Unser Michel im All Erinnerungen und Rezension (PR 2579 Der Spieler und die Toten)
Unser Michel im All
Erinnerungen und Rezension
Diesmal unter der Lupe: PR 2579 Der Spieler und die Toten
Erinnerungen und Rezension
Diesmal unter der Lupe: PR 2579 Der Spieler und die Toten
Ernst Vlcek
Die paar wenige Romane, die ich Anfangs 1000er Bände von ihm gelesen hatte, hinterließen keinen bleibenden Eindruck bei mir, als ich vor knapp dreißig Jahren begann PR zu lesen. Anschließend hielt ich mich an die 5. Auflage wie andernorts beschrieben und verließ die Serie, bevor ich an Ernsts offiziellen Einstieg gelangte (509 Die Banditen von Terra im Schwarmzyklus). Aber ich wusste wer Ernst Vlcek war, und dass er in der 1. Ausgabe bei Perry Rhodan schrieb. Sein Name war es dann auch, der mich zum Dämonenkiller greifen ließ, den er zwar unter Pseudonym veröffentlichte, aber es war mehr oder weniger ein offenes Geheimnis, wer hinter dem Namen Paul Wolf steckte. -Es kann gut sein, dass ich von Mythor her die Verbindung hatte, einer Serie, in die ich zwar reinschnupperte, aber nie Fuß fassen konnte.
In dieser Gruselserie lernte ich einen Autor kennen, der zu überzeugen wusste und mit seiner Schreibe einen tiefen Eindruck bei mir hinterließ. Noch heute kenne ich den ersten Satz des ersten Dämonenkiller-Romans: Leichen sind etwas wunderbares.
Diese Aussage kam so unerwartet und überraschend, dass diese Worte seit gut dreißig Jahren in mein Gehirn gemeißelt sind. Nicht nur als Autor selber, sonder auch als Exposéautor, machte Ernst einen tollen Eindruck. Er erfand diese außergewöhnlichen Geschichten also auch noch! Zum Teil auch mit der Unterstützung von Kurt Luif (= Neal Davenport).
Genial, konnte ich da nur sagen!
Wie ich vor wenigen Wochen den Zyklus Die Kosmische Hanse endlich nach vielen, vielen Jahren fertig gelesen hatte, fiel mir auf, dass Ernsts Romane mit der Zeit besser wurden. Waren 1008/1009 und 1022 einigermaßen lesbar, aber nicht wirklich speziell, wurden die Abenteuer um Atlan und sein Weg zurück in die heimatliche Milchstrasse (1051/1066 und 1072) immer besser. Dieser Handlungsabschnitt musste Ernst beim schreiben mehr inspiriert haben, als zu Anfang des Zyklus. Oder die Exposés von Willy Voltz wurden einfach besser. Wie auch immer, die Heftromane machten einen besseren Eindruck und wussten zu gefallen. Sie waren auch spannend und dadurch enorm kurzweilig.
Nach dem unerwarteten Tod von Willy Voltz übernahm Ernst mit Band 1211 die Expose-Redaktion. Eine logische Wahl wie mir schien, hatte er schon mit dem Dämonenkiller und Mythor bewiesen, dass er eine Handlung ausdenken konnte, die zu begeistern wusste. Zuerst mit Thomas Ziegler (1211 bis 1299), anschließend mit Kurt Mahr (1300-1559), dann wieder eine Zeitlang allein (1560-1699), bevor er mit Robert Feldhoff die Exposé bis 1999 gestaltete. Er blieb den Lesern zwar noch eine Zeitlang als Autor erhalten, bevor er dann mit 2231 Klang des Lebens seine Karriere an den berühmten Nagel hängte.
Seinen Lebensabend, den er in aller Ruhe genießen wollte, damit er das schreiben konnte, was er wollte und in der Zeit, die es brauchte, wurde am 22. April 2008 unerwartet abgebrochen. Ernst Vlcek verstarb an diesem Tag unerwartet.
Den größten Teil der Heftromane, die Ernst für die PR-Serie schrieb, habe ich noch vor mir und ich darf gestehen, dass ich mich sehr auf diese Geschichten freue. Vor allem auch, weil die zum Teil auch noch von ihm ausgedacht wurden. Damit bei mir zu gefallen hatte Ernst Vlcek noch nie Schwierigkeiten. Das wird den Autor jedenfalls in meinen Augen noch eine ganze Weile am Leben erhalten.
Zurück aus dem Limbo habe ich mich über den zweiten Teil des Doppelbandes um Alaska Saedelaere gemacht. Hier meine Gedanken dazu:
Eroin Blitzer findet heraus, dass die Raumschiffe, die Tolmar umkreisen, ohne Leben sind. Und das schon seit fast 2500 Jahren! Alles Leben, dem sie auf dem Planeten begegneten, war nicht echt gewesen, sondern nur Projektionen einer mächtigen Entität.
