Blutiges - Unheimliches - Splatter (13. August 2011)

Blutiges - Unheimliches - SplatterBlutiges - Unheimliches - Splatter
13. August 2011

Jede Woche sehe ich mir DVDs für den Zauberspiegel an. Das ist oft eine Freude, manchmal eine Qual. Jede Woche ist Gutes, Durchschnittliches und Schlechtes dabei. Aber ich halte eisern durch, um das Material dann zu rezensieren. Jede  Woche nun sammele ich meine Besprechungen und Beobachtungen in dieser Rezensionskolumne. Ich wünsche viel Vergnügen und hoffe den einen oder anderen nützlichen Hinweis zu geben.

Die Filme der Woche sind ... The Hole (2009), I'll see you in my Dreams, Scre4m, Die Rückkehr der Zombies

 

The HoleThe Hole
(The Hole)
mit Chriss Massoglia, Haley Bennett, Nathan Gamble, Teri Polo, Bruce Dern, Quinn Lord, John DeSantis, Douglas Chapman, Mark Pawson, Peter Shinkoda, Jonathan Bruce, Merritt Patterson, Ali Cobrin, Chelsea Ricketts, Chord Overstreet
Regie: Joe Dante
Drehbuch: Mark L. Smith
Kamera: Theo van de Sande
Musik: Javier Navarrete
FSK 16
USA / 2009

Niemand sollte diese Falltür finden, niemand sollte sie je wieder öffnen. Doch was sind Vorhängeschlösser und aufgehäuftes altes Zeug gegen die Neugier eines Zehnjährigen.
Lucas und sein älterer Bruder Dane entdecken die seltsame Falltür im Keller ihres neuen Hauses jedenfalls gleich nach dem Einzug. Und öffnen sie natürlich! Ein bodenloser schwarzer Schacht tut sich vor ihnen auf, der sein Geheimnis nicht preisgibt. Dann geschieht etwas Unheimliches. Die schlimmsten Ängste der Jungen materialisieren sich in der Realität und alptraumhafte Gestalten greifen sie an. Dem Abgrund ist etwas wirklich Böses entstiegen...

Manche Türen sollten verschlossen bleiben

 

Regie-Altmeister Joe Dante (Das Tier) hat mit "The Hole" einen wirklich guten-und überzeugenden Genre-Beitrag abgeliefert, an dem freunde spannender Gruselfilme ihre Freude haben dürften. Dabei bin ich aufgrund etlicher eher mittelmäßigen Kritiken mit eher niedrigen Erwartungen an diesen Film herangegangen, um dann umso überraschter festzustellen, das "The Hole" weitaus schlechter dargestellt wird als der Film im Endeffekt ist. Man sollte sich selbstverständlich darüber im Klaren sein, das hier eine Geschichte erzählt wird, in der es nicht um Härte oder Splatter-Gore Effekte geht, man bekommt einen herrlich atmosphärischen Gruselfilm präsentiert, der im letzten Drittel auch noch mit einigen Fantasy-Elementen angereichert wurde. Doch gerade dieser Aspekt scheint einigen Leuten etwas schwerer im Magen zu liegen, wobei diese Passagen doch absolut perfekt in das sehr gute Gesamtgefüge hineinpassen. Schon nach einer eher recht kurzen Einführungsphase entfaltet das Geschehen eine schön düstere Grundstimmung, die genau an dem Punkt beginnt, als die beiden Brüder Dane und Lucas die im Keller ihres neuen Hauses gefundene Falltür öffnen, aus der ihnen eine unendliche Dunkelheit entgegenschlägt. Zusammen mit Nachbarin Julie versuchen die Jungen, das Geheimnis der Dunkelheit zu ergründen und geraten dabei in ziemlich große Gefakr. Ist dem Zuschauer am Anfang noch nicht ganz klar, um welche Art von Bedrohung es sich eigentlich handelt, so kristalliert sich mit zunehmender Laufzeit doch ziemlich schnell heraus, das die scheinbar unendlichen Tiefen der Dunkelheit die Kids mit ihren ureigensten Ängsten konfrontiert, die sich auf verschiedendste Art und Weise manifestieren.

