Harry Potter, Bände 6 & 7 - Die Beck-Lesungen
Harry Potter und die Heiligtümer des Todes
Zwangsläufig - nennen wir es ein "Experiment", musste ich mir nach meiner Rezension zur Manteuffel-Lesung der Harry Potter Bände 6 und 7, auch noch
die von Rufus Beck zu Gemüte führen. Der teilt als Sprecher nämlich die Nation - die einen lieben ihn, die anderen wünschten man hätte sich für einen anderen Erzähler entschieden. Ich gehöre, wie man bereits in oben erwähnter Rezension erahnen konnte, eher zur letzteren Gruppe.
Rufus Beck mag ein guter, qualifizierter Sprecher sein - den auch ich mir hin und wieder gerne anhöre. Entsprechend groß war meine Enttäuschung, als ich mir vor Jahren zum ersten Mal Harry Potter und der Stein der Weisen anhörte. Ich bin ein großer Fan, und Beck passte für meine Auffassung so überhaupt nicht zu HP. Ich war letztlich so enttäuscht, dass ich gänzlich darauf verzichtete mir die restlichen Hörbücher auch noch anzuhören.
Nach dem eben gehörten Bänden 6 und 7, muss ich leider gestehen:
Meine Meinung hat sich nicht im Geringsten geändert. Rufus Beck ist zu hektisch, neigt zum Overacting und spielt die wundervolle Geschichte der JK Rowling völlig in den Hintergrund. Sicher, er haucht den verschiedenen Charakteren durchaus Leben ein - das hatte ich mir so aber weder gewünscht, noch vorgestellt während ich die Romane las. Ein Graus, wenn ich das so sagen darf.
Natürlich erfreut sich Beck, gerade als Leser der Harry Potter Hörbücher, großer Beliebtheit - die Frage die sich mir allerdings mittlerweile stellt ist: An was liegt das eigentlich? Ist es Symphatie? Qualität? Oder liegt es vielleicht daran, dass bis vor einer Weile schlicht keine Auswahl zur Rede stand? Eine Altersfrage kann es nicht sein, ich weiß von vielen gleichaltrigen Hörern, daß sie absolute Fans der Beck-Lesungen sind.
Bleibt es wohl wie üblich beim Geschmack hängen. Wo mir persönlich Herr Beck zu kindlich naiv, zu "luftig" liest - eher geeignet für eine jüngere Generation an Fans - empfindet sicherlich manch einer die von mir bevorzugte Manteuffel-Lesung als zu schwer, oder zu erwachsen.
So werden sich wahrscheinlich auch weiterhin die Geister darüber scheiden, ob nun Beck oder Manteuffel das Ideal der Potter-Lesungen sind - dank der heutigen Auswahl ist das aber kein Problem mehr.
Bei mir fällt Rufus Beck allerdings erneut durch.