Blutiges - Unheimliches - Splatter (30. April 2011)

Blutiges - Unheimliches - SplatterBlutiges - Unheimliches - Splatter
30. April 2011

Jede Woche sehe ich mir DVDs für den Zauberspiegel an. Das ist oft eine Freude, manchmal eine Qual. Jede Woche ist Gutes, Durchschnittliches und Schlechtes dabei. Aber ich halte eisern durch, um das Material dann zu rezensieren. Jede  Woche nun sammele ich meine Besprechungen und Beobachtungen in dieser Rezensionskolumne. Ich wünsche viel Vergnügen und hoffe, den einen oder anderen nützlichen Hinweis zu geben.

Die Filme der Woche sind: Das Relikt, Scar, Autopsy, Kammer der Schrecken


  Das Relikt - Museum des Grauens
(The Relic)
mit Penelope Ann Miller, Tom Sizemore, Linda Hunt, James Whitmore, Clayton Rohner, Chi Nuoi Lo, Thomas Ryan, Robert Lesser, Diane Robin, Lewis Van Bergen, Constance Towers, Francis X. McCarthy, Audra Lindley, John Kapelos, Tico Wells
Regie: Peter Hyams
Drehbuch: Douglas Preston / Lincoln Child
Kamera: Peter Hyams
Musik: John Debney
FSK 16
Deutschland / Japan / USA / 1997

Chicago, Museum für Naturgeschichte. Ein grauenvoller Mord überschattet die Vorbereitungen für eine große Ausstellung über den Aberglauben. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, denn die Eröffnung der Ausstellung darf sich keinesfalls verzögern. In den Katakomben unter dem Museum stoßen Lieutenant Vincent D'Agosta (Tom Sizemore) und die Evolutionsbiologin Dr. Margot Green (Penelope Ann Miller) auf die schreckliche Wahrheit. Kothoga, die Gottheit des südamerikanischen Stammes der Zenzera, wurde zum Leben erweckt. Eine blutrünstige Kreatur auf der Jagd nach neuen Opfern.

Regisseur Peter Hyams ist eigentlich immer eine Garantie für sehr unterhaltsame und kurzweilige Filmkost, wie er beispielsweise schon in Filmen wie "Sudden Death" oder auch "End of Days" eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat. Keine große Überraschung also, dass auch vorliegendes Werk in diese Kerbe schlägt, ist "Das Relikt" doch eine gelungene Kombination mehrerer Genres, denn neben ein wenig Tierhorror bekommt man auch etwas Action und eine Menge Thrill geboten, was letztendlich für ein mehr als gelungenes Gesamtpaket sorgt, das dem Zuschauer hier geboten wird. Ob der Inhalt der Geschichte dabei als extrem glaubwürdig angesehen werden kann, ist zwar eher fraglich, tut aber der vom Geschehen ausgehenden Spannung keinerlei Abbruch. Entwickelt sich doch von Beginn an eine stetig ansteigende Spannungskurve, die vor allem in der ersten Filmhälfte noch zusätzlich davon unterstützt wird, dass man das im Museum wütende Monster nicht zu sehen bekommt. Dadurch steigt die Spannung immer weiter an und es stellt sich eine Art Vorfreude beim Zuschauer ein, die Kreatur endlich einmal zu Gesicht zu bekommen.

