Aus aktuellem Anlass - Ein paar Worte zum 7. ›Neo‹-Zyklus
Aus aktuellem Anlass
Ein paar Worte zum 7. ›Neo‹-Zyklus
Geschrieben hat den Band gleich der Exposéautor Frank Borsch selber und erscheint unter dem Titel „Eine neue Erde“.
Vieles soll sich ändern! Unter anderem auch, dass vermehrt auf die Entwicklung der Erde eingegangen wird. –Man ist gespannt.
Anlass genug einen Blick auf den vergangenen Zyklus zu werfen.
Mit der Nummer 61 eröffnete Oliver Plaschka den neuen Zyklus. Obwohl der Geschichte die Eindringlichkeit von Rüdiger Schäfers vorhergehendem Roman fehlte, las er sich gut.
Iwan Goratschin wurde gerettet, nur um anschließend dann doch noch ins Gras zu beißen. -Da muss ihm wohl der Expo-Autor nicht sehr gewogen gewesen sein, grins.
Äußerungen des Regenten, und dass er sich im Besitz eines Duplikators befand, lassen vermuten, dass dies Hinweise zu den Meistern der Insel sind. Das Auftauchen der Methans geht auch in diese Richtung.
Mit Band 62 ging die Geschichte um Thora endlich weiter! Über ein Jahr mussten die Leser darauf warten: Aber es hatte sich gelohnt!
Gelang es auch schon Achim Mehnert mit seinem Taschenheft Nr. 11 „Tod über Derogwanien“ (bzw. Nr. 405 „Rückkehr nach Derogwanien“) mich für die Welt der Puppen zu faszinieren, doppelte hier Michelle Stern gleich nach. In dichten Worten schilderte sie das Leben der Puppen, die ein Unbehagen in mir hervorriefen, wie ich es seit langem in keinem Gruselfilm mehr erspüren durfte.
Auf Facebook gab es Ende 2013 ein paar Bilder über Puppen, die ausrangiert waren und anschließend aufgehängt wurden. Da fehlten Gliedmassen, waren angesengt oder auch gleich verbrannt. Diese Bilder anzusehen war auf eine unerklärliche Art und Weise verstörend, dabei liebe ich Filme wie „Toy Story“!
Meine Überlegung, in der Nacht diesen Platz mit all den Puppen aufzusuchen, weckte in mir größere Frucht, als ein Besuch auf dem Friedhof.
Michelle gelang es, dieses ambivalente Gefühl der Bedrohung und totalen Andersartigkeit genial einzufangen.
Zu herrlich auch Gucky, der mit seinen Sprüchen hin und wieder ein Grinsen auf mein Gesicht zauberte. –Sie waren nicht immer sauber, aber gut allemal.
Ein gelungener Roman.
Dennis Mathiak lieferte mit der 63 seinen Einstand bei NEO. Spannend und unterhaltsam kreierte er eine Handlung, dessen Qualität mich das Taschenheft mit dem ATLAN-Taschenbuch „Versprengte der Unendlichkeit (Polychora III)“ vergleichen ließ, das mir als sehr positiv in Erinnerung geblieben war.
Der Schluss überraschte mich etwas, tauchte ausgerechnet Bully in allerletzter Sekunde als Retter in der Not auf, was bei einer Suche nach der Nadel (spr. Perry) im sprichwörtlichen Heuhaufen (= Milchstrasse), doch sehr grenzwertig erschienen.
Die politischen Ränkespiele, die Ihin da Achran und Pertia ter Galen durchleben mussten, machten die beiden Frauen in meinen Augen nicht wirklich beneidenswert, aber damit wurde eine verdammt gute Story geliefert, geschrieben von Robert Corvus, NEO 64!
Selbst Belinkhar war nicht zu beneiden, befand sie sich nun im Besitz eines Logiksektors. War es den Preis wert?
Atlan, der sich in der EA seit längerer Zeit rar machte, glänzte wenigstens in NEO, aber trotzdem empfand ich ihn nicht als hundert Prozent vertrauenswürdig. Er zeigte gute Ansätze, aber etwas an ihm ließ mich ihn mit Vorsicht genießen.
Obwohl ein sehr politisches Werk, war der Roman sehr dicht, farbig und unterhaltsam geschrieben. Also ein Ritterschlag meinerseits, wenn ich mich so positiv darüber äußere!
Sehr schön die Einführungen der Kapitelgestaltung mit den Prinzipien des Dagor. Ein Mehr an Flair, das die Geschichte des jeweiligen Kapitels immer schön einstimmte.