Dante ist es hier meiner Meinung nach hervorragend gelungen, seiner Geschichte das genau richtige Grusel-Feeling zu verpassen, das zudem von einigen wohlplacierten Schockmomenten noch zusätzlich unterstützt wird. Der dabei entstehende Spannungsbogen kann sich wirklich sehen lassen und obwohl man schon einigermaßen zeitig erkennt worauf die mysteriösen Ereignisse hinauslaufen, nimmt das dem geschehen rein gar nichts von der vorhandenen Spannung, die sich bis zum Ende konstant aufrechterhalten kann. Dazu tragen auch die im letzten Drittel auftretenden Fantasy-Elemente bei, die von nicht wenigen Leuten negativ kritisiert werden und deren Meinung nach "The Hole" zu einem familientauglichen Fantasy-Film mutieren lassen. Nun gut, dann könnte man auch Die Nightmare on Elm Street Filme in diese Kategorie einordnen, denn wenn ich an die Auseinandersetzung zwischen Dane und seinem Vater in der Fantasiewelt denke, tun sich doch erstaunliche Parallelen zu den Traumwelten diverser Nightmare-Teile auf, die ja wohl auch eher in den fantasy-bereich einzuordnen sind. Wie dem aber auch sei, es ist natürlich immer Ansichtssache, aber warum wird ein Gruselfilm ohne Härte und Blut gleich als familientauglicher Fantasyfilm eingestuft, wohingegen solche Elemente in harten Horrorfilmen als sehr gelungen bezeichnet werden?

Eigentlich ist das aber auch vollkommen egal, denn die Geschmäcker sind nun einmal verschieden. Doch Dantes Film bietet ein wirklich überzeugendes Gesamtpaket, von dem sich auch eine gleichbleibende Faszination auf den Zuschauer überträgt. Die ganz große Stärke des Filmes ist dabei die wirklich herrlich düstere-und teils schaurige Atmosphäre, die einen auch phasenweise mit einer Gänsehaut überziehen kann. Zudem lässt das Geschehen auch in diversen Passagen bedrohliche Züge erkennen, die dem gewonnenen Gesamteindruck einen noch positiveren Anstrich verleihen. Zu diesem tragen auch die überzeugenden Jung-Darsteller bei, die allesamt einen sehr guten Eindruck hinterlassen und denen man die Freude am Schauspiel anmerkt. Doch das Bete am Film ist meiner Meinung nach der Aspekt, das man den aufsteigenden Horror zumeist nicht wirklich greifen kann, da er sich immer wieder auf die verschiedendsten Arten zu erkennen gibt. Dabei ist es vollkommen egal, ob dies in der Form von Geistererscheinungen oder durch angriffslustige Clown-Puppen geschieht, denn die Wirkung auf den Zuschauer ist dabei gleichbleibend. Und so kann man sich insgesamt gesehen über einen gelungenen Gruselfilm freuen, der eine äusserst kurzweilige und dabei immer spannende Geschichte erzählt.

Letztendlich ist dieser Film von Joe Dante ganz sicher kein revolutioniernder Genre-Beutrag, aber "The Hole" bietet angenehme Gruselkost, die sich als absolut sehenswert entpuppt. Wer allerdings auf Härte und Blut eingestellt ist, wird ganz sicher nicht auf seine Kosten kommen, doch dafür ist die Geschichte auch überhaupt nicht ausgelegt. Dafür bekommt man einen sehenswerten Film serviert, der in erster Linie durch eine hervorragende Atmosphäre zu überzeugen weiss und auch durchgehend spannend inszeniert wurde. Gute Darsteller und eingefügte Fantasy-Elemente runden die ganze sache sehr gut ab und präsentieren insgesamt ein Filmerlebnis, das man sich jederzeit gut anschauen kann, ohne dabei seine Zeit zu verschwenden.