Die größte Stärke des Filmes ist aber ganz sicher die erstklassige Atmosphäre, die sich mit zunehmender Laufzeit immer weiter verdichtet und das drohende Unheil immer weiter in den Vordergrund rückt. Hierbei kristallisieren sich vor allem die Passagen heraus, in denen die Polizei in den weitverzweigten unterirdischen Gewölben auf der Suche nach dem scheinbar wahnsinnigen Killer ist und dabei noch nicht einmal ahnt, mit was sie es eigentlich zu tun hat. Erst nach und nach verstärkt sich dabei der Eindruck, dass der Mörder auf keinen Fall ein Mensch sein kann, obwohl man nach einiger Zeit auf einen Obdachlosen trifft, der von etlichen Indizien belastet wird. Dass es sich bei ihm aber nicht um den Täter handelt, müssen einige sich im Museum aufhaltende Personen, die aufgrund der Eröffnung einer Sonderausstellung anwesend sind, auf ziemlich schmerzhafte Art und Weise feststellen, werden sie doch von dem Monster auf grausame und brutale Art ihres Lebens beraubt. Dabei verzichtet Peter Hyams, der hier übrigens auch für die Kameraführung verantwortlich zeichnet, auf explizite Gewaltdarstellungen, verleiht dem Geschehen aber allein durch angedeutete Morde einen gewissen Härtegrad, den man als vollkommen ausreichend bezeichnen kann. Einige etwas blutigere Einstellungen ergänzen den sehr guten Gesamteindruck, den man von der Geschichte gewinnt, die aber insbesondere durch ihre erstklassige Atmosphäre überzeugen kann.

Auch die agierenden Schauspieler reihen sich nahtlos in das äußerst gute Gesamtbild ein, denn das gezeigte Schauspiel ist absolut sehenswert, auch wenn es keinerlei herausragende Darbietungen zu sehen gibt. Mir persönlich hat besonders Tom Sizemore in der Rolle des ermittelnden Beamten sehr gut gefallen, der auch ein wenig Witz in die ansonsten sehr ernsten Geschehnisse bringt. Insbesondere sein Hang zum Aberglauben passt dabei perfekt in die Story, da auch die Ausstellung im Museum sich um dieses Thema dreht. Und gerade in der zweiten Hälfte des Filmes kommt diese Thematik besonders gut zur Geltung, denn als kurz vor dem Ende herauskommt, um wen es sich bei der mordenden Bestie handelt, kann einen schon das Gefühl überkommen, dass man etwas in den Bereich der Märchen und Mythen eintaucht, was dem ganzen Szenario auch etwas sehr Ominöses und Geheimnisvolles verleiht, was durchaus als zusätzlicher Pluspunkt anzusehen ist. Ist die erste Hälfte der Story noch etwas ruhiger aufgebaut und die richtigen Action-Passagen treten erst in Hälfte zwei so richtig in den Vordergrund, so bietet "Das Relikt" jederzeit spannende und gute Unterhaltung. Es sind gerade die Tempowechsel in der Erzählstruktur und die gute Dosierung der Action-Szenen, die dieses Werk so interessant und sehenswert machen. Hyams hat es exzellent verstanden, die Konzentration und das Interesse des Betrachters jederzeit aufrechtzuerhalten, beinhaltet seine Geschichte doch keinerlei Längen.

Und so handelt es sich hier letztendlich um einen äußerst gelungenen Genre-Mix, der ganz sicher kein filmisches Meisterwerk darstellt, aber eine äußerst spannende und atmosphärische Story präsentiert, die auch einige blutigere Einstellungen enthält, aber ganz bewusst auf explizite Gewaltdarstellungen verzichtet. Trotzdem entsteht allein schon durch die Andeutungen, wie die Menschen ums Leben kommen, ein gewisser Härtegrad, der sich allerdings mehr im Kopf des Zuschauers freisetzt, was ja bekannterweise manchmal schon vollkommen ausreichend ist, da der Fantasie keinerlei Grenzen gesetzt sind. "Das Relikt" ist auf jeden Fall ein absolut sehenswerter Film, der auch nach mehrmaliger Sichtung keinesfalls langweilig oder uninteressant erscheint, denn diese "fantastische Geschichte" sorgt immer wieder für einen sehr hohen Unterhaltungswert.

Fazit: Auch wenn die vorliegende Story nicht unbedingt über ihren Realitätsgehalt zu definieren ist, so erscheint sie doch weitaus schlüssiger und glaubhafter als die meisten Monsterfilme. Zudem passt hier ganz einfach das Gesamtpaket, das Peter Hyams geschnürt hat. Jede Menge Spannung, gute Darsteller, und ganz besonders eine sehr dichte und bedrohliche Grundstimmung sorgen für ein jederzeit erstklassiges Filmerlebnis, das man sich immer wieder gut anschauen kann.

