Blutiges - Unheimliches - Splatter (21. Mai 2011)

Blutiges - Unheimliches - SplatterBlutiges - Unheimliches - Splatter
21. Mai 2011

Jede Woche sehe ich mir DVDs für den Zauberspiegel an. Das ist oft eine Freude, manchmal eine Qual. Jede Woche ist Gutes, Durchschnittliches und Schlechtes dabei. Aber ich halte eisern durch, um das Material dann zu rezensieren. Jede  Woche nun sammele ich meine Besprechungen und Beobachtungen in dieser Rezensionskolumne. Ich wünsche viel Vergnügen und hoffe, den einen oder anderen nützlichen Hinweis zu geben.


  Last Slumber Party
(The last Slumber Party)
mit Jan Jenson, Nancy Mayer, Joann Whitley, Danny David, Lance Descourez, Paul Amend, David Whitley, Rick Polizi, Marilouiese Michel, Darcy Devine, Barbara Claiborne, Stephen Tyler, Jim Taylor, Claire Cooney
Regie: Stephen Tyler
Drehbuch: Stephen Tyler / Jim Taylor
Kamera: Georges Cardona
Musik: John Brennan / Danilo Bridgens / Firstryke
Ungeprüft
USA / 1987

An ihrem letzten Schultag veranstalten die drei Freundinnen Linda, Tracy und Chris eine Pyjama Party. Ein paar Jungs schauen vorbei, es fliesst reichlich Alkohol und alle haben eine Menge Spass. Doch die Mädchen haben noch einen unentdeckten Besucher, einen verrückten Killer, der heimlich aus der Psychiatrie entkommen konnte. Der Serienmörder ist bewaffnet mit einem Skalpell und schleicht leise von Raum zu Raum. Schon bald hat er seine ersten Opfer gefunden und ein schockierender Alptraum beginnt.

Laut der Inhaltsangabe könnte man hier durchaus davon ausgehen, das man es mit einem interessanten und spannenden Teenie-Slasher zu tun hat, doch schon gleich zu Beginn des Filmes wird ganz klar deutlich, in welche Richtung dieses Machwerk abzielt. Schon mit der ersten Einstellung kann man dabei erahnen, das es sich um eine extrem billige Amateur-Produktion handelt, die sich letztendlich wohl eher auf einem recht niedrigen Niveau ansiedelt. Um es gleich einmal vorwegzunehmen, das Positivste an diesem Film ist der nach gut 70 Minuten einsetzende Abspann, der allerdings zur Freude des Zuschauers 10 Minuten früher einsetzt, als es auf der Rückseite des DVD-Covers zu lesen ist. Viel länger hätte man es aber auch wirklich nicht ausgehalten, denn entpuppt sich die hier erzählte Geschichte doch als vollkommen sinnbefreit und langweilig und entbehrt zudem auch noch jeglichem Unterhaltungswert, den man bei einem solchen Film zumindest erwarten sollte, um ihm wenigstens etwas Gutes abzugewinnen.

Wer schon einmal ein Werk von Jochen Taubert gesehen hat der weiss ganz genau, was der Begriff "filmischer Bodensatz" bedeutet, doch immerhin sind diese Filme nach ca. 20 Bieren einigermaßen unterhaltsam und hinterlassen einen unfreiwillig komischen Eindruck, über den man sich gut amüsieren kann. Doch selbst dieser Aspekt geht "Last Slumber Party" vollkommen ab, denn dieses Werk ist weder komisch noch unfreiwillig unterhaltsam, sondern ganz einfach nur grottenschlecht. Der in dieser Story auftretende Dilletantismus ist dabei so offenkundig, das man nur die Hände über dem Kopf zusammenschlagen kann. Angefangen bei den ganz üblen Darstellern, die diese Bezeichnung nun wirklich nicht verdienen, denn etwas Unbeholfeneres hat man recht selten zu Gesicht bekommen. Sämtliche Akteure übertreffen sich gegenseitig an Unzulänglichkeiten, das Schauspiel als hölzern und ungelenk zu bezeichnen, wäre schon eine maßlose Untertreibung. Dazu passend erscheinen schon fast zwangsläufig die vorhandenen Dialoge, die vor Dummheit nur so strotzen, was aber letztendlich nicht wirklich überraschen kann, hat man dem Film doch auch noch eine deutsche Synchronisation verpasst, die einem Billig-Porno alle Ehre machen würde.