Was Andrea Bottlinger mit 65 alles aufbot, um die abgestürzte Orbitalstation und ihre Auswirkungen auf den Planeten Arkon II darzustellen, war gigantisch. Sie ließ Perry, Bully und deren Gefährten alle Tiefen des Leids miterleben, die man sich nur vorstellen konnte. Nicht bloß, dass den Bewohnern im wahrsten Sinne des Wortes der Himmel auf den Kopf fiel, nein, sie mussten sich auch mit Feuer, einstürzenden Gebäuden, Giftgasen, Hungersnöten, Erdbeben und Tsunamis herumschlagen.
Sehr eindringlich und auch irgendwie erschreckend geschildert, was den Bewohnern einer brennenden Welt hier zugemutet wurde.
Und ich dachte schon, dass dieses Thema von der PR-Redaktion fallen gelassen würde, nachdem doch ein paar Wochen ins Land gezogen waren, seit das Thema der abgestürzten Orbitalstation behandelt wurde. -Pah, ich ungläubiger, ich.
Alexander Huiskes beehrte den Leser mit der 66 endlich wieder mit einem NEO. Sehr schön. Und gleich mit einem, der sich auf drei Ebenen abspielte. Novaal, der sich auf eine Mission begab. Enban da Mortur mit Nurit auf der Flucht vor der Hand des Regenten, und Theta, die ihrem Gläubiger Sergh da Teffron behilflich sein wollte, indem sie den flüchtigen Adjudant Pertias verfolgte.
Der Roman war sehr flüssig geschrieben und machte einfach Spaß. Die verschiedenen Themen und wie sie gehandhabt wurden – ständige Abwechslung - erhöhten die Spannung zusätzlich und trugen dazu bei, dass man immer wissen wollte, wie es weiterging.
Es fiel mir schwer den Roman Nr. 67 von Oliver Plaschka am Wochenende aus den Händen zu legen! Echt wahr. Da wurde ich reingezogen, durchgeschüttelt und nur unter Zwang wieder ausgespuckt. -Soll ja vorkommen, das einem so was passierte.
Sehr Abwechslungsreich und mit großer Dichte empfand ich die Passagen von Bully und Perry auf dem Horrorschloss, äh, Entschuldigung, bei den Pathis.
Am Schluss des Romans wurde klar, dass Perry die elysische Welt doch noch auf seiner Tour durch das arkonidische System besuchen würde! Chabalh hatte ihn zwar davor gewarnt, nur machte so eine Warnung einen Terraner nur noch neugieriger.
Und ehrlich gesagt mich als Leser auch.
Die Handlung spitzte sich im Roman 68 langsam zu. Die Naats waren aus dem Planungsstadium ihrer Revolte raus und wollten sich nun an Ker’Mekal heranmachen.
Da hatte sich der Neuautor ganz schön ins Zeug gelegt. Man merkte, dass er schon andere Dinge geschrieben hatte. Auch wenn mich der Roman gut unterhielt, bemerkte ich doch Unterschiede zu Plaschka und Corvus – oder meinte dies zumindest festgestellt zu haben. Uwe schrieb schnörkellos und direkt, während die beiden zuvorgenannten in Beschreibungen abdriften, die man eher in einem Buch erwartet.
Solange der Roman unterhaltsam ist, ist das Ziel auf jeden Fall erreicht!
Wie genoss ich diese Episode aus dem NEO-Universum: 69! Es war mir zwar vergönnt diesen in einem Rutsch zu lesen, aber noch so, mit Unterbrechungen, kam ich auf meine Kosten, da ich ohne Schwierigkeiten immer wieder den Faden fand.
Besonders die Szene mit Ishy Matsu und Elnatiner, der sich während eines Einsatzes nicht an die Befehle hielt, war immer wieder zum schmunzeln und bot tolles Kopfkino.
Das Volk der Taa schilderte Michelle sehr fremdartig. Und so, wie die Autorin die Verehrung von Ishimatsu beschrieb, war es ein leichtes ihr zu folgen.
Alle Achtung, der Neuautor Rainer Schorm kam, sah und wirbelte auf. Er ließ einen Sturm in seinem Debutroman 70 auftreten, der es in sich hatte! Damit nicht genug wurde Atlan in der Ich-Form dargestellt, die zu gefallen wusste.
Dies wird hoffentlich der Beginn einer langjährigen Freundschaft mit NEO sein!
NEO 71 (von Christian Montillon) zeigte Atlan über Arkon III und Pertia ter Galen als seine Gegnerin. Nicht nur symbolisch, sondern auch im Dagorkampf. Endlich agierte er mal, wie man es von einem vieltausendjährigen Arkoniden erwarten konnte. Besonnen, knallhart, und dabei versuchte er doch jedes Leben zu retten, das in einem Konflikt zwischen Naats und Arkoniden zu schwer wiegen würde.