  Scar
(Scar)
mit Randy Wayne, Ashley C. Nelson, Dee Wallace, Joe Estevez, Luka Apt, Paul Darrigo, Klara Jolesz, Thomas E. Labisch Jr., Christopher Le Crenn, Claire Mills, Brad Pennington, Rochelle Vallese, Tom Wade
Regie: Rahil Bhorania
Drehbuch: Stephen Goetsch / Rahil Bhorania
Kamera: Thomas E. Labisch Jr.
Musik: Julien Painot
FSK 16
USA / 2005

Beim Wandern im Wald verschwindet plötzlich der Student Zack; sein Freund Tom findet nur noch eine Blutspur, die sich im Wald verliert. Als Tom und Jenny das Rätsel lösen wollen, werden auch sie zu Gejagten des unheimlichen Axtmörders. Immer wieder schlägt er zu und immer brutaler werden die Morde. Im nahe gelegenen Dorf scheinen alle Bewohner das Geheimnis zu kennen. Als Tom und Jenny endlich wissen, mit wem sie es zu tun haben, scheint eine Rettung aussichtslos.

Aufgrund des Cover-Textes der deutschen DVD wird hier beim Zuschauer die Hoffnung geschürt, einen Horrorfilm in der Art wie Wes Craven's "Scream" erwarten zu können, jedoch zerschlägt sich diese Hoffnung doch schon recht schnell. Denn die vorliegende Geschichte ist im Endeffekt nicht mehr als ein äußerst lahmer Versuch, Elemente des Slashers mit denen des Übersinnlichen zu verbinden, was insgesamt gesehen einen eher drögen und größtenteils eher langatmigen Horror-Flick ergibt, der anscheinend innovativ sein will, dieses Unterfangen aber in keiner Phase wirklich schafft. Vielleicht ist auch das der Grund, dass Regisseur Rahil Bhorania bis zum heutigen Tag auf seinem Regie-Debüt hängen geblieben und kein weiterer Film unter seiner Regie entstanden ist. Ehrlich gesagt, ist das aber auch nicht weiter verwunderlich, denn ziemlich offensichtlich fehlt es dem guten Mann etwas an Talent, anders ist diese konfuse und nicht gerade sehr spannende Inszenierung nicht zu erklären.

Sehr schnell weiß man als Zuschauer auch, in welche Richtung das Szenario abzielt, handelt es sich bei den mordenden Frauen doch um Rachegeister, deren Seelen ganz einfach keine Ruhe finden. An sich ist das zwar nicht gerade innovatv, aber längst noch kein Grund, dass man einen schlechten Film erwarten müsste. Es ist jedoch die Umsetzung der Thematik, die man ganz einfach als unterdurchschnittlich bezeichnen muss, denn Bhorania ist es nicht gelungen, dem Geschehen einen ordentlichen Spannungsbogen zu verleihen. Zwar kommt immer mal wieder ein wenig Spannung auf, doch über teilweise vorhandene Ansätze kommt man nicht hinaus, da die Spannungs-Einbrüche doch viel zu zahlreich sind, so dass man fast seine Uhr danach stellen kann. Wenn nun zumindest in atmosphärischer Hinsicht etwas geboten würde, dann hätte man dafür eine Art Ausgleich, doch gerade in dieser Beziehung kocht der Film auf totaler Sparflamme und geizt mit bedrohlichen Momenten, so dass man größtenteils überhaupt nicht in die richtige Horrorstimmung kommt.