Einzig und allein die auf der Rückseite des DVD-Covers versprochene Gänsehaut-Garantie stellt sich nicht als leere Phrase heraus, denn eine Gänsehaut hat der Zuschauer im Prinzip die gesamte Laufzeit über. Allerdings liegt das weniger an einem gelungenen Spannungsbogen, noch an einer ordentlichen Horror-Atmosphäre, vielmehr liegt das an der Qualität dieses üblen Werkes, das einem automatisch kalte Schauer über den Rücken jagt. Es ist äussert schwierig nachzuvollziehen, das es immer noch viele tolle Filme gibt, die noch nicht auf DVD erschienen sind, aber ein solcher Müll wie dieser es zu einer Veröffentlichung gebracht hat. Beinhaltet die Geschichte doch wirklich rein gar nichts, was eine Sichtung auch nur ansatzweise lohnenswert machen würde. Von Spannung und einer gelungenen Grundstimmung ist nämlich weit und breit keine Spur, ganz egal, wie intensiv man danach sucht. Vielmehr wird man mit einem langweiligen Plot konfrontiert, dem mit dem hanebüchenen Ende die absolute Krone aufgesetzt wird. Selten habe ich einen Film gesehen, der noch nicht einmal etwas guten Trash beinhaltet, so das man einigermaßen auf seine Kosten kommen würde.

"Last Slumber Party" ist sicherlich nicht der schlechteste Film aller Zeiten, wenn man jedoch eine Abstimmung zu diesem Thema durchführen würde, könnte das Werk von Stephen Tyler durchaus in die engere Wahl gelangen, denn der hier an den Tag gelegte Dilletantismus ist schwerlich zu überbieten. Keinerlei Spannung, null Atmosphäre, grottenschlechte Darsteller und eine extrem langweilig umgesetzte Geschichte ergeben einen Gesamteindruck, den man einfach nur als sehr schlecht bezeichnen kann. Letztendlich bekommt man es mit gut 70 Minuten purer Langeweile zu tun, die man sich besser ersparen sollte, da es sich um sinnlos vergeudete Zeit handelt, die man bestimmt viel besser einsetzen kann.

Fazit: Selbst als bekennender Fan von Amateur-und Low Budget Produktionen kann ich hier absolut keine Empfehlung aussprechen, da es überhaupt nichts gibt, was man als positiv bewerten könnte. Da reissen auch die wenigen blutigen Szenen nichts raus, die ausserdem noch mehr als billig erscheinen und keinerlei Unterhaltungswert beinhalten. Im Endeffekt handelt es sich be "Last Slumber Party" um Trash der ganz üblen Sorte, von dem man besser die Finger lassen sollte.

  Neighbor
(Neighbor)
mit America Olivo, Christian Campbell, Lauren Rooney, Pete Postiglione, Joe Aniska, Sarah McCarron, Amy Rutledge, Mink Stole, Meredith Orlow, Giovanna Galdi, Tracy Toth, Robert A. Masciantonio, Stink Fisher, Megan Madsen
Regie: Robert A. Masciantonio
Drehbuch: Robert A. Masciantonio
Kamera: Jeff Schirmer
Musik: Kurt Oldman
Keine Jugendfreigabe
USA / 2009

Für Dan schien das Wochenende perfekt, denn in seinem Haus sollte eine große Party stattfinden. Doch eine geheimnisvolle junge Frau durchkreuzt rigoros seine Pläne. Sie überwältigt ihn und startet, offenbar ohne das geringste Motiv, einen eiskalt-brutalen Folterreigen an dem Musiker. Und als wenn es nicht schon schlimm genug wäre, dass die Psychopatin Dan furchtbaren Schmerzen aussetzt, muss er auch noch miterleben, wie sie nach und nach seine Freunde vor seinen Augen brutal umbringt. Schon bald ist der Punkt erreicht, an dem der junge Mann nur noch seine Erlösung herbeisehnt.