Perry musste sich in die Höhle des Löwen begeben, um an Enban ta Mortur zu gelangen, der unwissend als Letzter die Koordinaten des Sonnensystems der Menschen in seinem Gehirn trug.
Damit nicht genug, der Cliffhanger zeigte eine kobaltblaue Walze, die von der Elysischen Welt kommend nach Arkon I flog! Und ein pelziges Wesen, welches dem Terraner den Einstieg öffnete.
So müssen spannende Romane geschrieben sein!
NEO 72 bestand aus zwei Handlungsebenen: Epetran da Ragnaari ist Thema des Vergangenheitsteils. Er war ein Arkonide, der andere sehr herablassend behandelte. Seine Art machte ihn unbeliebt. Er verlor bei Anschlägen sein Archiv, beinahe sein Leben, aber doch seinen Sohn und seinen Enkel endgültig. Dank einer zufälligen Entdeckung bei den Taas, am Faehrlinstitut, kann er sein Archiv retten. War es den Preis wert?
Perry Rhodan traf im Gegenwartsteil auf die Ilts, die auf der elysischen Welt lebten. Sie hofften auf jemanden, der endlich das Versprechen einlöste, welches Pathis I. vor zweitausend Jahren machte. Sie wollten auf die andere Seite der Welt.
Zwei sehr ungleiche Inhalte, die von zwei hervorragenden Autoren - Robert Corvus/Oliver Plaschka - geschrieben wurden. Jeder brachte auf seine Art und Weise die Welt zum leuchten, in der seine Geschichte spielte. Sehr unterschiedliche Handlungsstränge, die doch mehr gemeinsam hatten, als man nach dem Lesen des ersten Teiles haben könnte. Ich bin sehr gespannt auf die Fortsetzung!
Hier ginge es meiner Meinung nach weiter, doch der offizielle Teil des Zyklus ist gemäß Verlautbarung des Verlags mit diesem Roman zu Ende ... Das soll uns jedoch keineswegs stören auch noch einen Blick darauf zu werfen.
Was ich bereits vermutet hatte, wird im Roman 73 über den Regenten bestätigt. Dabei war der Duplikator schon ein Hinweis mit dem Zaunpfahl!
Erneut wurde in diesem Werk Vergangenheit und Gegenwart gemischt, und die Geschehnisse aus früheren Zeiten erwiesen sich als Fixpunkte zum Heute.
Plaschka und Corvus kombinierten gekonnt eine Geschichte, bzw. zwei davon, zu einer spannenden Handlung. Ein Experiment, das man getrost als gelungen bezeichnen darf.
Robert Corvus hatte sich am Colonia-Con soweit geäußert, dass der Vergangenheitsteil von ihm stamme. Ich stellte fest, dass sich mit der Zeit die einzelnen Kapitel zu einem Ganzen vermischten. Das wohl auch aus dem Grund, weil beide Autoren einen ähnlichen Stil pflegten. Mir hat es sehr gefallen, was da geboten wurde!
Einige offenen Fragen wurden beantwortet, aber es wäre nicht Perry Rhodan, wenn dadurch nicht auch gleich wieder neue aufgeworfen wurden.
Mit dem neuen Imperator wurde dem Aufstand der Naats der Teppich unter den Füssen entzogen. Atlan beschloss sich zurück zu ziehen, nicht ohne mit Theta einen letzten Zug zu machen, der sich hoffentlich als positiv für das Imperium herausstellte.
Ein überraschender Kniff der Exporedaktion wurde geliefert. Da überlegte ich mir noch „Das könnt ihr jetzt nicht machen!“, und doch taten sie es. –Hut ab!
Perry Rhodan selber wollte seine Gefährten zuerst alle abholen, um dann einsehen zu müssen, dass dies ein Ding der Unmöglichkeit war. Der Heimweg wurde unter Schwierigkeiten angetreten.
Ich fand den Roman sehr unterhaltsam, auch wenn er sich mit Band 60 nicht vergleichen ließ, worin der Autor zu Topform auflief und einen eindrücklichen und auch farbigen Band ablieferte. Hier musste wirklich viel an Handlung rein und auch abgeschlossen werden. Dadurch ergaben sich einige Kapitel, denen ich gerne länger und auch ausgiebiger meine Aufmerksamkeit geschenkt hätte. Trotzdem kam beim Lesen nie der Eindruck auf, dass die Ereignisse Punkt für Punkt abgearbeitet wurden. Der Roman war sehr unterhaltsam und bereitete Lesespaß. Ein wirklich gelungener Abschluss dieser Staffel.