Nun kann man sich ganz bestimmt sehr gut vorstellen, dass auch die versammelten Darsteller das Ruder nicht unbedingt rumreißen können, und leider bewahrheitet sich diese Vermutung auch recht schnell. Einzig und allein das Wiedersehen mit Dee Wallace ("Das Tier") empfindet man als äußerst angenehm, auch wenn ihr Schauspiel sich dem unterdurchschnittlichen Gesamteindruck anpasst, den man von dieser Geschichte gewinnt. Auch alle anderen Akteure fallen vielmehr durch ziemlich lustlose und hölzerne Darbietungen auf und wirken sehr blass und jederzeit austauschbar. Man sieht also, dass es eigentlich gar keine Dinge zu vermelden gibt, die das Gesamtbild in irgendeiner Art aufwerten würden, und das ist im Prinzip sehr schade, denn trotz einer nicht unbedingt neuen Story hätte man hier bestimmt etwas mehr herausholen können, als Bhorania es getan hat. Eventuell kann man aber auch bei einem geschätzten Budget von gerade einmal 40.000 $ nicht mehr erwarten, andererseits gibt es aber genügend Filme, die noch weniger Geld zur Verfügung hatten und dem Zuschauer dennoch erstklassige Unterhaltung geboten haben.

Ich glaube wirklich, dass man den Schwarzen Peter in vorliegendem Fall dem schwachen Drehbuch und der noch schwächeren Umsetzung des Regisseurs zuschieben muss, es fehlt ganz einfach an allen Ecken und Enden. Die Geschichte verfügt nur über sehr wenig Spannung, auch ist die Erzählweise nicht gerade sehr temporeich gestaltet und auch die vorhandene Grundstimmung ist extrem bescheiden. Dröge Schauspieler passen sich dann auch dem schlechten Gesamteindruck an und runden das Ganze so gesehen perfekt ab, nur dass dies leider negativ zu sehen ist.

Fazit: Selbst der Gesichtspunkt, dass es sich bei vorliegendem Film um ein Regie-Debüt handelt, darf nicht als Entschuldigung für eine extrem lahme Inszenierung herhalten. Auch wenn man solchen Werken vielleicht mit einem gewissen Bonus gegenübertritt, kann man die Enttäuschung über diesen langatmigen und zumeist unspannenden Genre-Beitrag nicht verbergen, handelt es sich doch um keinen Film, den man unbedingt gesehen haben sollte.

  Autopsy
(Autopsy)
mit Michael Bowen, Robert Patrick, Jessica Lowndes, Ashley Schneider, Ross Kohn, Jenette Goldstein, Robert LaSardo, Arcady Golubovich, Ross McCall, Gregg Brazzel, Elijah Hardy, Kevin M. White, Tatyanna Katavka, Jeff L. Deist
Regie: Adam Gierasch
Drehbuch: Adam Gierasch / Jace Anderson
Kamera: Anthony B. Richmond
Musik: Joseph Bishara
Keine Jugendfreigabe
USA / 2008

Es sollte ein spaßiger Ausflugs-Trip unter Freunden werden. Wer würde in solch einer Situation mit einem Autounfall rechnen? Doch genau das geschieht und Rettung scheint in Sicht zu sein, als ein Krankenwagen an der Unfallstelle erscheint. Doch das Krankenhaus, in welches der verletzte Freund von Emily eingeliefert wird, erweist sich als ein bizarrer Ort unter der Leitung des teuflischen Dr. David Benway (Robert Patrick). Eine Nacht des Schreckens beginnt. Wer wird entkommen? Wer wird sich als Nächstes auf dem OP-Tisch des Todes wiederfinden?

Eines sollte man bei diesem Film gleich vorausschicken: Die deutsche Veröffentlichung hat nur aufgrund einiger Trailer die hohe Alterseinstufung erhalten, denn der Film an sich ist ab 16 Jahre freigegeben. Doch gerade dieser Umstand macht es für den Betrachter schwer nachvollziehbar, warum dieses wirklich gelungene Werk um zweieinhalb Minuten erleichtert wurde und nicht gleich eine SPIO/JK-Freigabe angestrebt wurde, um die Geschichte ungeschnitten präsentieren zu können. Doch selbst ohne die zusätzlichen Minuten offenbart sich hier von Beginn an eine Geschichte, die den Betrachter insbesondere durch die vorherrschende Atmosphäre ganzzeitig fasziniert und in ihren Bann zieht. So geht vom Geschehen von Anfang an eine unheimlich starke Bedrohlichkeit aus, die sich vor allem in der alten Klinik so richtig gut entfalten kann und damit auch für mehrere Gänsehautmomente sorgen kann.

