Blutiges - Unheimliches - Splatter (02. April 2011)

Blutiges - Unheimliches - SplatterBlutiges - Unheimliches - Splatter
02. April 2011

Jede Woche sehe ich mir DVDs für den Zauberspiegel an. Das ist oft eine Freude, manchmal eine Qual. Jede Woche ist Gutes, Durchschnittliches und Schlechtes dabei. Aber ich halte eisern durch, um das Material dann zu rezensieren. Jede  Woche nun sammele ich meine Besprechungen und Beobachtungen in dieser Rezensionskolumne. Ich wünsche viel Vergnügen und hoffe, den einen oder anderen nützlichen Hinweis zu geben.

 

  Hellraiser - Das Tor zur Hölle
(Hellraiser)
mit Andrew Robinson, Clare Higgins, Ashley Laurence, Sean Chapman, Oliver Smith, Robert Hines, Anthony Allen, Leon Davis, Michael Cassidy, Frank Baker, Kenneth Nelson, Gay Baynes
Regie: Clive Barker
Drehbuch: Clive Barker
Kamera: Robin Vidgeon
Musik: Christopher Young
Ungeprüft
Großbritannien / 1987

Frank Cotton öffnet mit Hilfe eines magischen Würfels das Tor zu einer anderen Dimension. Nie gekannte Lust ist ihm versprochen worden, doch den unheimlichen Wesen der Hölle, den Cenobiten, steht der Sinn nach etwas ganz anderem. Sie unterziehen Frank jener Sonderbehandlung, die denen widerfährt, die es wagen, sie zu rufen. Mit Haken, Messern und Ketten wird er zu einem anatomischen Puzzle zerlegt. Jahre vergehen: Ein Blutstropfen setzt die unheimliche Wiedergeburt in Gang ...

 

Mit "Hellraiser hat Clive Barker einen modernen Horrorklassiker geschaffen, der bis zum heutigen Tage schon 7 mehr oder minder gute Nachfolger nach sich gezogen hat. Dieser erste Teil der Saga um die Cenobiten zählt definitiv zu den besten Teilen der Reihe. Der Film besticht durch einen sehr straff gespannten Spannungsbogen und eine extrem dichte, sehr düstere und bedrohliche Atmosphäre, die einen von der ersten Minute an in ihren Bann zieht und auch bis zum Ende nicht mehr loslässt. Nicht selten überzieht den Zuschauer während der düster angehauchten Geschichte eine leichte Gänsehaut, die man beim besten Willen nicht unterdrücken kann. Und obwohl sich das Geschehen fast ausschließlich in einem Haus abspielt, erscheint in keiner einzigen Phase auch nur der kleinste Anflug von Langeweile, wofür auch ganz sicher die stellenweise richtig unheilvolle Atmosphäre sorgt. Den gesamten Film umgibt ganz einfach eine so düstere und teils auch mysteriöse Aura, dass es einen während gewisser Passagen schon so richtig frösteln kann und man ein leicht unbehagliches Gefühl verspürt, das sich im Laufe der Zeit immer mehr intensiviert.

Hier stehen auch die Cenobiten noch im Mittelpunkt der Geschichte, was in den späteren Teilen der Reihe leider nicht mehr immer der Fall ist. Diese zur damaligen Zeit neuen Geschöpfe des Horror-Genres waren doch wirklich mal etwas anderes, als die typischen Serienkiller, die das Genre immer wieder hervorgebracht hat. Aus dem Anführer Pinhead ist ja schon längst eine Kultfigur geworden, die bei den Fans einen immens hohen Stellenwert einnimmt. So versprühen die Cenobiten auch jederzeit eine starke Bedrohung und Eiseskälte, die den Zuschauer richtiggehend erschauern lässt. Positive Emotionen scheinen ihnen vollkommen fremd, was ihren Taten eine sehr kaltblütige und entschlossene Note verleiht. In keiner Phase wird dabei der Anschein erweckt, dass diese Wesen so etwas wie Gnade oder Barmherzigkeit erkennen lassen würden. So wird dem Geschehen ein extrem endgültiger Anstrich verliehen, denn haben Pinhead & Co. erst einmal eine Entscheidung getroffen, wird diese auch sofort und ohne Zögern umgesetzt. Die äußerst unheimliche und unheilvolle Faszination, die sich dadurch immer mehr in den Vordergrund rückt, entpuppt sich so als einzigartige Stärke dieses modernen Horror-Klassikers, die ihre enorme Wirkung auf den Betrachter auch keineswegs verfehlt und ihn fast schon magisch in ihren Bann zieht.