Auch wenn die mir vorliegende deutsche Veröffentlichung dieses Filmes im Gegensatz zur Unrated-Version um 4 Minuten erleichtert wurde, bin ich doch mit einigen Erwartungen an dieses Werk herangegangen, die sich letztendlich aber leider nur teilweise erfüllen konnten. Das liegt aber gar nicht einmal an den fehlenden Härte-Passagen, sondern vielmehr an diversen anderen Unzulänglichkeiten, die streckenweise ziemlich offensichtlich in den Vordergrund treten. Ungeschnitten dürfte dieser Film auf jeden Fall im Bezug auf die Härte absolut empfehlenswert sein, denn wenn man sich einmal den Schnittbericht anschaut kann man schon erahnen, das es hier nicht unbedingt seicht zur Sache geht. In vorliegender Version werden die brutalen Abschnitte allerdings bis auf wenige Ausnahmen immer nur angedeutet, so das Vieles der Fantasie des Zuschauers überlassen ist, der sich seinen eigenen Reim auf die Foltermethoden machen muss, die während der Geschichte zu Tage treten.

Doch die eigentlichen Probleme von "Neighbor" treten hauptsächlich in der Erzählweise des Filmes auf, denn diese kann man nicht unbedingt als sehr straight bezeichnen. Insbesondere im Mittelteil der Story werden dem Betrachter nämlich diverse Zeitsprünge offenbart, die teilweise wirklich für einige Verwirrung sorgen können. So kann man sich an einigen Stellen schwerlich einen Reim darauf machen, ob man sich nun gerade in der realen Gegenwart oder in wirren Albträumen des Opfers Dan befindet, was das Sehvergnügen meiner Meinung nach doch etwas beeinträchtigt. Der zweite Schwachpunkt sind sicherlich die Darsteller, denn bis auf die psychophatische Killerin (America Olivo) erscheinen die Charaktere doch ziemlich blass und zum größten Teil auch äusserst unglaubwürdig. America Olivo jedoch hat mir in der Rolle der Psychphatin ausnehmend gut gefallen, bringt sie durch ihre Darstellung doch auch eine ordentliche Portion Sarkasmus in das Geschehen, zudem beinhalten diverse Passagen auch eine Menge an schwarzem Humor und fast skurriler Situationskomik, was man durchaus als Ausgleich für einige andere Defizite ansehen kann.

So kommt beispielsweise zu keiner Zeit ein wirklich konstanter Spannungsbogen zustande, denn trotz der leicht verwirrenden Abschnitte im Mittelteil der Geschichte ist das Geschehen insgesamt gesehen doch äusserst vorhersehbar. Es fehlt also ein wenig am nötigen Thrill, um eine wirkliche Faszination auf den Zuschauer auszuüben. Dafür bekommt man allerdings eine ziemlich fiese Grundstimmung geboten, an der man sich herrlich erfreuen kann und die streckenweise schon richtig makabere Züge trägt. Dazu trägt auch widerum die Darstellung von America Olivo bei, die anscheinend schon eine diebische Freude an ihren Foltermethoden an den Tag legt, die man auch an ihrem Gesichtsausdruck ablesen kann. Man merkt also, das sich die positiven und negativen Aspekte so ziemlich die Waage halten, weswegen es also auch nicht besonders verwunderlich erscheint, das man letztendlich mit äusserst zwiespältigen Gefühlen aus diesem Film entlassen wird, der einige verdammt gute Ansätze beinhaltet, diese aber keineswegs perfekt herausarbeitet.