Schon beim ersten Anblick der Klinik merkt man, dass hier nicht alles mit rechten Dingen zugeht; es herrscht keinerlei Betrieb in den düsteren Räumlichkeiten und auch die Bediensteten sorgen nicht unbedingt für eine vertrauenserweckende Stimmung bei den Jugendlichen. Und so soll sie ihr Gefühl auch nicht trügen, was sie im Laufe der Zeit auf sehr schmerzhafte und brutale Art und Weise am eigenen Leibe erfahren müssen. Für eine 16er-Freigabe geht es dabei trotz diverser Kürzungen phasenweise äußerst hart und blutig zur Sache, zudem werden die Ereignisse von einer extrem morbiden und makaberen Stimmung begleitet, die dem Zuschauer ein erstklassiges Horror-Feeling vermitteln. So ist es dann auch nicht besonders verwunderlich, dass man die ganze Zeit über ein ziemlich angespanntes Sehverhalten an den Tag legt und sich nicht so richtig wohl in der eigenen Haut fühlt. Mit zunehmender Laufzeit verstärkt sich dieses Gefühl des Unbehagens immer mehr, da auch die Lage der Jugendlichen scheinbar vollkommen aussichtslos erscheint.

Neben der äußerst gelungenen Grundstimmung wird auch die vorhandene Spannungsschraube ganz kontinuierlich immer fester angezogen, streckenweise entwickelt sich sogar regelrechte Hochspannung, so dass man eine Entladung kaum noch erwarten kann. Doch Regisseur Adam Gierasch hat es bei seinem Regie-Debüt wirklich geschafft, dem Zuschauer praktisch keinerlei Atempause zu gönnen und die Spannungskurve bis zum Ende aufrechtzuerhalten. Man kann also letztendlich erst mit dem einsetzenden Abspann etwas zur Ruhe kommen und das gerade Gesehene mal so richtig sacken lassen. Erst zu diesem Zeitpunkt stellt man fest, wie sehr einen doch das Szenario in seinen Bann gezogen hat und welch intensive Wirkung von ihm ausging. Das sagt eigentlich schon alles über die durchaus vorhandene Klasse dieses Filmes aus, der trotz der fehlenden Minuten eine ganze Menge zu bieten hat. Wenn man sich dann auch noch den Schnittbericht zu Gemüte führt, dann kann man sich auf eine ungeschnittene Version in deutscher Sprache wirklich freuen, die wohl nur eine Frage der Zeit ist. Die Geschichte wird dann noch um einiges intensiver auf den Betrachter einwirken und vor allem die Gorehounds dürften dann voll auf ihre Kosten kommen, sind doch einige äußerst harte Passagen entfernt worden.

Im Endeffekt kann man Adam Gierasch zu diesem sehr gelungenem Regie-Erstling nur gratulieren, der selbst in seiner gekürzten Version einen absolut sehenswerten Film darstellt, der eine sehr nachhaltige Wirkung beim Zuschauer hinterlässt. Die morbide und sehr düstere Atmosphäre des Filmes ist dabei absolut herausragend und verfehlt auch keineswegs ihre Wirkung auf den Betrachter. Der dramaturgisch mehr als gelungene Spannungsaufbau und solide agierende Darsteller machen diesen Film zu einem echten Horror-Erlebnis, das in einigen Passagen sogar diverse humoristische Einlagen erkennen lässt, die sich aus den jeweiligen Situationen ergeben und die man als sarkastische Situationskomik bezeichnen kann. Und so kann man im Endeffekt von einem äußerst gelungenen Gesamtpaket sprechen, das in allen Belangen voll zu punkten weiß und so für allerfeinste Horror-Unterhaltung sorgt, die man sich keinesfalls entgehen lassen sollte.