Derweil wohnt Alaska Saedelaere dem mahnenden Schauspiel bei. Die Intensität, hervorgerufen durch die Emotionen der Schauspieler, die direkt in seinen Geist projiziert werden, bringen den Terraner beinahe um. Es gelingt ihm die Flucht, doch Reisen in der Zeit und in andere Realitäten, lassen ihn ernüchtert zurück, da es ihn Dinge sehen lässt, die Alaska so lieber nicht hatte wissen wollen.
Der Roman knüpfte nahtlos an die Geschehnisse der letzten Woche an. Mochte Marc A. Herren auf weite Strecken die Spannung und meine Aufmerksamkeit zu halten, kam das Werk trotzdem nicht an die Qualität des letzten Romans heran. Das Schauspiel verlor für mich etwas von seiner Faszination. Wohl auch, weil es zum Teil gleich zweimal daher kam. Einmal in den Kapitelanfängen, die auch hier unnachahmlich beschrieben wurden, als wären sie Teil einer Theateraufführung. Das zweite Mal aus der Sicht des Teilnehmers, in diesem Sinne Alaska, die einesteils vorweg nahmen, was im Schauspiel noch passieren würde, oder bereits besprochenes erneut wiederholten.
Die Geschehnisse um Samburi Yura und ihrer ersten Mission, an der der Maskenträger in einer Vision teilnahm, werden aufzeigen, ob damit die kosmische Bestimmung und der Atem des Unendlichen für Alaska nun für immer verloren bleibt. Trift die Vision zu wenn es denn keine Pararealität war, die ihm da vorgesetzt wurde dann ist auch Saedelaere nichts anderes als eine ganz normale Figur auf dem kosmischen Schachbrett der hohen Mächte. Ein Werkzeug, ein Mittel zum Zweck. Nicht mehr.
Eroin Blitzer weiß zu gefallen. Mit Fallun Vierauf kommen beide langsam als Personen daher, die dem Status von nur Nebenfiguren überwunden haben. Wenn auch klein an Statur, gewinnen sie langsam an Größe, die sie aus dem Schatten Alaskas treten lassen. Eine vergnügliche Sache, wenn sie ohne den neuen Kapitän der LEUCHTKRAFT Eigeninitiative ergreifen müssen.
Fazit: Kein leichter Roman in seiner Gesamtheit, der aber trotzdem aufzeigt, was der Autor fähig ist aufzutischen. Spannung, Geheimnisse und auch kosmische Begebenheiten wechseln sich ab mit trivialen, menschlichen Gefühlsregungen - die nur menschlich so gar nicht sind wie Hass, Liebe, Macht und Unsterblichkeit.
Nichts für nur so zwischendurch zu lesen, aber gut.
Cover: macht sich mit dem vorhergehenden Roman toll. Wie bereits letzte Woche erwähnt: eine ausgezeichnete Idee für einen Doppelroman.
Swen Papenbrock widerspricht meiner Kritik von letzter Woche bereits mit der Innenillustration von diesem Heft, die mit Hintergrund angefüllt ist. Sehr schöne Sache. Bitte weiter so.
Damit bin ich auch bereits für diese Woche am Schluss angelangt. Ich wünsche einen guten Start in die Woche, verbunden mit einer tollen Zeit.
Viele Grüsse aus dem All
Es grüsst
Michel
In dieser Gruselserie lernte ich einen Autor kennen, der zu überzeugen wusste und mit seiner Schreibe einen tiefen Eindruck bei mir hinterließ. Noch heute kenne ich den ersten Satz des ersten Dämonenkiller-Romans: Leichen sind etwas wunderbares.
Diese Aussage kam so unerwartet und überraschend, dass diese Worte seit gut dreißig Jahren in mein Gehirn gemeißelt sind. Nicht nur als Autor selber, sonder auch als Exposéautor, machte Ernst einen tollen Eindruck. Er erfand diese außergewöhnlichen Geschichten also auch noch! Zum Teil auch mit der Unterstützung von Kurt Luif (= Neal Davenport).
Genial, konnte ich da nur sagen!
Wie ich vor wenigen Wochen den Zyklus Die Kosmische Hanse endlich nach vielen, vielen Jahren fertig gelesen hatte, fiel mir auf, dass Ernsts Romane mit der Zeit besser wurden. Waren 1008/1009 und 1022 einigermaßen lesbar, aber nicht wirklich speziell, wurden die Abenteuer um Atlan und sein Weg zurück in die heimatliche Milchstrasse (1051/1066 und 1072) immer besser. Dieser Handlungsabschnitt musste Ernst beim schreiben mehr inspiriert haben, als zu Anfang des Zyklus. Oder die Exposés von Willy Voltz wurden einfach besser. Wie auch immer, die Heftromane machten einen besseren Eindruck und wussten zu gefallen. Sie waren auch spannend und dadurch enorm kurzweilig.