Letztendlich ist "Neighbor" auf jeden Fall ein interessanter und teilweise auch gelungener Genrebeitrag, denn man aber auf jeden Fall besser hätte umsetzen können. Vor allem die verwirrenden Abschnitte im Mittelteil haben diesem Werk doch etwas geschadet, was anscheinend als innovative Idee gedacht war, entwickelt sich vielmehr zu einem Schuss, der nach hinten losgegangen ist. Ausserdem sind die doch ziemlich schwachen Darsteller nicht gerade ein Aspekt, der zu einer Aufwertung des durchschnittlichen Gesamtbildes fürht, das der Zuschauer hier erhält. Gerade in diesem Punkt wäre mit etwas mehr Ausdrucksstärke und glaubhafteren Darstellungen eine Menge mehr möglich gewesen. Insbesondere die Opfer der hübschen Psychphaten hinterlassen dabei eine recht unglaubwürdige Opferrolle, was dem Ganzen doch eine Menge an authentischer Wirkung nimmt. Dennoch handelt es sich immer noch um einen Genrebeitrag, den man sich ruhig einmal anschauen sollte, allerdings sollte man dabei erst einmal abwarten, ob in nächster Zeit eine ungeschnittene Version erscheint, damit man das Werk in voller Länge erleben kann.

Fazit: "Neighbor" ist ein Film, der den Zuschauer auf jeden Fall mit sehr zwiespältigen Gefühlen zurücklässt, wechseln sich doch wirklich gelungene Ansätze immer wieder mit sehr offensichtlichen Defiziten ab, die man einfach nicht übersehen kann. Dennoch bietet dieses Werk größtenteils recht kurzweilige Unterhaltung, so das eine Sichtung allemal lohnenswert ist. Im Bezug auf die Härte sollte man die Erwartungen allerdings stark zurückfahren, immerhin wurde die deutsche VÖ um gut 4 Minuten erleichtert.

Die DVD:
Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 2,35:1 (16:9)
Laufzeit: 83 Minuten
Extras: Behind the Scenes, Fight Scene Special, Gag Reel, Special Effects Making Of, Trailer, Trailershow

  Black Serenade
(Tuno Negro)
mit Silke, Jorge Sanz, Fele Martinez, Patxi Freytez, Enrique Villen, Rebecca Cobos, Sergio Pazos, Javier Veiga, Benjamin Seva, Eusebio Poncela, Maribel Verdu, Carla Hidalgo, Paca Gabaldon, Mario Martin, Estrella Zapatero
Regie: Pedro L. Barbero / Vicente J. Martin
Drehbuch: Pedro L. Barbero / Vicente J. Martin
Kamera: Carlos Suarez
Musik: Roque Banos / Alex Martinez
FSK 18
Spanien / 2001

An der Universität der Stadt Salamanca geht ein Killer um. Zum Opfer fallen ihm Studenten, deren Leistungen mangelhaft sind. Als die begabte Studentin Alex in einem Chat auf einen unbekannten stösst, der die traditionsreiche Maske der örtlichen Tuno-Sänger trägt, glaubt sie noch an einen netten Scherz, als ihre Bekanntschaft ihr jedoch Videos aus ihrer näheren Umgebung vorzuführen beginnt, bekommt sie es mit der Angst zu tun. Tatsächlich kommen innerhalb der nächsten Wochen mehrere Studenten aus ihrem Bekanntenkreis auf blutigste Weise ums Leben. Alle Spuren deuten auf einen Raum in der Kathedrale von Salamanca hin, dessen wunderschöne Fresken die Examensarbeit von Alex Geschichtsstudium bilden. In diesem Raum wurden vor über 300 Jahren Gruppen von Minnensängern gefangen gehalten, die dort auf ihren Tod auf dem Scheiterhaufen warten mussten. Doch schon bald muss Alex entdecken, dass nicht die Gefangenen verbrannt wurden. Sie konnten unbemerkt aus der Kammer fliehen - unschuldige wurden dem Feuer geopfert. Nun beginnt ein Wettlauf mit der Zeit. Denn der geheime Weg aus der Kammer scheint gleichzeitig der direkte Weg zur Identität des Killers zu sein. Kann Alex ihn entlarven, bevor sie dran glauben muss?