Fazit: Adam Gierasch hat mit "Autopsy" einen absolut gelungenen Regie-Erstling an den Start gebracht, der selbst in seiner gekürzten Form überzeugen kann. Eine ungeschnittene Version dieses tollen Horrorfilmes kann man ohne Übertreibung als echtes Brett bezeichnen, handelt es sich bei den entfallenen Szenen doch um Passagen, die vor Härte und Blut nur so strotzen. Die hier gefundene Gesamt-Kombination aus Härte, Atmosphäre und Spannung ist absolut gelungen und bietet ein Horror-Szenario, das jeden Fan begeistern dürfte.

Die DVD:
Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,78:1 (16:9)
Laufzeit: 79 Minuten
Extras: Alternatives Ende, Behind the Scenes, Miss Horrorfest Webisodes

  Kammer der Schrecken
(The Black Room)
mit Stephen Knight, Cassandra Gava, Jimmy Stathis, Clara Perryman, Charlie Young, Geanne Frank, Linnea Quigley, Christopher McDonald, Allison Kale, Edwin Avedissian, Sheila Reid
Regie: Elly Kenner / Norman Thaddeus Vane
Drehbuch: Norman Thaddeus Vane
Kamera: Robert Harmon
Musik: James Ackley / Art Podell
SPIO/JK
USA / 1984

Larry und Robin sind ein junges, glücklich verheiratetes Paar, erfolgreich im Job, zwei wohlgeratene Kinder, alles bestens, wie man meinen sollte. Weil es jedoch im Ehebett nicht mehr so recht zündet, mietet Larry auf eine Zeitungsanzeige hin ein mysteriöses schwarzes Zimmer, die "Kammer der Schrecken", in einem großen Haus in den Hollywood Hills. Er nimmt jedoch nicht seine Frau mit, sondern reißt sich Studentinnen und Anhalterinnen auf, mit denen er dort Sex hat. Dabei wird er heimlich von den skurrilen Vermietern Jason und Bridget beobachtet und fotografiert, und ohne dass Jason es weiß, werden seine Gespielinnen im Anschluss ermordet. Als Robin eines Tages entdeckt, dass Larry sie hintergeht, beginnt auch sie die schwarze Kammer aufzusuchen, um den Spieß umzudrehen - doch darauf haben Jason und Bridget nur gewartet ...


Die CMV Trash Collection bietet ja nun wirklich genügend Titel, die dieser Bezeichnung auch wirklich gerecht werden. Warum allerdings auch vorliegender Film zu dieser Sammlung größtenteils skurriler Filme zählt, ist logisch nicht ganz nachzuvollziehen, da es sich schlicht und ergreifend um eine äußerst schlechte und zudem absolut langweilige Produktion handelt. Dabei kann man noch nicht einmal zwischen gutem und schlechtem Trash unterscheiden, denn "Kammer der Schrecken" ist ganz einfach ein schlechter Film, der noch nicht einmal einen gewissen Unterhaltungswert beinhaltet, der dem Zuschauer ein wenigstens kurzweiliges Filmerlebnis bereiten würde. Das fängt schon mit der hanebüchenen Geschichte an, die im Prinzip noch nicht einmal einen strukturierten Inhalt erkennen lässt, denn nach der Sichtung dieses merkwürdigen Filmes weiß man eigentlich gar nicht so genau, um was es sich hier wirklich gehandelt hat. Als Mittelpunkt der Ereignisse ist im Prinzip die etwas merkwürdige Beziehung eines Ehepaares anzusehen, die prinzipiell eine glückliche Ehe führen, in der wohl lediglich die sexuelle Komponente etwas eingeschlafen ist. Um diesen Aspekt rankt sich dann eine ziemlich an den Haaren herbeigezogene Geschichte, in der es sich um Fremdgehen und ein obskures Geschwisterpaar dreht, das Zimmer für sexwillige Leute vermietet, die ihre Partner betrügen.