Der Film, wie auch seine Story, sind wirklich etwas Innovatives gewesen, was in der heutigen Zeit ja nicht mehr so oft der Fall ist. Fast der gesamte Film spielt sich eigentlich nur in einem Haus ab, was dem einen oder anderen jetzt vielleicht etwas langweilig vorkommen mag, aber das ist keineswegs der Fall. Die Spannung baut sich hier sehr gut auf und hält sich konstant sehr hoch, Spannungseinbrüche sind hier nicht zu verzeichnen. Der dramaturgische Spannungsaufbau ist wirklich sagenhaft, äußerst geschickt hat es Clive Barker verstanden, dem Zuschauer ein kontinuierlich ansteigendes Spannungsthermometer zu präsentieren, das sich ganz immens auf das Sehverhalten auswirkt. Denn folgt man zu Beginn noch ziemlich entspannt den Geschehnissen, so ist es mit diesem Zustand doch verhältnismäßig schnell vorbei, so dass man die ersten leichten Schweißausbrüche verzeichnen kann. Streckenweise treten sogar Passagen in den Vordergrund, bei denen man durchaus das Gefühl verspürt, die aufgestaute Spannung nicht mehr aushalten zu können, so dass man im Prinzip für jeden auch noch so kleinen ruhigen Moment dankbar ist, um wieder etwas zu Atem zu kommen. Da es aber wirklich nur ganz wenige dieser Momente gibt, steht man fast die gesamte Laufzeit über unter einem fast bleiernen Druck, der sich erst ganz zum Ende hin entladen kann, so dass man erst mit dem Einsetzen des Abspanns ein gewisses Gefühl der Erleichterung verspüren kann.

"Hellraiser" ist ein absolut geniales Horrorerlebnis, das man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte; nicht umsonst besitzt dieser Film schon längst seinen wohlverdienten Kultstatus. Barker hat hier ganz einfach etwas Neues und Innovatives geschaffen und eine Geschichte in Szene gesetzt, die kaum besser hätte gestaltet werden können. Schon allein die zu damaliger Zeit vollkommen neuen Figuren der Cenobiten sind eine äußerst willkommene Abwechslung gewesen und haben dem Horror-Genre eine ganze Menge an frischem Blut verliehen. Zudem ist der Film auch noch mit sehr überzeugenden und guten Darstellern besetzt, die etwas von ihrem Handwerk verstehen. Letztendlich gibt es eigentlich rein gar nichts, was man an diesem ersten Teil der Hellraiser-Reihe bemängeln könnte, der vollkommen zu Recht von vielen Leuten als moderner Meilenstein des Genres angesehen wird. Jeder, der dieses Werk einmal gesehen hat, wird es nicht so schnell wieder vergessen, hinterlässt es doch einen mehr als nachhaltigen Eindruck im Gedächtnis des Zuschauers, der innerlich für dieses Meisterwerk applaudiert.

