Gohl, Christiane - Ein Geschenk vom Universum (Hörbuch)

Christiane Gohl - Ein Geschenk des UniversumsEin Geschenk vom Universum
nach einer Geschichte von Christiane Gohl
Autorisierte Hörfassung
gelesen von Petra Schmidt-Schaller
Regie: Guido Heidrich
Technik: Lambda Audiovision
Textbearbeitung: Kirsten E. Lehmann
Covermotiv: David Crehner
Laufzeit ca. 153 Minuten
ISBN: 978-3-88698-946-1
Erschienen: Oktober 2008
Steinbach Sprechende Bücher

Mareike hat die Hoffnung schon beinahe aufgegeben, den Richtigen zu finden. Zu oft ist sie auf Männer hereingefallen. Als ihre Freundin bemerkt: „Du hast immer das Falsche beim Universum bestellt!“, lautet Mareikes nächster Wunsch prompt: „Wünsche Partner, der dunkelhaarig, samtäugig ist und endloses Kuscheln liebt.“ Tags darauf steht ein Hund vor ihrer Tür – der all diese Eigenschaften besitzt, aber völlig verzogen ist. Doch das Universum kennt keine Umtauschadresse...

Ich muss gestehen, wenn auf einem Buch oder Hörbuch irgendwas von Liebe steht bin ich eigentlich sofort ziemlich abgeschreckt, und lasse lieber die Finger davon, weil ich stets eine vor Leidenschaft und Drama triefende Schmalzparade erwarte...

Nun hatte ich aber wirklich nichts Besseres zu tun, also kramte ich die CD wieder hervor, studierte ausgiebig Cover und Inhaltsangabe, und ließ mich auf das Abenteuer ein. Ich habe außer unerträglichem Liebes-Frohlocken absolut nichts erwartet, bekam aber überraschender Weise gute zweieinhalb Stunden bester Unterhaltung geboten.

Mit viel Charme, Fröhlichkeit und Witz erzählt Christiane Gohls Geschichte von Mareike, einer erfolgreichen Versicherungsangestellten mit Eigentumswohnung. Mareike ist Single, und auch wenn ihre beste Freundin Jana stets mit guten Ratschlägen an ihrer Seite weilt, sehnt sich die junge Frau endlich nach einem anständigen Partner. Kurzum beschließt sie sich also aktiv auf die Suche nach dem Mann fürs Leben zu machen.

Ihr erster Versuch mit einem selbst erstellten Profil bei einer Internet-Partnerbörse zu punkten ist nur von wenig Erfolg gekrönt. Zwar melden sich sofort zwei geneigte Männer auf ihre Anzeige hin, doch Mareike hat wie alle Frauen so ihre Ansprüche. Sie verabredet sich mit den beiden, und vollführt nach frauentypischer Art wirre Gedankengänge über das Für und Wider, und die Vor- und Nachteile der jeweiligen Vorlieben und Eigenschaften. Nachvollziehbar, objektiv betrachtet aber ist dies wahrscheinlich eher kontraproduktiv und viel zu berechnend. Oder gar völlig verrückt. Am Ende der Überlegungen jedenfalls kommt Mareike zu dem Schluß, daß es sich bei Kandidat eins um ein „Weichei“ handelt, und Kandidat zwei ein hoffnungsloser angeberischer Macho ist, der nur ein Püppchen sucht.

Das ist natürlich kein Grund für die junge Frau die Flinte gleich ins Korn zu werfen, und so lässt sie sich von Freundin Jana zum Speed-Dating überreden. Gesagt, getan. Nach einer kuriosen Einführung über den Ablauf des Termins wird Mareike allerdings schnell klar, daß sie sich umzingelt von schrägen Vögeln befindet.

Jana, der sie die Geschichte am nächsten Tag erzählt, wirft ihrer Freundin vor zu anspruchsvoll zu sein, und empfiehlt ihr ein Buch das sie selbst gerade liest.  In „Bestellungen beim Universum. Den Traumpartner, den Traumjob, oder die Traumwohnung einfach herbei denken“ wird erklärt, dass die Natur den Menschen glücklich sehen möchte, und daher das Universum zur Verfügung stünde um Wünsche zu erfüllen. Man müsse lediglich seine Wünsche in einer Art Bestellung formulieren, und diese in einer Vollmondnacht an das Universum abschicken.