Fazit: Joe Dante hat mit "The Hole" ganz bestimmt kein Meisterwerk des Genres geschaffen, präsentiert aber dem Zuschauer einen Film, der genau das bietet was man von ihm erwarten sollte. Eine gut unterhaltende-und sehr atmosphärische Gruselgeschichte, die mit guten darstellern besetzt ist und über einen sehr gelungenen Spannungsbogen verfügt, der den Zuschauer bis zum Ende in Beschlag nimmt. Ich fühlte mich jedenfalls bestens und sehr kurzweilig unterhalten und kann eine uneingeschränkte Empfehlung für diesen Film aussprechen.

Die DVD:
Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch DTS 5.1, DD 5.1 / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,78:1 (16:9)
Laufzeit: 88 Minuten
Extras: Making Of, Interview mit Cast & Crew, Arbeiten mit 3D am Set, Originaltrailer, Trailershow

  I'll see you in my Dreams
(I'll see you in my Dreams)
mit Adelino Tavares, Sao Jose Correia, Sofia Aparicio, Manuel Joao Vieira, Joao Didelet, Rui Unas, David Almeida, Claudia Jardim, Carlos Alves, Fernando Gomes, Filipe Melo, Raul Oliveira, Paula Diogo
Regie: Miguel Angel Vivas
Drehbuch: Miguel Angel Vivas / Filipe Melo
Kamera: Pedro J. Marquez
Musik: Jose Sanchez-Sanz / Ivan Vivas
Keine Jugendfreigabe
Portugal / 2003

In einem kleinen, abgelegen Dorf in Portugal hält es die Toten nicht in ihren Gräbern. Die wenigen Überlebenden verbarrikadieren sich allabendlich in Darios Schenke. Lucio, dessen Hauptaufgabe darin besteht, tagsüber die Untoten mit seiner Schrotflinte wegzublasen, nimmt sich die Dorfschönheit Nancy mit nach Hause. Dumm nur, dass er seine "tote" Frau im Keller eingeschlossen und ihr nur Kartoffeln zu fressen gegeben hat...

 

Kurzfilme gibt es ja genügend und auch der Zombie-Thematik hat man schon einige gewidmet. Darunter gibt es natürlich gute, aber auch weniger gute Beiträge, wobei dieser portugiesische Beitrag sicherlich zur ersten Gruppe zu zählen ist. Dabei steht hier gar nicht einmal die visuelle Härte im Vordergrund, denn trotz einiger blutiger Momente hält diese sich doch in einem durchaus überschauberen Rahmen. Das ist aber auch gar nicht weiter schlimm, denn ist es doch in vorliegendem Film die Mischung aus Zombiefilm und einer eher tragischen Liebesgeschichte, die die Aufmerksamkeit des Zuschauers auf sich zieht. Diese Kombination macht diesen Kurzfilm sogar zu einem wiklichen Kleinod, das zudem noch mit einer ordentlichen Portion Humor angereichert ist, was dann letztendlich im Zusammenspiel für ein absolut köstliches Filmvergnügen sorgt, das sich dem Betrachter präsentiert.

Dabei äussert sich der Humor insbesondere in teils schon skurriler Situationskomik, die sich vor allem zwischen dem Zombiejäger Lucio und seiner untoten Gemahlin zu erkennen gibt. Wurde diese nämlich aufgrund von ehelicher Untreue gegenüber ihrem Mann von diesem den Zombies vorgeworfen, so fristet sie nun als lebende Tote ein karges zweites Leben im Keller ihres Hauses. Als Lucio dann den Geschlechtsakt mit einer anderen Frau vollzieht, rechnet er sicherlich nicht mit der Eifersucht seiner toten Frau, die sich trotz ihres Zustandes nicht mit den neuen gegebenheiten abfinden will. Die darauf folgenden Ereignisse sorgen dann für wirklich humorige Einlagen, bei denen allerdings auch einige derbe Momente zu erkennen sind, wodurch auch der geneigte Gorehound voll auf seine Kosten kommt. Zwar präsentiert sich hier nicht der Härtegrad eines "Paris by Night of the Living Dead", aber dennoch tun sich einige blutige Momente auf, die auch die hohe Altersfreigabe des Filmes durchaus nachvollziehbar erscheinen lassen.