Was ich schon öfter im stillen Kämmerlein beanstandete: Warum wird mitten in der Handlung ein neuer Zyklus angefangen, bzw. einer beendet?
Mit der Nummer 60 – wir befinden uns im Zyklus „Arkon“, dem zweiten Versuch Rhodans dorthin vorzustoßen – beendete Rüdiger Schäfer seinen Roman mit einem fiesen Cliffhanger. Obwohl es unmittelbar weiterging, hieß das Mäntelchen plötzlich anders, unter dem veröffentlicht wurde.
Warum?
Das selbe am Ende von Band 72, dem sog. Ende des „Epetran“-Zyklus! Plaschka/Corvus bringen ein Thema zum „Abschluss“, aber in Band 73 führt das selbe Autorenteam die Geschichte weiter! Nicht genug damit, auch Rüdiger Schäfer gurkt mit seinem Beitrag 14 Tage später noch im Arkon-System rum, bevor sich Perry Ende 74 endlich wieder auf die Reise ins heimatliche Sonnensystem macht, um dort nach dem Rechten zu sehen.
DAS wäre ein würdiger Zyklusabschluss gewesen!
Auch aus dem Grund, weil sich die Nr. 75 geradezu aufdrängte hier einen neuen Abschnitt, einen neuen Zyklus zu beginnen.
Was sich die PR-Redaktion von dieser Handhabung auch immer verspricht, ich kann sie leider nicht nachvollziehen.
Was ich auch immer wieder als Negativ angesprochen habe: es vergeht in der NEO-Reihe zu wenig Zeit!
Aber lasst mich erklären:
2036 flog die Stardust zum Mond und stieß dort auf die Arkoniden. Seither gab es die Auseinandersetzung mit den chinesischen Mächten, eine Invasion der Fantan, man war auf Topsid – mehr oder weniger -, auf Wanderer und führte zweimal einen Vorstoß nach Arkon durch, beide Male mit zweifelhaftem Ausgang. Und seither sollte gerade ein einziges Jahr vergangen sein?
In der EA flog die Stardust 1971 zum Mond, der Flug nach Wega dagegen wurde erst vier Handlungsjahre später eingeleitet. Der Aufbruch nach Arkon geschah sogar noch später: 1984. Also sage und schreibe vierzehn Jahre Handlung, in der auf der Erde auch eine interne Entwicklung im Hintergrund ablief.
Der NEO-Perry macht das alles innerhalb eines Jahres. Und so wie ich es mitbekommen habe, liebt man ihn auf der Erde trotzdem, auch wenn ich das nicht ganz glauben kann. Natürlich laufen hier bei Homer G. Adams alle Fäden zusammen, aber ich kann mir gut vorstellen, dass Menschen der Erde Angst davor haben, dieses neue Verständnis des wir-sind-nicht-allein-im-All. Man denke nur daran, wie wir heutzutage bereits mit Menschen eines anderen Landes unsere sog. Schwierigkeiten und auch Vorurteile pflegen! Da wird ein Ausserirdischer, mag er noch so menschenähnlich aussehen, ein größeres Unbehagen im Menschen zum Anklingen lassen.
Interessant auch, dass die Autoren sich uneins sind, wie sie kombinierte Technik schildern wollten, sei dies mit Wega-/Erde- oder Arkon-/Erde-Technik. Da war meiner Meinung nach viel zu wenig Zeit vorhanden, um überhaupt etwas in der Richtung zu entwickeln.
Die Stadt Terrania stampfte man in diesen paar Monaten einfach so aus dem Boden. Einzelne Gebäude: warum nicht. Doch so, wie ich mir diese Stadt vorzustellen versuchte, kann die unmöglich in der kurzen Zeit plötzlich gebaut worden sein.
Mit dem neuen Zyklus sollte ja alles besser werden, wie versprochen wurde, und es soll endlich auch einiges an Zeit vergehen. –Da bin ich echt gespannt darauf!
Das Erscheinungsbild (= die Titelbilder) wurden jeweils von Dirk Schulz geprägt. Seit Beginn der Serie stammte jedes Bild aus seinem Computeranimationsprogramm. Sie reichten von gut bis sehr gut. Zwischendurch hatte es mal eines, das etwas aus der Reihe fiel, aber im Grossen und Ganzen wussten seine Bilder das Flair der Serie einzufangen und auch zu gefallen. Und trugen hoffentlich auch zum Erfolg der Serie bei!