 

  Die Mächte des Wahnsinns
(In the Mouth of Madness)
mit Sam Neill, Jürgen Prochnow, Julie Carmen, Charlton Heston, Frances Bay, Wilhelm von Homburg, Kevin Rushton, Gene Mack, Conrad Bergschneider, Marvin Scott, Katherine Ashby, Ben Gilbert
Regie: John Carpenter
Drehbuch: Michael De Luca
Kamera: Gary B. Kibbe
Musik: John Carpenter / Jim Lang
FSK 18
USA / 1984

John Trent, Experte in Sachen Versicherungsbetrug, erhält den Auftrag, nach dem spurlos verschwundenen Schriftsteller Sutter Cane zu suchen, dessen Horrorromane seit Monaten Amerikas Bestsellerlisten anführen. Auf der Suche nach Cane gerät Trent in einen Strudel aus rätselhaften Ereignissen, die sein rationales Weltbild gründlich aus den Angeln heben. Er muss erkennen, dass Canes Visionen Wirklichkeit werden und der Menschheit ein gewaltsames Ende droht.
Für mich zählt "Die Mächte des Wahnsinns" zu den besten Filmen, die Altmeister John Carpenter je gedreht hat. Auf den ersten Blick erscheint der Film schon etwas verwirrend und macht es dem Zuschauer nicht gerade leicht, zwischen Fiktion und Realität zu unterscheiden. Aber genau das macht diesen Film so außergewöhnlich und besonders; er zeigt nicht den typischen Einheitsbrei, den das Horror-Genre leider viel zu oft hervorbringt, sondern dieser Film hebt sich auf eine sehr angenehme Art und Weise davon ab. "Die Mächte des Wahnsinns" bietet nämlich keineswegs die übliche 08/15 Horrorkost, die man viel zu oft geboten bekommt, sondern einen Film, der seine ganz eigenen Wege geht und dabei auch nicht davor zurückschreckt, den Zuschauer zum Nachdenken zu bewegen, um die Geschichte in ihrer Gesamtheit auch zu verstehen.

Die Story fängt eigentlich sehr simpel an, doch was sich im Laufe des Films daraus entwickelt, kann man meiner Meinung nach schon fast als genial ansehen. Der Spannungsbogen steigt von Minute zu Minute und ist teilweise bis zum Zerreißen gespannt. Doch das Beste am Film ist ganz eindeutig die sagenhafte Atmosphäre, die nicht dichter und bedrohlicher hätte sein können. Die ganze Zeit über schwingt im Film etwas sehr Düsteres und Unheilvolles mit, was dazu führt, dass der Zuschauer sich der Faszination dieses Werkes nicht entziehen kann. Es ist der phasenweise entstehende Wahnsinn, der von der Geschichte ausgeht und das ständige Pendeln zwischen Realität und Fiktion, das den Zuschauer ganz unweigerlich fasziniert und in seinen fast schon magischen Bann zieht. Streckenweise erscheint das Geschehen schon äußerst surreal, und genau diese Tatsache hebt diesen Film von den üblichen Genrevertretern ab und macht ihn zu etwas ganz Besonderem.

Die Darsteller sind allesamt als hervorragend zu bezeichnen, vor allem Sam Neill spielt seinen Part absolut brillant. Insbesondere der Übergang von einem realitätsnahen und logisch denkendem Menschen zu einem am Ende dem Wahnsinn verfallenen Mann ist ein absoluter Höhepunkt eines Filmes, der eine teilweise schon magische Wirkung auf den Betrachter ausübt. Aber auch alle anderen Darsteller wissen durchaus zu überzeugen und agieren sehr routiniert. So greifen hier sämtliche kleinen Rädchen nahezu perfekt ineinander über und offenbaren ein an Spannung kaum zu überbietendes Filmvergnügen der ganz besonderen Art. Dabei überzieht einen die ganze Laufzeit über so etwas wie eine zweite Haut, die unweigerlich durch die absolut herausragende Grundstimmung des Szenarios erzeugt wird. In ihr fühlt man sich seltsam beklommen und spürt die ganze Zeit einen unerklärlichen Druck auf sich, dessen man sich einfach nicht entledigen kann. Das ist ganz einfach darin begründet, dass man sich als Zuschauer selbst in die Fantasiewelt des Sutter Cane begibt, die ganz eindeutig das Zentrum dieser fantastischen Geschichte darstellt und die eine ungeheuer mysteriöse Aura umgibt, der man sich beim besten Willen nicht entziehen kann, selbst wenn man das wollte.