Regisseur Miguel Angel Vivas hat mit "I'll see you in my Dreams" einen Kurzfilm geschaffen, der trotz der vorhandenen Zombie-Thematik sogar poetische Züge erkennen lässt und zudem während seiner kurzen Laufzeit auch noch Dinge wie Liebe, Leidenschaft und Eifersucht in die Geschichte einbringt. Dabei ist es eigentlich kaum vorstellbar, das in einer so kurzen und knappen Geschichte diese Themen auch nur ansatzweise gut in den Vordergrund gerückt werden können, doch gerade dieses Kunststück ist dem regisseur eindrucksvoll und absolut überzeugend gelungen. Denn obwohl das Geschehen förmlich an einem vorbeifliegt, kommen die verschiedenen Emotionen beim Betrachter an und hinterlassen dabei sogar noch einen äusserst nachhaltigen Eindruck in dessen Gedächtnis.

So kann man letztendlich von einem absolut gelungenem Zombie-Kurzfilm sprechen, der zudem auch noch vom künstlerischen Eindruck her ganz hervorragend in Szene gesetzt wurde. Am meisten überrascht einen dabei die Vielseitigkeit und Komplexität dieses Werkes, das lediglich eine Laufzeit von knapp 20 Minuten hat. Und so kann man schon von einem Paradebeispiel sprechen, wenn es darum geht das man auch eine komplexe Story in einer sehr kurzen Laufzeit unterbringen kann. Letztendlich kann ich eine unbedingte Empfehlung für dieses unterhaltsame Kleinod aussprechen, das man sich unbedingt einmal zu Gemüte führen sollte.

Fazit: Auch wenn ich ansonsten nicht unbedingt ein großer Fan von Kurzfilmen bin, muss ich diesen portugiesischen Beitrag wirklich loben, der dem Zuschauer einmal eine eigenwillige Interpretation der Zombie-Thematik bietet, die thematisch gesehen sogar leichte Ähnlichkeiten zu einem Film wie "Dellamorte, Dellamore" erkennen lässt, was ja nicht gerade als negatives Kompliment zu verstehen ist.

Die DVD:
Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch / Portugiesisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 2,35:1 (16:9)
Laufzeit: 20 Minuten

 

  Scre4m
(Scream 4)
mit Lucy Hale, Roger Jackson, Dane Farwell, Anna Paquin, Kristen Bell, Brittany Robertson, Neve Campbell, Alison Brie, David Arquette, Courteney Cox, Aimee Teegarden, Hayden Panettiere, Emma Roberts, Shenae Grimes, Marielle Jaffe
Regie: Wes Craven
Drehbuch: Kevin Williamson
Kamera: Peter Deming
Musik: Marco Beltrami
FSK 16
USA / 2011

Was ist dein Lieblingshorrorfilm? Mit einem Anruf und einer Stimme, die man nie mehr vergisst, begann die grausame Mordserie in Woodsboro. Seitdem hat Sidney (Neve Campbell) ihre Heimatstadt nicht mehr besucht, doch nun kehrt sie mit gemischten Gefühlen und einem Bestseller über das Verarbeiten der traumatischen Erlebnisse im Gepäck zurück. Ausgerechnet am Jahrestag der grausamen Morde soll sie aus ihrem Buch lesen, was nicht nur Sheriff Dewey (David Arquette) und seine Frau, die Reporterin Gale (Courteney Cox) neben Sidney damals die einzigen Überlebenden in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt. Auch Sidneys Tante (Mary McDonnell), ihre fast erwachsene Cousine Jill (Emma Roberts) sowie deren beste Freunde Kirby (Hayden Panettiere) und Charlie (Rory Culkin) sehen ihrem Besuch mit Freude und Sorge gleichermaßen entgegen.