Inhalte gab es keine schlechten. Das musste einfach mal gesagt werden. Sie pendelten auf meiner Beurteilungsskala zwischen gut und sehr gut. Mich dünkte eher, dass man sich zu lange mit einem einzigen Thema herumschlug, bevor es endlich weiter ging.
Beim Handlungsstrang um Topsid fiel mir das zum ersten Mal auf. Da dachte ich stellenweise: Macht endlich vorwärts!
Rückblickend musste ich Frank Borsch jedoch Recht geben. Die Handlung benötigte diesen langsamen Aufbau und diese detaillierte Erzählstruktur. Diese breite Erzählweise stellte die Geschichten farbiger und mit größerer Tiefe dar. Etwas, was beim Beginn der EA der Action wegen zum Teil unter den Tisch fiel.
Ob es daran lag, dass nur alle 14 Tage ein Band erschien und daher die Wartezeit dazu führte, dass mich ein Thema zu breit gewalzt dünkte? War gut möglich. Wobei eine häufigere Erscheinungsweise sowohl mein Pensum, wie auch die Arbeitsleistung des Teams von VPM sprengen würde.
Was mich beim ersten Auftauchen von Carfesch missfiel, faszinierte mich wiederum bei den Hinweisen auf die Meister der Insel, so jedenfalls meine persönliche Interpretation. Bei Carfesch empfand ich es als störend, dass diese Figur so früh ihren Einstand in der Serie vollzog.
Natürlich besaß die Reihe einen kosmischen Hintergrund – das ist durch den Namen Perry Rhodan auch gegeben -, aber durch das Auftauchen des Kosmokratendieners wurde mir zu sehr mit dem Zaunpfahl gewunken, dass dem dann auch so sei.
Anders bei den MdI: da wurden bereits Hinweise gelegt, die auf das Wirken dieser Mächte im Hintergrund deuteten (Methans, der Regent, der Duplikator, der alte Perry). Ob und wie sich die entwickeln – falls überhaut – lassen mich die Taschenhefte jedenfalls momentan verschlingen.
Ich kann mir gut vorstellen, dass Frank Borsch zu Anfang nicht abschätzen konnte, wie lange die Serie laufen würde. Aus diesem Grund wurden Dinge und Hinweise und Spuren gelegt, die zwar den Einsatz und die Freude des Expokraten aufzeigten, beim einen oder anderen jedoch zum Missfallen führte, wie bei mir.
Mittlerweile denke ich, ist NEO am Markt gut etabliert. Die Redaktion kann weiträumiger planen und auch größere Risiken eingehen, so dass billiges „name-dropping“ hoffentlich der Vergangenheit angehört.
Immer wieder las man von Lesern, dass NEO zu wenig neu sei, um interessant zu wirken. Andererseits sei sie auch zu ähnlich, um etwas Neues zu bieten.
Beiden Parteien gebe ich unumwunden Recht. Mir erging es zu Anfang auch so. Mittlerweile lese ich einen NEO mit einem ganz anderen Verständnis. Das lag sicher auch daran, weil sich die Geschichte darin anders entwickelten, als bei der EA. Und gemäß KNF soll sie sich noch mehr von der Originalserie entfernen.
Zusammenfassend:
Spätestens mit Band 75, der eine ganz andere Richtung eingeschlagen wird, dürften zumindest jene Leser, die sich über die Ähnlichkeiten aufregten, auf ihre Kosten kommen.
NEO wird auf eine Art neu erfunden, wie es in der EA – und zu Zeiten der sechziger Jahre – gar nie möglich gewesen wäre. Das macht Spaß zu lesen und überrascht auf Altleser, von denen ich keiner bin.
Und seien wir mal ganz deutlich: wer NEO nicht liest – was jedem seine eigene Entscheidung ist, denn man wird nicht dazu gezwungen! – verpasst ein paar verdammt gute Romane!
In dem Sinne: ich wünsche der PR-Redaktion alles Gute zum Geburtstag von NEO. Um es mit den Worten von Buzz Lightyear zu sagen: to infinity and beyond!
Wir lesen uns!
AD ASTRA
Michel
Kommentare
Ich habe früher nie Perry chronologisch gelesen. Da kam mir Neo sehr recht. Seit der Nummer 1 bin ich dabei.
Der Zeitaspekt ist mir auch immer übel aufgestossen. Gefühlt vergehen Jahre, was da so alles passiert. Aber was solls, solange die Romane spannend sind.
Manchmal denke ich weniger Autoren würden der Serie besser gut tun, vielleicht das Profil schärfen.