Berndt-Guben und seine Leihbücher der Jahre 1952 bis 1954 - Manitoba
Berndt-Guben und seine Leihbücher der Jahre 1952 bis 1954
Manitoba
"Manitoba" ist die Geschichte der Indianerkriege nach dem amerikanischen Bürgerkrieg bis zum Tod General Custers. Hauptperson ist ein Halbblut namens Manitoba, das vergeblich versucht, den Frieden zwischen Indianern und Weißen zu bewahren. Mit Manitoba hat Berndt Guben eine Phantasiefigur ähnlich wie Karl Mays Winnetou geschaffen, die er zusammen mit historischen Persönlichkeiten der amerikanischen Geschichte agieren läßt. Das trifft auch für seinen Gegenspieler, den ehemaligen Leutnant Harris zu, der als Widersacher im Indianeramt alle Bemühungen zu einer friedlichen Einigung mit den Ureinwohnern sabotiert.
Auf diese Weise schreibt Guben einen Romanzyklus über den Niedergang der indianischen Zivilisation des 19. Jahrhunderts.
Es handelt sich dabei um folgende Romane:
Manitoba
Da die Bücher ziemlich selten sind, möchte ich etwas über ihren Inhalt erzählen:
Inhalt der Bücher/Story
Die Geschichte beginnt mit dem Halbblut Manitoba, dem Sohn von Häuptling Cayuna und Mary Winfield. Von seiner weißen Mutter erzogen, weigert er sich, den grausamen Initiationsritus der Dakotas mitzumachen und flieht in die Wildnis.
Dort rettet er einem Weißen, der sich später als sein Onkel Tom Winfield herausstellt, das Leben und kommt mit ihm ins Fort, wo er die dortigen Sitten kennenlernt.
Er freundet sich mit Colonel Parker, dem Kommandanten von Fort Laramie an und stößt mit seinem späteren Todfeind Leutnant Harris zusammen.
Er rettet einigen weißen Siedlern, die das Indianerterritorium durchqueren, das Leben und bringt dann seine Mutter in Sicherheit, bevor eine Strafexpedition das Indianerlager zerstört.
Mit seiner Mutter und dem Onkel zieht er nach deren Heimatstadt Boston, wo er studiert und Rechtsanwalt wird.
Immer mehr Siedler und Goldsucher ziehen durchs Indianergebiet und werden von den Indianern angegriffen, obwohl die meisten Stämme friedlich bleiben. Dahinter stecken Wayonatekla, Manitobas jüngerer Bruder und Häuptling Rote Wolke.
Colonel Parker von Fort Laramie bittet Washington um Hilfe und man schickt General Harney, der mit seinem Regiment die Indianer besiegt und mit Manitobas Hilfe einen Frieden aushandelt.
Ohne Genehmigung durch das Indianeramt wird eine "Indianische Republik" gegründet, mit eigener Verfassung und gewähltem Oberhaupt. Eine gemeinsame Truppe aus Indianerpolizei und Soldaten sorgt für den Frieden im Territorium. Dieses historische Experiment endet mit dem Bürgerkieg, als General Harney abziehen muß und Harris vom Indianeramt eine Legalisierung des Indianerstaates verhindert.
Manitoba versucht noch einmal, den Frieden zu bewahren, doch in der Schlacht bei Fort Phil Kearny stirbt der Anführer der Grauen Wölfe, sein Bruder Wayonatekla.
Aus dem Klappentext:
Soldaten, Farmer, gewinnsüchtige Händler, Goldsucher und der mächtige Führer Sitting Bull als Gegner General Custers — das sind die Figuren, die in dem Wild-West-Roman "Der Mann ohne Furcht" einen Kampf ums Dasein führen, der um so härter ist, als es um die letzten Möglichkeiten einer lebenswerten Existenz geht.
Die weiße Grenze schiebt sich unaufhaltsam über den gesamten nordamerikanischen Kontinent — der Kampf geht seiner Endphase entgegen.
Und gemeinsam mit George Custer und Harris stirbt Manitoba bei einem letzten Vermittlungsversuch in der Schlacht von Little Big Horn.
Als Sitting Bull seine Völker zur letzten entscheidenden Schlacht aufruft, in der die tapferen Krieger zunächst siegreich sind, da hat er schon das Schicksal seiner Brüder besiegelt, und für die Reste der ehemals stolzen Beherrscher der amerikanischen Erde bleibt nur das demütigende Dasein in engbegrenzten Reservaten übrig. — Das ist das ergreifende Geschehen, das in diesem Roman abrollt.
Der vorliegende Band stützt sich auf historisches Tatsachenmaterial, deswegen ist es ein wertvolles Buch; aber mehr noch, es werden in ihm die Schicksale großer Männer dargestellt, und das macht das Werk "Der Mann ohne Furcht" zu einem einzigartig spannenden Wild-West-Roman. (Original Klappentext!)
Zusammenfassend möchte ich noch anmerken, dass die Romane meist spannend geschrieben sind und eine große Kenntnis des Autors in der amerikanischen Geschichte und Geographie beweisen, was vermutlich auf die Kriegsgefangenschaft des Autors zurückzuführen ist.
Anmerkung:
Zum besseren Verständnis noch ein kurzer historischer Abriss der Geschichte der Indianer Nordamerikas, die Berndt Guben als Vorwort dieser 3 Romane verfaßt hat.
*) Sprich: Szuh
Soweit der geschichtliche Abriss des Autors zum besseren Verständnis der historischen Hintergründe des Geschehens.
Mir haben die Romane recht gut gefallen denn Guben war ein hervorragender Schriftsteller, der spannend zu schreiben verstand, und der auch die Phantasie seiner Leser zu fesseln vermochte.
Die weiteren Artikel
Kommentare
Ich kenne den Autor bisher nicht. Ob ich ihn lesen mag, weiß ich nicht. Der hier angeführte O-Ton klingt doch sehr pathetisch. Auch der Klappentext zum dritten Band klingt doch sehr seiner Zeit verhaftet.
Deshalb kommt mir Deine persönliche Einschätzung der Romane viel zu kurz. Da hätte ich mir ein bißchen mehr gewünscht, um die Bücher für mich besser einordnen zu können.