Mit gutem Grund, denn Sidneys Rückkehr ruft einen alten Bekannten auf den Plan, den die meisten in Woodsboro nur noch als blutigen Mythos oder iPhone-App kennen: der Ghostface-Killer ist zurück und mit ihm seine sadistische Jagd auf Sidney und ihre Freunde! Mittlerweile haben sich jedoch die Regeln für Horrorfilme geändert: Das Unerwartete ist in Zeiten von Remakes und Sequels längst Klischee und auch Jungfrauen werden nicht mehr verschont. Es wird Zeit, dass jemand Neues stirbt

 

Als ich das erste Mal von dem Gerücht hörte, das Altmeister Wes Craven doch noch einen weiteren Scream-Teil auf den Weg bringen wollte, löste das nicht gerade Begeisterung in mir aus. War ich doch der Meinung, das die Geschichte mit dem dritten Teil einen gelungenen und runden Abschluß gefunden hatte und man hätte es dabei belassen sollen. Doch nach der Sichtung des neuen Filmes muss ich ganz ehrlich ansagen, das Craven eine wirklich sehr gute und gelungene Fortsetzung gelungen ist, die dem Zuschauer alles das bietet, was man schon aus der bisherigen Trilogie gewohnt war. Im Normalfall wünscht man sich ja gerade als Horror-Fan, das neue Filme mit innovativen Ideen auf den Markt kommen, allerdings gibt es auch immer wieder Ausnahmen wie es in vorliegendem Film der Fall ist. Craven hat sich nämlich des altbekannten Musters bedient und im Prinzip keinerlei Neuerungen in seine Geschichte einfließen lassen, was manch einem eventuell langweilig erscheinen mag, diesem Werk aber meiner Meinung nach seinen ganz besonderen Reiz verleiht. Und so ist man auch von der ersten Minute an wieder völlig dem wohlbekannten Scream-Fieber verfallen, das einem in der Vergangenheit so schöne und teils auch humorige Horrorkost geliefert hat, an der man sich immer wieder erfreuen kann. Wenn man es nicht wüsste, würde man ehrlich gesagt nicht auf die Idee kommen, das mittlerweile 15 Jahre ins Land gegangen sind, denn der erste Teil der Reihe erschien ja im Jahre 1996. Dies wird einem schon dadurch klar, das sich die drei Hauptdarsteller Neve Campbell, David Arquette und Courteney Cox rein optisch kaum verändert haben, als wenn das Rad der Zeit an ihnen vorbeigegangen wäre, ohne dabei größere Spuren zu hinterlassen.

Sydney besucht zum 15. Jahrestag der Ereignisse aus dem ersten Teil ihre Heimatstadt, wobei es sich um eine Lesereise für ihr erschienenes Buch handelt. Natürlich dauert es nicht besonders lange, bis es wieder die ersten neuen Opfer zu beklagen gibt. Ein neuer Mörder scheint sich an die Fersen von Sydney geheftet zu haben und seine Morde deuten ziemlich schnell darauf hin, das er im Prinzip ein remake der ersten Woodsboro-Morde plant, gleichen sich diese doch auf eine sehr auffällige Art und Weise. Und so werden die drei symphatischen haupt-charakter ein weiteres Mal in ein Szenario verwickelt, das doch erschreckende Ähnlichkeiten mit der Vergangenheit aufweist. Man sieht also, es wird eigentlich nichts Neues geboten und dennoch bietet "Scre4m" genau das, was man sich von diesem Film erwartet hat. Altbekannte-und sehr bewährte Zutaten wurden in eine spannungsgeladene Geschichte gepackt, deren Spannungsbogen sich fast im Minutentakt immer weiterentwickelt, zudem ist das Geschehen mit der typischen "Scream-Atmosphäre" versehen, die man so lieben gelernt hat. Spannende Handlungsabläufe und etliche Morde sorgen dabei für ein ganzzeitig exzellentes Horrorfilm-Erlebnis, das zwar wie schon in den vorherigen Teilen nicht extrem hart und blutig ausfällt, aber dennoch einige gute Momente vorzuweisen hat.

