicht ganz die Qualität des Vorgängers erreicht, bekommt man eine jederzeit spannende und atmosphärische Fortsetzung geboten. Schade nur, das der Hauptfigur Radu nicht soviel Aufmerksamkeit geschenkt wurde wie in Teil 1, doch wird man dafür in den packenden Schlußminuten des Filmes entschädigt, die fast ausschließlich im Zeichen des Vampirs stehen. Insgesamt gesehen handelt es sich um einen wirklich gelungenen Vampirfilm, den man als Fan der Subspecies-Saga keinesfalls verpassen sollte.

Fazit: Nicht ganz so gut wie das Original aber eine würdige Fortsetzung einer spannenden Geschichte, die noch längst nicht ihren Abschluss gefunden hat. Bis auf leichte atmosphärische Defizite und eine Hauptfigur, die nicht ganz so im Mittelpunkt des Geschehens steht, gibt es im Prinzip keinen weiteren Grund zur Beanstandung, so das man diesen Film ohne Gewissensbisse weiterempfehlen kann.

 

 Evil Toons
(Evil Toons)
mit David Carradine, Arte Johnson, Dick Miller, Monique Gabrielle, Suzanne Ager, Madison, Barbara Dare, Don Dowe, Michelle Bauer
Regie: Fred Olen Ray
Drehbuch: Fred Olen Ray
Kamera: Gary Graver
Musik: Chuck Cirino
FSK 16
USA / 1990

Der schmierige Mr. Burt engagiert die vier hübschen Studentinnen Megan, Jan, Terry und Roxanne als Putzkolonne, um eine seit Jahren leer stehende Villa für ihren neuen Besitzer auf Vordermann zu bringen. Als sich die jungen Girls leicht bekleidet den Kellerräumen widmen, stoßen sie auf eine Kiste, die sie öffnen. Ohne es zu ahnen, lösen sie dadurch eine folgenschwere Kettenreaktion aus. Kurz darauf bekommen sie Besuch von einer mysteriösen Gestalt namens Gideon Fisk, der ihnen ein antikes Buch in die Hände drückt. Und schon begehen die naiven Damen einen weiteren Fehler, indem sie die darin enthaltenen Beschwörungsformeln vorlesen und damit prompt ein notgeiles und mordlüsternes Cartoon-Monster befreien. Die freizügige Roxanne ist das erste von einigen Opfern des fiesen Dämons. Kann der unheimliche Mr. Fisk die Überlebenden aus dieser bedrohlichen Situation befreien …?

 

Eine Cartoon-Figur als eine Art Dämon der sich einen menschlichen Körper als Wirt aussucht, um in diesem seine Untaten zu begehen, ist einmal etwas anderes und scheint als Geschichte auch auf den ersten Blick recht amüsant und innovativ zu sein. Wenn man "Evil Toons" allerdings genauer betrachtet, ergibt sich zwar letztendlich ein ganz unterhaltsames Filmchen, aber wirkliche Innovation versprüht das Trashwerk von Fred Olen Ray dann im Endeffekt nicht wirklich. Vielleicht liegt das auch darin begründet, das man die knuffige Figur eigentlich nur zweimal zu sehen bekommt, was für eine Geschichte mit diesem Titel meiner Meinung nach doch etwas zu wenig ist. Und so ist die bösartige Cartoon-Figur auch vielmehr eine nette Randerscheinung, der Focus der Geschichte legt sich doch hauptsächlich auf die 4 mehr oder minder hübschen Mädels, die eine alte Villa wieder auf Vordermann bringen sollen.

Von der rein optischen Seite her bekommt der Zuschauer so wenigstens einige leckere Momente geboten, denn gibt es die hübschen Damen in einigen Passagen doch eher spärlich bekleidet zu sehen, allerdings kann auch das nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, das ansonsten doch recht wenig geboten wird. Insbesondere die Geschichte an sich gibt dabei nicht besonders viel her und entpuppt sich doch mehr als äusserst dünn geratene Rahmenhandlung, die kaum substanziellen Nährwert für höhere Ansprüche anbietet. Aber dennoch beinhaltet der Film wenigstens einen gewissen Unterhaltungswert und es gibt sogar einige recht witzige Momente, die hauptsächlich durch eher unfreiwillige Situationskomik in den Vordergrund treten. Ansonsten hält sich der vorhandene Humor aber in recht überschaubaren Grenzen und lediglich der hohe Trashgehalt dieses Werkes sorgt dafür, das dem Zuschauer doch so einige kleine Schmunzler entfleuchen, die man beim besten Willen nicht vermeiden kann. Dabei wäre doch gerade im Bezug auf den Humor so viel mehr möglich gewesen, wenn man die zugegebenermaßen originelle Idee die dem Film zugrunde liegt, kosequent ausgearbeitet hätte. Warum dies nicht geschehen ist, weiss wohl nur der Regisseur selbst, hat er dem Film durch dieses eklatante Versäumnis doch immens viel von seiner Stärke genommen und so ein weitaus lustigereres Sehvergnügen für den Zuschauer verhindert.