Es ist doch immer wieder sehr erstaunlich, das es gerade die eher unscheinbaren kleineren Filme sind, die dem Zuschauer zumeist sehr gute Horror-Unterhaltung bieten. Nicht anders verhält es sich bei vorliegender spanischer Produktion, die dem Zuschauer sehr gute Slasherkost made in Europe anbietet. In groben Zügen fühlt man sich dabei nicht gerade selten an die Scream-Trilogie von Wes Craven erinnert, gibt es doch insbesondere im Bezug auf den Geschichtsverlauf einige offensichtliche Ähnlichkeiten zu erkennen. So kann man sich auch darauf einstellen, das der vorliegende Story-Plot nicht unbedingt vor Innovation strotzt, denn großartig Neues bekommt man nicht geboten, dafür jedoch eine gut inszenierte Geschichte, die in erster Linie von ihrem gut gezogenen Spannungsbogen und ihrer größtenteils bedrohlichen Grundstimmung lebt.

Die Macher des Filmes haben es äusserst gut verstanden, den Zuschauer mit etlichen Tatverdächtigen zu konfrontieren, so präsentieren sich im ersten Drittel des Geschehens doch so viele Verdächtige, das man fast schon den Überblick verlieren kann. Andererseits wird dadurch natürlich die Spannung immer hochgehalten und man bekommt erst kurz vor dem Ende die wahre Identität des Mörders offenbart, die bei vielen Leuten sogar für einen echten Überraschungsmoment sorgen könnte. Wenn man allerdings sehr aufmerksam auf diverse Kleinigkeiten achtet kann es auch durchaus passieren, das man aufgrund der Motive des Täters weitaus früher auf dessen Identität stösst, als es einem eigentlich lieb sein kann. Es gibt nämlich durchaus Hinweise, aufgrund derer man dem Mörder ziemlich frühzeitig auf die Spur kommen kann, was dem Film an sich aber keineswegs viel von der vorhandenen Spannung nimmt, die sich im Prinzip wirklich bis zum Ende hochhalten kann und so fpr ein richtig gelungenes Filmvergnügen sorgt.

Besonders erwähnenswert ist auch die sich entfaltende Atmosphäre, hat man doch etliche Passagen schön düster gehalten, was über den Großteil des Geschehens angenehme Schauer beim Betrachter auslösen kann, bekommt man doch ein absolut gelungenes Horror-Feeling geboten, das dem Film insgesamt sehr gut zu Gesicht steht. Auch die versammelte Darsteller-Riege kann sich ohne jeden Zweifel sehen lassen, zukünftige Oscaranwärter bekommt man zwar nicht zu Gesicht, doch das dargebotene Schauspiel ist alles andere als schlecht. Die Akteure agieren zumeist recht authentisch und glaubwürdig, wobei selbstverständlich auch einige eher unlogische Verhaltensweisen auf keinen Fall fehlen dürfen, denn irgenwie gehören diese zu einem Film dieser Art ganz einfach dazu. Zwar stellt "Tuno Negro", wie der Film im Original heisst sicherlich kein filmisches Meisterwerk dar und wird auch ganz sicher nicht das Genre revolutionieren, jedoch braucht sich dieses Werk zu keiner Zeit hinter den üblichen amerikanischen Slashern verstecken.

Insgesamt gesehen handelt es sich um absolut sehenswerte Horrorkost, die allerdings aufgrund ihrer Altersfreigabe ruhig etwas blutiger hätte ausfallen können. Die vorhandenen Morde bekommt man nämlich hauptsächlich nur ansatzweise zu sehen, so das sich der vorhandene Härtegrad der Geschichte in einem überschaubaren Rahmen bewegt. Die soll allerdings nur eine Feststellung und keinesfalls eine größere Kritik sein, denn in seiner Gesamtheit weiss "Black Serenade" auf jeden Fall zu überzeugen und ist nahezu ein Paradebeispiel dafür, das gelungene Slasher nicht zwangsläufig aus Amerika kommen müssen. Meiner Meinung nach hat man es hier mit einem echten Geheimtipp zu tun, der 90 Minuten gute und solide Horror-Unterhaltung bietet, die sich kein echter Fan des Genres entgehen lassen sollte.