Ausserdem kommt es auch hier wieder zu etlichen humorigen Passagen, denn der Killer weist auch dieses Mal wieder einige recht tölpelhafte Züge auf, so das ihm einige seiner Opfer erst nach mehreren Versuchen zum Opfer fallen und Sydney ihm wie gewöhnt immer wieder entkommen kann. Obwohl es sich hier wirklich um das identische Strickmuster der drei Vorgänger handelt, ist es komischerweise genau das, was man eigentlich sehen will, denn die Scream-reihe braucht keineswegs frisches Blut oder innovative Einflüsse, denn in diesem Fall will man ganz einfach das Altbewährte präsentiert bekommen. Das bezieht sich auch auf die manchmal nicht ganz logischen verhaltensweisen einiger Protagonisten und auch die sich ziemlich dümmlich anstellenden Ordnungshüter dürfen dabei nicht fehlen. Fast selbstverständlich ist auch der Umstand, das während der geschichte etliche verdächtige auftauchen, denn Wes Craven hat auch in diesem fall wieder einmal etliche falsche Fährten gelegt, um die wahre Identität des Killers fast bis zum Ende im Dunkeln zu lassen. Und ehrlich gesagt ist ihm das auch sehr gut gelungen, denn die Preisgabe der Identität kann wirklich für einen echten Überraschungsmoment beim Zuschauer sorgen, eingefleischte Fans der Reihe können aber durch einige Kleinigkeiten auch durchaus auf die Spur des Killers kommen.

Letztendlich hat Craven gut daran getan, doch noch einen vierten teil der beliebten Reihe auf den Weg zu bringen, bekommt man doch eine richtig spannende und interessante Geschichte präsentiert, die zwar das übliche Strickmuster erkennen lässt, aber dadurch rein gar nichts von ihrer Faszination einbüsst. Eigentlich ist sogar eher das Gegenteil der Fall, denn gerade die immer wieder auftretenden Ähnlichkeiten der jeweiligen Scream-Teile machen diese Filme so absolut sehenswert. Was einem bei manch anderen mehrteiligen Reihen eher Langeweile beschert, ist in diesem speziellen Fall als absolutes Markenzeichen anzusehen, macht es diese Filme doch so speziell und bei den Fans so unglaublich beliebt. Craven hat wirklich alles richtig gemacht und seinen Fans eine absolut gelungene Fortsetzung präsentiert, die ganzzeitig beste Horrorkost mit der nötigen Portion Humor anbietet, an der man einfach seinen Spaß haben kann. Und wer weiss, ob dies nun das endgültige Ende war, oder ob nicht noch ein weiterer Teil folgen wird.

Fazit: Es kommt selten genug vor, das man Altbekanntes so sehr zu schätzen weiss, wie es bei den Scream-Filmen der Fall ist. Doch hier will man keine neuerungen, sondern das altbekannte Schema sehen, das diese Reihe so auszeichnet. Dazu gehören natürlich auch die bekannten Darsteller, die den Filmen schon immer ihren persönlichen Stempel aufgedrückt haben. All das hat Regie-Legende Wes Craven berücksichtigt und so eine perfekte Fortsetzung geschaffen, die einen sofort wieder in die Materie einsteigen lässt. Kurzweiliger und spannender Horror-Genuß ist hier vorprogrammiert, so das man den Film bedenkenlos weiterempfehlen kann.