Durch das Geschwisterpaar erhält dieses Machwerk dann sogar die Bezeichnung Horror-Thriller, töten sie doch mehrere Menschen, indem sie ihnen das Blut abzapfen, um es sich selbst in die Adern zu pumpen. Das hört sich alles äußerst dämlich und unzusammenhängend an, und genau so wurde auch alles in Szene gesetzt, wodurch man ziemlich schnell erkennt, dass die Macher des Filmes wohl selbst nicht genau wussten, was sie hier eigentlich mitteilen wollten. Zudem ist das gesamte Szenario so dermaßen uninspiriert, wirr und vollkommen langweilig umgesetzt worden, dass der Zuschauer schon nach wenigen Minuten das unbedingte Verlangen verspürt, sich ins Bett zu legen und sanft einzuschlafen. Zu etwas anderem taugt die Geschichte dann auch nicht wirklich, denn so etwas wie Spannung oder Atmosphäre scheint in vorliegendem Fall absolutes Niemandsland darzustellen, noch nicht einmal diverse Ansätze sind zu erkennen.

Und so dümpelt dieser zähe Filmmüll dann so vor sich hin und bietet keinerlei Aspekte, die man auch nur im Entferntesten als positiv bezeichnen könnte. Die Bezeichnung Horror-Thriller kann man getrost vernachlässigen, denn der einzige Horror ist der Film an sich, stehen einem doch teilweise bei so viel Unfähigkeit die Haare zu Berge. Das bezieht sich in erster Linie auf die agierenden Schauspieler, die diese Bezeichnung nun wirklich nicht verdienen. Allerdings muss man ihnen positiv anrechnen, dass ihr dargebotenes Schauspiel sich nahtlos dem nicht vorhandenen Niveau dieses Schundes anpasst, den man hier geboten bekommt. Da kann man sich dann auch ohne viel Fantasie ausmalen, dass die vorhandenen Dialoge nichts anderes als sinnbefreite Schonkost anbieten, die man auch ohne Übertreibung als verbale Umweltverschmutzung bezeichnen kann. Ich will diesen Film wirklich nicht schlechter machen, als er im Endeffekt ist, aber einen solch sinnlosen und langweiligen Rotz bekommt man echt nicht oft geboten. Hier wurde alles falsch gemacht, was man nur falsch machen kann, und ich kann mir eigentlich nur vorstellen, dass die Macher bei der Produktion unter extrem starken Drogeneinfluss gestanden haben müssen, denn anders ist dieses Ergebnis wirklich nicht zu erklären.

Trashfilme können gut oder schlecht sein, aber sie müssen zumindest einen gewissen Unterhaltungswert beinhalten. Da noch nicht einmal dieser Aspekt zum Tragen kommt, kann man "Kammer des Schreckens" ohne jeden Zweifel zu den Machwerken zählen, die ganz einfach nur vollkommen überflüssig erscheinen. Keine Spannung, null Atmosphäre und schon gar kein Humor, das ist das traurige Ergebnis, das man nach der Sichtung dieses Filmes erhält. Und als wenn das nicht schon vernichtend genug wäre, muss man sich auch auf jeden Fall über den enthaltenen Score auslassen, der diese Bezeichnung auch kaum verdient. Was einem hier als musikalische Untermalung verkauft wird, sind größtenteils schrille Töne, die immer wieder eingespielt werden und dem Zuschauer einfach nur auf die Nerven gehen. Phasenweise verspürt man schon eine aufsteigende Agressivität, die man nur schwerlich unterdrücken kann, da diese immer gleichen Töne eine Beleidigung für das eigene Gehör darstellen.

Fazit: Selbst eingefleischte Trash-Liebhaber dürften größte Schwierigkeiten haben, diesem filmischen Müll etwas Positives abgewinnen zu können. Selten bekommt man so etwas Sinnbefreites zu Gesicht, bei dem noch nicht einmal ein einigermaßen nachvollziehbarer Handlungsstrang zu erkennen wäre. "Kammer der Schrecken" ist letztendlich lediglich eine Beleidigung für das menschliche Auge und beinhaltet absolut nichts, was diesen Film auch nur annähernd sehenswert machen würde.

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