Wer jetzt vielleicht denkt das er durch das Mitwirken eines David Carradine in darstellerischer Hinsicht etwas verwöhnt wird, muss letztendlich leider feststellen, das der gute Mann über eine sehr kleine und eher unbedeutene Nebenrolle nicht hinauskommt, die auch keinerlei Anspruch an die schauspielerischen Fähigkeiten des leider verstorbenen Mimen stellt. Allerdings wäre gelungenes Schauspiel bei vorliegendem Film als ziemliche Verschwendung anzusehen, was auch die generell eher dürftigen Leistungen aller Akteure nachvollziehbarer macht. Und so ergeht man sich hier viel eher in stark sinnbefreiten Dialogen, die dem Geschehen allerdings eine unfreiwillig komische Note verleihen und den hohen Trashgehalt besonders hervorheben. Zudem glänzen auch insbesondere die Damen der Schöpfung durch jede Menge unlogische und teilweise fast schon skurrile Verhaltensweisen, die dem Werk das Prädikat "Besonders trashig" verleihen und dadurch für eine bestimmte Zielgruppe äusserst interessant sein dürfte.

Insgesamt gesehen ist "Evil Toons" sicherlich nicht als Highlight des Trashfilmes anzusehen, denn gibt es doch weitaus gelungenere Vertreter dieser Filmgattung, doch wer größtenteils kurzweilig und streckenweise auch recht witzig unterhalten werden möchte, kann hier eigentlich nicht viel falsch machen. Man sollte dabei allerdings nicht mit übersteigerten Erwartungen an die Geschichte herangehen, da diese keinesfalls erfüllt werden können. Leichte und trashige Unterhaltung für zwischendurch ist aber jederzeit gegeben, zudem entschädigen auch die recht hübsch anzusehenden Darstellerinnen für so manch anderes offensichtliches Manko das während der Sichtung auftritt.

Fazit: Was hätte man doch alles aus einer wirklich netten Grundidde alles herausholen können, wenn Regisseur Fred Olen Ray hier etwas mehr auf den Filmtitel eingegangen wäre? Einige sicher recht witzige Cartoon-Figuren, die durch ihre Taten für Unruhe sorgen und dabei jede Menge Spaß für den geneigten Trash-Liebhaber geboten hätten. Doch leider wurde diese Idee durch eigene Versäumnisse gleich wieder im Keim erstickt und lässt lediglich einen innovativen Grundgedanken erkennen, der jedoch über einen netten Ansatz nicht hinauskommt. Trotzdem ist aber immer noch ein teils kurzweiliges Filmchen entstanden, an dem man durchaus seine Freude haben kann.

 

 The Crazies - Fürchte deinen Nächsten
(The Crazies)
mit Timothy Olyphant, Radha Mitchell, Joe Anderson, Danielle Panabaker, Christie Lynn Smith, Brett Rickaby, Preston Bailey, John Aylward, Joe Reegan, Glenn Morshower, Larry Cedar, Gregory Sporleder, Mike Hickman, Lisa K. Wyatt, Justin Welborn
Regie: Breck Eisner
Drehbuch: Scott Kosar / Ray Wright
Kamera: Maxime Alexandre
Musik: Mark Isham
Keine Jugendfreigabe
USA / Vereinigte Arabische Emirate / 2010

Ogden Marsh ist die typische amerikanische Kleinstadt im Mittleren Westen, in der sich die Einwohner auf der Straße freundlich "Guten Tag" sagen. Bis eines Tages, langsam aber unaufhaltsam, das Leben aus den Fugen gerät. Wieso läuft plötzlich Rory Hamill mit einer Schrotflinte über das Baseballfeld? Und wieso tötet der angesehene Bürger Bill Farnum seine Familie und fackelt dann seine Farm ab? Bevor Sheriff David Dutton und seine schwangere Frau Judy auch nur darüber nachdenken können, sind die Verrückten - die "Crazies" - schon überall. Die Nationalgarde geht brutal gegen Infizierte und Gesunde vor. Gemeinsam mit Judys Mitarbeiterin Becca und Deputy Russel suchen die letzten Verschonten einen Ausweg aus der Hölle, während die mörderischen Bestien im Schatten der einstigen Idylle lauern



Da mittlerweile ja schon fast jeder Horrorfilm in den letzten Jahren eine Neuauflage erfahren hat, war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, wann es auch George A. Romeros Frühwerk "The Crazies" erwischen würde. Gespannt konnte man als Fan auf die Neuinterpretation warten, die nun auch ihren Weg auf DVD gefunden hat. Und wenn man ganz ehrlich ist, dann ist die Version von Regisseur Breck Eisner als durchaus gelungen zu bezeichnen, hat er es doch sehr gut verstanden, die Grundgeschichte beizubehalten, aber doch einige leichte Änderungen einzubauen. So ist die neue Version des Filmes beispielsweise um einiges actionlastiger, als wie es noch das Original aus dem Jahre 1973 war, was ganz sicher auch der jüngeren Generation der Horror-Fans geschuldet ist. Nun wird es auch sicherlich wieder einige Kritiker geben, die dem Remake eventuell die inhaltliche Tiefe absprechen, die Romeros Werk so ausgezeichnet hat, jedoch tut der hier vorhandene weitaus höhere Actionanteil dem Film sehr gut, entsteht dadurch doch schon fast zwangsläufig auch eine viel rasantere Erzählweise, die sämtliche Geschehnisse sehr temporeich darstellen und so für ganzzeitig extrenm kurzweilige Unterhaltung sorgen.

