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... Ingo Löchel über Zombies im »Wilden Westen«, Blitz und Zeit

Ingo Löchel... Ingo Löchel ...
... über Zombies im »Wilden Westen«, Blitz und Zeit

Über Jahre hinweg war Ingo Löchel eine Stütze des Zauberspiegel. Nun reduziert er sein Engagement, ohne jedoch ganz zu verschwinden.

Dem Grund für das Eindampfen seines Engagements gehen wir mit einem dreiteiligen Interview auf den Grund. Dabei geht es zunächst um Zombies im Wilden Westen ...


Zauberspiegel: In diesem Jahr erscheinen gleich mehrere Serien von Dir als Printausgabe und als Ebook. Kannst Du uns darüber etwas erzählen?
Ingo Löchel: Stimmt. Im Sommer 2015 geht es mit der Horror-Serie FREDERIK DARKSTONE im Beyond Affinity Verlag los. Im Spätsommer 2015 erscheint meine neue Serie, die Horror-Western-Serie DEAD CITY im Elvea Verlag.
Und im Herbst 2015 folgt dann noch die Horror-Serie ERBEN DES BLUTES, die ebenfalls  im  Beyond Affinity Verlag veröffentlicht wird.

Zauberspiegel: Wie ist die Erscheinungsweise der Serien?
Ingo Löchel: Es werden zu jeder Serie erst einmal zwei Romane pro Jahr erscheinen.

Zauberspiegel: Schreibst Du jeden Tag an Deinen Serien?
Ingo Löchel: Ja, ansonsten würde ich mit den Romanen nie fertig werden. Da muss schon ein bisschen Disziplin dahinter sein. Sonst klappt das nicht.
Aus diesem Grund musste ich auch die Mitarbeit beim Zauberspiegel erheblich reduzieren. Denn irgendwo muss die Zeit herkommen und eingespart werden, die ich für das Schreiben der Romane benötige.

Zauberspiegel: Schreibst Du abwechselnd an den Serien?
Ingo Löchel: Ja. Am 30. Juni geht die Endfassung des Romans A GUN FOR HIRE  an den Elvea Verlag.
Ab Juli setze ich mich dann an den zweiten DARKSTONE-Roman. Dann folgt der zweite Band zur Serie ERBEN DES BLUTES. Und danach geht es gleich mit dem dritten Roman zur Serie DEAD CITY weiter.

Zauberspiegel: Sind die Romane der Serien als Fortsetzungen geschrieben?
Ingo Löchel: Nein. Die Romane bauen zwar aufeinander auf, aber jeder Roman ist in sich
abgeschlossen.
Ich persönlich mag diesen Fortsetzungscharakter in Trilogien, Zyklen, Serien etc. nicht. Da hört plötzlich der Roman mitten in der Handlung auf und man muss als Leser viele Monate darauf warten, bis die Geschichte endlich weiter geht. Oder man steigt mitten in eine Trilogie oder in einen Zyklus ein, und findet sich darin nicht zurecht, weil das Vorwissen fehlt. Das nervt. Jedenfalls geht das mir so.

