Unser Michel im All - Rezension (PR 2600 Das Thanatos-Programm)

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»Perry Rhodan«-Rezension(en)
Diesmal unter der Lupe: PR 2600 Das Thanatos-Programm

Jede Woche ...
... rezensiere ich Erzeugnisse, die dem ›Perryversum‹ entstammen. Das sind die Hefte der Erstauflage und Bücher, die bei Lizenzpartnern der Perry Rhodan-Redaktion erscheinen.

Mir macht Perry Rhodan großen Spaß und ich möchte die Zauberspiegel-Leser daran teilhaben lassen. Nicht alles ist Gold, aber alles zusammen ergibt einen faszinierenden Kosmos!


Das Thanatos-ProgrammDas Thanatos-Programm
Perry Rhodan 2600
von Uwe Anton

NGZ 1469: In der Galaxis und den Polyport-Domänen herrscht seit den Auseinandersetzungen mit der Frequenz-Monarchie Frieden. Die Superintelligenz ES selber hat sich zurückgezogen, um Kraft zu sammeln.

Bevor Perry Rhodan, der mittlerweile Sonderbeauftragter für die Polyport-Domäne ist und das Amt des Terranischen Regenten dafür abgab, mit der umgebauten BASIS nach Anthuresta aufbricht, hält er in Terrania eine Konferenz ab, die unsanft gestört wird. In der Solaren Residenz (auch STAHLORCHIDEE genannt) brechen plötzlich alle Energien zusammen: die Orchidee stürzt ab. Zu einer Katastrophe kommt es zum Glück nicht. Es stellt sich heraus, dass es auf der Erde, wahrscheinlich sogar im ganzen SOL-System, zur gleichen Zeit solche Ausfälle gab. Man hat keine genaue Erklärung dafür, nimmt aber an, dass die Zunahme von Hyperstürmen mit zur Anhäufung von Raumbeben beitrug.

Von der BASIS kommen Hiobsbotschaften: es gibt sechs Todesopfer zu beklagen. Jeder Fall ist von einem violetten Aureolen-Effekt umgeben und ist auf der Suche nach Perry Rhodan. Ein Fall will wissen, dass sein Sohn in der Basis auf ihn wartet.

Perry und Gucky begeben sich zur BASIS. Die Reise über eine Polyportverbindung verläuft holprig, da die Gravospaltung immer wieder zuschlägt.

Man beschließt, den geplanten Besuch nach Anthuresta trotz Schwierigkeiten in Angriff zu nehmen. Dann bricht ein Teil der Terra-Arkon-Transitstrecke zusammen: das SOL-System ist plötzlich verschwunden.

Nicht viel später taucht ein Fremder in der BASIS auf, der sich als Freund der Terraner ausgibt und vor den Doshanti warnt, die planen, die BASIS auf ihrem Jungfernflug über die Polyportstrecke umzuleiten, abzufangen und zu entführen.

Rhodan erfährt, dass die BASIS mehr Geheimnisse bergen soll, als bislang angenommen. Der Fremde führt den Terraner zu einem Raum, den er nur mit seinem speziellen Controller betreten kann.

Dort trifft er auf seinen Sohn, der ihm eröffnet, dass er nicht mehr der Historiker von ES sei. Zudem habe Delorian das Thanatos-Programm eigenmächtig eingefädelt. Diese und auch letztere Aussagen lassen Rhodan annehmen, dass das Verhältnis zwischen ES und Delorian angespannt ist.

Eine Stimme im Raum übergibt Rhodan den Anzug der Universen. Nur so könne er das Multiversum-Okular bedienen. Als der Terraner den Raum wieder verlässt, ist die Invasion der Doshanti bereits im Gange. Die BASIS wird gestürmt. Mit ihrer Paragabe können sie Panik verbreiten, und die wenigen TARAS der Terraner sind gegen die angreifenden Kampfmaschinen in der absoluten Minderheit. Sie haben keine Chance.

Nach nutzlosen Verteidigungsversuchen gibt Perry Rhodan schließlich den Befehl, die BASIS zu räumen.

Die Besatzung der BASIS befindet sich nun in einem fremden Universum und weit ab von ihrem Ziel auf der Flucht. Und um sie herum tobt eine Raumschlacht.
 
 
Etwas ausführlicher als sonst – da enorm viel in diesem Band angerissen wird – habe ich eine Zusammenfassung gemacht. Noch ist nicht alles dabei, da sehr viel mehr zur Sprache kommt. Doch ganz die Spannung nehmen will ich ja auch nicht!

Der Roman konnte meinen Erwartungen nicht entsprechen, das gleich vorab. Ich denke aber, dass vielmehr die Handlung, die mit dem letzten Zyklus zu einem Ende kam, die neue nicht wirklich aus den Startlöchern brachte. Zu viel wurde mit dem Friede-Freude-Eierkuchen-Effekt zurechtgebogen, ohne wirklich etwas verändert zu haben.
Mit den Polyporthöfen haben die Galaktiker zudem noch ein Hintertürchen in die Hände bekommen, um damit die Hyperimpedanz zu umgehen und im großen Stile zu reisen, um mit entfernten Galaxien erneut Handel zu betreiben.