Die grundlegendste Änderung der Geschichte ist bestimmt die Rolle des Militärs, nahm dieses im Original noch einen äusserst größeren Stellenwert ein, so stellen die Soldaten in Eisners Werk viel eher eine für die Story notwendige Nebenrolle dar. So tritt das Militär hier beispielsweise viel später in das Geschehen ein, auch gibt es keinerlei Erklärungen für die anscheinend spontan auftretende Seuche, die zuerst nur wenige Bewohner der Kleinstadt befällt. So bekommen die Hauptfiguren des Filmes (Sheriff Dutton, Deputy Russel, Judy Dutton) auch erst im letzten Drittel der Story eine Bestätigung für die Ereignisse, obwohl sie durch eigene Recherchen schon längst ihre eigenen Vermutungen hatten. Diese drei Charaktere sind es dann auch, die im absoluten Focus des Szenarios stehen und scheinbar aussichtslos versuchen, den brutalen Soldaten zu entkommen. Diese sind nämlich keineswegs zimperlich und töten anscheinend willkürlich alle Bewohner der Stadt, ob sie nun infiziert sind oder nicht.

Konnte man im Original noch ein gewisses Verständnis für das Militär aufbringen, da man von Beginn an mit Erklärungen für die auftretende Seuche gefüttert wurde, so wirken die Militärs hier vielmehr wie seelenlose Killermaschinen die blind irgendwelchen Befehlen folgen, ohne das man aber als Zuschauer die Motivation erkennen kann, warum auch nicht Infizierte Menschen einfach getötet werden. Das verleiht dem ganzen meiner Meinung nach noch viel mehr Härte und entfacht auch eine gewisse Schockwirkung, die den gesamten Film über vorhanden ist und auch eine äusserst beklemmende Grundstimmung verursacht, die dem Szenario sehr gut zu Gesicht steht. Nun mag es durchaus möglich sein das Romeros Werk mehr Gesellschaftskritik beinhaltet hat und diese hier dem höheren Actiongehalt weichen musste, jedoch sind die Ansätze auch hier gut zu erkennen. Stellvertretend dafür stehen eben die willkürlich tötenden Mörder im Staatsdienst, die durch ihre Aktionen ein Projekt der Regierung verschleiern sollen das durch einen Unfall ausser Kontrolle geraten ist, wofür nun letztendlich die gesamte Bevölkerung einer Kleinstadt zu büßen hat. Dabei hinterlassen die Geschehnisse einen jederzeit authentischen und glaubwürdigen Eindruck, denn so ein Schreckens-Szenario wie hier könnte wohl jeden Tag an jedem Ort der Welt passieren und eventuell würde man es sogar gar nicht mitbekommen oder aber es würde von offiziellen Stellen vollkommen anders dargestellt werden.

Letztendlich wird die Neuauflage ganz sicher nicht den nachhaltigen Eindruck des Romero-Werkes hinterlassen, das ganz einfach viel tiefsinniger war und nicht so viel Wert auf den Actiongehalt gelegt hat, aber insgesamt gesehen weiss Breck Eisners variante durchaus zu überzeugen. Mir persönlich hat es sehr gut gefallen, das hier einige der Stadtbewohner viel intensiver beleuchtet wurden und das Militär eher eine notwendige Aussenseiterrolle eingenommen hat. So waren die Symphatie des Betrachters auch von der ersten Minute an bei den Hauptprotagonisten, die hier eine tiefere Beleuchtung erhalten als im 1973er Werk. Zu den Regierungstruppen hat man erst gar keine Verbindung keglicher Art herstellen können, da es sich vielmehr um eine Gruppe anonymer Killermaschinen handelt, die wahllos das Leben sämtlicher Stadtbewohner auslöscht. Das alles wurde mit dem genau richtigen Härtemaß versehen, das einige wirklich nette Szenen bietet, dabei aber zu keiner Zeit über die Stränge schlägt und in ein sinnbefreites Gemetzel ausartet.

Fazit:  "The Crazies - Fürchte deinen Nächsten" ist in meinen Augen ein wirklich gelungenes Remake, das ganzzeitig sehr gute und kurzweilige Unterhaltung bietet. Auch wenn die vorherschende Atmosphäre nicht ganz an die beklemmende Wirkung des Originals herankommt, kann man die hier vorhandene Intensität der Geschehnisse als durchaus gelungen bezeichnen. Auch das zeitgemäße Aufpeppen der Geschichte hat dem Film keineswegs geschadet, da sich alles in einem anständigen Rahmen bewegt. So kann man Eisners Werk bedenkenlos weiterempfehlen, denn durchgehend spannende Filmkost ist hier garantiert.

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