Zauberspiegel: Fangen wir mal mit Deiner Horror-Western-Serie an. Wie kam es zur Entstehung von „Dead City“?
Ingo Löchel: 2012 kam ich mit Herrn Kaegelmann vom Blitz Verlag ins Gespräch. Der wollte laut seinen Aussagen eine Serie im Stile der GEISTER WESTERN, die von 1975-1976 im Bastei Verlag  erschienen ist, in seinem Verlag veröffentlichen. Konkrete Ideen schwebten ihm diesbezüglich aber nicht vor.
Die Idee fand ich gar nicht mal so schlecht. Damals kannte ich die Serie GEISTER WESTERN allerdings noch nicht. Nachdem ich mir aber einige Romane der Serie  gekauft und durchgelesen hatte, kam schnell die Ernüchterung. Die Romane waren ziemlich langweilig.
Ich einigte mich schließlich mit Herrn Kaegelmann, ein Serien-Expose und die Exposes zu den ersten beiden Romanen zu der von mir konzipierten Serie zu schreiben jedoch u. a. ohne Außerirdische im Stile des Films COWBOYS & ALIENS, die Herr Kaegelmann gerne darin haben wollte.
Nachdem ich ihm die Texte zugeschickt hatte, war Herr Kaegelmann begeistert. Das Serienexpose und die beiden Romanexposes gefielen ihm ausgezeichnet, da diese  laut seinen Aussagen saftig, bunt und frisch seien.
TOD EINES SATANISTENDie Idee zu DEAD CITY (Arbeitstitel: JUDGE) ist aber schon viel älter. 2001 erschien meine Kurzgeschichte LONE WOLF im zweiten Band der Anthologie TOD EINES SATANISTEN im VirPriv Verlag. Daraus entstand später die Kurzgeschichten-Saga um die Familie McErc und Erzählungen wie DEAD CITY, REBELLEN oder KREATUREN DER NACHT.
So beruht meine Serie DEAD CITY insbesondere auch auf Ideen aus dieser Zeit.
Da zwei Autoren, die ich kannte, aus Zeitgründen nicht an der Serie mitschreiben konnten, und die aufgrund der vertraglichen Unsicherheiten seitens des Blitz Verlages auch erst einmal abwarten wollten, setzte ich mich JUST FOR FUN an den ersten  Roman DIE TODESSCHWADRON  und verarbeitete darin  auch eine kleine Passage aus der Kurzgeschichte LONE WOLF aus dem Jahre 2001.

Zauberspiegel: Was heißt „Just for Fun“?
Ingo Löchel: JUST FOR FUN heißt, dass man im Grunde für lau schreibt. Also rein aus Spaß an der Freud.
Seitens des Blitz Verlages lautete damals das Angebot seitens Herrn Herr Kaegelmann: für 100.000 Zeichen (im Endprodukt!) 100,- Euro. Die Auflagenhöhe der Printausgabe lag damals (Stand 2012) bei  375 Exemplaren. Heute liegt die Auflage meines Wissens nur noch bei 299 Exemplaren.
Mehr sei – laut Herrn Kaegelmann - für eine Printversion nicht möglich, da die Auflagenzahlen stark gesunken seien.
An den verkauften Exemplaren gab es keinen Anteil, es sei denn es werde eventuell nachgedruckt.
Alles werde aber noch vertraglich fixiert, so die damalige Aussage  von Herrn Kaegelmann. Doch der Vertrag kam nie und auch von dem Angebot war später nicht mehr die Rede.

Zauberspiegel: Kannst Du uns etwas zum Konzept der Serie verraten?
Ingo Löchel: Die Serie spielt im Jahre 1880 auf einer alternativen Erde, auf der der Amerikanische Bürgerkrieg ganz anders abgelaufen ist, als auf unsere Welt. Es kam nach den Ereignissen in der Schlacht um Atlanta zu einem Waffenstillstand und Friedessvertrag zwischen den beiden Kriegsgegnern, so dass die USA nun aus zwei Ländern besteht. Den Konföderierten Staaten von Amerika und den Nordstaaten.
Ich hatte, als ich noch in Kontakt mit Herrn Kaegelmann stand, den Begriff SteamPunkWestern kreiert.
Aber dieser Begriff gibt bzw. spiegelt den Inhalt der Serie nicht so richtig wieder. Ich würde DEAD CITY als Horror-Western-Serie bezeichnen. Sie ist aber noch mehr. Sie ist eine Mischung aus Horror, Western, Abenteuer und diversen anderen Zutaten. Also im Grund ist in der Serie für jeden Leser der verschiedenen Spannungsgenres etwas dabei.
Vielleicht ist der Infotext zu DEAD CITY ganz hilfreich, um den Lesern dieses Interviews einen kleinen Einblick in die Serie zu geben. 