Mit "Die Mächte des Wahnsinns" ist John Carpenter ein absolut genialer Regiestreich gelungen, der jederzeit bestens und extrem gruselig zu unterhalten weiß und wieder einmal unter Beweis stellt, dass ein toller Horrorfilm sich nicht nur durch Härte und Blut definiert. Darum ist es für mich auch nicht logisch nachvollziehbar, dass dieses Werk doch bei vielen Leuten eher schlechte Bewertungen erhält, was ich mir persönlich nur damit erklären kann, dass der Film für manch einen eventuell zu verwirrend erscheint. Dabei präsentiert Carpenter doch erstklassige Horrorkost, die allein schon durch ihre Atmosphäre ein absoluter Kracher ist und für so manche Gänsehaut beim Zuschauer sorgt, der sich nur zu gern von dieser genialen und sehr bedrohlichen Stimmung gefangen nehmen lässt und sich somit auch auf das teils äußerst mysteriöse und unheilvolle Geschehen einlässt.

Fazit: John Carpenter, der in meinen Augen sowieso zu den ganz großen Horror-Regisseuren zu zählen ist, hat mit diesem Werk einen weiteren brillanten Beitrag des Genres abgeliefert, der anders als die meist üblichen Horrorfilme einen etwas anderen Weg beschreitet. Wie für Carpenter eigentlich üblich, wurden hier keinerlei übertriebene Härte oder bluttriefende Passagen eingebaut, um künstliche Spannung zu erzeugen denn das hat "Die Mächte des Wahnsinns" auch überhaupt nicht nötig. Ein dramaturgisch exzellenter Spannungsbogen und eine Atmosphäre, die ihresgleichen sucht, sprechen für sich selbst und entfalten dabei eine so ungeheure Faszination auf den Zuschauer, dass dieser ganz automatisch in eine Welt zwischen Realität und Fiktion eintaucht, in der man dem Wahnsinn ziemlich nahe kommt. Ein intensives und nahezu geniales Horrorerlebnis, das sich kein echter Fan des Genres entgehen lassen sollte.

 

  Haus der 1000 Leichen
(House of 1000 Corpses)
mit Karen Black, Erin Daniels, Sid Haig, Chris Hardwick, Jennifer Jostyn, Irwin Keyes, Sheri Moon Zombie, Bill Moseley, Michael J. Pollard, David Reynolds, Rainn Wilson, Walton Goggins
Regie: Rob Zombie
Drehbuch: Rob Zombie
Kamera: Alex Poppas / Tom Richmond
Musik: Scott Kumphrey / Rob Zombie
SPIO / JK
USA / 2002

Terror total in Texas. Vier junge Leute erfahren auf grausamste Weise, dass es im heißen US-Bundesstaat nicht nur schießwütige Cowboys, sondern auch blutrünstige Zombies gibt. Weil dem Quartett das Benzin ausgeht, landen sie an der abgelegenen Tankstelle des schrillen Captain Spauldings. Dessen Erzählungen über den lokalen Serienkiller Dr. Satan weckt die Neugier der Teenager. Auf der Suche nach seinem Grab landen die Jugendlichen im Haus eines blutrünstigen Psychopathen-Clans. Die Horrorfamilie fackelt nicht lange und bittet zum Halloween-Blutgericht. Auf dem Speiseplan Folter, Qual, Gemetzel ...

 

Da hat Rob Zombie gleich mit seinem Erstling ein absolutes Brett hingelegt, denn dieser Film ist so herrlich schräg und durchgeknallt, dass es eine wahre Freude ist, ihn sich anzusehen. Hier macht man jetzt also das erste Mal Bekanntschaft mit der "netten" Familie Firefly, der man im richtigen Leben sicher nie begegnen möchte. Vollkommen durchgeknallt ist hier eigentlich noch stark untertrieben, wenn man von dieser Familie spricht, der man die Freude und die Begeisterung richtiggehend ansehen kann, wenn es darum geht, andere Menschen zu quälen und ihnen einen schmerzhaften Tod zu verschaffen.

