Das Auge isst mit - Zur Vorspeise: Titelbilder
Das Auge isst mit
Zur Vorspeise: Titelbilder
Da der Jubiläumsband 2700 immer näher rückt, werde ich mit der nächsten Kolumne ein Fazit ziehen, welches dann alle Bände des Zyklus beinhalten wird. Auch wenn ich über meine Pause nicht glücklich gewesen bin, so ist doch der Zeitpunkt meines Wiedereinstiegs sehr passend. Ein Zyklus endet und einer neuer Zyklus startet, wunderbar.
Ich möchte auch noch Harald Weber danken, der alleine die Stellung gehalten hat. Und meiner Meinung nach mit tollen Beiträgen sehr gut gemeistert hat. Leider hat der Crash der Datenbank viele Artikel verschwinden lassen. Aber zurück zu meinem eigentlichen Thema.
Während meiner Auszeit habe ich immer wieder alte Romane in der Hand gehabt und meine Blicke blieben fast immer an den alten Titelbildern kleben. Wieso ich mir die Bilder angeschaut habe? Weil ich momentan über viele Titelbilder der Heftromane nur noch den Kopf schütteln kann. Perry Rhodan beziehe ich nicht über den Verlag direkt, sondern kaufe mir die Romane im Bahnhofskiosk/Buchladen in Siegen. So ist es unvermeidbar, dass ich auch die Titelbilder anderer Romanreihen sehe. Mal vom Recycling alter Bilder abgesehen, so ist die Qualität mit mangelhaft meiner Meinung nach noch zu höflich umschrieben. Ich kann verstehen, dass das Budget begrenzt ist, aber etwas mehr Qualität könnte doch möglich sein. Wieso nicht einfach auf die halb nackte Frau auf dem Titelbild verzichten? Statt immer wiederkehrender Bilder/Monster des Tages wäre doch auch etwas Atmosphäre oder gar Bezug zum Romaninhalt fein. Vielleicht ist die Antwort auch ganz einfach. Es lohnt sich im Heftromanbereich kaum noch, an der Qualität der Titelbilder zu arbeiten und dem „Künstler“ etwas mehr Geld zukommen zu lassen.
Im Gegensatz zu vielen anderen Romanreihen haben wir es bei Perry Rhodan noch gut getroffen. Die Titelbilder haben in vielen Fällen einen direkten Bezug zur Handlung und sehen meiner Meinung nach auch gut aus. Es gibt immer wieder Schwankungen, was sicher jeder Leser anders beurteilt, denn es ist eine Frage des persönlichen Geschmacks. Swen Papenbrock, Dirk Schulz und Alfred Kelsner liefern Woche für Woche Titelbilder für Perry Rhodan und sie machen ihre Sache gut. Ich gestehe, dass ich über keinerlei künstlerische Ader verfüge und nicht ermessen kann, welcher Aufwand dort betrieben wird und mit welchen Methoden ein solches Bild erstellt wird. Darüber mache ich mir bei der Betrachtung und Bewertung auch keine Gedanken, entweder es gefällt mir oder eben nicht. Aber ich erkenne die Absicht ein Bild an die Handlung anzulehnen und sich auch an Vorgaben aus den Risszeichnungen/Personenbeschreibungen zu halten, damit der Leser erkennt, was dort jetzt abgebildet ist. Diesbezüglich punkten die aktuellen Zeichner bei mir. Natürlich gibt es auch Ausreißer nach unten, wie z.b. das Titelbild zum Roman Der dort abgebildete Protagonist hat eine kaum zu verleugnende Ähnlichkeit mit Thanos aus dem Marvel Universum. Im ersten Moment musste ich schon schmunzeln und habe mich sofort gefragt ob Alfred Kelsner wohl Marvel Fan ist. Es gibt noch weitere Bilder, die mir nicht sonderlich gefallen, aber die positiven Eindrücke überwiegen bei mir. Mal ganz davon abgesehen, dass auch die schlechteren Bilder oft besser sind als viele Bilder anderer Romanreihen.
Bei den älteren Titelbildern komme ich nicht an Johnny Bruck vorbei. Er hat Perry Rhodan über Jahrzehnte mit seinen Bildern geprägt, obwohl nicht bei allen Bildern ein Bezug zum Romaninhalt vorhanden gewesen ist. Mit ist bei der Betrachtung der alten Bilder schnell ins Auge gefallen, dass die Bilder von Johnny Bruck emotionaler wirken können als heutige Bilder. Ein gutes Beispiel ist das Titelbild des Romans 355 Der Doppelagent von Rumal. Dieses Bild zieht mich schon fast in den Roman. Wenn der Roman sprechen könnte, dann würde er wohl „Lies mich“ sagen. Die damaligen Bilder sind auch nicht so auf Hochglanz poliert wie heutige Bilder, was wohl auch an der Zeichentechnik und den Möglichkeiten der Zeit gelegen hat. Wie weiter oben erwähnt, kenne ich mich da aber nicht wirklich aus, wer Ergänzungen oder Berichtigungen hat, immer her damit.