 

  Die Rückkehr der Zombies
(Le Notti del terrore)
mit Karin Well, Gianluigi Chirizzi, Simone Mattioli, Antonella Antiori, Roberto Caporali, Peter Bark, Claudio Zucchet, Anna Valente, Raimondo Barbieri, Mariangela Giordano
Regie: Andrea Bianchi
Drehbuch: Piero Ragnoli
Kamera: Gianfranco Maioletti
Musik: Elsio Mancuso / Berto Pisano
Ungeprüft
Italien / 1981

In einer abgelegenen Prunk-Villa in der Nähe von Rom forscht ein alter Professor und Archäologe nach den Geheimnissen der Etrusker und ihrer mysteriösen Riten. Besonders die Kunst, die Toten ins Leben zurückzurufen, interessiert ihn dabei. Doch noch bevor er die Geheimnisse entschlüsseln kann, entfesselt er die tödlichen Kräfte. Die Toten kriechen aus ihren Gräbern und begeben sich hungrig auf die Suche nach frischem Fleisch. Als der Besitzer der Villa mit einigen befreundeten Pärchen ein paar erholsame Tage auf dem Landsitz verbringen will, wird schnell klar, dass etwas nicht stimmt. Nach mehreren unheimlichen Omen müssen die die Gäste fassungslos feststellen, dass sie der Invasion der gierigen Untoten hilflos ausgeliefert sind.

 

Dieser 1981 erschienene Vertreter des Italo-Zombiefilms besticht nicht gerade durch eine herausragende Story oder brillante Darsteller und beinhaltet sogar einen nicht unwesentlichen Trash-Faktor, dennoch ist "Die Rückkehr der Zombies" meiner Meinung nach zu den sehr guten Vertretern seiner Art zu zählen. Denn auch wenn der Zuschauer hier mit einer eher ziemlich dünnen Rahmenhandlung konfrontiert wird und auch die agierenden Schauspieler nicht unbedingt durch tolle Leistungen auffallen, ist es insbesondere die hervorragende Atmosphäre, die das Werk von Andrea Bianchi auszeichnet. Die fehlende inhaltliche Substanz der geschichte fällt eigentlich nicht sonderlich schwer ins Gewicht, denn das Geschehen ist äusserst unterhaltsam gestaltet und bietet vor allem jede Menge Zombie-Action, denn im Prinzip handelt es sich ganzzeitig um eine wilde Jagd der Untoten nach ihren noch lebenden Opfern. Dabei verfügt das Szenario über einen wirklich ordentlichen Gore-Anteil, über den man sich als Zuschauer nun wirklich nicht beklagen kann, was insbesondere die echten Gorehounds erfreuen dürfte, die auf jeden Fall auf ihre Kosten kommen. Begleitet wird das ganze von einer herrlich bedrohlichen Grundstimmung, die sich im Laufe der Zeit immer stärker verdichtet und bis zum bitteren Ende nicht mehr aus der Geschichte weicht.

Man sollte bei Bianchis Beitrag zum Zombie-Genre allerdings keinen gesteigerten Wert auf logische Abläufe oder normale Verhaltensweisen der Protagonisten legen, denn hier wird dem Betrachter eigentlich genau das Gegenteil serviert, was für manch einen eventuell einen hanebüchenen Eindruck hinterlässt, andererseits aber gerade den extrem hohen Charme dieses Filmes darstellt. So übertrumpfen sich die Darsteller nicht nur in größtenteil sinnbefreiten Verhaltensweisen, durch die sie die Untoten streckenweise förmlich zu diversen Attacken einladen, denn auch im Bezug auf das teilweise dargestellte Overacting und die vorhandene Theatralik befindet man sich anscheinend in einer Art Wettstreit, wer denn nun am besten übertreiben kann. Sind solche Dinge in vielen anderen Filmen vielmehr als eine Art Störfaktor anzusehen, so verleiht es dem Szenario in vorliegendem Fall viel eher jede Menge Charme und wirkt zudem noch absolut passend. Dennoch gibt es auch einen äusserst nervenden Faktor, der vom angeblich 13 Jahre alten Michael dargestellt wird. Dieser Bengel ist nicht nur extrem hässlich, auch hat man wohl noch nie einen älter wirkenden 13-Jährigen gesehen wie in diesem Film. Ausserdem nervt der Bengel durch seine äusserst penetrante Art, so das man sich sein vorzeitiges Ableben förmlich herbeisehnt.