Nach dem Ende des Amerikanischen Bürgerkrieges entstanden mit den beiden autonomen Ländern, den Konföderierten Staaten von Amerika und der Union, zwei neue Staaten in den USA.
Kurz nach den Ereignissen in Atlanta, kamen ehemalige Sklavenjäger sowie Militärs der Südstaaten auf die Idee, entlaufene Zombies als Arbeitskräfte zu verkaufen. Damit begann in den Südstaaten eine neue Form des Sklavenhandels, so dass Zombies zu einer heißbegehrten Ware wurden.
Wenige Jahre nach dem Ausbruch der Zombie-Seuche in Atlanta traten, neben seltsamen Mutationen und unbekannten Krankheiten, auch geheimnisvolle Wesenheiten in Erscheinung, die man zuvor nur aus Sagen und Legenden gekannt hatte.
In den Wäldern der Nordstaaten tauchten plötzlich Werwölfe und andere Werwesen auf. In den Südstaaten, vor allem in Georgia, South Carolina, Louisiana, Mississippi sowie Alabama, kamen Vampire zum Vorschein. In den Sümpfen Floridas trieben zudem mysteriöse Echsenwesen ihr Unwesen.
An der Ostküste, besonders auch auf dem Gebiet der Union, verfielen viele Menschen wieder dem Glauben an Dämonen und andere dunkle Gottheiten.
Die Regierung der Konföderierten Staaten von Amerika versuchte zwar dieser Lage Herr zu werden, was ihr aber nicht gelang.
So wurden im Jahre 1872 die so genannten „Ira Dei“ ins Leben gerufen, die Untote, Dämonen, Monster, aber auch Geheimbündler oder Satanisten, jagen und zur Strecke bringen sollten.
Gründer der „Ira Die“ waren, neben Präsident Stonewall Jackson und dessen Vizepräsident Jeb Stuart, auch Mitglieder der römisch-katholischen Kirche, die bei der Ausbildung dieser neuen Art von Kopfgeldjägern mithalfen.
Zu diesen IRA DEI gehören auch Judge, James T. Logon, Matt 'Mad' Morgan, Angus McErc, Shannon McErc, Eric 'Gun' Stark und der Reverend.
Von den Abenteuern und Kämpfen dieser Männer und Frauen erzählt die Horror-Western-Serie DEAD CITY.

Zauberspiegel: Zombies spielen also nicht unbedingt die Hauptrolle in der Serie?
Ingo Löchel: Nein, ihr Auftauchen dient am Anfang der Serie nur als auslösender Moment für die weiteren Katastrophen, die die Süd- und Nordstaaten nach Ende des Amerikanischen Bürgerkrieges überziehen. Außerdem  wäre es viel zu langweilig und eintönig, eine Serie allein auf Zombies aufzubauen.
Aber natürlich tauchen Zombies neben anderen Horrorgestalten etc. immer wieder in der Serie auf, auch weil sie als Zombie-Sklaven u. a. die Aufgaben der Farbigen in den Südstaaten übernommen haben, und daher schon aus diesen Gründen immer präsent sind. 

Zauberspiegel: Warum spielt die Serie gerade nach dem Amerikanischen Bürgerkrieg?
Ingo Löchel: Die Serie während des Amerikanischen Bürgerkrieges spielen zu lassen, fand ich nicht so spektakulär. Und da die Ereignisse des Bürgerkrieges in DEAD CITY ja anders verlaufen sind, als auf unserer Welt, war das eine hervorragende Ausgangssituation, um darauf aufzubauen, und eine ganz andere USA zu präsentieren.
Nichtsdestotrotz werden aber in der Serie auch immer wieder auf vergangene Ereignissen aus dem Bürgerkrieg zwischen Nord- und Südstaaten  eingegangen, insbesondere dann, wenn es um die Vergangenheit der Protagonisten der Serie geht. So u.a. auch im dritten Roman der Serie DIE KREATUREN DER NACHT oder im vierten Roman MORGEN GIBT ES KEIN ERWACHEN, wo zu Beginn des Romans auf die Vergangenheit eines weiteren Protagonisten der Serie eingegangen wird.

Zauberspiegel: Auf wie viele Romane ist die Serie konzipiert?
Ingo Löchel: Da gibt es keine Begrenzung. So lange mir Ideen kommen und der Elvea Verlag die Romane zur Serie veröffentlichen möchte, so lange schreibe ich an DEAD CITY weiter.

