Morgan, Lara - Der Herr der Drachen
Die Kurzbeschreibung zum Buch verspricht viel, hält aber leider nicht alles.
Das Grundgerüst der Geschichte ist wohl bekannt und leider schon recht eingestaubt. Lara Morgan schafft es zwar mit ihren gut beschriebenen Charakteren eine eigene Welt zu erschaffen aber leider bleibt diese ziemlich uninteressant.
So tauchen zum Beispiel immer wieder einige Wörter auf die nicht erklärt werden oder zusammenhänge werden nicht richtig dargestellt. Die Geschichte an sich spielt größtenteils im Lande Saranthium. Dort leben gefallen und vergessene Gottheiten mit Stadtbewohnern und Stammesmitgliedern nahe bei einander ohne wirklich etwas vom anderen zu wissen.
Das Buch erzählt die Geschichte der Geschwister Tallis und Shaan. Diese werden, gemäss einer Stammestradition, kurz nach der Geburt getrennt und wachsen fortan auf ohne zu wissen das es irgendwo noch einen Bruder bzw eine Schwester gibt.
Die Wiedervereinigung der Geschwister wird zwar sehr schön aber zu kurz dargestellt. Man könnte fast meinen die Autorin hatte es an dieser Stelle eilig.
Die Spannung an sich hält sich stark im Hintergrund und tritt nur selten in fesselnder Art zu Tage, finde ich persönlich recht Schade da man aus dem Buch sicherlich hätte noch mehr machen können.
Kampfszenen sind nicht sehr häufig (was ja auch nicht sein muss), werden dann auch noch ziemlich Lieblos dargestellt, und mit wenigen Worten abgehandelt.
Die zu Beginn bunt und detailiert beschriebenen Charaktere wirken nach einiger Zeit einfach nur noch seelenlos. Sie schaffen es nicht mehr den Leser zu fesseln und in ihren Bann zu ziehen. Bis auf einige Nebenakteure, die schaffen es ihr wahres Gesicht bis zum Ende, und zum Teil auch darüber hinaus, im Dunkeln zu halten.
Die Drachen kommen im Buch zwar häufig vor sind für meinen Geschmack aber leider nicht gut genug beschrieben. Ihre Eigenheiten, Farben und Formen werden nur kurz angesprochen und können dem Leser leider kein klares Bild von den Fabelwesen vermitteln. Ausserdem wird das Verhältnis zwischen Drachen und ihren Reitern als sehr kalt dargestellt. Zwar können die Reiter mit den Drachen kommunizieren aber ein persönliches Wort wird dort nicht gewechselt. Kein Lob, kein Stolz auf sein Reittier. Man könnte das Verhältnis so sehen wie bei einem Menschen mit einem ungeliebten Haustier.
Die Struktur des Buches ist wie schon erwähnt nicht neu, daher sind auch die meisten Ereignisse sehr vorhersehbar und durchsichtig dargestellt.
Es ist zwar kein schlechtes Buch hätte aber besser werden können. Drachen- und Fantasyfreunde kommen nur teilweise auf ihre kosten. Die Magie kommt irgendwie einfach zu kurz.
Das Buch ist durchaus lesenswert aber für 19.95 EUR meines Erachtens etwas zu teuer.