... Richard Wunderer über seine Karriere im allgemeinen und Rick Masters
... Richard Wunderer ...
... über seine Karriere im allgemeinen und Rick Masters
Von 1973 an war ich privat für etwa 10 Jahre mit M. R. Heinze liiert, was auch zu mancher beruflicher Zusammenarbeit führte. Wir blieben stets in engem Kontakt, auch nach der privaten Trennung, hatten aber keine beruflichen gemeinsamen Projekte mehr. Kontakt besteht bis heute.Zunächst sprachen wir mit Richard Wunderer über seine Karriere und über Rick Masters. Es folgen ein paar Fragen zu Monstrula, die sich zum Teil auch an M. R. Heinze richten (der zu diesem Interview auch eine kurze, knappe Ergänzung beiträgt). Dazu ein paar Fragen zu seinem Engagement bei John Sinclair und dem Gespenster-Krimi (8.11).Mittlerweile lebe ich bei Köln allein mit zwei Hunden.
Aufzählung meiner diversen Arbeiten in Kürze: Krimi-Hefte, Liebesromane, Heimatromane, Fürstenromane, Adelsromanem, Arztromane, Übersetzung amerikanischer Taschenbücher (Kojak, Romane für Bastei, Kriminal- und Gerichtsberichte aus USA), Umarbeitung von US-Drehbüchern für TV-Serien zu deutschen TB-Romanen (Kojak, Traumschiff)."
: Als Jugendlicher verschlang ich massenhaft Krimihefte und kam irgendwann auf die Idee, selbst eines zu schreiben. Das wurde tatsächlich von einem Verlag gekauft - und von da an ging's bergab, wie Hildegard Knef in einem ihrer Lieder sang. Zu Horror kam ich durch den damaligen Cheflektor vom Kelter-Verlag, Herrn Spanke, der mich durch meine Krimihefte kannte. Er wollte auf die Horror-Welle aufspringen und setzte mich dafür ein.
: Ich habe mich stets bemüht, mein Bestes zu geben - und das in sämtlichen Sparten, für die ich geschrieben habe. Der Heftroman hatte seine Berechtigung als preiswerter Lesestoff, der erheblich besser war als sein Ruf.
: Das waren gezielte Diskussionen, bei denen Herr Heinze stets exakte Vorstellungen hatte. Im Nachhinein kann ich allerdings nur sagen, dass er stets Recht hatte (der richtige Instinkt).
ergänzt kurz und knapp: Dem kann ich mich nur anschließen
:Diese Serie wurde vom Marken-Verlag und nicht von mir entwickelt. Ich war nur Autor. Bis zur Einstellung der Serie durch den Verlag habe ich regelmäßig Romane dafür geliefert. Zu der Frage nach den Autoren fehlen mir alle Informationen.
:Mehr oder weniger freiwillig Privatleben, da es so gut wie keine Arbeitsmöglichkeiten auf meinen angestammten Gebieten mehr gibt.
:Die Frage ist kaum zu beantworten. Den Beruf des Heftautors (als Vollzeit-Beruf) gibt es aufgrund der heutigen Medienlandschaft ja gar nicht mehr. Rückblickend sage ich, dass ich den für mich richtigen Beruf hatte und nichts daran ändern würde. Heute als junger Mann würde ich sicher auch wieder in den Autorenberuf einsteigen, allerdings zeitgemäß vermutlich beim Fernsehen.
: Ich habe mich bei aller Phantasie stets bemüht, möglichst realistisch zu bleiben nach dem Motto: So könnte es tatsächlich jederzeit und jedermann passieren. Daher wollte ich unsere Welt nicht verlassen. Das wäre mir zu phantastisch gewesen.
: Der Verlag stellte von Anfang an klar, dass er von mir mehr als einen Roman für Geister Krimi haben wollte. Um mir nicht für jeden Roman einen neuen Helden ausdenken zu müssen und um dem Leser eine vertraute Figur zu bieten, habe ich mich für eine wiederkehrende Hauptperson entschieden - Rick Masters, ein Privatdetektiv, der mehr oder weniger zufällig ins Übersinnliche stolpert und hier ein neues Betätigungsfeld findet.
:Da man als Autor alles in der Hand hat, ist es nicht schwer, seinem Helden einerseits eine Waffe bzw. Waffen zur Verfügung zu stellen, andererseits zu bestimmen, wann diese Waffe versagt.
:Ein Vampir ist ein Vampir, ein Werwolf ist ein Werwolf. Darüber kann man natürlich gern schreiben, aber es wiederholt sich. Löst man sich davon, kann man andere Figuren erfinden, die vielleicht spannender sind.
:Einerseits wollte ich fest eingeführte Personen haben, die dem Leser vertraut sind, und das sollten eben nicht allzu viele sein, damit der Leser sie gut kennen lernt. Andererseits fand ich, dass übersinnliche Phänomene weitgehend im Verborgenen auftreten und auch so bekämpft werden, d.h. dass nicht allzu viele Personen eingeweiht sein sollten.
:Da man als Autor alles in der Hand hat, ist es nicht schwer, seinem Helden einerseits eine Waffe bzw. Waffen zur Verfügung zu stellen, andererseits zu bestimmen, wann diese Waffe versagt.
:Ein Vampir ist ein Vampir, ein Werwolf ist ein Werwolf. Darüber kann man natürlich gern schreiben, aber es wiederholt sich. Löst man sich davon, kann man andere Figuren erfinden, die vielleicht spannender sind.
:Einerseits wollte ich fest eingeführte Personen haben, die dem Leser vertraut sind, und das sollten eben nicht allzu viele sein, damit der Leser sie gut kennen lernt. Andererseits fand ich, dass übersinnliche Phänomene weitgehend im Verborgenen auftreten und auch so bekämpft werden, d.h. dass nicht allzu viele Personen eingeweiht sein sollten.
: Gute Frage, die ich mir damals beim Schreiben gar nicht gestellt habe. Wahrscheinlich wollte ich das Prinzip aller Heftromane wahren, dass jeder Roman in sich abgeschlossen sein soll. Das schließt weitgehend einen Gegner aus, der immer wieder entkommt und in den nächsten Romanen wiederkehrt.
: Ich war stets mit den Rick Masters Romanen zufrieden und bin es auch heute noch. Also würde ich nachträglich nichts ändern. Neue Abenteuer kann ich mir allerdings nicht vorstellen. Vielleicht liegt das an meinem Alter.
Kommentare
Allerdings irrt sich Wunderer bezüglich seiner schriftstellerischen Tätigkeit bei der Zeitkugel. Er hat nur vier Romane verfasst, Band 22 (von 90) war sein Letzter. Er blieb nicht bis zum Ende dabei.
Dazu hätte ich gerne noch mehr von M. R. Heinze erfahren.
Was M. R. Heinze angeht. Im zweiten Teil des Interviews äußert sich dann auch M. R. Heinze ausführlicher, insbesondere was die Arbeit an Monstrula angeht. Aber auch hier planen wir ein etwas ausführlicheres Interview.
Was mich interessieren würde: Welche Reihen hat Richard Wunderer bei Bastei denn als Lektor betreut? Ich kann mich nicht erinneren, seinen Namen jemals im Impressum eines Romans gelesen zu haben.
- Danke für das Lob von "romancier". Da ich als Lektor bei Bastei im Jahr 1973 nur einen Monat arbeitete, bekam ich nur verschiedene kleinere Aufgaben zugewiesen, die in keinem Impressum auftauchten.