Zauberspiegel: Kannst Du uns schon etwas zu den nächsten beiden Romanen verraten?
Ingo Löchel: Der Roman A GUN FOR HIRE spielt Parallel zu DIE TODESSCHWADRON, indem u. a. auch einige neue Figuren eingeführt werden. Darunter auch die Protagonistin Shannon McErc. Der Roman spielt komplett in Dead City.
In KREATUREN DER NACHT wird u.a. auch kurz auf die Vergangenheit einer der Figuren aus  A GUN FOR HIRE eingegangen.
Eine weitere Protagonistin gibt in Band 4, Titel: MORGEN GIBT ES KEIN ERWACHEN, ihr Debüt in der Serie. Mehr wird aber an dieser Stelle nicht verraten. Zur Zeit liegen übrigens die Exposes für die ersten sieben Romane vor.

Zauberspiegel: Die Du selbst schreibst?
Ingo Löchel: Ja, die ich selber schreibe.

Zauberspiegel: Ist es einfacher, eine Serie zu schreiben, wenn man die Exposes dazu schreibt?
Ingo Löchel: Ja, könnte man so sagen. Denn durch die Exposes, die ich vorher geschrieben habe,  behalte ich den Überblick über die einzelnen Geschichten, die Handlung und die weitere Entwicklung der Serie und der Figuren im Auge. Obwohl ich schon im Hinterkopf gespeichert habe, wie sich die Serie bis Band zehn und darüber hinaus entwickeln wird.
Zudem habe ich es mir angewöhnt in Kapiteln zu schreiben und die Kapitel jeweils einzeln abzuspeichern. So ist auch die Bearbeitung der einzelnen Romane einfacher, da ich diese dann Kapitel um Kapitel bearbeiten und verbessern kann.

Zauberspiegel: In „Dead City“ gibt es also nicht nur einen Protagonisten bzw. Protagonistin?
Ingo Löchel: Nein, die Serie sollte ja eigentlich JUDGE heißen. Aber ich wollte eine Serie kreieren, wo der Leser nicht nur einen Haupthelden präsentiert bekommt, sondern eine Art großes Team mit mehreren Helden und Heldinnen, was mir persönlich realistischer erscheint.
Denn schließlich geht es in der Serie DEAD CITY auch um die IRA DIE, eine Gemeinschaft aus Männern und Frauen, deren eigentliche Aufgabe es ist, gegen Zombies, Vampire, Werwesen und all die anderen Wesen zu kämpfen, die nach den Ereignisse von Atlanta aufgetaucht sind.
Doch nach den Ereignissen von DIE TODESSCHWADRON ändert sich für die Ira Dei einiges, so dass sich  Name IRA DEI danach auf den Kern um JUDGE und seine Mitstreiter bezieht.

Zauberspiegel: Was heißt eigentlich Ira Dei?
Ingo Löchel: IRA DEI heißt übersetzt DER ZORN GOTTES. Was ausgezeichnet zu diesen Streitern rund um JUDGE passt.

Zauberspiegel: Wann wird der erste Band der Serie „Dead City“ erscheinen?
Ingo Löchel: Laut dem Elvea Verlag wird der Roman DIE TODESSCHWADRON im August 2015 veröffentlicht. Den genauen Termin im August weiß ich aber leider noch nicht. Die Info dazu folgt aber noch.

Der 2. Teil des Interviews: ... Ingo Löchel über Darkstone, Dynastien und Erben

Horst von Allwörden

Die Fragen für den Zauberspiegel stellte Horst von Allwörden

Kommentare  

#1 Torshavn 2015-06-08 06:45
Da hast Du dir ja einiges vorgenommen, Ingo. Drei Serien gleichzeitig.
'Dead City' interessiert mich ja sehr. Ist die Serie auch über den Buchhandel zu bekommen?
#2 IngoLoechel 2015-06-08 10:17
Ja, das wird richtig spaßig. Aber das Pensum ist zu schaffen.
Ich würde mich jedenfalls freuen, Dich als neuen Leser der Serie begrüßen zu dürfen.
Deine Frage kann ich Dir allerdings nicht beantworten. Auf die Info dazu warte ich selbst noch.
Der Roman ist aber nach seiner Veröffentlichung bei den üblichen Verdächtigen,
wie amazon etc., zu bestellen.
Ggf. kann DIE TODESSCHWADRON auch direkt im Verlagsshop gekauft werden.
Die genauen Infos zu Veröffentlichung des Romans, etc. folgen aber noch.

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