Unser Michel im All - Rezension (PR 2584 Der Okrivar und das Schicksal)

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Rezensionen
Diesmal unter der Lupe: PR 2584  Der Okrivar und das Schicksal & Geisterschiff Crest IV

Jede Woche...
...rezensiere ich Erzeugnisse, die dem ›Perryversum‹ entstammen. Das sind die Hefte der Erstauflage und Bücher, die bei Lizenzpartnern der Perry Rhodan-Redaktion erscheinen.

Mir macht Perry Rhodan großen Spaß und ich möchte die Zauberspiegel-Leser daran teilhaben lassen. Nicht alles ist Gold, aber alles zusammen ergibt einen faszinierenden Kosmos!


Der Okrivar und das SchicksalDer Okrivar und das Schicksal
Perry Rhodan 2584
von Frank Borsch

Der neue Roman von Frank Borsch drehte das Rad der Geschichte in der PR-Handlung wieder etwas zurück. Sie erzählt die Geschichte aus der Sicht der Vatrox Sinnafoch und Vastrear, als diese TZA’HANATH erreichen. Mit dabei sind natürlich die üblichen Verdächtigen wie Bhustrin, Satwa, Kruuper und in der Gestalt Philips, des Okrils, VATROX-DAAG. Geschehnisse werden geschildert, die bereits aus der Sicht Perry Rhodans in 2580 angeschnitten wurden.

Nichts desto trotz sind diese Ereignisse spannend geschrieben und wissen zu unterhalten. Sie verleihen ein weiteres Mal Einblick in die mittlerweile liebgewonnenen Charaktere, die man eigentlich hassen sollte, sind sie doch Feinde der Menschheit. Da ist zum einen Vastrear, der Angst vor dem endgültigen Tod hat, und aus diesem Grund Experimenten mit Klonen nicht abgeneigt ist.

Sinnafoch, der geniale Stratege, der ein weiteres Mal damit konfrontiert wird, dass es an der Spitze sehr einsam werden kann.

Satwa, die herausfinden muss, wem ihre wirkliche Loyalität gehört.

Bhustrin, der sein Leben für seinen Herren – Vastrear – geben würde, auch wenn ihn dieser wie einen Teppichabtreter benutzt.

Dann ist da noch Kruuper, der Okrivar. Er wollte nur ein beschauliches Leben führen, wurde aber durch das Schicksal an die Seite Sinnafochs gedrängt. Er soll Feueraugen bereit machen, um damit Perry Rhodan zu zwingen, sich der Frequenzmonarchie zu ergeben. Oder Unschuldige würden sterben!

Stattdessen richtet Kruuper eine verzwickte Intrige an, um von seiner Aufgabe enthoben zu werden.

Der Roman hat mir gut gefallen, wie bereits erwähnt. Was mich nur etwas verwirrt, ist, warum diese Eröffnungen über die Frequenzmonarchie erst gegen Schluss des Zyklus erscheinen? Es hätte die Figuren gleich zu Beginn viel besser wirken lassen, wenn mehr über sie bekannt gewesen wäre. Stattdessen wurden sie geheimnisvoll geschildert und bloß mit Andeutungen versehen, die erst mit der Zeit Konturen annahmen.

Frank Borschs Geschichten dienen dazu, das Leben eines Vatrox – in diesem Fall Sinnafoch – genauer zu schildern und beim Leser auch Mitgefühl aufkommen zu lassen. Da hat er eine tolle Arbeit gemacht. Ich würde vorschlagen, sollten der PR-Redaktion mal die Ideen für Bücher ausgehen, dass sie die Geschichten um Sinnafoch gesammelt herausgibt. Mit einer Einleitung, verbindende Kapitelübergänge und einem richtigen Abschluss gäbe das ein brauchbares und sehr lesbares Werk über die Vatrox. Auf jeden Fall könnte ich mir gut vorstellen, diese so noch einmal zu lesen.

Rainer Castor brachte in seinem Kommentar eine ganz interessante Entwicklung zum Vorschein, die ich mir in seinem vollen Ausmaß gar nicht überlegt habe. Nämlich, dass ES zu einer Materiesenke werden könnte, wenn sie in einem Anfall von Hunger Millionen, Milliarden von Lebewesen in den Tod reißt, wenn für die Superintelligenz nicht endlich das PARALOX-ARSENAL gefunden wird.