Highlights damals und heute sind für mich die Jubiläumsbände. Mit den großen und teilweise aufwendig gestalteten Bildern erzielen diese Romane eine große Wirkung. Emotional konnten sie mich auch erreichen, besonders wenn die Konterfeis verstorbener Autoren auf diesen Bildern verewigt wurden.
Weitere verstorben Autoren wurden natürlich auch verewigt, aber nicht auf den Jubiläumsbänden.
Diese Bilder ragen für mich persönlich über alle anderen hinaus. Damit aber noch nicht genug. Die PR Titelbilder haben noch mehr Persönlichkeiten auf die Romanvorderseite gebracht. Robin Williams (1439), Dennis Quaid (1536) und Sean Connery (1746) sind nur ein kleiner Auszug. Eine vollständige Liste zu diesen Persönlichkeiten findet ihr in der Perrypedia.
Schaut man sich die riesige Menge an Titelbildern an, dann ist die Bandbreite an verschiedenen Techniken und Vorlieben der Zeichner groß. Mein Favorit ist und bleibt Johnny Bruck. Natürlich hat er bei der großen Menge an Bildern nicht bei jedem eine hohe Qualität abliefern können, aber wenn mich Titelbilder emotional berühren konnten, dann waren es oft seine Bilder. Wie oben geschrieben, bin ich auch aktuell mit der Qualität der Titelbilder zufrieden, vor allem im direkten Vergleich zu den anderen Romanserien steht Rhodan für mich deutlich besser dar.
In der nächsten Kolumne werde ich mich dann ausführlich zum aktuellen Zyklus äußern können. Bis dahin wünsche ich allen Lesern viel Spaß mit Perry Rhodan und seinen Geschichten.
Kommentare
Zitat: Aus dem Gröbsten bist du wohl 'raus. Jetzt kommen noch ein paar Lebensgeschichten ... und der ÜberMegaShowDown, bei dem alles in Scherben fällt und die Terraner wieder auf dem Stand zu Beginn von 2600 landen.
Bis ihnen wieder jemand ans Bein pisst, der es eigentlich inzwischen besser wissen sollte.
Dann gehe ich mal recherchieren, vielleicht finde ich die Satire noch, jetzt hast du mich neugierig gemacht. Oder du thematisierst sie in der Teestunde
Larandil schrieb
Zitat: Ja, die nicht wenig vertretenen Lebensgeschichten. Mittlerweile lese ich bei manchen den ganzen Roman gar nicht mehr, weil es mich einfach langweilt. So konnte ich bei der großen Menge an Romanen, welche ich noch nicht gelesen hatte, einige Seiten sparen.....
Zitat: Naja, so viel Heftroman-Serien gibt es ja nun nicht mehr. Insofern gibt es weniger zu vergleichen, als wie damals.
Zitat: Den Blödsinn mit der halb nackten Frau auf dem Titelbild verstehe ich bis dato immer noch nicht. - Also weg mit ihr und durch ganz nackt ersetzen.
Kommt ja drauf an, was die halb nackte Frau aussagen soll. Bei Maddrax ist sie ein Hinweis auf die Exotik, während sie auf Lassiter ein Hinweis auf verkappten Porno ist.
Gerade bei Maddrax gefallen mir die momentan aktuellen Cover von Bd. 343 und 346 ganz gut.
Dass andere Bilder, Zeichnungen und Fotos als Vorlage genommen und kopiert werden ist ja nichs Neues. In diese Kategorie fallen für mich auch Bilder, in denen "Persönlichkeiten" integriert sind. - Ist natürlich lustig mit dem dazu passenden Titel "Die Stunde der Blender".
Bei den Perry Rhodan-Titelbildern kann man im Allgemeinen sagen, dass diese in letzter Zeit wieder schöner geworden sind, obwohl die den Covern von Maddrax doch hinterherhinken. Gut, bei Maddrax gab es auch eine schlimme, eine sehr schlimme Titelbilder-Zeit, als die Cover nur reihne Computer-Fotomontagen waren.
Bilder mit Weltraumschlachten geben mir weniger, als ein atmosphärisches Bild einer Planetenoberfläche oder Actionszenen mit Protagonisten. Ich sage nur: Unternehmen Stardust.
Dat Dingen hängt bei mir sogar als Fotodruck eingerahmt an der Wand.
Tja, Sheldon und Leonard haben Captain Future an der Wand, ich habe Perry Rhodan...
Ach ne, den Future Captain habe ich ja auch noch...
Bei mir hängt das Titelbild von Band 500 an der Wand. Wenn ich an Johnny Bruck denke, dann kommen mir sofort solche Bilder in den Sinn. Von Captain Future hab ich noch irgendwo die Comet, mit Otho im Vordergund, eingerahmt liegen. Aber die will ich nicht mehr an der Wand haben
zitiere Laurin:
Naja, bei der Bewaffnung die da manche Frau trägt, könnte sie sich ohne Probleme ein weiteres Fell oder so besorgen
Und mal zu den Covern gesagt: Wenn die Zeichner heute bei MARVEL klauen, stehen sie in einer verdammt guten Tradition. Schließlich wurde für die Pop-Art Perry (Rhodan) Comics in den 70ern von MARVEL alles geklaut, was nicht bei Zehn auf den Bäumen war.