Mareike findet diese Vorstellung zunächst naiv und lächerlich, doch als sie Abends zu Hause sitzt, schreibt sie doch eine Liste mit den positiven Eigenschaften ihres Traummannes. Anschließend steckt sie diese in eine leere Weinflasche, die sie als Flaschenpost in einen Bach wirft. Auf dem Nachhauseweg im strömenden Regen hört sie plötzlich ein jammerndes Geheul, und entdeckt einen durchnässten, riesigen Hund, den sie spontan aus Mitleid mit nach Hause nimmt. Sie freundet sich mit dem Tier an, und bringt ihn am nächsten Tag zum Tierarzt der bewundernd feststellt, dass Duncan, wie Mareike den Rüden nun nennt, ein echter belgischer Schäferhund ist, der keinen Chip trägt. Mareike beschließt Duncan bei sich zu behalten, und fortan begleitet er die junge Frau auf Schritt und tritt. Während Jana scheinbar ihren Wunsch erfüllt bekommen hat, nämlich den großen blonden gut situierten Kerl den sie sich wünschte, scheint das Universum Mareikes Bestellung wohl falsch verstanden zu haben. Duncan erfüllt zwar alle Kriterien, doch ist er ein Hund. Und er mag keine Männer.

Nach einigen Problemen in der Firma, in die sie Duncan immer mit nimmt, besuchen die beiden ein Dominanztraining für Hund und Herrchen, um vielleicht Duncans Aggression gegenüber Männern Einhalt zu bieten. Dort auf dem Hundeplatz lernt Mareike dann gleich zwei tolle Hundebesitzer kennen. Den gut aussehenden Hundetrainer Markus, der sich aber zuerst nicht für Mareike interessiert (und den Duncan bei jeder Annäherung anknurrt), und den charmanten Daniel, den der Schäferhund scheinbar als einzigen Mann ins Herz geschlossen hat, und der zu Mareikes Leidwesen offensichtlich schwul sein muss.

Von hier aus folgt die Geschichte nun einer geradlinigen Erzählung um die Personen Markus, Daniel, Mareike und natürlich dem Universumsgeschenk Duncan. Ich möchte hiervon nicht zuviel verraten, da ich daß es sich für jeden Interessierten lohnt es selbst zu hören.
 
Nach einigen witzigen Abenteuern kommt am Ende natürlich doch wieder alles anders als Mareike sich das vorgestellt hat, und sie muss sich über IHR Geschenk des Universums doch sehr wundern...
 
 
Fazit: Charmant und witzig erzählt ist die Hörbuchumsetzung von Christiane Gohls Roman ein wirklich unterhaltsamer Zeitvertreib, dem aber wahrscheinlich letztlich doch nur Frauen etwas abgewinnen können.

 
 
Über die Autorin
Christiane Gohl wurde in Bochum geboren. Entgegen ihrem eigentlichen Berufswunsch Schriftstellerin zu werden absolvierte sie zunächst ein Pädagogikstudium. Während ihrer Promotion arbeitete sie als Werbetexterin und schrieb für eine Pferdezeitung. Sie hat bisher sehr erfolgreiche Romane und Jugendbücher geschrieben und lebt in Spanien. Das Buch ist übrigens bei Rütten&Loening erschienen und ebenfalls im Buchhandel erhältlich.

Über die Sprecherin
Petra Schmidt-Schaller wurde in Berlin geboren. Sie absolvierte eine Ausbildung an der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig, und stand bereits während dieser Zeit im Deutschen Nationaltheater in Weimar für einige Rollen auf der Bühne. Heute ist sie freischaffende Schauspielerin in Berlin. Für ihre Rolle im Film „Ein fliehendes Pferd“ erhielt sie 2008 den Bayerischen Filmpreis in der Kategorie Beste Nachwuchsdarstellerin.

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