Vieles klingt interessant, doch Spannung ist anders! Nicht einmal die Handlung konnte mich verzaubern, wie das Frank Borsch mit dem Auftaktband von „STARDUST“ fertigbrachte.

Der Roman ist keinesfalls schlecht geschrieben; er vermag zu unterhalten, ist jedoch weit weg von einem mitreißenden Werk. Ich gestehe dem Exposé-Chef Uwe Anton jedoch zu, dass es keine leichte Aufgabe war, die vielen „neuen“ Handlungsorte aufzustellen, in die Gänge zu bringen, und mit Figuren zu versehen. Vor allem auch, weil damit alter Wein in neuen Schläuchen verkauft wird. Ein paar Beispiele gefällig?

Eine Invasionsmacht, gegen die die Terraner keine Chance haben. - Hm, wo habe ich das doch schon mal gelesen?
 :P 

Erneut tauchen Boten auf – dieses Mal sogar deren zwei –, die in den höchsten Tönen vor einer fremden Macht (den Doshanti in diesem Fall) warnen, einer bislang unbekannten Intelligenzform. - Von Klartext haben diese rätselhaften Warner wohl noch nie gehört?
 
Weitab in der Ferne ist Rhodan gestrandet. Nur das absolute Minimum an Technik und Gefährten stehen ihm zur Verfügung.

Die einzig wirklich neue Einführung ist Reginald Bull als neuer Resident.
Das gibt der Redaktion leider nun die Legimitation, Bully im SOL-System zu belassen, auch wenn sich Rhodan nie darum geschert hat, als er dieses Amt inne hatte. Ich hoffe bloß, dass Bully da nicht versauert! Es wäre schade um die Figur.
Da jedoch im „Neuroversum“-Zyklus auch das heimatliche System wieder vermehrt in den Blickpunkt rückt, nehme ich an, dass meine Befürchtungen unbegründet sind.

Der neue Anzug, das neue Spielzeug von Perry Rhodan, übergeben von einer geheimnisvollen Stimme und mit bislang unbekannten Möglichkeiten versehen: Wieder bekommt der Terraner ein ultimatives Gerät einer höheren Macht, um damit in deren Sinne zu handeln. Hoffentlich geht da der Schuss nicht nach hinten los.
Hoffentlich verkommt es nicht zu einem billigen Gag, wenn aus ausweglosen Situationen gerettet werden muss und einzig der Anzug helfen kann.

Wie ich mich nach der Lektüre von Band 2600 auch immer fühlte, es herrschte vor allem Ernüchterung vor. Nach dem langen Gerede darum – auf Facebook, den Foren und der PR-Seite auch – bin ich froh, dass das wahre Abenteuer nun endlich beginnen kann.
Und eines weiß ich mit Bestimmtheit:
Es kann nur noch besser werden! Ich hoffe, dass die PR-Autoren aus diesem vertrauten und bereits mehrmals angewendeten Szenario neue und spannende Wege gehen werden. Nämlich ihren eigenen.

Es grüßt

Michel

Kommentare  

#16 Larandil 2011-07-04 16:20
zitiere Jonas Hoffmann:
Sie wurden aber nie direkt angegriffen. Ganz im Gegensatz zum Schema F(eldhoff) halt. bzw. zum Schema A diesmal.

PR 400: die vereinigten Schlachtflotten des Imperiums Dabrifa, des Carsualschen Bundes und der Zentral-Galaktischen Union sammeln sich zur Entscheidungsschlacht um das Sol-System. Das Sol-System verschwindet in einer gewaltigen Detonation. Denn Perry Rhodan hatte einen Plan und sah's schon lange kommen ...(Methode Scheer)

PR 2100: im umstrittenen Hayok-Archipel wird von Unbekannten ein Sternenfenster geöffnet. Hindurch kommt der Konquestor Trah Rogue, der zunächst einmal einem Verband arkonidischer Kriegsschiffe zeigt, daß ihre Technik chancenlos ist gegen seine. Dann kündigt er seinen Besuch auf Terra an und nimmt den Planeten in Besitz. Oops. (Methode Feldhoff)
So total neu ist der Griff fremder Mächte nach Terra nun auch nicht ...

zitiere Jonas Hoffmann:
Des Weiteren, worauf ich hinaus wollte, bin halt kein Schreiberling, ist die Fremdbestimmung der Perry unterliegt. Ennerhahl quatscht bedeutungsschwanger, sein verlorener Sohn ebenso und dann der Anzug aus dem Nichts. Das stört. Sowas gabs bei all den von dir aufgezählten Anfängen nicht.