Fazit:
"Black Serenade" beinhaltet alle Zutaten, die ein echter Slasher haben muss. Man sollte allerdings nichts Neues erwarten, denn innovative Neuerungen beinhaltet dieses Werk nicht unbedingt. Wer sich allerdings an Altbewährtem erfreuen kann, der sollte diesem Film unbedingt eine Chance geben, da sich die hier gefundene Mixtur jederzeit sehen lassen kann. Eine spannende Geschichte gepaart mit einer erstklassigen Grundstimmung und soliden Akteuren verspricht auf jeden Fall kurzweilige Unterhaltung, die man sich gut zu Gemüte führen kann, ohne dabei seine Zeit zu verschwenden.

  Second Name - Dein Name sei Tod
(El Segundo nombre)
mit Erica Prior, Trae Houlihan, Denis Rafter, Craig Stevenson, John O'Toole, Frank O'Sullivan, Toby Harper, Miguel Monroy, Birgit Bofarull, Richard Collins-Moore, Ian Gibbs, Teresa Gimpera, Craig Hill, Saskia Giro, Alain Cipot
Regie: Paco Plaza
Drehbuch: Ramsey Campbell / Fernando Marlas
Kamera: Pablo Rosso
Musik: Mikel Salas
Keine Jugendfreigabe
Spanien / 2003

Für Daniella, eine selbstbewusste, 25-jährig Frau, bricht durch den Selbstmord ihres Vaters eine Welt zusammen. Was hat ihn, den sie nur als einen lebenslustigen und liebevollen Mann kannte, in den Tod getrieben? Fieberhaft versucht Daniella die letzten Lebenstage ihres Vaters nachzuvollziehen. Bei ihren Nachforschungen stößt sie auf Abgründe, die sie selbst in einem mörderischen Sog erfassen...

 

Zuerst sollte man bei dieser spanischen Produktion darauf hinweisen, das mancher Zuschauer eventuell aufgrund der recht hohen Alterseinstufung mit völlig falschen Erwartungen an diesen Film herangeht, indem er einen recht harten und vielleicht auch blutigen Thriller erwartet, der im aber im Endeffekt nicht geboten wird. Mir persönlich ist Freigabe unerklärlich, denn eine 16er Kennzeichnung wäre in diesem Fall absolut ausreichend gewesen, denn es gibt nun wirklich keinerlei Passagen, die eine solch hohe Einstufung rechtfertigen würden. Wie dem aber auch sei, das soil alles nichts an der vorhandenen Klasse dieses eher ruhigen Thrillers ändern, der zwar über eine recht bedächtige Erzählweise auffällt, aber dennoch ein immemses Maß an Spannung und Intensität aufbauen kann und dadurch eine unglaubliche Faszination auf den Zuschauer ausübt, der sich streckenweise von einer Art Sog ergriffen fühlt, der in mitten in das unheilvolle Geschehen hineinzieht, das sich hier vor seinen Augen abspielt.

Es ist die Geschichte an sich und die in ihr behandelte Thematik die eine extrem fesselnde Wirkung auf den Betrachter ausübt, der man sich beim besten Willen nicht entziehen kann. Dabei vermisst man dann auch gar nicht irgendwelche härteren Passagen, die ich persönlich ehrlich gesagt sogar eher als störend empfunden hätte. Von der ersten Minute an baut die Geschichte eine streckenweise sehr beklemmende und unheimliche Stimmung auf, die sich im Verlauf der Geschehnisse zusehends verdichtet und den Betrachter mit einer Thematik konfrontiert, der man fast schon etwas ungläubig gegenübersteht. Die biblischen Hintergründe des Ganzen verleihen dem Ganzen noch zusätzlich einen äusserst faszinierenden Aspekt, dreht sich doch im Endeffekt alles um eine Art altertümlichen Geheimbund, den man die "Abrahamiten" nennt. Um was für Leute es sich bei dieser Gruppierung handelt, soll an dieser Stelle nicht weiter erörtert werden, um der Spannung keinen Abbruch zu tun. Allerdings können sich Leute, die sich ein wenig mit dem Thema Religion und Bibel auskennen eventuell ahnen, in welche Richtung die Story tendiert.