Zombie ist es hier gelungen, einen perfekten Mix aus Road-Movie, Action und Horror zusammenzubasteln, gemischt mit genialer musikalischer Untermalung und einer Portion sehr sarkastischen, schwarzen Humor. Wenn man den Film das erste Mal sieht, ist er vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig, was am meiner Meinung nach genialen Drehstil liegt. Doch gerade darin liegt der ganz spezielle Reiz dieses Filmes verborgen, dem Zombie seinen ganz eigenen und persönlichen Stempel aufgedrückt hat und ihn so unverwechselbar macht. So ist wohl die herrlich dreckige und sehr dichte Atmosphäre das absolute Markenzeichen dieses Werkes, was sich auch später in den weiteren Filmen des Allround-Talentes Rob Zombie zeigen soll.

Die Darsteller sind absolut der Hammer, vor allem Sid Haig als Cpt. Spaulding fällt einem natürlich besonders ins Auge. Der Härtegrad ist sehr beachtlich, ohne aber total übertrieben zu wirken, jedoch geht es phasenweise schon recht derbe zur Sache. Ich finde, die gelungene Mischung des Films macht ihn zu etwas Besonderem, und dass "Haus der 1000 Leichen" keine Eintagsfliege war, hat Zombie ja schon eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Denn auch seine weiteren Werke kann man größtenteils als gelungen ansehen und alle tragen die ganz eigene Handschrift ihres Schöpfers, die mittlerweile zu einem absoluten Markenzeichen geworden ist.

Dieser Film ist meiner Meinung nach Unterhaltung pur, man kann ihn sich bedenkenlos immer wieder ansehen, ohne dass es einem auch nur eine Minute langweilig dabei wird. "Eine schrecklich nette Familie" in einer harten Version, die jeden Fan des Genres begeistern dürfte.

  Hellbound : Hellraiser II
(Hellbound : Hellraiser II)
mit Clare Higgins, Ashley Laurence, Kenneth Cranham, Imogen Boorman, Sean Chapman, William Hope, Doug Bradley, Barbie Wilde, Simon Bamford, Nicholas Vince, Oliver Smith, Angus MacInnes
Regie: Tony Randel
Drehbuch: Clive Barker / Peter Atkins
Kamera: Robin Vidgeon
Musik: Christopher Young
Ungeprüft
Großbritannien / 1988

Kirsty Cotton erwacht in einer psychatrischen Klinik. Doch die Alpträume sind noch nicht zu Ende geträumt ... Sie hat die schreckliche Nacht im Hause ihres Vaters weder verarbeitet, noch vergessen. In letzter Sekunde ist sie den Cenobiten, Ausgeburten der Hölle, entkommen. Ihre Stiefmutter ermordete ihren Vater, fiel dann aber selbst Kirstys Onkel Frank, der das Böse über die Familie gebracht hatte, zum Opfer. Frank, der den magischen Würfel entdeckt hatte und von den Toten auferstanden war. Dr. Channard, der Chefarzt der psychatrischen Klinik, zeigt außerordentliches Interesse an Kirstys Geschichte. Als die Polizei die grausigen Überreste von Franks Opfern in der Lodovico Street findet, beansprucht Channard die noch blutverkrustete Matratze, auf der Kirtys Stiefmutter starb. Er stößt das Tor zur Hölle wieder auf ...!



Für mich persönlich ist das der beste Teil der gesamten Hellraiser-Reihe. In keinem Teil ist die Atmosphäre so dicht und bedrohlich wie in diesem. Sicher trägt dazu auch der Schauplatz in der Psychatrie bei, wodurch die Atmosphäre gleich noch um ein Stück beklemmender wird. Auch die Idee mit dem Labyrinth passt hier excellent rein und verleiht dem Film eine ganz besondere Note. Gerade der dadurch entstehende Fantasy-Einfluss ist es, der diesem zweiten Teil etwas vollkommen Außergewöhnliches verleiht, denn die Mischung aus Fantasy und Horror wurde einfach absolut brillant in Szene gesetzt und sorgt für ein ganz besonderes Filmerlebnis, das sich auch nachhaltig im Gedächtnis des Betrachters verankert.

