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... Helmut Krauss über Schattenkrieger, Geister-Schocker und Nachbar Paschulke.

Helmut Krauss … Helmut Krauss über Schattenkrieger, Geister-Schocker und Nachbar Paschulke

Helmut Kraus wurde 1941 in Augsburg geboren. Er machte sich einen Namen als Theater- und Fernsehschauspieler. Den Kindern und Eltern ist er als Nachbar Paschulke in der ZDF-Reihe „Löwenzahn“ bestens bekannt. Als Kabarettist wirkte er unter anderem in „Scheibenwischer“ mit. Als Synchronsprecher lieh er Marlon Brando, Jean Reno und vielen Anderen die Stimme. In der Zeichentrickserie Captain Future war er der Erzähler und auch im Hörspiel hat er sich seine Sporen verdient.
Zauberspiegel: Seit wann sprechen Sie für Hörspiele, und wie hat das angefangen?
Helmut Krauss: Oh Gott, welche Frage! Seit ich in Berlin bin – 1963 – habe ich angefangen, in allen Sparten Radio zu machen (Programmsprecher, Nachrichtensprecher, Feature, Literaturlesungen usw.) Das     führte irgendwann unweigerlich auch zum Hörspiel...

Zauberspiegel: Im Hörspiel haben sich viele Genres aufgetan. Horror, Krimi, Fantasy. Haben Sie Favoriten?
Helmut Krauss: Nein, eigentlich nicht unter dieser Auswahl. Am liebsten mach ich immer noch ganz abgefahrene Radiohörspiele, so experimentelle Sprachgeschichten...

Zauberspiegel: Hören Sie selbst Hörspiele?
Helmut Krauss: Wenig. Nur manchmal, wenn zufällig im Autoradio was kommt, weil mich generell Sprache besser wachhält als Musik. Aber schon gar keine, in denen ich selbst mitwirke. Wenn, dann hör ich lieber Hörbücher, aber da auch keine eigenen... nur ein paar Sätze zur Kontrolle, um festzustellen, ob es funktioniert

Zauberspiegel: In Sacred - Der Schattenkrieger sind Sie der Erzähler. Auch im Geister-Schocker. Wie bereiten Sie sich auf so eine Erzählerrolle vor?
Helmut Krauss: Ich lasse mir erzählen, worum es geht, kucke vielleicht im Internet nach Informationen, um die Stimmung in etwa aufzugreifen. Bei Sacred gab es ja ziemlich genaue Vorgaben zu den einzelnen Typen und zur Handlung.

Zauberspiegel
: Für den Geister-Schocker wurden Heftromane der 70er und 80er als Vorlagen genommen. Sind Sie mit Heftromanen einmal irgendwie in Berührung gekommen? Auch Macabros (hier sprechen Sie die Rolle des Al Nafuur) waren ja Heftromane.

Helmut Krauss: Bei Heften kann ich mich nur an Jerry Cotton erinnern, die hab ich manchmal gelesen, weil ich den Autor kannte. Und später gabs ja auch eine Hörspielfassung, bei der ich auch mitwirkte.

Zauberspiegel: Was haben Sie gedacht, als man an sie herantrat, und sie gebeten wurden an einem Gruselhörspiel mitzuwirken?
Helmut Krauss: Ich war ja als Hörbuchsprecher von „Necroscop“ und anderen Vampirgeschichten schon einiges gewöhnt. Dagegen ist Sacred geradezu harmlos...

Zauberspiegel: Beim Schattenkrieger handelt es sich im Original um ein Rollenspiel. Kennen Sie sich damit irgendwie aus?

Helmut Krauss: Na ja, als Schauspieler lernt man ja, damit umzugehen. Diesen speziellen Fall von „Rollenspiel“ lass ich allerdings nicht so recht an mich herankommen, bin sicher auch ein schlechtes „Medium“ dafür...

Zauberspiegel: Neben Ihrer Sprechertätigkeit sind Sie auch im Fernsehen recht bekannt. Auch Kabarett haben Sie gemacht. Das Spektrum ist recht breit. Gibt es irgendwas, was Sie besonders gern machen?
Helmut Krauss: Das ist eine berühmte Frage. Im Prinzip mache ich alles gleich gern, wobei ich einschränken muss, dass es auch immer bestimmte Zeiten gibt, wo das eine oder andere überwiegt; Kabarett hing z.B. mit einer bestimmten politischen Entwicklung bei mir  zusammen, aber ansonsten, denke ich, ist Schauspielerei eine angewandte Kunst, die immer neue Herausforderungen für einen hat.

Zauberspiegel: Wenn man Sie z.B. bei Löwenzahn als Paschulke sieht, dann kann man Sie sich nur schwer als Erzähler einer Gruselserie oder Fantasyserie vorstellen. Dennoch überzeugen Sie in beiden Rollen. Fällt Ihnen das Komische leichter als das Ernste, oder gibt es keinen Unterschied? Können Sie auch leicht umschalten, also vom Ernsten ins Komische?
Helmut Krauss: Warum eigentlich nicht? Ich BIN ja nicht Paschulke, sondern spiele ihn, und genauso gerne  nehme ich die Herausforderung an, die speziellen Stimmungen im Grusel- oder Fantasybereich abzudecken. … Und was die zweite Frage betrifft: das Ernste ist leichter zu spielen, als das Komische. Das Ernste ist meist in sich schon stimmig und wirkungsvoll, das Komische muss man erst herstellen. (Beim Komischen hab ich das spezielle Problem, dass ich selber zum lachen neige, wenn ich es spiele)

Zauberspiegel: Was steht als nächsten bei Ihnen auf dem Plan?
Helmut Krauss: Bis Mitte April trudelt es so hin und her mit kleineren Lese-, Synchron- und Hörspielgeschichten. Ende April gehe ich für zwei Wochen auf Theater-Tournee mit „Der Name der Rose“, da spiele ich den Abt Abbo (auch ganz schön gruselig!). Im Mai beginnt dann die erste Staffel des diesjährigen „Löwenzahn“-Drehs, das zieht sich – incl. Sommerpause - bis Ende Oktober hin. .. Na ja, und dann beginnt ja das ganz große Hörspiel-Event des Jahres … das möchte ich hier nicht weiter ausführen. Einige werden schon wissen, was ich meine...

 

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