Das ist allerdings wahr. Dieser Ennerhahl steht in der Tradition anderer Boten der Hohen Mächte und jener, die sich dafür halten: er ist erst mal so hilfreich wie ein Rettungsring aus Gußeisen.
#17 Jonas Hoffmann 2011-07-04 16:39
PR 400:
Merkst du den Unterschied? Perry Rhodan war auf die Situation vorbereitet, das hatte sich von langer Hand abgezeichnet diese Entwicklung.

PR 2100: Das ist schon das Machwerk von Robert Feldhoff. Fällt also bereits unter das nicht so tolle Schema F.

PS: Bevor das hier jetzt so weitergeht. Klar gibt es sicher immer mal wieder Paralellen. Und natürlich war auch früher nicht alles Gold was glänzte. KHS bemerkte bzw. Die Crew merkte, dass mit Band 500 das Zyklenschma ala MdI, M87, Gruelfin (auch schon Posbis, Blues waren so aufgebaut nur kleiner) nicht weiter funktionieren konnte und aufgebrochen werden musste.

Genauso ist mit 1399 - 1400 auf den ausufernden Gigantismus reagiert worden. Völlig zurecht.

Naja aber was haben wir diesmal? Mit dem Sternenozean war ein guter Zyklus mit einer guten Idee = HI gelungen, aber dann? Es wurde direkt wieder in den Gigantismus verfallen, der mit der Vernichtung einer Negasphäre ihren absoluten Höhepunkt hatte.
#18 Advok 2011-07-04 17:33
Ich glaube in den Beiträgen vor mir wurde nicht auf das entscheidende Manko von 2600 eingegangen: Delorian (?) hat Wissen, das er zurück hält. Kurz: die Problematik ist konstruiert, PR muss sich erst Wissen erarbeiten, das er bereits haben könnte.
In einer Behörde würde man sogar von Mobbing reden, wenn ein Vorgesetzter (Delorian) bewusst Wissen zurück hält, das ein Untergebener (PR) benötigt, um seine Aufgabe zu erledigen.
Ehrlich: Das will ich nicht lesen.
Die Jubiläumsbände lese ich immer an, um der Serie nicht nur als Sammler, sondern auch als Leser eine Chance zu geben. Schade, in zwei Jahren lese ich also das nächste Heft.
#19 Larandil 2011-07-04 18:15
Ich stelle mir gerade einen Zyklus vor, der damit beginnt, daß ein Bote von ES erscheint ( :zzz ) und Perry eine Botschaft des Alten ausrichtet: "Hallo! Ich steckte da vor ein paar Millionen Jahren derbe in der Klemme, und damals hat mich die Superintelligenz ATZE aus dieser mißlichen Lage befreit. Seit damals schulde ich ATZE einen Großen Gefallen, und jetzt hat ATZE angekündigt, ihn einlösen zu müssen. ATZE braucht einen kampferprobten, aber auch diplomatisch geübten Problemlöser, und ... na ja ... also ich hab' dich ausgeliehen. Pack schnell mal Unterwäsche und ein paar Socken zum Wechseln ein, und dann geht's los."
Und drüben bei ATZE, weiter weg als Hubble gucken kann, wird Perry dann empfangen mit den Worten: "DU bist also Perry Rhodan! Ich hätte gedacht, du bist größer. Hab schon viel von dir gehört. Hier hast du erst mal ein Hammerraumschiff, eine Elitemannschaft, und wenn du sonst noch was brauchst, dann reib an der Lampe ... oder so .. aber ich denke, du schaffst das. Hier in diesem Psispeicher ist alles drin, was du wissen mußt. Oder jedenfalls alles, was ich weiß, bis zum unwichtigsten trivialen Detail am Rande. Sorry. Besser krieg' ich's nicht hin. Und ich sag' dir: wenn du diese Kartoffel für mich aus dem Feuer holst, dann schulde ich dir was ..."

Okay - ATZE ist verhandelbar ... ;-)
#20 Michel 2011-07-04 18:34
:lol:
ATZE ist ja toll. Das wäre mal was!
#21 Jonas Hoffmann 2011-07-04 20:27
@Larandil
Der Problempunkt ist an sich, dass überhaupt jemand auftaucht und Perry irgendein Problem schildert welcher dieser dann lösen müss. :-* :-* :-*

Die Hohen Mächtler sollen sich einfach mal für eine Weile verpissen und die Ameisen unter sich etwas ausfechten lassen. Völlig aus freien Stücken auf beiden Seiten. Für mich braucht es zur Spannung keinen SI-Heini der mich in was reinzieht was mich eigentlich nichts angeht.
#22 Hermes 2011-07-04 21:39
@ Jonas

Aber genau das macht doch PR aus! Dass er eben nicht lustig durch die Gegend gondelt und sich mal eben so mit ein paar Außerirdischen prügelt.

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