Das ist aber meiner Meinung nach auch schon der einzige negative Kritikpunkt in einem Zombiefilm, der einfach nur jede Menge Spaß macht. Wie in eigentlich allen Italo-Zombiefilmen wird man auch hier mit den verwesten Untoten konfrontiert, die sich optisch beispielsweise von den bläulichen Romero-Untoten vollkommen unterscheiden. Die Masken haben mir dabei sehr gut gefallen und auch die behäbigen Bewegungsabläufe der Menschenfresser vermitteln das genau richtige Feeling, das man aus der damaligen zeit gewöhnt ist, als die rennenden Untoten noch nicht in Mode waren. Ein Aspekt scheint dabei aber besonders interessant, denn obwohl die evolutionäre Weiterentwicklung der lebenden Toten ja eigentlich erst in Romeros "Day of the Dead" aus dem Jahre 1985 zarte Anfänge erkennen lässt, die dann so richtig in "Land of the Dead" (2005) zur Geltung kamen, bedient sich schon Bianchi der Thematik, das die Zombies anscheinend auch nach dem Tod dazu in der Lage sind, logisch zu denken und dementsprechende handlungen zu tätigen. So stellt es keinerlei Problem dar, das sie durch klettern in den ersten Stock des Schlosses eindringen können, oder aber auch mit Werkzeugen wie beispielsweise Äxten auf Türen einschlagen, um sich so Einlass in die Räumlichkeiten zu ermöglichen.

Dies ist ein nicht unwesentlicher Aspekt, der dem Film trotz seines Trash-Anteils auch eine nicht unwesentliche Ernsthaftigkeit verleiht und der Zeit im Prinzip um Einiges vorraus ist. Insgesamt gesehen ist "Die Rückkehr der Zombies" auf jeden Fall einer der besseren Genre-Vertreter, bei dem ansonsten eher negative Punkte als positive Elemente angesehen werden können. Aus heutiger Sicht jagt einem das Geschehen sicherlich nicht mehr den Schrecken ein, wie es 1981 der Fall war, jedoch ziehe ich diesen Klassiker so manch neumodischem Werk jederzeit vor, da sich ganz einfach ein äusserst stimmiges Gesamtbild offenbart, das Härte, Gore und teils unfreiwillige Komik nahezu perfekt miteinander vereint und so für ein äusserst kurzweiliges Filmerlebnis Sorge trägt, das auch nach mittlerweile 30 Jahren nichts von seinem Reiz und dem liebenswerten Charme eingebüsst hat.

Fazit: Andrea Bianchi hat mit "Die Rückkehr der Zombies" nicht unbedingt einen Meilenstein, aber einen sehr guten Vetreter des Genres geschaffen, der mit einer absolut erstklassigen Atmosphäre ausgestattet ist. Über offensichtliche Defizite in der Story kann man hierbei getrost hinwegsehen, denn trotz etlicher Logiklöcher offenbart der Film einen extrem hohen Unterhaltungswert, da seine offenkundigen Schwächen sich in absolute Stärken verwandeln. Streckenweise vollkommen überzogenes Schauspiel und ein äusserst alt aussehender 13-Jähriger sorgen für eine ordentliche Portion unfreiwilliger Komik, die den gesamteindruck des Werkes aber sogar positiv aufwertet.

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