Das war sehr eindringlich geschildert. - Also, Perry, gib die Sporen!

Dummerweise ist auch 16 Wochen vor 2600 noch kein Hinweis auf das PARALOX-ARSENAL zu finden. Ob dies heißt, dass dieses Thema uns auch noch im neuen Zyklus beschäftigen wird?

Geisterschiff Crest IVGeisterschiff CREST IV
Perry Rhodan Planetenroman 10
von Kurt Mahr

Als Perry Rhodan im September 2436 sein Flaggschiff, die CREST IV, in M87 zurücklassen musste, dauerte es über tausend Jahre, bis sich eine Expedition bildete, die dem Schicksal dieses legendären Raumers nachging. Nach dem Ausbrennen der Linearkonverter war die Bordpositronik darauf programmiert worden, das Schiff auf Lichtgeschwindigkeit zu beschleunigen und so im Diletationsflug den Heimweg anzutreten. Irgendwann in der Zukunft würde die Menschheit die Möglichkeit haben, das Schiff zu bergen.

Eine Routine-Expedition wird zum Albtraum.

So aufgebauscht hätte ich es nicht beschrieben, aber da der letzte Satz von der Rückseite des Taschenheftes kommt und auch wirklich gut klingt, verwende ich ihn hier.

Die Besatzung des Raumschiffes HAMPTON T findet gemäß ihren Berechnungen auch Teile, doch es stellt sich heraus, dass die CREST IV nicht etwa kaputt ging, sondern entführt wurde. Die Suche führt zurück an die Stelle, an der vor so vielen Jahren terranische Geschichte geschrieben wurde: auf Homeside. Ein Planet, der von den Elstern bewohnt wird und die Rrhaal als ihre Götter betrachten. Das sind felsenähnliche Wesen, die schon einmal versuchten, an die CREST zu kommen.
Zwischen den Sternen erfüllt sich das Schicksal aller.

Nun ist auch diese Reihe bereits im zweistelligen Bereich angekommen. Herzliche Gratulation von meiner Seite her.

Ich war etwas skeptisch, als ich zum Roman griff, dem Taschenheft Nummer zehn. Wirklich überzeugen konnte mich bis zu diesem Zeitpunkt noch keiner der neuaufgelegten Romane. Sie waren zumeist unterhaltsam. Nur waren keine Dinge dabei, die man wirklich wissen musste, um damit die Erstausgabe von PR verfolgen zu können. Auch nicht, dass offene Fragen aus einer mehrtausendjährigen Geschichte der Menschheit beantwortet werden. Die Veröffentlichung war einfach eine nette Sache, die alle zwei Monate einen abgeschlossenen Roman aus der Welt von Perry Rhodan brachte. Wenn sie da sind, werden sie gelesen. Aber ob man die Taschenhefte wirklich vermisst, das wage ich zu bezweifeln.

Der Roman von Kurt Mahr wusste mit einem Geheimnis – oder der Lösung dessen – aufzutrumpfen, was den geneigten Leser schon immer interessierte: was geschah mit der CREST IV, als man sie im M87 zurücklassen musste.

Dieser Roman gibt nun die Antwort darauf.

Es ist ein Taschenheft entstanden, das meiner Meinung nach in Ehren gealtert ist. Kurt Mahrs Personen kommen glaubwürdig rüber, und auch von der Handlung her kann man nichts Gegenteiliges sagen. Die Geschichte wusste zu unterhalten und ich war wirklich daran interessiert, was denn nun als weiteres geschehen würde. Auch der Schluss war verständlich, die Entscheidung der Besatzung nachvollziehbar. Im Ganzen ein Roman, der in sich schlüssig war, ohne reißerisch zu wirken. Einfach eine gute Story, die es galt zu erzählen.

Leider ist man mit diesem Taschenheft wieder zu den Raumschiffen zurück gekehrt, die bereits die Hefte eins bis acht zierten, da aber nicht unbedingt viel mit der Handlung zu tun hatten. Sie waren imposant anzusehen, eindrücklich, aber doch mehr Zierde, als aussagekräftig.

Hier trifft das zum Glück nicht zu, dass der Zusammenhang zum Inhalt fehlen würde. Das ist doch ein passender Schritt in die Richtung, die es beizuhalten gilt.

Damit verabschiede ich mich bereits wieder und warte gebannt auf den zweiten Teil von Frank Borschs Doppelband.


Es grüsst

Michel
 
kTM

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