Doch selbst wenn man mit gewissen Vorahnungen richtig liegen sollte, beeinträchtigt das keineswegs das erstklassige Filmvergnügen, das einem diese spanische Produktion bietet, die unter der Regie von Paco Plaza ([rec], [rec] 2) entstanden ist. Gekonnt wird der Zuschauer hier erst einmal in scheinbarer Sicherheit gehalten, denn auch wenn sich durch den ominösen Selbstmord zu Beginn der Geschichte ein großes Fragezeichen vor einem auftürmt, kann man noch nicht ahnen, mit welch erschreckender Wahrheit man im Laufe der Zeit konfrontiert wird. So harrt man dann auch erst einmal der Dinge die da noch kommen mögen, verspürt aber im Prinzip in jeder einzelnen Einstellung eine immer bedrohlicher werdende Atmosphäre, die einen ganz automatisch mit einer gepflegten Gänsehaut überzieht, die man einfach nicht verhindern kann. Man kann sich dabei eines Gefühles nicht erwehren, das ziemlich großes Unheil ankündigt und man spürt dabei ganz genau, das es sich letztendlich um eine Wahrheit handeln wird, gegen die sich der eigene Verstand massiv auflehnen wird. Und gerade in diesem Aspekt liegt die ganz große Stärke eines Filmes, der trotz seiner eher ruhigen und sehr bedächtigen Erzählstruktur den Betrachter so in seinen Bann zieht, das dieser sich größtenteils als ein Teil des Geschehens sieht und nicht das Gefühl hat, hier lediglich als Zuschauer zu fungieren. So entsteht der Eindruck die Ereignisse selbst mitzuerleben, wodurch man auch gleichzeitig den Schockzustand der Hauptfigur Daniella (Erica Prior) viel besser nachvollziehen kann, als sie die wahren Gründe für den Selbstmord ihres Vaters erfährt.

Sowieso ist es gerade Erica Prior, die hier aus einer Reihe erstklassiger Darsteller noch einmal ganz besonders hervorsticht, denn ist es doch ihrem ausdrucksstarken und überzeugendem Schauspiel zu verdanken, das der Filme eine unglaublich starke Intensität entfaltet und auch der schleichend aufkommende Horror seine ganze Wirkung erzielt. Insbesondere dieser subtile Horror frisst sich richtiggehend im Kopf des Zuschauers fest, die sogartige Wirkung der Ereignisse zieht einen in einen Strudel aus schier unglaublichen Begebenheiten, die zudem noch mit einem bitter-bösen Ende garniert sind, das allerdings einen nahezu perfekten Abschluss darstellt und keinesfalls hätte anders ausfallen dürfen. "Pakt des Blutes", so der Arbeitstitel dieses Filmes stellt also ein sehr intensives Filmerlebnis dar, das den Betrachter sogar körperlich einnehmen kann, wenn man denn bereit ist, sich der Thematik der Geschichte zu öffnen. Ein subtiler Horrorthriller, der eine unglaublich starke Faszination entfacht, die sich fast schon zwangsläufig sehr nachhaltig im Kopf des Zuschauers einnistet, der von den Geschehnissen auch noch äusserst nachhaltig beeindruckt ist.

Fazit: "Second Name - Dein Name sei Tod" ist ein in allen Belangen überzeugender Horrorthriller, der gänzlich ohne übertriebene Härte oder blutige Passagen auskommt. Der hier freigesetzte Horror äusserst sich vielmehr auf subtile Art und Weise, wobei er dem Zuschauer richtiggehend unter die Haut kriecht und sich dort festsetzt. Gerade aufgrund der eher bedächtigen Erzählweise kann sich der aufkommende Horror so richtig entfalten und sorgt für ein Filmerlebnis, das man streckenweise auch körperlich erleben kann. Wer intensive Horrorthriller zu schätzen weiss, die auch uhne explizite Gewaltdarstellungen auskommen, der darf diesen erstklassigen Film auf keinen Fall verpassen.

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