Der Spannungsbogen zieht sich auf einem sehr hohen Level wie ein roter Faden durch den gesamten Film, es kommt zu keinerlei Spannungseinbrüchen, und Langeweile kommt gar nicht erst auf. Dabei ist es vor allem die ständige Steigerung der Spannungsmomente, die in vielen Passagen sogar absolute Hochspannung aufkommen lässt und dem Zuschauer streckenweise sogar schweißnasse Hände beschert. Hier ist wirklich eine sehr gute Story fantastisch umgesetzt worden; dem Zuschauer werden tolle Bilder dargeboten und der gesamte Film übt eine extrem starke Faszination auf einen aus, der man sich einfach nicht entziehen kann. Vielmehr verspürt man ziemlich oft so etwas wie eine schaurige Magie, die eine fast magnetische Anziehungskraft entstehen lässt und so für ein unvergessliches Filmvergnügen sorgt. Ausgelöst wird dies durch die wirklich einzigartige Stimmung, die sich mit zunehmender Laufzeit immer intensiver entfaltet, denn es ist so gut wie unmöglich, sich der atmosphärischen Faszination der Story zu verweigern, die einen von der ersten bis zur letzten Minute in Beschlag nimmt.

Auch der vorhandene Härtegrad ist vollkommen in Ordnung, ohne dabei jedoch übertrieben zu wirken. Es wurde auch in dieser Beziehung das genau richtige Maß gefunden, denn enthält das Geschehen doch eine ganze Menge an harten und sehr blutigen Passagen, wirkt aber zu keiner Zeit damit überladen und artet schon gar nicht in einer vollkommen sinnbefreiten Metzelorgie aus. Ein weiterer sehr positiver Aspekt ist die Tatsache, dass auch die Cenobiten ziemlich oft zu sehen sind, was sich in den folgenden Teilen der Reihe doch äußerst stark ändern soll, denn in einigen Filmen kommen sie über eine mehr als dezente Gastrolle nicht hinaus. Und auch hier versprühen Pinhead & Co. wieder diese einzigartige Eiseskälte, die man schon im Original verspürt hat und die dafür ausschlaggebend ist, dass einen an mehreren Stellen fast zwangsläufig eine Gänsehaut überkommt. Insgesamt gesehen ist "Hellbound" ein wirklich gelungener Horrorfilm, mit einer genial düsteren Optik und extrem gelungenen Atmosphäre, der den Zuschauer in seinen Bann zieht und absolut fasziniert, ein Film, den man kennen sollte. Kein weiterer Ableger kann auch nur annähernd an die Klasse der ersten beiden Filme anknüpfen, die in ihrer Machart und von ihrer ausgehenden Intensität her absolut überzeugen können.

Regisseur Tony Randel hat wirklich alles richtig gemacht und mit "Hellraiser 2 - Hellbound" einen modernen Horrorklassiker geschaffen, der im Laufe der Jahre überhaupt nichts von seiner Klasse und seiner Faszination eingebüßt hat. Die gefundene Mischung ist einfach perfekt gelungen und besticht in erster Linie durch die geniale Kombination aus Horror- und Fantasy-Elementen. Ein dramaturgisch erstklassiger Spannungsaufbau sorgt durch seine kontinuierliche Steigerung phasenweise für absolute Hochspannung und die brillante Grundstimmung des Filmes sorgt für ein atmosphärisches Filmerlebnis, das man einfach selbst gesehen haben muss, um seine Wirkung beschreiben zu können. Selbst im darstellerischen Bereich gibt es keinerlei Grund zur Beanstandung, so dass man insgesamt gesehen zu einem wirklich perfekten Gesamteindruck gelangen müsste.

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