Nach dem unerwarteten Tod von Willy Voltz übernahm Ernst mit Band 1211 die Expose-Redaktion. Eine logische Wahl wie mir schien, hatte er schon mit dem Dämonenkiller und Mythor bewiesen, dass er eine Handlung ausdenken konnte, die zu begeistern wusste. Zuerst mit Thomas Ziegler (1211 bis 1299), anschließend mit Kurt Mahr (1300-1559), dann wieder eine Zeitlang allein (1560-1699), bevor er mit Robert Feldhoff die Exposé bis 1999 gestaltete. Er blieb den Lesern zwar noch eine Zeitlang als Autor erhalten, bevor er dann mit 2231 Klang des Lebens seine Karriere an den berühmten Nagel hängte.
Seinen Lebensabend, den er in aller Ruhe genießen wollte, damit er das schreiben konnte, was er wollte und in der Zeit, die es brauchte, wurde am 22. April 2008 unerwartet abgebrochen. Ernst Vlcek verstarb an diesem Tag unerwartet.
Den größten Teil der Heftromane, die Ernst für die PR-Serie schrieb, habe ich noch vor mir und ich darf gestehen, dass ich mich sehr auf diese Geschichten freue. Vor allem auch, weil die zum Teil auch noch von ihm ausgedacht wurden. Damit bei mir zu gefallen hatte Ernst Vlcek noch nie Schwierigkeiten. Das wird den Autor jedenfalls in meinen Augen noch eine ganze Weile am Leben erhalten.
Zurück aus dem Limbo habe ich mich über den zweiten Teil des Doppelbandes um Alaska Saedelaere gemacht. Hier meine Gedanken dazu:
Eroin Blitzer findet heraus, dass die Raumschiffe, die Tolmar umkreisen, ohne Leben sind. Und das schon seit fast 2500 Jahren! Alles Leben, dem sie auf dem Planeten begegneten, war nicht echt gewesen, sondern nur Projektionen einer mächtigen Entität.
Derweil wohnt Alaska Saedelaere dem mahnenden Schauspiel bei. Die Intensität, hervorgerufen durch die Emotionen der Schauspieler, die direkt in seinen Geist projiziert werden, bringen den Terraner beinahe um. Es gelingt ihm die Flucht, doch Reisen in der Zeit und in andere Realitäten, lassen ihn ernüchtert zurück, da es ihn Dinge sehen lässt, die Alaska so lieber nicht hatte wissen wollen.
Der Roman knüpfte nahtlos an die Geschehnisse der letzten Woche an. Mochte Marc A. Herren auf weite Strecken die Spannung und meine Aufmerksamkeit zu halten, kam das Werk trotzdem nicht an die Qualität des letzten Romans heran. Das Schauspiel verlor für mich etwas von seiner Faszination. Wohl auch, weil es zum Teil gleich zweimal daher kam. Einmal in den Kapitelanfängen, die auch hier unnachahmlich beschrieben wurden, als wären sie Teil einer Theateraufführung. Das zweite Mal aus der Sicht des Teilnehmers, in diesem Sinne Alaska, die einesteils vorweg nahmen, was im Schauspiel noch passieren würde, oder bereits besprochenes erneut wiederholten.
Die Geschehnisse um Samburi Yura und ihrer ersten Mission, an der der Maskenträger in einer Vision teilnahm, werden aufzeigen, ob damit die kosmische Bestimmung und der Atem des Unendlichen für Alaska nun für immer verloren bleibt. Trift die Vision zu wenn es denn keine Pararealität war, die ihm da vorgesetzt wurde dann ist auch Saedelaere nichts anderes als eine ganz normale Figur auf dem kosmischen Schachbrett der hohen Mächte. Ein Werkzeug, ein Mittel zum Zweck. Nicht mehr.
Eroin Blitzer weiß zu gefallen. Mit Fallun Vierauf kommen beide langsam als Personen daher, die dem Status von nur Nebenfiguren überwunden haben. Wenn auch klein an Statur, gewinnen sie langsam an Größe, die sie aus dem Schatten Alaskas treten lassen. Eine vergnügliche Sache, wenn sie ohne den neuen Kapitän der LEUCHTKRAFT Eigeninitiative ergreifen müssen.
Fazit: Kein leichter Roman in seiner Gesamtheit, der aber trotzdem aufzeigt, was der Autor fähig ist aufzutischen. Spannung, Geheimnisse und auch kosmische Begebenheiten wechseln sich ab mit trivialen, menschlichen Gefühlsregungen - die nur menschlich so gar nicht sind wie Hass, Liebe, Macht und Unsterblichkeit.
Nichts für nur so zwischendurch zu lesen, aber gut.
Cover: macht sich mit dem vorhergehenden Roman toll. Wie bereits letzte Woche erwähnt: eine ausgezeichnete Idee für einen Doppelroman.
Swen Papenbrock widerspricht meiner Kritik von letzter Woche bereits mit der Innenillustration von diesem Heft, die mit Hintergrund angefüllt ist. Sehr schöne Sache. Bitte weiter so.
Damit bin ich auch bereits für diese Woche am Schluss angelangt. Ich wünsche einen guten Start in die Woche, verbunden mit einer tollen Zeit.
Viele Grüsse aus dem All
Es grüsst
Michel
Kommentare
Wo du recht hast, da hast du recht.