… Florian Hilleberg (Ian Rolf Hill) über Erfolg, Arbeitsweisen und den Tod einer großen Figur
… Florian Hilleberg (Ian Rolf Hill) …
… über Erfolg, Arbeitsweisen und den Tod einer großen Figur
: Nein, gerechnet habe ich damit nicht. Ich denke, das kann man auch gar nicht. Ich habe es gehofft, war mir aber auch bewusst, dass es immer schwierig ist, als Newcomer zu bestehen.
Ich habe meinem ersten Sinclair-Roman „Arena der Werwölfe“ sehr entgegengefiebert und war ehrlich gespannt auf die Resonanz der Leser. Vor allem weil ich ja selbst jahrelang die Romane im Forum rezensiert habe.
Und ja, über diese enorme Akzeptanz bin ich immer noch überrascht. Freue mich aber natürlich auch wahnsinnig darüber, denn eine bessere Bestätigung als Autor kann man sich überhaupt nicht wünschen.
Ja, ich habe die Hefte alle gelesen und bin glücklicherweise auch mit einem guten Gedächtnis gesegnet. Da es allerdings manchmal dazu neigt, mir auch mal den einen oder anderen Streich zu spielen, nehme ich das Lexikon regelmäßig zur Hand und lese bestimmte Schlüsselromane auch gerne noch ein zweites oder gar drittes Mal durch, ehe ich mit dem Schreiben beginne. :
Ich kenne mich sehr gut in der Serie aus, aber viel wichtiger ist, dass ich genau weiß, wo und in welchen Romanen ich die entsprechenden Informationen finde, die ich für einen aktuellen Band benötige.
So geschehen beim Schreiben von Band 2021 „In den Fängen eines Satans“, für den ich mir beispielsweise Band 1569 „Carlottas Todesangst“ noch einmal zu Gemüte geführt habe. Häufig steckt ja der Teufel im Detail und ich finde, ich bin es den Lesern als Autor und als Fan schuldig, so genau wie möglich zu arbeiten.
Die Entscheidung, aus Band 2000 eine Trilogie zu machen, wurde relativ kurzfristig getroffen und die Inhalte wurden eng mit der Redaktion abgestimmt. Für mich war es eine besondere Ehre, diesen Band schreiben zu dürfen... :
Ja, selbstverständlich. Man darf nicht vergessen, dass JOHN SINCLAIR keine vom Verlag erdachte Serie ist, sondern eine von Jason Dark erfundene Figur, die er sich für den ersten GESPENSTER-KRIMI ausgedacht hat, und die sich im wahrsten Sinn des Wortes verselbständigt hat. Der Erfolg, den JOHN SINCLAIR mittlerweile auch in anderen medialen Formen feiert, ist enorm, und ich bin froh und dankbar, daran teilhaben zu dürfen. (Siehe dazu auch das Taschenbuch BRANDMAL, das ich gemeinsam mit Mark Benecke schreiben durfte.) :
Die Reaktionen der LeserInnen, die ich mitbekommen habe, waren sehr vielfältig. Einige haben diesen sehr krassen Einschnitt in die Serie und vor allen Dingen in die Figurenkonstellation begrüßt, für andere war es ein regelrechter Schock. :
Auch mir ist das schwergefallen. Denn das war nicht der Tod einer Figur, die ich für eben jenen Roman eingeführt habe, nein, ich habe einen Charakter aus der Serie geschrieben, der fast von Beginn an dabei gewesen ist und die Serie mitgeprägt hat. So etwas fällt einem Autor, der gleichzeitig auch Fan der Serie ist, gewiss nicht leicht.
Das kann man als ironische Anspielung verstehen, aber dabei möchte ich Ironie auch als Selbstironie verstanden wissen. Immerhin habe ich es als Leser und Rezensent selber sehr kritisch gesehen, dass Johns Gegner lieber zum Telefon greifen, als in die direkte Konfrontation zu gehen. Und was macht Morgana Layton eben in jenem, meinem Roman? Richtig, sie telefoniert. :
Wichtig ist gerade bei einer Gruselserie, in der es mitunter auch sehr düster zugeht, dass zum einen der Humor nicht zu kurz kommt, sie sich aber auch selbst nicht zu ernst nimmt.
Vielen Dank! :
Sowohl, als auch. Als wir in der Konferenz die Handlung um den Täufer und die Dunklen Eminenzen zusammengesponnen haben, rief mich die Redaktion irgendwann an und fragte, ob wir mal brainstormen könnten, wohin das alles führen könnte. Daraufhin habe ich ein Exposé verfasst und nach dem Schreiben von BRANDMAL mich gemeldet und signalisiert, dass ich die Trilogie komplett schreiben könnte, was dann ja auch geschehen ist. Zumal keiner der Kollegen ja allein für Sinclair schreibt. Viele von ihnen wie Rafael Marques, Logan Dee und Marc Freund sind ja gerade tüchtig mit DARK LAND beschäftigt. :
Ja, ich könnte das Pensum noch erhöhen. Allerdings werde ich nie den Output eines Jason Dark erreichen können. :
Die Mitarbeit von Maddrax beschränkt sich ja auf zwei, drei Romane im Jahr. Dadurch, dass mich SINCLAIR schon gefühlt ein Leben lang begleitet, fließt mein Herzblut aber natürlich in erster Linie dort hinein. Das bedeutet nicht, dass ich weniger gewissenhaft an einem MADDRAX - Roman arbeite. Egal, an welchem Roman ich gerade sitze, er genießt meine volle Aufmerksamkeit. Aber bei MADDRAX kenne ich mich erstens nicht ansatzweise so gut aus und zweitens sind mir die Figuren bei JOHN SINCLAIR einfach … vertrauter.
Der zuständige Redakteur Michael Schönenbröcher, alias Mad Mike, war verrückt genug, mich zu fragen, und ich war verrückt genug Ja zu sagen ;-) :
Und ich habe es nicht bereut. Es macht Spaß zur Abwechslung mal über Matt und Aruula schreiben zu dürfen, wobei ich auch viel Spaß an Schnurrer, Xaana und Xij habe. Gerade habe ich Band 451 beendet und die nächsten Titel sind bereits in Planung.
Pläne gibt es jede Menge. Spruchreif ist davon kaum etwas. Allerdings hoffe ich natürlich auf eine Fortsetzung von BRANDMAL. :
Bei Arunya ist ja gerade die Ebook - Novelle „Bärenjagd“ von mir erschienen, eine Horror-Western-Story, in der ich den Bären-Mythos der Shasta - Indianer aufgegriffen habe.
Außerdem werden dieses Jahr noch zwei Anthologien erscheinen, zu denen ich ebenfalls Kurzgeschichten beigesteuert habe. Darüber hinaus spuken noch mehrere Ideen für unabhängige Taschenbuch-Projekte in meinem Kopf herum.
Ich habe zu danken! :
Bild im Teaser von Gesche Knothe
Kommentare
Schön mal wieder etwas neues vom Sinclair-Team zu lesen.